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Die Niederkunft Sunabras auf dem Planeten Sambob

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10.04.2013
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Die Niederkunft Sunabras auf dem Planeten Sambob

Auszug aus dem Bericht der planetaren Kommission zur Einordnung extraterrestischer Himmelskörper über den Planeten Sambob vom August 3578 EZ:

[...] Den Planeten umgibt eine atmosphärische Hülle, deren Herkunft offenbar damit zu tun hat, dass auf seiner Oberfläche eine Lebensform existiert, die stoffwechselbedingt rhythmisch Gase ausstößt. Die Art und Zusammensetzung dieser Gase konnte noch nicht abschließend analysiert werden. Es wird vermutet, dass sie das Resultat einer kreativen, kollektiven Form der Erheiterung über unverständliche Kommunikationspartikel sind, die wahrscheinlich nur von den Lebensformen dieses Planeten verstanden werden können. Der Planet wird aufgrund einiger Vorkommnisse, die ihn höchst bedrohlich erscheinen lassen, zur Zeit als Sperrzone der Alpha-Kategorie zugeordnet. [...]

*

"Captain?"

Raumfähre Moonspace I war soeben auf dem fremdartigen Planeten gelandet.

"Cap-tain?"

Das Dröhnen der schubumkehrenden Bremsraketen verklang.

"CAPTAIN!"

"Nennen Sie mich nicht immer Captain, Bob! Sie wissen genau, wie ich es hasse, Captain genannt zu werden, seit Jahrzehnten, die wir hier gemeinsam in der Fähre verbracht haben, hasse ich das schon, Bob. Sie weigern sich noch immer, mich nicht Captain zu nennen. Das ist unbegreiflich, Bob! Un-be-greif-lich!"
"Captain? Sollen wir die ZBV-Leute heute schon rausschicken oder die Nacht abwarten?"
"Ich denke, wir sollten erst einmal gründlich die Lage sondieren. Mein Gefühl sagt mir, dass dies hier kein Lollilutschen wird, schauen Sie doch mal raus."
Bob wandte sich dem Monitor zu und aktivierte die Außenkameras.

"Ich sehe nichts, mein Gott, ich sehe nichts, Captain!"

"Natürlich sehen Sie nichts, Bob. Samanta hat Ihnen den Bildschirmschoner auf manuell geschaltet. Wie lange kennen Sie eigentlich Sam? Wie oft hat sie diesen Spaß schon mit Ihnen getrieben, Bob?"

Bob dachte nach. Der Captain hatte recht. Sam hatte ihn bereits aberdutzende Male auf diese Weise hereingelegt. Manchmal war sie sogar während der Schlafphasen aufgestanden, nur dieses blöden Scherzes wegen.
Bob deaktivierte den Schoner und ein - wenn auch dürftiges - Bild der Umgebung des Raumschiffes flackerte auf. Die elektronische Ausstattung der Fähre war auf dem Stand des Jahres 1963, als die Expedition unter größter Geheimhaltung gestartet worden war. Sie wurde auch später nie publik gemacht, da die Moonspace I von den Schirmen des Kontrollzentrums verschwunden war. Eine kolossale Blamage.
Das Ziel, den Mond zu treffen, hatte sie um einige tausend Meilen verpasst. Nur dank glücklicher Fügungen und herausragender Improvisationskunst war es der Besatzung gelungen, zu überleben und sogar eine erfolgreiche Strategie auszutüfteln, die einen unbefristeten Flug ermöglichte. Gut, dass sich in dieser schwierigen Zeit (vor 120 Jahren) noch einige Kartoffeln an Bord befunden hatten.

"Sieht gar nicht übel aus. Ich sehe Strukturen, die auf pflanzliches Leben deuten könnten. Sehen Sie, Captain."
"Nennen Sie mich nicht so, Sie Arschloch!"
Der Captain blickte auf das niedrigauflösende, flackernde Schwarzweißbild.
"Welche Pflanzen?"
"Dort links."
Er zog ein Brillentuch aus der Tasche und wischte damit über den Monitor.
"Hier sind Ihre Pflanzen, Bob." Er deutete auf das Tuch. "Ist auch nicht das erste Mal, dass Sie das Diesseits mit dem Jenseits verwechseln. Wie auch immer, wir warten mit den Robotern bis morgen, die Nächte sind hier eh kurz."

Am nächsten Morgen, nach drei Stunden und 17 Minuten, öffnete sich die Ausstiegsluke und eine Gruppe ZBV-Roboter trat heraus.
"Captain, sie sind jetzt draußen. Ich öffne die Sichtluken."
"Ich heiße Samanta", sagte Samanta, "außerdem glaube ich mich erinnern zu können, dass der Captain nicht Captain genannt werden möchte. - Gut, schalten Sie zwei davon auf Handbetrieb, die Anderen lassen wir erst einmal selber machen."

Samanta, die von Bob ein Kind erwartete, war, wie der Captain es formulierte, 'ein nicht unansehnliches weibliches Wesen mit übertriebenem Brustwuchs'. Er interessierte sich nicht sonderlich für sie und war froh, dass Bob sich der Generationensicherung angenommen hatte.

"ZBV 05 ist gestolpert, soll ich die anderen ...?"
"Nein, lassen Sie ihn liegen, Bob. Wir können ihn später bergen."
Bob und Samanta schauten abwechselnd auf den Monitor, welcher Bilder der Kameras übertrug, mit denen jeder der Roboter bestückt war, und durch die Sichtluken des Raumschiffes. ZBV 05´ Kamera fing nur mehr einen kleinen Ausschnittes des Planetenbodens ein.
"Was ist das?" Bob deutete auf das Monitorbild der Übertragung von ZBV 05.
"Hm. Da ist etwas ... etwas Winziges. Können Sie heranzoomen? Geht das schärfer?"
Bob schob an Reglern.
"Ein Wesen ... das lebt ... ein Lebewesen! Sehen Sie, Sam, es bewegt sich - und da ist noch eines - und da ein drittes."
Samanta starrte auf das Bild. "Ja, eine Art von ... Tier. Eines scheint zu schauen. Meinen Sie nicht? Falls das ein Auge ist, schaut es. Jetzt fährt es etwas aus ..."

In diesem Moment blitzte der Monitor grell auf, und das Bild verschwand.

"Es hat ZBV 05 zerstört!" Bob begann zu zittern. "Wo ist der Captain?"
"Nennen Sie mich noch einmal so, degradiere ich sie!", rief der Captain, der gerade in den Kontrollraum schritt. "Was gibt es?"
"Sie haben einen unserer Roboter ..."
"Das weiß man nicht, Bob", fuhr ihm Samanta ins Wort, "vielleicht sitzt es auch nur auf seiner optischen Linse. Prüfen Sie mal seine anderen Funktionen."
"Leben ...?", entfuhr es dem Captain.
Bob schob abermals an Reglern, um die Funktionen von ZBV 05 zu überprüfen.
"Ich empfange noch schwache Impulse, sie schwächen sich weiter ab, 05 scheint zu ... sterben."
"So ein Quatsch", sagte der Captain und schälte sich eine Pellkartoffel. "Es ist sein Akku. Das war schon immer sein Problem, weichen Sie auf Notversorgung aus, schalten Sie alles ab und gehen Sie auf Mikro. Ich habe den Universaltranslator bereits aktiviert."

Gehen zwei Tronoster auf einen Hügel. Sagt der eine: Gaziguz. Sagt der andere: Ich springe von zwei Steinen und puste eine Schildkröte auf. Sagt der erste: Dann bekomme ich Sunabra, ungeschüttelt.
Hahahaha!

Der Captain schaltete den Translator wieder aus. "Was meint ihr?"
Samanta und Bob schwiegen eine Weile.

"Ich denke, es handelt sich um eine intelligente Lebensform von geringer Grösse", durchbrach Bob die Stille. "Die Syntax lässt vermuten, dass dort eine Art Witz erzählt wurde. Und dann wurde offenbar gelacht. Wieviel Prozent Translatorplausibilität?"
"92", sagte der Captain, "kein übler Wert, falls es ein Witz war . Ich aktiviere noch einmal."

