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Die Neue

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28.08.2012
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Die Neue

Leo
Leo ist 13, geht in die 7.Klasse eines Gymnasiums und wohnt in Lenningsen. Er hat dunkelbraune Wuschelhaare und grüne Augen. Leo ist nett und schlau, und er versteht sich mit jedem. Er ist der beste Fußballer seines Jahrgangs. Seine Mutter hat einen kleinen Tante-Emma-Laden.

Lotta
Eigentlich heißt sie Charlotta, aber alle nennen sie Lotta. Sie ist auch 13, geht in die gleiche Klasse wie Leo und wohnt genau wie er in Lenningsen. Allerdings noch nicht so lange, denn Lotta ist erst vor Kurzem hergezogen. Sie hat braune Locken und und wunderschöne blaue Augen. Lotta ist ziemlich selbstbewusst und frech. Und sie spielt für ihr Leben gern Fußball. Lottas Vater ist Tierarzt. Ihre Mutter ist Lehrerin an der Grundschule in Lenningsen.

Max
Max ist genauso alt wie Leo und Lotta und geht in die gleiche Klasse wie sie. Er wohnt nur wenige Straßen von Leo und Lotta entfernt. Max hat blonde Haare, die kreuz und quer von seinem Kopf abstehen. Er hat blaue, frech blitzende Augen und er ist ein richtiger Spaßvogel. Er spielt fast genauso gut Fußball wie Leo und ist Leos bester Freund. Sein Vater ist Anwalt und hat eine Kanzlei, in der Max' Mutter als Sekretärin arbeitet.

Nele
Nele ist ebenfalls 13, geht mit den dreien in eine Klasse und wohnt im gleichen Viertel wie sie. Sie hat einen hellbraunen Kurzhaarschnitt und braune Augen. Sie ist sehr vertrauenswürdig und freundlich. Sie ist auch eine gute Fußballerin und Lottas beste Freundin. Neles Mutter betreibt eine kleine Bäckerei, einen Vater hat sie nicht.


Ring! Der Wecker klingelte. Leo wachte auf und schaute auf die Uhr. Halb Sieben. „Aufstehen, Leo! Du kommst noch zu spät zur Schule!“, rief seine Mutter aus der Küche. Leo gähnte und schlurfte die Treppe herunter. In der Küche roch es nach Kakao und frischen Brötchen. Sein Vater saß schon am Küchentisch und las Zeitung.

