Die Nutte
Die Nutte
„Wann kommt er endlich, Pickelschwanz, braucht wieder ewig.“
Berndsbachstrasse, irgendein Tag, gequetscht in die Nichtigkeit, ein Tag zwischen den Tagen wie eine Kackwurst, die halb im Arschloch hängend den Weg in die Freiheit sucht.
Sie musste Geld verdienen, ihr mieser Vermieter saß ihr im Nacken. Er fickte Sie ohne sie zu ficken, personifiziertes Szenario, Zwang, weiter, überleben.
Doch da war mehr, mehr als die Nutte, die innerlich verkrustet, jedem Arschloch das da kommen würde einen Fick bot. Sie liebte den in der Nähe gelegenen Park. Sie mochte den dicken Mann, der jeden Tag den Hund Gassi führte. Sein kugelrunder Kopf fing dabei an zu schwitzen und wurde ganz rot. Sie sah dann ein leckeres Kirscheis, ein Eis das mit einem Hund spazieren ging.
Manch Prostituierte mochte ihren Job, sowie es manch Chandala liebte in gottgegebener Scheiße zu wühlen. Sie jedoch hasste „Ihn“; Job, Freier, Zuhälter, Vermieter, Penisträger. Irgendwie war alles aus dem Ruder gelaufen; ein schlechter Film: Vater Alki, begrabschte Sie als 10-Jährige, Dunkelheit, „Du bist jetzt erwachsen/…/ Dad zeigt dir was das bedeutet, keine Angst es wird dir gefallen.“
Nun also hier.
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Er musste sich beeilen, noch ein bißchen Bumsi-Bumsi, dann nach Hause, Gratulation zum Valentinstag, die Alte fein ausführen, sinnentleerte Konversation.
Ein scheiß Tag fickte den nächsten. Er spürte das sein Leben dahinfloss, so als ob sich viele kleine Bächlein in einem See voller Scheiße vereinen würden. Tick-Tack-Tick-Tack. Die Geilheit erinnerte ihn daran am Leben zu sein.
Ein in grün getünschter Flur, ein hässlicher Köter, ein Sofa, warten auf das Glück, warten auf den Fick.
Nun also hier.
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„40 € die Stunde, 20 € Aufschlag fürs Blaßen“./ „O.K., das Gesamtpaket.“ / Ein Bett, gemacht. Ein Spannbettlaken, gewechselt. Ein Fenster, geöffnet.
Minuten, Stunden, Jahre, Sekunden. Sie blickte zur Decke, hörte seine Sprüche, roch seinen widerwertigen Schweiß, spürte nichts, nichts außer Schmerz und Ekel.
Feierabend. Ein langer Weg. U-Bahn, Bus, Fußweg. Stadtrand. Eine dreckige Kloake. Kein Geld für mehr. Nun also hier.