Die Randowalder Korbschmiede unterbricht das Geloffel. Warum hört das Geloffel auf? Ist denn heute Loffelpause? Nein, ruft die aufgepustete Schildkröte. Steine sind im Geloffel!
Hahahaha!

"Schalten Sie aus, das ist ja nicht zu ertragen." Samanta verzog das Gesicht. "Und wieso reden die nicht über uns? Hier landen doch sonst keine Raumschiffe. Ich verstehe das nicht. Ich bin der Ansicht, dass es sich hier nur um eine winzige Lebensform von verschwindend geringer Intelligenz handeln kann. - Und schaut mal hier!" Sie wies mit dem Zeigefinger aus einer der Sichtluken. Überall vom Boden her stiegen kleine, grünlich-gelbe Wölkchen auf.

"Sie scheinen alle zu rauchen", sagte Bob.

"Ich glaube, sie rauchen, wenn sie lachen", sagte der Captain.

Zwischen den Wölkchen tappten die ZBVs, die auf Autopilot geschaltet waren, in engen konzentrischen Kreisen umher. Die manuellen standen herum, nur ZBV 05 lag hingestreckt auf dem Boden, seine Hauptbetriebslampe glomm noch schwach.

"So kommen wir nicht weiter. Wir gehen raus", sagte der Captain, nachdem sonst niemand das Wort ergriffen hatte.
"Wir ... also, wir alle?", fragte Bob und schien damit andeuten zu wollen, dass er auch gern bliebe.
"Haben Sie Angst, Bob? Aber gut, bleiben Sie, ich gehe mit Sam."
"Aber Sam ist hochschwanger. Wenn nun ...".
"Ich weiß, dass ich schwanger bin, Bob. Auch wodurch. Und tatsächlich sogar, von wem!"
Bob fiel etwas in sich zusammen und schwieg.
"Vielleicht wäre es von Vorteil einen ... wie soll ich sagen, einen Witz parat zu haben. So als Willkommensgruß. Die scheinen ja strukturell auf dieser Basis zu kommunizieren. Da wäre es vielleicht hilfreich ...".
"Sie haben recht, Sam. Wir speisen einen in unseren Translator ein. Kennen Sie einen guten?"
Samata überlegte nur kurz: "'Kommt eine Frau in den Kontrollraum. Alle schlafen. So, jetzt schalte ich den Bildschirmschoner auf manuell, sagt die Frau und rennt schnell weg. Am nächsten Tag kommt ein Mann und schaltet den Monitor an. Aber er sieht nichts'."
Alle lachten.
"Nicht so schlecht", lobte der Captain, als man sich beruhigt hatte, "ich denke aber, wir sollten statt der Frau 'aufblasbare Schildkröte' nehmen und den Mann Gaziguz nennen."

Dann machten sich Samanta und der Captain zum Ausstieg bereit.

*

Etwas metallisch scheppernd und krächzend, jedoch mit nahezu ohrenbetäubender Wucht, erscholl also folgendes aus dem Lautsprecher des tragbaren Translators, den Sam wie einen Rucksack über ihrem schwergerundeten Bauch trug:

Kommt eine aufblasbare Schildkröte in den Kontrollraum. Alle schlafen. So, jetzt schalte ich den Bildschirmschoner auf manuell, sagt die aufblasbare Schildkröte und rennt schnell weg. Am nächsten Tag kommt Gaziguz und schaltet den Monitor an. Aber er sieht nichts.

Der Captain stand witternd vor dem Raumschiff: "Irgendeine Reaktion? Gelächter oder so?"
"Nein, Captain.", sagte Sam. "Gar nichts. Vielleicht lachen sie zu niedrigfrequent?"
"Das ist schon möglich, ich sehe aber grad auch keinen von ihnen."
"Oder sie haben die Pointe nicht verstanden. Wissen sie, Captain, ich finde das mit der Schildkröte eigentlich auch unlogisch. Schildkröten können nicht 'schnell wegrennen'."
"Aufgeblasene Frauen schon, was, Sam?" Der Captain ließ das Geräusch eines unterdrückten Auflachens vernehmen. "Okay, Sam, ändern Sie's mal in 'Geloffel'."
Sam tat, wie ihr geheißen und aktivierte die Wiedergabefunktion des Universaltranslators aufs Neue:

Kommt eine Geloffel in den Kontrollraum. Alle schlafen. So, jetzt schalte ich den Bildschirmschoner auf manuell, sagt die Geloffel und rennt schnell weg. Am nächsten Tag kommt Gaziguz und schaltet den Monitor an. Aber er sieht nichts.

Zu ihrem Erstaunen bildeten sich in einiger Entfernung vereinzelt kleine Gaswölkchen.
"Sehen Sie das, Sam? Die scheinen das witzig zu finden. Aber muss es nicht 'der Geloffel' heißen?"
"Nicht, wenn es eine Frau ist - 'der' Geloffel wäre keine. Ich habe aber kein Lachen gehört, vielleicht gehen wir näher heran, zu der Anhöhe dort, und spielen den Witz nochmal ab, während wir uns zu ihnen hinunterbeugen?"
"Gute Idee, lassen Sie uns das machen, Sam!"

Bob beobachtete aus der Sichtluke, wie der Captain und Samanta auf die sich bereits auflösenden Wölkchen zustrebten. Er sah, wie sie sich zum Boden wandten und Samanta den Translator einschaltete. Den Witz, der jetzt abermals erklang, konnte er brüchig durch einen in der Nähe herumstehenden ZBV mithören.
Plötzlich hüllte eine große, gelblich-grüne Wolke den Captain und Samanta ein. Als sich diese verzogen hatte, erkannte Bob, dass beide sich darin aufgelöst haben mussten, denn sie waren verschwunden.

Doch etwas lag dort noch, etwas, dass ihm auf eine sonderbare Weise vertraut erschien. Er wies den nahebei stehenden ZBV an, es zu bergen und ins Raumschiff zu schaffen.
Wenig später erschien der ZBV an der Luftschleuse. In seinen Greifarmen aus bitterkaltem Stahl hielt er ein Neugeborenes. Das kleine Mädchen sprach:

"Gehen zwei Tronoster auf einen Hügel. Sagt der eine: Gaziguz. Sagt der andere: Ich springe von zwei Steinen und puste eine Schildkröte auf. Sagt der erste: Dann bekomme ich Sunabra, ungeschüttelt."

Und dann begann es zu weinen.

 

Ich wusste es, 7miles!

offshore vom 19. April unter "Lichterhannes" schrieb:
Alter, was rauchst du für Zeug?

Ach, wie ich solch vollkommen sinnentleerten, herrlich blöden Quatsch liebe, manchmal zumindest.
Ein wirklich schräges Teil, 7miles, ich würde dir jetzt wirklich gerne noch mehr dazu schreiben, leider muss ich morgen ganz ganz früh aus den Federn.
Aber ich werde mich sicher noch ausführlicher zu dieser Pretiose äußern, kannst dich drauf verlassen.

Gute Nacht

 

"Sie scheinen alle zu rauchen", sagte Bob.

So ein Dämlack, hehe.

"Oder haben sie die Pointe nicht verstanden? Wissen sie, Captain, ich finde das mit der Schildkröte eigentlich auch unlogisch. Schildkröten können nicht 'schnell wegrennen'."

Servus 7miles,

mein überschwängliches Lob von gestern Abend möchte ich in zumindest einem Punkt gleich mal relativieren:
In meiner Schulzeit gab es in den Jahreszeugnissen noch die Rubrik: „Äußere Form der schriftlichen Arbeiten“. Ja, die wurde tatsächlich benotet.
Für die Formatierung dieses Textes bekämest du von mir glatt ein „Nicht genügend“, Spaß ohne, weil die sieht, mit Verlaub, richtig scheiße aus.
Überhaupt scheint mir diese Unsitte der inflationären Leerzeilenverwendung auch hier, in immerhin einem Literaturforum, immer mehr um sich zu greifen, arghh, kann mir einer erklären was das soll? Würdest du, 7miles, ein Buch mit derart gespenstisch hässlichem Layout lesen wollen? Also ich nicht. Das pfefferte ich schneller unters Sofa, als du die Seiten des neuesten Stephen King umblättern könntest.