„Guten Morgen!“, sagte er.
„Morgen“, murmelte Leo und schmierte sich ein Nutellabrötchen.
„Leo,hast du denn gestern deine Hausaufgaben alle gemacht?“,fragte ihn seine Mutter.
„Ja hab ich, Mama“, antwortete Leo genervt.
Jetzt ging das schon wieder los.
Schnell sagte Leo: „Äh, ich glaub ich muss jetzt los, Mama, sonst komme ich wirklich zu spät. Tschüss!“
Er setzte seinen Ranzen auf und ging vor die Tür. Obwohl es erst morgens war, schien die Sonne schon schön warm. Es war der erste Schultag nach den Osterferien. Leo machte sich auf den Weg. Er hatte es nicht sehr weit bis zur Schule. Da kam sein bester Freund Max angelaufen.
„Hi Leo!“, rief er.
„Hi!“, sagte Leo. „Na, was hast du in den Ferien so gemacht?“
„Ach, nichts Besonderes. Und du?“, fragte Max.
„Auch nichts“,sagte Leo. „Hoffentlich bekommen wir heute nicht die Mathearbeit wieder. Ich hab bestimmt ne 5!“
„Die war ja auch voll schwer!“; meinte Max.
Da erreichten sie schon die Schule. Es gongte gerade. Die beiden liefen schnell in die Klasse und setzten sich auf ihre Plätze. Gerade rechtzeitig, denn ihre nette Klassenlehrerin Frau Schmitt kam gerade herein. Neben ihr ging ein Mädchen mit braunen Locken.
„Wer ist das denn?“, flüsterte Leo Max zu.
Max wollte gerade etwas antworten,
da sagte Frau Schmitt: „Guten Morgen! Wir bekommen heute eine neue Schülerin. Vielleicht möchtest du dich selber vorstellen?“
Das Mädchen nickte. Sie hatte strahlend blaue Augen und schien ziemlich selbstbewusst zu sein.
Die Neue sagte: „Hi, ich bin Lotta. Ich bin erst vor kurzem hergezogen, wie ihr höchstwahrscheinlich schon mitgekriegt habt.“
Die Klasse grinste.
„Sie ist ganz schön frech!“, fand Max.
Leo nickte und musterte Lotta. So blaue Augen hatte er noch nie zuvor gesehen. Auch sonst war sie ziemlich hübsch.
Da redete Lotta auch schon weiter: „Ich bin 12 und ich liebe Fußball.“
„Danke, Lotta“, sagte Frau Schmitt. „Setz dich doch erst mal da neben Nele.“
„Das passt“, dachte Leo.
Nele war nämlich ebenfalls eine begeisterte Fußballerin. Da ging es auch gleich mit Englisch weiter. Das war wohl Lottas Lieblingsfach. Jedenfalls konnte sie alle Vokabeln und sprach sie auch immer richtig aus. Leo konnte den Blick immer noch nicht von Lotta abwenden. Er war fasziniert von diesen tiefblauen Augen. Sie glitzerten in der Sonne wie Diamanten. Max, der neben Leo saß, bemerkte das natürlich und schrieb Leo heimlich ein Briefchen. Leo las ihn:
„Warum starrst du Lotta die ganze Zeit an? Hast du dich verknallt?“
Leo schaute Max entgeistert an und schüttelte den Kopf. Er schrieb zurück:
„Bist du verrückt? Natürlich nicht! Man wird ja wohl noch gucken dürfen!“
Max las den Brief und guckte zweifelnd.
„Du guckst sie an als wäre sie das 8. Weltwunder!“, flüsterte er.
Das war ja wohl ein bisschen übertrieben! Leo schüttelte wieder den Kopf. In Wirklichkeit war er sich da nicht so sicher.
„Leo, Max! Bitte seid leise und hört zu!“, rief Frau Schmitt.
Leo nickte schnell“ und passte den Rest der Stunde auf.
Endlich sagte Frau Schmitt:
„So, die Stunde ist zu Ende! Bitte geht raus auf den Schulhof oder in die Mensa!
„Lass uns in die Mensa gehen!“, meinte Leo.
Max stimmte zu. In der Mensa kauften sich die beiden ein Salamibrötchen und setzten sich an einen Tisch. Da kam Lotta mit Nele in die Mensa. Sie kauften sich Schokoriegel und setzten sich zu den beiden Jungs.
„Hi!“, sagte Max. „Ich bin Max und das ist Leo.“
Leo lächelte und sagte: „Hallo!“
Lotta lächelte zurück und fragte: „Was haben wir denn gleich?“
„Sport“, antwortete Leo.
„A propros Sport: Spielst du wirklich Fußball?“, fragte Max.
„Klar! Ich bin die beste Stürmerin in meiner Mannschaft!“
„Wir spielen auch gerne Fußball, nur nicht im Verein“, meinte Leo.
Nele, die bis jetzt noch nichts gesagt hatte, meinte: „Vielleicht spielen wir ja heute.“
„Na hoffentlich! Am besten Mädchen gegen Jungs!“ Max lachte.
„Ja, das wär cool“, sagte Leo.
In ihrer Klasse spielten die meisten Jungs Fußball, also hatten sie große Gewinnchancen.
„Dann können wir euch richtig abzocken“, freute sich Lotta und stieß Nele an.
Die grinste und sagte: „Macht euch schon mal auf was gefasst!“
Leo und Max sahen sich an. Sie waren überzeugt, dass die Jungsmannschaft gewinnen würde.
