Die Parkbank
Es war Herbst, Markus Lieblingsjahreszeit. Dann saß er nämlich immer im Park und aß sein Pausenbrot. So auch an diesem Tag. Er sah gerade einer Krähe zu, wie sie versuchte aus seinem Schulranzen etwas zu stehlen, aber am Reißverschluss scheiterte. Als Markus aufsah, stand sein Klassenkamerad Sebastian vor ihm. "Hallo Markus", grüßte er Sebastian. Markus lächelte und sagte:"Hy Sebastian. Ich dachte du wärst krank? Na, tust du schwänzen?" Sebastian schüttelte den Kopf und setzte sich neben Markus auf die Bank und blieb stumm. Markus hatte ein beklemmendes Gefühl, denn Sebastian war in der Schule dafür bekannt das er unter starken Depressionen litt und leicht ausrastete. Markus verstand sich einigermaßen mit Sebastian und damit war er auch schon der einzige. Markus sah auf seine Uhr. Zwanzig Minuten, bis die Mittagspause vorbei war. "Ich möchte dir ein Geheimnis anvertrauen.", mit diesen Satz begann Sebastian ein Gespräch das Markus lange nich tmehr vergessen würde. "Welches denn?", antwortete Markus automatisch. Der Junge neben ihm begann zu erzählen:" Du weißt doch, daß Ich Stimmungsschwankungen habe. Dagegen hat mir mein Arzt Tabletten verschrieben. Ich habe sie auch regelmäßig und in der Erwartung das sie mir helfen eingenommen. Aber sie halfen nicht. Darum habe ich mir die doppelte Dosis verschreiben lassen und es dann probiert. Das half auch nichts. Deswegen habe noch mehr von dem Zeug eingenommen und dann noch mehr und dann noch mehr....." Sebastian begann zu zittern. Markus war wie gelähmt. Dieser Junge der neben ihm saß, schüttete sich sein Herz aus und erzählte ihm Dinge, die ihn eigentlich nichts angingen. Und er wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. Diese Entscheidung nahm ihm Sebastian ab. Markus sah förmlich wie sich Sebastian sich innerlich einen Ruck gab und dann setzte er fort:" Mit der Zeit konnte ich nicht mehr genug Medikamente bekommen und ich verschlang alle Medikamente die mir in die Hände fielen. Ich hab sogar unsere Hausapotheke vertilgt." Bei diesen Satz grinste er kurz." Ich konnte es bis jetzt verheimlichen, aber ich kann mit dieser Last nicht Leben. Du bist der Einzige der das jetzt weiß, aber ich bin Medikamenten abhängig." Er hörte auf zu erzählen und starrte leer in die Luft. Markus wusste nicht was er sagen sollte. Er glaubte etwas wichtiges sagen zu müssen aber ihm viel nichts ein. Sebastian sah ihn noch kurz an und sagte dann ein Wort:" Danke für dieses letzte Gespräch."
Die Krähe auf seinem Schulranzen flog schreiend weg und Markus fuhr erschrocken herum. Als er sich wieder umdrehte war Sebastian verschwunden. Markus sah sich um. Nichts. Sebastian war verschwunden. Die Schulglocke läutete. Die Pause war vorbei. Markus schnappte seine Sachen und rannte so schnell er konnte in die Schule.
Am nächsten Tag erklärte der Lehrer vor der versammelten Klasse das Sebastian durch eine Medikamenten Vergiftung ins Koma gefallen war und kurze Zeit darauf gestorben war. All die entsetzen Rufe und Gespräche überhörte Markus völlig. Er war nur Geschockt. Sebastian war gestorben und das vor einer ganzen Woche bevor er mit ihm geredet hatte.
[Beitrag editiert von: azrael am 02.02.2002 um 12:16]