So, jetzt werde ich eh wieder versöhnlich, aber das musste einmal gesagt werden.

Die elektronische Ausstattung der Fähre war auf dem Stand des Jahres 1963, als die Expedition unter größter Geheimhaltung gestartet worden war. Sie wurde auch später nie publik gemacht, da die Moonspace I von den Schirmen der Weltraumbehörde verschwunden war. Eine kolossale Blamage.
Das Ziel, den Mond zu treffen, hatte sie um einige tausend Meilen verpasst. Nur dank glücklicher Fügungen und herrausragender Improvisationskunst war es der Besatzung gelungen, zu überleben und sogar eine erfolgreiche Strategie auszutüfteln, die einen unbefristeten Flug ermöglichte. Gut, dass sich in dieser schwierigen Zeit (vor 120 Jahren) noch einige Kartoffeln an Bord befunden hatten.

Schon diesen Absatz fand ich genial. (Gut war allerdings deine nachträgliche Änderung von 1955 zu 1963, man soll’s ja nicht übertreiben)
Ganz nonchalant, mit einer wegwerfenden, lässigen Handbewegung quasi, entledigst du dich darin der sowieso unlösbaren Aufgabe, dem Leser irgendwas erklären zu wollen, technisch plausible Begründungen zu liefern für etwas eigentlich vollkommen Unmögliches. (Hardcore-SF-Aficionados werden dich dafür vermutlich ans Kreuz nageln). Ich konnte damit allemal leben, ich stellte mir das Raumschiff kurzerhand als so eine Art fliegenden Kartoffellacker vor und nahm einfach grinsend zur Kenntnis, eine Groteske zu lesen.
Mag sein, dass nicht alle diesen aberwitzigen Humor teilen, mich jedenfalls hat die Lektüre köstlich amüsiert.


Ein paar Hiebe auf die Finger kann ich dir trotzdem nicht ersparen:

die Nächte sind hier eh´ kurz."

Das umgangssprachliche eh ist ein zwar klitzekleines, aber doch vollwertiges und vollständiges Wort. Wofür das Apostroph hier steht, ist mir deshalb rätselhaft (extrahiertest du eh gar aus ohnehin?)

gehen sie auf Mirkro.

Ich nehme an, du meintest Mikro

Ich weiß, das ich schwanger bin, Bob.

dass

Oder sie haben sie die Pointe nicht verstanden?

Der Captain liess das Geräusch

ließ (und sag nicht, dass du Schweizer bist, 7miles,)

Wiederg[a]befunktion

Aber muss es nicht 'der Geloffel' heissen?"

Muss es nicht heißen heißen?

Dass dieser Text von der einen oder anderen einschlägigen literarischen Vorlage inspiriert ist, wirst du wohl nicht leugnen wollen, 7miles, und das ist auch mitnichten etwas Verwerfliches, im Gegenteil, für meinen Geschmack geht die Geschichte allemal als eine wirklich gelungene kleine Hommage durch.
Hat mir Spaß gemacht.


offshore

 

Hallo 7miles!

Mir hat deine Geschichte leider nicht so zugesagt.
Das liegt zum einen daran, dass Humor halt nicht für jeden gleich funktioniert. Solche Gags, wie dass der Captain nicht Captain genannt werden will, und der Bob ihn aber trotzdem immer so nennt, oder dass der Planet Sambob heißt und die beiden Crewmitglieder Sam(anta) und Bob, die zünden bei mir einfach nicht, sowas finde ich lahm. Andere Aspekte des Textes könnten mir schon eher gefallen. Die Form der Kommunikation dieser außerirdischen Wesen, und der schiefgegangene Versuch, sich mit ihnen zu verständigen, das ist schön abstrus, über so etwas kann ich mich durchaus amüsieren. Es kommt aber meiner Ansicht nach noch nicht richtig zur Geltung, weil der Text total schludrig wirkt.

Mal ganz ehrlich: Die wievielte Fassung ist das? Hat der Text überhaupt schon mal eine Überarbeitung erfahren? Es macht den Eindruck, dass du ihn spontan in einem Rutsch geschrieben und dann direkt gepostet hast. Das Korrekturlesen wurde vernachlässigt, und die Geschichte wirkt insgesamt nicht gut durchdacht.

Vielleicht meinst du, man muss solche absurden Texte nicht durchdenken. Aber das halte ich für falsch. Für den Leser muss es aussehen wie locker aus dem Ärmel geschüttelt, aber als Autor sollte man sich schon Gedanken machen, was die starken und die schwachen Stellen im Text sind, und dann letztere streichen oder verbessern, und erstere auf Hochglanz polieren. Also diese ganze "Nenn mich gefälligst nicht Captain"-Nummer, die würde bei mir rausfliegen, und die Kommunikation mit den Aliens würde viel mehr im Vordergrund stehen. Und ich würde ordentlich Korrektur lesen :p.

Bei den inhaltlichen Sachen kann ich dir nur Ratschläge geben und dir nicht ins Handwerk pfuschen, weil es ja schließlich dein Text ist, aber beim formalen Kram kann ich unterstützen:

Die Niederkunft Sunabras auf dem Planeten Sambob
Das Wort Niederkunft bezieht sich auf die Mutter. Die Mutter kommt nieder. Das Baby wird geboren. Demnach wäre es Samantas Niederkunft, und Sunabras Geburt.

Auszug aus dem Bericht der planetaren Kommission zur Einordnung extraterristischer Himmelskörper über den Planeten Sambob vom August 3578 EZ:
extraterrestrischer

"Nennen sie mich nicht immer Captain, Bob!
Sie als Anrede groß

Das ist unbegreiflich, Bob! Un-be-geif-lich!"
Ich kaufe ein r

Sollen wir die ZBV-Leute heute schon rausschicken oder die Nacht abwarten?"
Was heißt ZBV?

"Ich denke, wir sollten erst einmal gründlich die Lage sondieren. Mein Gefühl sagt mir, dass dies hier kein Lollilutschen wird, schauen sie doch mal raus."
Anrede groß

"Natürlich sehen sie nichts, Bob. Samanta hat ihnen den Bildschirmschoner auf manuell geschaltet. Wie lange kennen sie eigentlich Sam? Wie oft hat sie diesen Spaß schon mit ihnen getrieben, Bob?"
Anrede groß

Nur dank glücklicher Fügungen und herrausragender Improvisationskunst war es der Besatzung gelungen,
herausragender

Sehen sie, Captain."

"Nenne sie mich nicht so, sie Arschloch!"

Anrede groß

"Hier sind ihre Pflanzen, Bob."
Anrede groß

Gut, schalten sie zwei davon auf Handbetrieb, die anderen lassen wir erst einmal selber machen."
Anrede :bla: Hmm. Die ist von Bob schwanger, aber duzt ihn nicht mal?

Samata, die von Bob ein Kind erwartete, war, wie der Captain es formulierte, 'ein nicht unansehnliches weibliches Wesen mit übertriebenem Brustwuchs'.
Samanta (die übrigens für gewöhnlich auch mit th geschrieben würde). Die Beschreibung ist auch lahm. :p

"Nein, lassen sie ihn liegen, Bob. Wir können ihn später bergen."
Rate mal

"Hm. Da ist etwas ... etwas Winziges. Können sie heranzoomen? Geht das schärfer?"
Äh ... weißt du was, ich will mich nicht dauernd wiederholen. Nimm doch einfach mal die Suchen und Ersetzen-Funktion vom Word, such alle "sie" und "ihnen" überprüf, bei welchen es sich um eine Anrede handelt, und schreib die betreffenden Worte groß. Oder lass die Leute sich dutzen, das wäre nach einer 120-Jahre-Mission ohnehin logischer.

"Ein Wesen ... das lebt ... ein Lebewesen!
Also ... ich weiß, ich hab gesagt, Humor funktioniert halt für jeden unterschiedlich, "ich persönlich finde das nicht lustig" ist kein Qualitätskriterium für eine Geschichte. Aber wenn ich schätzen sollte, wer sowas lustig findet, würde ich sagen: Altersgruppe zehn und drunter. Sorry.