„Erstmal müssen wir Frau Sommer fragen, sonst wird das nichts“, sagte Leo. „Lasst uns gleich hingehen.“
Frau Sommer war die Sportlehrerin und gleichzeitig Max' und Leos Lieblingslehrerin. Also liefen die vier zum Lehrerzimmer und fragten nach der Lehrerin.
Als Leo, Max, Lotta und Nele ihr den Vorschlag machten, antwortete die Lehrerin: „Ja, ich denke, das wird sich einrichten lassen.“
Strahlend liefen die vier in ihre Klasse zurück. Sie holten ihre Sportsachen und schlenderten zur Turnhalle. Dabei erzählte Lotta von ihrem alten Zuhause.
„Meine Mutter hat Zwillinge bekommen, deshalb mussten wir umziehen.“, berichtete sie.
Da erreichten sie die Turnhalle. Sie setzten sich auf eine Bank vor der Tür und warteten auf die anderen. Als die dann endlich da waren, kam auch schon Frau Sommer und schloss die Turnhalle auf. Die Klasse rannte lärmend in die umkleiden. Als Leo und Max in die Halle gingen, waren Lotta und Nele schon da. Die vier unterhielten sich noch ein bisschen, bis alle versammelt waren.
Frau Sommer rief: „Bitte setzt euch hin und seid leise!“
Die 31 Schüler gehorchten.
„Einige von euch haben mir in der Pause einen Vorschlag gemacht, was wir heute machen könnten“, fuhr sie fort und warf dabei einen Blick zu Leo, Nele, Max und Lotta. „Deswegen spielen wir heute Fußball!“
Die Jungs jubelten und auch die meisten Mädchen waren begeistert. Schon schoben die Jungs die Tore zurecht und die Mädchen grenzten das Spielfeld mit Hütchen ab. Es gab 15 Jungs uns 16 Mädchen in der Klasse, aber Emma hatte ihr Sportzeug vergessen und saß am Rand auf der Bank. Jetzt waren die Mannschaften gleich groß. Die Jungs spielten rechts, und bei ihnen stand Felix im Tor. Leo und Max waren Stürmer. Die Mädchen spielten logischerweise links, bei ihnen war Karo Torwart. Lotta und Nele waren wie Leo und Max Stürmer. Frau Sommer war Schiedsrichterin. Leo und Lotta standen sich gegenüber, zwischen ihnen lag der Ball. Frau Sommer pfiff an und Lotta schnappte sich gleich den Ball. Leo nahm sofort die Verfolgung auf und nahm ihn ihr schnell wieder ab. Er trickste die gegnerischen Mädchen aus und lief in Richtung Tor. Da erblickte er Max neben sich und passte ihm zu. Max nahm den Ball an und näherte sich dem Tor, ohne dass ihm jemand den Ball abjagte. Plötzlich kam Nele von der Seite. Darauf war Max nicht gefasst und verlor sofort den Ball. Nele umdribbelte geschickt die Abwehr der Jungs und schoss:
„Toor!“, schrien die Mädchen.
Die Jungs verzogen die Gesichter. Das Spiel ging weiter. Das erste Tor schien Lotta noch mehr motiviert zu haben, denn jetzt legte sie richtig los. Schon hatte sie den Ball. Sie zischte im Slalom um die Jungs herum. Leo staunte. So schnell konnte man ja gar nicht gucken! Zack! Tor. Die Jungs hatten keine Chance. Sie strengten sich noch mehr an – aber es half nichts. Gegen Lotta hatten selbst Leo und Max nichts zu melden, obwohl sie die besten Fußballer des Jahres waren. Waren. Denn Lotta war anscheinend die neue Fußballqueen. Sie war wirklich schnell wie der Blitz. Wenn die Jungs irgendwann endlich einmal den Ball bekamen, dauerte es nicht lange, bis Lotta oder Nele zur Stelle waren und den Ball zurückeroberten. Mittlerweile stand es 4:0 für die Mädchen und Lotta setzte schon wieder zum Schuss an. 5:0. Die Jungs stöhnten. Leo wusste, dass sie jetzt eh nicht mehr gewinnen würden. Endlich pfiff Frau Sommer ab. Mit mürrischen Gesichtern setzten sich die Jungs auf die Bank. Was für eine Blamage!
Lotta, Nele und die anderen Mädchen lachten und Frau Sommer sagte: „Das ist ja mal eine klare Entscheidung! Ist doch nicht so schlimm, Jungs. Man muss auch mal verlieren können!“
Leo nickte. Alle liefen in die Umkleiden und danach in die Pause, denn die Stunde war schon zu Ende. Leo zog Max zu Lotta und Nele, die alleine auf dem Klettergerüst in der Sonne saßen und sich unterhielten. Die beiden Jungs setzten sich dazu.
„Herzlichen Glückwunsch!“, sagte Leo. „Ihr habt den Sieg verdient.“
Lotta meinte: „Naja, ihr wart aber auch ganz schön gut. Ihr beide seid echt tolle Stürmer!“
Lotta grinste.
Leo entgegnete: „Ich wusste ja, dass du Fußball spielst, aber dass du so gut bist, hätte ich nicht gedacht. Du warst der Hammer! Wie kann man so unglaublich schnell sein? Wir hatten nicht die geringste Chance gegen dich!“