"Okay, Sam, ändern sie´s mal in 'Geloffel'."
Das ist ein Accent-Zeichen. Das richtige Apostroph (Sie's) befindet sich über der Raute (#). Und Sie ist natürlich wieder die Anrede ...

Wenig später erschien der ZBV an Luftschleuse.
da fehlt noch was

Mit ein, zwei Runden Überarbeitung (nicht nur in formaler Hinsicht) könnte ich mich vielleicht schon anfreunden mit der Geschichte, aber so kommt mir das nicht ins Haus. :p

Grüße von Perdita

 

Hallo 7miles,

Deine Geschichte ist in der Rubrik Science Fiction gelandet. Für mich hat sie jedoch ausschliesslich einen humoristischen Hintergrund.

Leider keinen, der so richtig zündet, finde ich persönlich. Das Meiste kommt bei mir eher ein wenig platt-albern an. Die Ursache könnte jedoch auch darin verborgen liegen, dass ich relativ früh beim Lesen dachte: Aha, Douglas Adams lässt grüßen ... und somit beim weiteren Lesen unterschwellig immer ein Vergleich vorhanden war. Ein Vergleich, der eigentlich nur verloren werden kann. Zumindest bei mir.

Meine Stolperfallen in Deiner Geschichte waren:

"Ich sehe nichts, mein Gott, ich sehe nichts, Captain!"
Warum sollte das ein Grund zu so großer Panik sein?

"Nenne sie mich nicht so, sie Arschloch!"
Der Kraftausdruck passt nicht in den vorangegangenen Dialog.

"Ist auch nicht das erste Mal, dass das Diesseits mit dem Jenseits verwechseln.
Fehlt da ein "sie"?

Etwas metallisch scheppernd und krächzend, jedoch mit nahezu ohrenbetäubender Wucht, erscholl also folgendes aus dem Lautsprecher
mit Wucht erschallend - passt für mich persönlich nicht so richtig zusammen.

und spielen den Witz nochmal ab, während wir uns zu ihnen hinunterbeugen?"
Das hinunterbeugen ergab für mich beim Lesen nur einen Sinn: Aha, wenn die sich runterbeugen, werden sie aufgeknuspert. Warum sonst sollte das so explizit erwähnt werden?

Doch etwas lag dort noch, etwas, dass ihm auf eine sonderbare Weise vertraut erschien.
Warum war ihm ein Neugeborenes "auf sonderbare Weise vertraut"?

Mein Fazit:
Humor ist sicher eine Frage des persönlichen Geschmackes. Meinen hat es leider nicht getroffen.

Bierernste Grüße
Oli

 

Hmm,

auf den Fehler in der Überschrift ("Niederkunft" statt "Geburt") wurde schon hingewiesen, ebenso auf die gewaltige Anzahl von Tippfehlern. Das stört schon ziemlich.

Davon abgesehen hat mich der Text etwas an alte Werke von Tserk erinnert, allerdings ist er bei weitem nicht so absurd. Das hier ist für mich nichts Halbes und nichts Ganzes, so etwas, was man als Schüler mal für die Schülerzeitung schreibt oder für ein Egozine. Aber insgesamt keine sonderlich mitreißende Performance. Das Ende habe ich gar nicht kapiert.

Sorry,
Naut

P.S.: Bekanntermaßen habe ich keinen Humor. Wollte ich nur noch mal erwähnen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sich seinerzeit keine Kartoffeln an Bord der Moonspace I befunden hätten?

Hallo offshore, Perdita, osh und Naut -

und vielen dank für eure Beiträge.
Nun, es handelte sich hier um meinen ersten "literarischen" Flug ins All, eine Mission mit wahrlich gleich doppeltem Risiko, soviel war mir bewusst. Der Himmel über uns ist schwer vermint, hellwache und zur Kollision immerbereite Meteoriten torkeln durchs All, auf welchen Gralshüter des Genres reiten, sofern sie nicht aus wohl getarnten Wurmlöchern observieren, ob hier etwa unlizensierte Anhalter aus purem Frust ihren Weltraumschrott schwebenlassen. Und klar, den Hitchhiker hab ich auch mal gelesen, wenngl. das gute 20 Jahre her ist und die Idee zu diesem WRS (ZBV bedeutet übrigens im Irdischen Zur Besonderen Verwendung) sich lose an den The Funniest Joke in the World von MP's FC anlehnte bzw. daran entzüntete. Dass hier leserseits Gefallen

Mag sein, dass nicht alle diesen aberwitzigen Humor teilen, mich jedenfalls hat die Lektüre köstlich amüsiert.
offshore

und Nichtgefallen

Aber insgesamt keine sonderlich mitreißende Performance. Das Ende habe ich gar nicht kapiert.
Naut

ereignet, mit dem Schwerpunkt auf Letzteres, sah ich voraus. Das hat, abgesehen von den ewigen Neigungen des Geschmacks, auch damit zu tun, dass dort draußen die Luft, sofern vorhanden, reichlich dünn ist, und so manches an den Erwartungen abprallt, angesichts von so viel bereits existierenden Höhenflügen, will meinen Geschichten besserer Qualität, die auch noch Dazumal vom Vorzug zehrten, den Raum weitgehend leer vorzufinden.

Ich weiss natürlich, das der Plot bis zur Schmerzgrenze abgenutzt ist, weiß, um die klischeedurchtränkten Elemente der Geschichte (Namensgebung, Kalauer) - habe es aus voller Absicht unterbleiben lassen in der Rahmenhandlung Klischees zu umgehen, sondern, im Gegenteil, versucht, sie möglichst in Reinkultur auszuwalzen und in dieses abgeschmackte Gerüst meinen (hoffentlich halbwegs) originären Einfall einzubauen. Insofern, Perdita, trifft sich deine Erwartung daran, was du dir in dieser KG intensiver erhofft hattest, mit meiner Absicht und ich gebe dir recht, dass der Schwerpunkt deutlicher hierhin verschoben gehört (Einschub: Die Kleinschreibweise der Anreden ist meinem schon immer dagewesenen Trotz geschuldet, hier Kleinbuchstäbchen aus purer Höflichkeit den Vortritt zu geben. Ich ging aber noch mal in mich und angesichts der 3.P Pl-Verwirrung ist es in der Tat einfach besser dem Trotz hier abzutrotzen. Daß Bob und Samata ohne h sich nicht dutzen ist übrigens zwar unlogisch, aber da die Niederkunft (weiss ich doch!) ebenfalls unlogisch ist, kippt bei derart hochprozentiger Unlogik das Gesamte lallend ins Logische zurück. Zudem fand ich das einen unerklärten (jedoch qua Nachdenkens hier entschlüsselbaren) Kunstgriff von Weltraumreisenden aller Vertrautheitsstufen, beim "Sie" zu bleiben, um psychischen Verklumpungen durch Wahrung einer gewissen Distanz in der sprachlichen Interaktion entgegenzuwirken. Da sollte es reichen, die Kartoffeln zu duzen. Einschub Ende.)
Noch eine herausredende Bemerkung vom Rand der Galaxis zur "Niederkunft Sunabras". Wiewohl mir bekannt ist (war), dass nicht der Säugling, sondern die Mutter daniederkommt, ist doch kontextlich nicht zu übersehen, dass Samata (und darinnen Sunabra) auf den Planeten niederkunftet (vermittels der Raumfähre).
In diesem Zusammenhang, osh:

Zitat:
Doch etwas lag dort noch, etwas, dass ihm auf eine sonderbare Weise vertraut erschien.
Warum war ihm ein Neugeborenes "auf sonderbare Weise vertraut"?

Stell dir doch einfach mal vor, du stehst am Fenster im Raumgleiter. Deine nicht ohne dein zutun kugelförmige Freundin wird gerade nahe deines Raumgleiters von einer gelblich-grünen Wolke gefressen, und, nachdem sich der Dunst gehoben hat, liegt da, anstelle der Freundin, etwas herum, nämlich deine Tochter. Das kannst du zwar nicht genau erkennen und wissen, hingegen vielleicht aber doch nebulös ahnen, worauf sich bei allem Schrecken ein Gefühl des sonderbares Vertrautseins hinsichtlich des Erblickten nicht einstellen könnte?
Hm, ja, vielleicht hast du recht.

Zitat:
"Nennen sie mich nicht so, sie Arschloch!"
Der Kraftausdruck passt nicht in den vorangegangenen Dialog.

Der Captain, so soll es erscheinen, reagiert auf die notorische Belästigung durch Bob mit drastischer, jedoch gefühlsmäßig tiefenloser Entgleisung, die an Tourett grenzt.

Zitat:
"Ich sehe nichts, mein Gott, ich sehe nichts, Captain!"
Warum sollte das ein Grund zu so großer Panik sein?

Sollte es nicht, richtig. Bob wird hier eingeführt als sowohl leicht unbedarft, als auch bangebüxig.

Zitat:
Samata, die von Bob ein Kind erwartete, war, wie der Captain es formulierte, 'ein nicht unansehnliches weibliches Wesen mit übertriebenem Brustwuchs'.
Samanta (die übrigens für gewöhnlich auch mit th geschrieben würde). Die Beschreibung ist auch lahm.

Das ist in der Tat eine lasche Beschreibung, hier muß dem Captain in jeder Hinsicht Phantasielosigkeit unterstellt werden, und mir wahrscheinlich um so mehr, bin ich doch des Captain's Captain, obwohl ich es nicht schätze usw. (-; Es handelt sich, glaube ich, noch dazu um die einzige Beschreibung von Protagonisten-Körperlichkeit, auf die ich hier ansonsten weitgehend verzichtete.

Zitat:
"Ein Wesen ... das lebt ... ein Lebewesen!

Für diese offenkundige Unterforderung möchte ich mich entschuldigen, Perdita(sofern du älter als elf Jahre sein solltest jedenfalls) - rausgeflogen ist übrigens
"Eine Art Tier ... eine Tierart!"
Vielleicht sollte ich da konsequenter werden, in welche Richtung auch immer.

Mal ganz ehrlich: Die wievielte Fassung ist das? Hat der Text überhaupt schon mal eine Überarbeitung erfahren? Es macht den Eindruck, dass du ihn spontan in einem Rutsch geschrieben und dann direkt gepostet hast. Das Korrekturlesen wurde vernachlässigt, und die Geschichte wirkt insgesamt nicht gut durchdacht.

Ganz ehrlich, die erste (korrigierte) Fassung, und zwar mehrfach durchkorrigiert - ich stehe hier eigentlich unbelehrbar vor einem Phänomen, das ich eigentlich waidlich kenne, nämlich, dass man für seine eigenen Fehler blind ist, nicht nur beizeiten im Leben, auch - immer - für die Patzer in seinen Texten. Aber ich glaube den Rubikon der Unbelehrbarkeit genau - jetzt! - endlich durchschwommen zu haben.

In meiner Schulzeit gab es in den Jahreszeugnissen noch die Rubrik: „Äußere Form der schriftlichen Arbeiten“. Ja, die wurde tatsächlich benotet.
Für die Formatierung dieses Textes bekämest du von mir glatt ein „Nicht genügend“, Spaß ohne, weil die sieht, mit Verlaub, richtig scheiße aus.

Ernst, wie recht du hast, die obige Bemerkung trifft hier ebenfalls den Nagel auf den Kopf, auf meinen, der dazu nie je schulisch über Textformatierungen gebrütet hat. Dabei dachte ich, Bildschirm-Lesen und so, es sei für Leser von Vorteil, Absätze, Leerzeilen, Blockvermeidung ...
Ich hab den Text nun formativ verdichtet.

Vielen dank noch einmal an euch alle für's Hineinschauen, Kommentieren und Fehlersuchhelfen
7miles

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo noch mal, 7miles,

Die Kleinschreibweise der Anreden ist meinem schon immer dagewesenen Trotz geschuldet, hier Kleinbuchstäbchen aus purer Höflichkeit den Vortritt zu geben. Ich ging aber noch mal in mich und angesichts der 3.P Pl-Verwirrung ist es in der Tat einfach besser dem Trotz hier abzutrotzen.
Ja, gute Entscheidung. :) Es ist nun mal so, dass diese Konventionen existieren, und wenn man sich nicht daran hält, dann bleibt der Leser jedesmal dort hängen, wo es diese Abweichung gibt. Manchmal gibt es besondere Gründe für eine abweichende Schreibweise - vor kurzen habe ich hier irgendwo einen Text gesehen (ich glaube von Herrn Taktlos), da hat der Ich-Erzähler von sich gesagt "Ich werde groß geschrieben", und das war dann auch im ganzen Text groß geschrieben. Da steht es aber halt für eine bestimmte Haltung des Erzählers, und da ist die Irritation des Lesers über die andere Schreibweise gewollt und bewusst einkalkuliert. Bei dieser Geschichte ist es glaube ich von Vorteil, wenn man in den Dialogen nicht dauernd stolpert, weil die Dialoge ja auch einen sehr großen Teil des Textes ausmachen.

Noch eine herausredende Bemerkung vom Rand der Galaxis zur "Niederkunft Sunabras". Wiewohl mir bekannt ist (war), dass nicht der Säugling, sondern die Mutter daniederkommt, ist doch kontextlich nicht zu übersehen, dass Samata (und darinnen Sunabra) auf den Planeten niederkunftet (vermittels der Raumfähre).
Aber wenn du die Geschichte korrekt mit "Die Niederkunft Samantas" betiteln würdest, ginge diese zweite Bedeutung, dass sie mit dem Raumschiff "niederkommen" doch nicht verloren.

Was ZBV heißt, habe ich inzwischen auch gegoogelt. Die Serie, aus der sich diese Inspiration speist, wurde aber laut Wiki ein paar Jahre vor meiner Geburt eingestellt, da ist es vielleicht nicht so verwunderlich, dass ich davon noch nie etwas gehört habe. :)
Ich würde dir empfehlen, eine kleine Erklärung irgendwo am Anfang der Geschichte einzuschieben, was das ZBV bedeutet, damit künftige Lesergenerationen da nicht ratlos davor stehen. :)

Grüße von Perdita

 

Aber wenn du die Geschichte korrekt mit "Die Niederkunft Samantas" betiteln würdest, ginge diese zweite Bedeutung, dass sie mit dem Raumschiff "niederkommen" doch nicht verloren.

Hallo hallo, Perdita,

das stimmet natürlich. Und ich will auch nicht ausschließen, daß es sich um so ein "Liebling-Ding" handelt. Zwei Gründe, es zu belassen, klammern sich noch an mich (in Wahrheit ist es natürlich andersherum).
- Mir war beim Titelgeben bewußt, dass hier eine Unlogik enthalten ist (zumindest, wenn man nicht herumkonstruiert).
- Ich wollte Samantas Namen nicht und vor allem nicht in Verbindung mit 'Geburt' titeln, um keine zu deutlichen Hinweise auf das Ende zu geben.

Natürlich wäre auch ein komplett abweichender Titel denkbar, mal gucken.

Die Serie, aus der sich diese Inspiration speist, wurde aber laut Wiki ein paar Jahre vor meiner Geburt eingestellt, da ist es vielleicht nicht so verwunderlich, dass ich davon noch nie etwas gehört habe.