„Naja...“, sagte Lotta lachend. „Übrigens musst du mir unbedingt ein paar von deinen Tricks zeigen, die sind echt cool!“
„Klar, kein Problem“, antwortete Leo.
Er war froh, dass Lotta und Nele keine boshaften Kommentare zu dem Fußballspiel gemacht hatten. Leo blickte zu Max hinüber, der mit Nele über Torschusstaktik diskutierte, und grinste. Max war voll in seinem Element. Leo wusste, dass Nele seinem Freund schon lange gefiel, aber er würde sich hüten, ihr das zu sagen.
„Die beiden scheinen sich gut zu verstehen“, flüsterte er Lotta ins Ohr.
Lotta schaute ebenfalls hinüber und grinste. Ihr fiel auf, dass sie ihn noch gar nicht richtig angesehen hatte. Er hatte braune Wuschelhaare, die super zu seinen strahlend grünen Augen passten.Wenn er lachte, konnte man kleine Grübchen in seinen Wangen erkennen.
„Er sieht ziemlich gut aus“, dachte Lotta. „Und nett ist er auch.“
Da bemerkte Lotta, dass sie Leo die ganze Zeit angestarrt hatte. Sie wurde rot und blickte schnell zur Seite. Mittlerweile hatten Nele und Max ihre Diskussion beendet.
„Na, ihr scheint euch ja gut zu verstehen. Was ist bei eurer umfangreichen Diskussion rausgekommen?“, fragte Leo und grinste.
Max wurde knallrot und warf ihm einen warnenden Blick zu. Er hatte die Anspielung auf seine Zuneigung zu Nele verstanden. Gott sei Dank hatte die nichts bemerkt. Max sah Leo nochmal wütend an. Lotta bekam einen Lachanfall, als sie Max' Grimassen sah. Ihr Lachen war so ansteckend, dass bald auch Leo und Nele anfingen zu kichern. Schließlich musste auch Max grinsen.
Nachdem sich alle beruhigt hatten, bemerkte Nele: „Ich glaube, wir müssen jetzt mal nach Hause!“ Es war schon halb zwei! Schnell nahmen sie ihre Sachen und gingen los. Alle vier wohnten nur wenige Straßen auseinander. Als erstes mussten Nele und Max an der ersten Kreuzung abbiegen. Max nach links, Nele nach rechts. Leo und Lotta gingen das letzte Stück zusammen. Beide wohnten nah am Waldrand. Schon verabschiedete sich Leo und bog ab. Lotta musste noch ein Stück geradeaus. Sie wohnte ganz am Ende der Straße, von der alle anderen des Viertels abzweigten. Die Straße war nicht besonders lang. Lottas Haus war zwar schon fertig, aber der Garten war eine einzige Baustelle.
Der Nachmittag verging schnell und am nächsten Morgen trafen sich Leo und Lotta an der Ecke bei Leos Straße. Sie gingen zusammen hinunter bis zur nächsten Kreuzung und warteten auf Nele und Max. Die beiden kamen fast gleichzeitig an und die vier gingen zur Schule. Auf dem Schulhof angekommen, war es wieder Nele, die als erstes auf die Uhr guckte.
„Mist! Es ist schon zwanzig vor acht! In fünf Minuten fängt Deutsch an!“
Schnell rannten sie in die Klasse und setzten sich auf ihre Plätze. Schon kam Frau Schmitt herein und verkündete gleich am Anfang der Stunde:
„Da heute der zweite Tag nach den Ferien ist, werden wir heute erstmal die neuen Klassensprecher wählen!“
Es wurde unruhig in der Klasse. Die Schüler tuschelten aufgeregt.
„Bitte Ruhe!“, rief Frau Schmitt. „Jetzt könnt ihr jemanden vorschlagen, und die Namen schreiben wir dann auf die Tafel. Dann schreibt jeder anonym einen der Namen auf einen Zettel und wirft den in diesen Karton. Aber man darf sich nicht selber wählen!“
Frau Schmitt hielt eine flache Kiste hoch. Im Deckel war ein kleiner Schlitz.
„So, bitte Vorschläge!“, forderte die Lehrerin. Sofort hoben sich einige Finger. Lena schlug Emma vor, Felix wollte Karo wählen, Nele nannte Lottas Namen und Max ließ Leo anschreiben. Empört stieß Leo seinen Freund an.
„Hey, warum hast du mich einfach vorgeschlagen?“
„Weil ich finde, dass du Klassensprecher werden sollst, weswegen sonst?“, entgegnete Max ruhig.
„ Du hättest ja wenigstens mal fragen können!“, murmelte Leo.
Insgeheim war er froh, dass er vorgeschlagen wurde.
Als die Namen alle an der Tafel standen wurde abgestimmt. Alle schrieben ihre Favoriten auf kleine Zettel und steckten sie in die Box. Leo wählte Lotta, und wie es der Zufall wollte, schrieb Lotta Leo auf den Zettel. Max wählte auch Leo und Nele natürlich Lotta. Frau Schmitt wertete die Zettel aus und machte Strichlisten hinter die Namen. Endlich stand das Ergebnis fest:

Emma: 5
Karo: 4
Leo: 11
Lotta: 11

„Leo und Lotta haben beide 11 Punkte! Gleichstand!“, rief Frau Schmitt.
„Und was jetzt?“, fragte Max ratlos.
„Lotta, Lotta!“, schrien einige.
„Leo, Leo“, riefen andere.
Da sagte Nele: „Sollen sie doch beide Klassensprecher werden!“
Die Klasse war sofort einverstanden. Frau Schmitt hatte auch nichts dagegen.
„Nehmt ihr die Wahl an?“, fragte sie feierlich.
„Ja!“, antworteten Leo und Lotta gleichzeitig.
„Gut, dann seid ihr jetzt offiziell Klassensprecher!“
Alle jubelten. Lotta stand auf und schüttelte Leo die Hand. Frau Schmitt bat die beiden nach vorne zu sich ans Lehrerpult und erklärte ihnen noch mal was sie als Klassensprecher zu tun hatten. Dann begann der Deutschunterricht. Leo und Lotta konnten sich überhaupt nicht konzentrieren.
Als Lotta zuhause angekommen war, dachte sie glücklich: „Erst zwei Tage an der Schule und schon Klassensprecher! Und neue Freunde habe ich auch schon gefunden! Das fängt ja schon mal gut an!“

 

Offensichtlich kennstu Schauspiele,

liebe Melody.

Ich komm darauf, weil Du ein Strukturelement einer uralten Kunstform in die zwei Jahrtausende jüngere Kurzgeschichte einführst: Personen am Anfang aufzuführen. Dabei bistu freilich inkonsequent, denn in seiner Schriftform werden ALLE auftretenden Personen im dramatischen Text zumindest kurz benannt und –
so weit es für die Handlung notwendig ist –
beschrieben, was sogar für Statisten gilt, wobei ein Chor eher pauschal, statt differenziert (Klassenkameraden, Lehrkörper) benannt wird. Leo, Lotta, Max und Nele (ein besonderer Gag, dass die vier in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt werden?) nehmen damit bereits mehr als zehn Prozent des immerhin fünf Seiten zählenden Manuskripts, einzeilig unter Times New Roman zu zwölf Punkten, was unter der Normseite (60 Anschläge/Seite incl. Leerzeichen, 30 Zeilen/Seite unter Courier [New] 12 pt.) nahezu sieben Manuskriptseiten ergäbe.

Warum vorweg und damit gesondert, warum arbeitestu diese „Beschreibungsliteratur“ nicht in den Text ein und verhindertest somit Verdoppelungen, soweit erforderlich? Bei den sonstigen Personen (Lehrerinnen z. B. gelingt es doch). Niemand könnte sich – wie hier gerade – daran stoßen, ist es doch – mit Ausnahme der genannten Gattung – ungewöhnlich, in der Literatur das Personal vorweg anzuzeigen, obwohl es auch das gibt, z. B. bei Dostojewski, was in seinen Wälzern und dem zahlreichen Personal (besonders wenn einem die russischen Namen und Varianten darüber (zB Alexander = Sascha, weil's mir gerade einfällt) noch ungewohnt sind.