Mich gabs da schon "als Kind", das zu der Zeit aber noch eher Paulchen Panther oder Grisu guckte. Aber MontyPython's Humor (sowie die Truppe selbst auch) umweht ja so ein zeitloser Kult-Hauch, d.h. so richtig vergessen sind die doch noch immer nicht, oder irre ich? Handelt sich jedenfalls um einen sehr berühmten Sketch, zu recht, wie ich finde.
An MP lässt sich auch in lehrbeispielhafter Weise betrachten, wie Menschen auf (diese Art) Humor reagieren, Stichwort: taste .
Von vollkommen dümmlich bis absolut genial reicht da die Spanne der Urteile von Leuten, die ich so kenne und deren Urteil ich in beiden Fällen nachvollziehen kann - schon seltsam.
Manchmal denke ich aber auch, dass es - nicht bloß, was den Humor betrifft - nicht nur der Geschmack sein kann, dass da also noch etwas anderes eine Rolle spielt. Geschmack ist in diesen Zusammenhängen (ähnlich übrigens der Begriff "Stimmung") irgendwie eine unbefriedigende und hinterfragenswerte Positionierung, da muss noch etwas sein, Konditionierung? Keine Ahnung, lohnt vielleicht mal daran herum zu denkeln. Führt aber auch langsam nach Timbuktu, all das ...
Gruß
7miles

 

Guten Abend noch mal,

7miles schrieb:
Aber MontyPython's Humor (sowie die Truppe selbst auch) umweht ja so ein zeitloser Kult-Hauch, d.h. so richtig vergessen sind die doch noch immer nicht, oder irre ich? Handelt sich jedenfalls um einen sehr berühmten Sketch, zu recht, wie ich finde.

Jetzt bin ich völlig verwirrt. Natürlich kenne ich Monty Python, ich habe alle Filme gesehen und viele der Sketche. Ich betrachte mich als Fan. Ich finde den Humor von Monty Python ein ganzes Stück intelligenter als die Gags in dieser Geschichte (nichts für ungut).

Nur sehe ich beim besten Willen keinen Zusammenhang mit deinem Text. Was ich beim Googlen gefunden hatte, war das hier: ZBV, eine Romanreihe, die zuletzt 1980 erschienen ist. Das ist doch die Quelle für diese Abkürzung, oder nicht?

Wo da jetzt eine Verbindung zu Monty Python sein soll, ist mir echt ein Rätsel.

Grüße von Perdita

 

Also Perdita:

Jetzt bin ich völlig verwirrt.

Ich bin unschuldig!

Als Inspirationsquelle, lose angelehnt, nannte ich jenen Sketch. Auch ich war vorübergehend verwirrt, darob, dass du unter angabe deiner späten Geburt (ja, Geburt) angabst, MP nicht zu kennen.

Ich betrachte mich als Fan.

Das spricht dagegen.

Wo da jetzt eine Verbindung zu Monty Python sein soll, ist mir echt ein Rätsel.

Naja, ich hab mir die Folge mal wieder angeschaut, und daraufhin diese SF-KG entworfen, in welcher unverständliche Witze totbringende Gaswölkchen verursachen.

ZBV, eine Romanreihe, die zuletzt 1980 erschienen ist

Kenn ich nicht, hatte auch bloß das Kürzel entkürzelt, und dieses ist meines Wissens eine in militär- und anderen hirarchisch konstruierten Kreisen gebräuchliche Abk.

Ich finde den Humor von Monty Python ein ganzes Stück intelligenter als die Gags in dieser Geschichte

Das muss ich mal googeln.

Gut nacht!
7miles

 

Ich auch noch mal, 7miles,

nicht, dass ich mich rechtfertigen will. Und ich gräme mich auch nicht, dass Perdita (indirekt) mein Humorverständnis als das eines Zehnjährigen bezeichnet (für einen über Fünfzigjährigen gereicht das schon eher zu einem Kompliment …), aber ich will das zum Anlass nehmen, mich noch einmal zu der Story zu äußern (um nicht zu sagen, dir, 7miles, noch einmal solidarisch unter die Arme zu greifen.)
Ich kenne nur wenige Menschen meiner Generation, deren literarische Sozialisation nicht auf die eine oder andere Art von Adams beeinflusst worden wäre. Als ich 1980 den Hitchhiker von einem Englandurlaub nach Wien mitbrachte, machte das Buch binnen ganz weniger Tage die Runde durch meinen kompletten Freundeskreis, und für uns alle, die wir mit Böll, Hesse, Handke et al groß geworden waren, war die Lektüre beinahe sowas wie ein Erweckungserlebnis.
Mag sein, dass das SF-Genre seit damals noch weitere grundlegende Veränderungen und Innovationen erfuhr (Snow Crash z.B., Wahnsinn, oder das ganze Zeug von Gibson), aber die Erschütterung meines literarischen Weltbildes sollte ich mit solcher Vehemenz nur mehr selten erleben (definitiv zumindest einmal noch durch Hundert Jahre Einsamkeit, aber das ist eine andere Geschichte.)
Also was ich sagen will, 7miles, warum mir deine Geschichte trotz der aus beinahe allen Zeilen sprechenden Schlampigkeit gefallen hat: Das war zum einen die so respektlos spärlich hingeworfene Vorgeschichte, dieser provokante Mangel an plausiblen Hintergrundinfos, das fand ich einfach witzig. Und dann war es vielleicht auch gerade die Kaltschnäuzigkeit, mit der du dich an eine Ikone anlehnst, diese quasi epigonenhafte Verbeugung vor dem Großmeister.
Aber vielleicht ist mein gestriger Überschwang auch einfach einem gerüttelt Maß an Sentimentalität, die der Text bei mir auslöste, geschuldet. Quasi Zeitreisefaktor.

Ich finde ihn nach wie vor witzig (Und fühle mich momentan nicht gerade wie ein Zehnjähriger, sondern eher wie ein Zwanzigjähriger. Und das fühlt sich verdammt gut an.)


offshore

 

nicht, dass ich mich rechtfertigen will.

Ich finde ihn nach wie vor witzig.

Das ist gut, offshore - sonst würd ich die 5 Eur für deinen Eingangskommentar auch sofort zurückhaben wollen.

Als ich 1980 den Hitchhiker von einem Englandurlaub nach Wien mitbrachte, machte das Buch binnen ganz weniger Tage die Runde durch meinen kompletten Freundeskreis, und für uns alle, die wir mit Böll, Hesse, Handke et al groß geworden waren, war die Lektüre beinahe sowas wie ein Erweckungserlebnis.

Ich kann mich auch noch gut an den Anhalter erinnern, obwohl er aus unwahrscheinlichen Gründen nicht mehr mein Regal beschwert. In den 80ern schlang ich das, und wenn ich mich auch nicht an eine Erweckung erinnern kann, so war ich doch schwer beeindruckt von diesem überbordenen Reichtum an Ideen; ich kann mich jedoch auch noch entsinnen, gefunden zu haben, dass seine literarische Güte diese fulminante Phantasie manchmal nur knapp zu bändigen vermochte.
Das nimmt ihm den Großmeister-Titel jedoch nicht fort.

Das war zum einen die so respektlos spärlich hingeworfene Vorgeschichte, dieser provokante Mangel an plausiblen Hintergrundinfos, das fand ich einfach witzig.

Das ist, ganz ehrlich, mein offshoresches Lieblingskompliment, dass der Text bei dir durch Unterlassung punktet, insbesondere für den

provokante(n) Mangel an plausiblen Hintergrundinfos

gibts noch ne Fünferl drauf. Aber im Ernst: Das muss erstmal entdeckt werden, dass Humor ist, wo etwas nicht ist.
7miles

 

So, wenn ernst hier 7miles beisteht, dann möchte ich dasselbe mal für Perdita tun:

Ich denke, das größte Defizit der Geschichte liegt nicht in einem etwaigen Fehlen an "Hintergrundinformation" oder so. Das ist nebensächlich, zumal für eine offensichtlich absurde Humorgeschichte, und die Vorwärtsverteidigung von ernst (und 7miles?) verteidigt eine Bastion, die gar nicht angegriffen wurde.

Das größere problem ist eher der assoziative Charakter des Geschriebenen. Die Ideen tauchen so auf, wie sie dem Autor beim Schreiben eben so einfielen. So eine Vorgehensweise ist typisch für - sorry - Schülertexte. Der Effekt, der sich beim Leser einstellt, ist dann aber meist Langeweile resultierend aus dem Eindruck von Beliebigkeit. Wenn es keine inhärente Logik gibt, dann ist alles möglich, folglich nichts überraschend. Eine Signalquelle, in der jedes Symbol gleich wahrscheinlich auftritt, enthält keine Information.
Man vergleiche dies zum Vorgehen von Douglas Adams: Während in der ersten Hälfte des Anhalters scheinbar unverbundene, dadaistische Ereignisse auf den Leser einprasseln, formt sich alles am Schluss zu einem schlüssigen (wenn auch völlig verrückten) Weltbild. Eins von viele Beispielen: Die Gedanken des Petunientopfs. Monty Python funktioniert oft ähnlich: Das Wiederaufgreifen gewisser Elemente (Nobody Expects The Spanish Inquisition!) erzeugt einen Mikrokosmos eigener Regelhaftigkeit, mit dem die MPs spielen, deren Regeln sie manchmal befolgen, um sie dann unerwartet umzukehren, zu brechen.

Noch was:

- Ich wollte Samantas Namen nicht und vor allem nicht in Verbindung mit 'Geburt' titeln, um keine zu deutlichen Hinweise auf das Ende zu geben.
Dieser Versuch ist fast schon rührend. Wenn ich in einer Überschrift "Niederkunft" lese und dann die einzige Frau in einem Personal von drei Personen hochschwanger ist, dann ... bin ich natürlich total überrascht, wenn sie dann niederkommt ... nicht. ;)

Beste Grüße und sorry für mein mechanistisches Humorverständnis
Mechanonaut

 

Hallo noch mal!

Zum Thema Niederkunft und auch zum Thema der unterschiedlichen Spielarten von Humor hat Naut jetzt schon einiges gesagt, was ich einfach stillschweigend unterschreiben könnte. Ich will aber doch noch etwas hinzufügen, um vorangegangene Missverständnisse und Schlipstretereien hoffentlich vollständig aus der Welt zu schaffen.

@7miles: Meine ursprüngliche Frage und mein Kommentar zu den Googleergebnissen waren eindeutig auf die Abkürzung ZBV bezogen. Wie du zu der Annahme gekommen bist, ich rede von Monty Python, ist mir nach wie vor nicht klar, aber das ist ein schönes Beispiel dafür, wie leicht man in Online-Konversationen aneinander vorbeikommunizieren kann.
Den Punkt, dass die Abkürzung nicht so allgemein bekannt ist, dass sie nicht ohne eine kurze Erläuterung in der Geschichte auftauchen sollte, halte ich immer noch für richtig. Dass in Militärkreisen "ZBV-Leute" zu Robotern gesagt wird, die man in potenziell gefährlichen Situationen einsetzt, glaube ich nämlich nicht. Da ist das Wort der Wahl eher "Drohnen".

Und wo wir gerade beim Thema schiefgelaufener Online-Kommunikation sind:

@ernst offshore (und andere Leser, die vielleicht ähnlich empfunden, aber ihren Ärger nicht hier geäußert haben): Es tut mir leid, ich habe ich im Ton vergriffen. Der Kommentar über das Alter der Zielgruppe von solchen Witzen war nicht so gemeint, aber wenn ich ihn im Nachhinein lese, verstehe ich, dass das herablassend und arrogant wirkt. Ich würde meinen ersten Kommentar ändern, um das besser zu formulieren, aber ich lasse ihn fürs Protokoll so, damit spätere Leser die Kommentarhistorie nachvollziehen und sich an meinem Fehltritt ergötzen können.

Inhaltlich stehe ich aber nach wie vor hinter dem, was ich zu Gags dieses Kalibers gesagt habe. Das sind sehr anspruchslose Witze, die weder dem Autor noch dem Leser sonderlich viel abverlangen. Es spricht absolut nichts dagegen, so etwas trotzdem lustig zu finden, und wenn man das tut, sagt das auch nichts über das geistige Alter einer Person aus. Ich selbst mag Lolcats und andere Produkte dieser Internet-Memkultur, die sind vom Niveau her meistens noch eine Schublade weiter unten. :)

ABER! In einer humorvollen Geschichte reicht es meiner Meinung nach nicht aus, einfach nur mehr oder weniger lustige Sätze aneinander zu reihen. Gerade wenn der Autor sich in Richtung der Pythons verneigt, dann will ich einfach mehr sehen, als das, was hier geboten wird.

In der Geschichte hier gibt es einen guten Ansatz, der es wert ist, richtig ausgearbeitet zu werden, sonst würde ich gar nicht so viel Energie auf diese Diskussion verwenden. Aus meiner Sicht ist die coole Sache in der Geschichte, dass die Raumschiffbesatzung meint, die Äußerungen der Außerirdischen wären Witze, weil sie dieser typischen Witzstruktur folgen, und auf Basis dieser falschen Annahme versuchen, sich mit ihnen zu verständigen. Und dann stellt sich heraus, dass es sich eigentlich um eine Art Vorhersage gehandelt hat, die durch die Übersetzungssoftware schlecht wiedergegeben wurde. Zwei Dings gehen auf einen Hügel, sagen etwas, und eins von den beiden bekommt Sunabra.

Das ist absurder, schwarzer Humor und geht durchaus in eine Richtung, die mir gefällt. Parallelen zum Funniest joke in the world Sketch finde ich ziemlich weit her geholt, aber ich würde mich nicht herumstreiten, wenn jemand diese Sorte Humor pythonesk nennen will.

Der Humor, der im Text überwiegt, ist aber leider von dieser anspruchslosen Sorte, über die ich mich beschwert habe. Die guten Sachen kommen eigentlich alle erst im letzten Drittel des Texts oder so, nachdem ich mich durch zwei Drittel eher unlustiger, bemühter Dialoge zwischen Bob und dem Captain geackert habe.

Daher meine Kritik. Ich sehe, dass du es besser kannst, 7miles, aber du hast noch nicht die nötige Schleifarbeit in den Text gesteckt. Ich fürchte, meine Kommentare waren nicht gut geignet als Ansporn und Motivation, aber so waren sie gedacht.

Grüße von Perdita

 

Ich nochmal.

Jetzt habe ich durch Perditas Erklärung zumindest - glaube ich - den Schluss kapiert. Allerdings finde ich nach wie vor nicht, dass der sich zwingend aus der Geschichte ergibt. Vielleicht bin ich auch einfach zu doof, oder ich sehe mir nicht genug Comedy im Fernsehen an.
Aber das wäre schon eine gute Kernidee, das sehe ich genau wie Perdita, dass man da mehr daraus machen könnte.

Beste Grüße
Naut

 

Hallo Perdita,

was das Mißverständnis angeht - einigen wir uns auf Unentschieden. Okay?

Mir ist natürlich unterdessen klargeworden, was dir (und Naut und osh) an der KG nicht so zusagt, wobei nicht verschwiegen werden darf, dass die ungeliebten Bestandteile offenshorebar auch eine gewisse, temporäre Jungbrunnenfunktion erfüllen.
Ich bin in sofern beglückt, dass hier gerade die Teile auf gütliche Einschätzung treffen, die entweder unvorhanden oder mit dem, was ich als meine originäre Idee beschrieb identisch sind.
Ich möchte nochmals betonen, dass mich kein Grössenwahn angesichts überlebensgroßer Ikonen motiviert hat. Andererseits versuche ich mich davon auch nicht einschüchten zu lassen. Auch nicht auf die Gefahr hin, Raumschiffbruch zu erleiden.
Ich werde also noch einmal privat auf dem Planeten landen und nachschauen, was dort noch möglich ist.
Vielen Dank noch mal für deine hilfreiche Anteilnahme
7miles

Naut,
Humorlosigkeit ist ja eine gute Voraussetzung für das Versändnis des Komischen, ob nun kosmisch-komischen oder irdisch-irren, und so helfen mir auch deinen theoretischen Überlegungen zum Komischen weiter, die beliebige Assoziazion, das Ermüdende durch einen Parkurs sich kaum unterscheidender Gag-Signale gurken zu müssen.
Wissend, was du meinst, werde mich hier in die Tiefe begeben, im steten Ringen gegen das Fabrizieren blosser Comedy -
Vielen Dank auch dir
7miles

 

Das ist der wahre Sportsgeist, 7! So gehe denn hin und erfreue uns mit zahllosen frischen Geschichten. :)

Grüßlichst
Naut

 

Hallo 7miles,
keine Ahnung wieso meine zweite Geschichte die ich überhaupt kommentiere wie die erste auch aus diesem Genre stammt, obwohl ich davon recht wenig Ahnung habe. Wahrscheinlich war mir deine Geschichte mit Sex im Internet zu wenig zum kommentieren, obwohl ich diese schöne Absurdität gerne mochte und in den Lichterhannes habe ich nicht reingefunden. Also Sunambra und Sambob sollen das sein.
Ich mochte die Geschichte überwiegend. Da hast du viele schöne Ideen verbaut. Du hast einen recht eigenen Humor, irgendwie ist er ein bisschen nerdy, aber ich mag ihn. Übrigens sehe ich durchaus Parallelen zu Monty Python und auch zu Southpark, deren Macher sich von MP haben inspirieren lassen.
Ich habe mir die Kommentare überflogen und ich finde nicht, dass Humor immer ein geschlossenes Konzept haben muss. Ich mag es manchmal sehr gerne, wenn Witze random kommen. Das Leben ist häufig genug völlig absurd. Und in dieser Länge kann von mir aus die gesamte Geschichte random sein, wenn der Autor diese Kunst gut beherrscht.
Paar Sachen will ich direkt zum Text sagen, wo ich jetzt die Zitatfunktion beherrsche.