Aber welche Spannung und versteckte Komik hätte Robinson Crusoe noch, wenn man von Anfang an wüsste, dass Donnerstag nachher Freitag wäre?

Aber zurück zu Deinem Text über erste Liebe (gibt’s das mitten in der Pubertät - oder willstu indirekt Fliege bestätigen, die an anderer Stelle Konflikte leugnet), populären Sport und Einübung in Demokratie und Gleichberechtigung. Manche werden das reichlich viel Themen finden – aber im Leben kommt oft genug noch mehr dazu …

Schön ist es, dass nun buchstäblich abgerüstet ist und die Messer im Schrank bleiben …

Einiges ist erstaunlich korrekt in der Geschichte, dass die Fküchtigkeit auffällig wird, die ab und an, wie ich finde, allzu häufig durchkommt:

Das hatten wir schon mal

… geht in die 7.Klasse …
Hier, denk ich, herrscht Flüchtigkeit, die sich in einem winzigen Detail zeigt: der Erscheinung der siebten Klasse. Die Ordnungszahl „sieb[en]te wird in Ziffern ausgedrückt als Zahl „7“ und dem beigefügten Punkt 7 + . = 7., die Ordnungszahl wird zum Attribut der „Klasse“. Wie nun „siebte Klasse“ nicht zusammen, sondern auseinander geschrieben wird, so auch die 7. Klasse. Zwischen Punkt und K ist in jedem Fall ein Leerzeichen zu setzen! Wie auch hier bei der wörtlichen Rede nach dem Komma
„Leo,hast du denn gestern deine Hausaufgaben alle gemacht?“,fragte ihn seine Mutter.
Hier verirren und flüchten nun gar die Gänsefüßchen
Leo nickte schnell“ und passte den Rest der Stunde auf.
Wahrscheinlich von Frau Schmitts wörtl. Rede der Folgesätze …

Hier nun ist es nicht eine vergessene oder übersehene Leertaste

„Meine Mutter hat Zwillinge bekommen, deshalb mussten wir umziehen.“, berichtete sie.
Der Abschlusspunkt der wörtl. Rede ist entbehrlich.
Klappt doch sonst!
Und letztlich ein Endspurt in dieser Rubrik
Sie hat braune Locken und und wunderschöne blaue …
Ja, Schönheit kann einen schon mal ins Stottern bringen … Aber warum solltestu verlegen sein?

die umkleiden
Die Umkleiden sind wahrscheinlich winzig - obwohl sie anschließend auf eine korrekte Größe anwachsen …

Zahlen werden üblicherweise bis zwölf nicht stenografisch als Ziffern dargestellt

Ich hab bestimmt ne 5!
Bissken merken solltestu Dir auch, was wir schon mal hatten …
Kommt noch mal vor … weiter unten

Halb Sieben.
Uhrzeit immer klein, sofern nicht am Satzanfang: Halb sieben.
Hier ist es aber durchaus korrekt, dafür blinzelt noch einmal die Flüchtigkeit durch
Es gab 15 Jungs uns 16 Mädchen in der Klasse …
Da ist Dein Finger einen Hauch zu weit links eingeschlagen …
Ich entsinn mich übrigens noch der Jugendmannschaften, die bei Personalüberschuss „ausgewählt“ wurde – und wer nicht „erwählt“ war durfte sich als Niete im Spiel klassifiziert fühlen.

Rechtschreibung

… und setzten sich zu den beiden Jungs.
Du weißt schon, dass diese Form der Pluralbildung durch angehängtes –s Denglish ist und die deutsche Endung anders aussieht – in dem Falle -en?
Zwischen wörtlicher Rede und verbindendem Text sollte immer noch ein Unterschied bestehen. Da kommt dann so etwas heraus wie die
Jungsmannschaft
die doch eine Mannschaft der Jungen ist. Da wird Genitiv und Plural aber arg strapaziert! Besser also
Jung[en]mannschaft

nochmal
Immer auseinander, das eine umgangssprachliche Verkürzung von „noch [ein]mal“.