Den Planeten umgibt eine atmosphärische Hülle, deren Herkunft offenbar damit zu tun hat, dass auf seiner Oberfläche eine Lebensform existiert, die stoffwechselbedingt rhythmisch Gase ausstößt. Die Art und Zusammensetzung dieser Gase konnte noch nicht abschließend analysiert werden. Es wird vermutet, dass sie das Resultat einer kreativen, kollektiven Form der Erheiterung über unverständliche Kommunikationspartikel sind, die wahrscheinlich nur von den Lebensformen dieses Planeten verstanden werden können. Der Planet wird aufgrund einiger Vorkommnisse, die ihn höchst bedrohlich erscheinen lassen, zur Zeit als Sperrzone der Alpha-Kategorie zugeordnet
Echt gut. Ich war erheitert und vor allem interessiert.
Dieser Captainwitz später ist ein bisschen lahm, fällt aber nach dem guten Einstieg nicht zu negativ ins Gewicht.
Auch das mit dem Bildschirm ist eher mäßig, aber überhaupt nicht störend. Ich glaube, man darf bei einem humoristischen Text auch gar nicht einen guten Witz nach dem anderen raushauen. Das ist wie bei einem guten DJ-Set oder bei klassischer Musik. Da gibt es auch immer sehr durchschnittliche Parts, die den Hörer ein wenig herunterkommen lassen sollen, damit er sich erst recht über die guten Teile freuen kann. Aus diesen Parallelen siehst du, dass ich deine Geschichte mit großen Wohlwollen aufgenommen habe, weil mir eben diese seltsame Art deiner Texte gut gefällt (wobei Iris und Heiko mich doch zu Tode gelangweilt haben).
Aber damit ich die Benutzung der Zitatfunktion nicht vergesse, der hier noch.
Gut, dass sich in dieser schwierigen Zeit (vor 120 Jahren) noch einige Kartoffeln an Bord befunden hatten.
Das fand ich witzig. Diese unerwartete Banalität erinnert mich an D. Adams. Es gibt auch ein paar Russen, die solchen Wendungen mögen. Ilf/Petrov, 12 Stühle und die Fortsetzung davon Das goldene Kalb kann ich dir wärmstens empfehlen. Die Kurzgeschichten von Soschtschenko auch. Dürften dir gefallen.
"So ein Quatsch", sagte der Captain und schälte sich eine Pellkartoffel.
Noch so einer, der mir richtig gut gefällt.
Gehen zwei Tronoster auf einen Hügel. Sagt der eine: Gaziguz. Sagt der andere: Ich springe von zwei Steinen und puste eine Schildkröte auf. Sagt der erste: Dann bekomme ich Sunabra, ungeschüttelt.
Hahahaha!
Gaziguz, Alter, das ist stark. Es ist ein wirklich witziges Wort. Weiß nicht wieso, aber mich hat es sehr zum Lachen gebracht.
Und Moonspace I, das ist so schön trashig. Da ist ja moon dabei und space auch. So muss eigentlich ein Raumschiff unbedingt heißen, weil der Name total Programm ist.
Und überhaupt diese Übersetzungen, diese vermeintlichen Witze, die sind wirklich sehr amüsant. Auch die Kommunikationsversuche über Witze, das ist total gut nachvollziehbar und lustig. Das hätte wenn nicht MP selbst, dann Southpark in einer solchen Situation genauso gemacht.
Na ja, das Ende kam, wie es kommen musste.
Dass die beiden verschwinden, hinterlässt mich ein wenig ratlos, aber Ratlosigkeit ist wohl ein Empfinden, dass deine Geschichten durchaus provozieren sollen.
Ich musste mich dann aber doch tatsächlich fragen, was macht Bob jetzt so ganz alleine?
Insgesamt sehr gerne gelesen.
Lieben Gruß
randundband

 

Hi randundband,

danke fürs Hineinschauen!

keine Ahnung wieso meine zweite Geschichte die ich überhaupt kommentiere wie die erste auch aus diesem Genre stammt, obwohl ich davon recht wenig Ahnung habe.

Ich bin hier auch nur zufällig hineingeraten.
Das Genre versprüht ein wenig Clubatmosphäre, da kann es nicht schaden, mal infiltrativ zu werden.

Wahrscheinlich war mir deine Geschichte mit Sex im Internet zu wenig zum kommentieren, obwohl ich diese schöne Absurdität gerne mochte und in den Lichterhannes habe ich nicht reingefunden. Also Sunambra und Sambob sollen das sein.

Der Lichterhannes hat auch eine Sex-Szene (mittig), nur falls du nicht bis dorthin gelangt sein solltest.

Ich mochte die Geschichte überwiegend.

Da gruppierst du dich in eine Minderheit, das freut mich natürlich, zeigt mir auch, dass Geschichten, die alle ansprechen weder möglich noch erstrebenswert sind, letzteres vor allen Dingen, wobei ich jene, die sich hier ärgern oder langweilen auch gut verstehen kann.

Ich glaube, man darf bei einem humoristischen Text auch gar nicht einen guten Witz nach dem anderen raushauen. Das ist wie bei einem guten DJ-Set oder bei klassischer Musik. Da gibt es auch immer sehr durchschnittliche Parts, die den Hörer ein wenig herunterkommen lassen sollen, damit er sich erst recht über die guten Teile freuen kann.

Ein interessanter Gedankengang. Er könnte ja tatsächlich dazu verleiten Oasen-Geschichten zu entwerfen, in welchen sich der Leser jeweils immer zur nächsten Palmengruppe rettet, um diese dann mit unverhältnismäßiger Lust und Freude zu geniessen. Aber davon abgesehen, dass so mancher gerade auch die Wüste schätzt, ist es wohl in bewusster Anwendung ein eher heikles Stilmittel.
Diese unerwartete Banalität erinnert mich an D. Adams. Es gibt auch ein paar Russen, die solchen Wendungen mögen. Ilf/Petrov, 12 Stühle und die Fortsetzung davon Das goldene Kalb kann ich dir wärmstens empfehlen. Die Kurzgeschichten von Soschtschenko auch. Dürften dir gefallen.

Danke. Die genannten Russen kenn ich nicht. Ich bin ohnehin schrecklich unbelesen. Werde mir das beizeiten mal anschauen.
Dass die beiden verschwinden, hinterlässt mich ein wenig ratlos, aber Ratlosigkeit ist wohl ein Empfinden, dass deine Geschichten durchaus provozieren sollen.
Ich musste mich dann aber doch tatsächlich fragen, was macht Bob jetzt so ganz alleine?

Die Ratlosigkeit erleidest du ja nicht allein, Bob ist auch ratlos, von mir ganz zu schweigen. Ich bin immerhin hoffnungsvoll, dass Samata und der Captain, als Teil der Atmosphäre des Planeten einem höheren Daseinszweck entgegen schwoben. Und Bob?
Naja, der hat noch eine unbestimmte, aber bestimmt hinreichende Anzahl Kartoffeln an Bord sowie eine Tochter im Arm, das schmeckt fast nach Happy end, oder?
7miles

 

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