Reine Grammatik

Das Mädchen nickte. Sie hatte strahlend blaue Augen …
Du weißt, was kommt?
Mädchen = sächlich, sie = 3. Person Einzahl weiblich.
Mädchen ist nämlich eine Verkleinerungsform/Verniedlichung wie auch „das“ Bürschlein oder Jungchen. „Es“ hat braune, blaue, grüne oder graue Augen wie das Mädchen es auch hat.
Beim Folgesatz ist die grammatische Geschlechtsumwandlung durch den anderen Begriff (Neue) durchaus gelungen!

Einzelne Wörter bis hin zu einem Nebensatz

… nett und schlau, …
Bistu Dir sicher, dass Du „schlau“ und nicht „klug“ meinst? Schlau bedeutet, dass jemand auch (hinter-)listig ist, klug meint einfach weise. Die Finanzhaie sind z. B. ganz schön schlau. Ich bezweifle, dass ein bauernschlauer Leo sich mit jedem verstehen würde … Und wenn doch, dann nicht mehr lange ...
Neles Mutter betreibt eine kleine Bäckerei, einen Vater hat sie nicht.
Doch, doch, jeder hat einen Vater, doch nicht jeder kennt seinen Vater …
Vielleicht besser:
…, einen [besser: ihren] Vater [kennt] sie nicht.
Obwohl es erst morgens war, schien die Sonne schon schön warm.
Bis auf die Sonne erfahren wir nichts, was wir nicht schon wüssten, denn welche Tageszeit ist üblicherweise um halb sieben Uhr und warum sollte Leo eine Abendschule besuchen (erwähn ich nur, weil auch 18:30 Uhr umgangssprachlich als „halb sieben“ bezeichnet wird).

Es gongte gerade.
Der Wecker „ringt“ (mit wem?), der Gong „gongt“ einem (wohin?). Könnte der Wecker auch läuten oder klingeln?, beim Schulgong fällt mir wahrhaftig nix mehr ein …

Jetzt bin ich oller Sack aber auch geschafft (nee, hab Durst und will gleich Real sehn, wo wir schon mal beim Fußball waren …)

Alles kein Beinbruch, kann mir auch widerfahren - wenn auch nicht in der Häufung ...

Gruß

Friedel

 

Hej Meoldy,

ich stimme Friedrichard zu, was die vorangestellten Personenbeschreibungen betrifft. Was spräche dagegen, sie in den Text einzuarbeiten? - zumal sie in der Form wie Du sie hier präsentierst für meinen Geschmack kaum etwas aussagen, dafür sind sie sich zu ähnlich: Jedes der vier Kinder hat offensichtlich eine Augenfarbe, Haare und Eltern, liebt Fußball und ist beste/r Freund/in.

Das zweite Problem der Geschichte ist: Sie hat keins. Es gibt nirgends eine noch so kleine Hürde, alles läuft glatt und reibungslos, es gibt nichts zu tun oder zu entdecken und damit keinen Grund, irgendwelche Gefühle für die Figuren zu entwickeln. Gib ihnen eine Schwäche, eine negative Eigenschaft, gib ihnen ein Problem und schau, was sie dann machen.

Drüber gestolpert:

Leo wählte Lotta, und wie es der Zufall wollte, schrieb Lotta Leo auf den Zettel.
Wenn jemand in Besitz seines vollen Bewusstseins einen Namen auf eine Zettel schreibt, würde ich das nicht als "Zufall" bezeichnen, was auch immer man unter diesem Begriff verstehen mag.

LG
Ane

 

Danke für eure Kommentare.
Ich tippe leider öfter daneben, und solche Flüchtigkeitsfehler passieren auch öfter. Ursprünglich war es eine Geschichte, wie ich sie hier reingestellt hab, aber ittlerweile wird es ein Buch und ich habe das zweite Kapitel angefangen.(Mittlerweile neun Seiten insgesamt!)
Ich dachte, mit den Vorstellungen der Personen findet der leser besser in die Geschichte rein, aber ich hatte keine Ideen mehr, deswegen fällt die Beschreibung mehr oder weniger eintönig aus.

Danke und LG Melody

 

Ane hat sicherlich recht mit dem glatten Ablauf, aber als alter Knabe sehe ich einen möglichen Konflikt in der Niederlage ... Zu meiner Zeit wären dreizehnjährige Kmaben zu Gustav Adolfs geworden ...

Wird alles noch werden,

sagt der Friedel &

ein schönes Wochenende wünscht er auch noch!

 

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