Die mit dem Frosch
Und so, alle Jahre wieder, regnete es Laubfrösche! Es war ein großes Happening, wenn der örtliche Baron zum Leichenschmaus lud, und sich in der ehemals alten Kanone neben Pulver und so weiter, ein großer Haufen Frösche tummelte. Er steckte die Lunte an und ZACK! Schon regnete es Frösche, wie jedes Jahr.
Frank war ein Frosch.
Frank wusste um die Prozedur, um die barbarische Gewohnheit, um die Sinnlosigkeit dieses scheiß Festes! Es stank ihm, jetzt hier in einer Kiste zu sitzen, und auf den nahen Tod zu warten, denn er hatte doch noch so viel vor gehabt mit seinem Leben! Er wollte VATER sein, oh ja, ein richtiger Pate, mit Hunderten von kleinen Froschkindern, so wollte er zufrieden im Gras sitzen, und seine Nachkommen betrachten, ein paar Fliegen fressen und... quaken!
Frank seufzte... ja, tief war er nun gesunken, da war nichts weiter als das Wimmern von Artgenossen neben ihm, kein Zentimeter platz um vielleicht noch ein letztes Mal seine Backen aufzublasen, aaa, Leben war eins der schwersten, das wusste er jetzt. Er blickte mit einem Auge nach rechts, da saß ein Laubfrosch, haha, er hatte dieses Gesocks noch nie ausstehen können, und nun, so seufzte er doch wieder, wartete er mit einem von IHNEN auf den nahenden Tod... der Laubfrosch stank! Er stank nach diesem kack Wald! Wäh! Nach Moder und faulenden Blätter... ja, Genosse Laubfrosch! Wie kann man sich bloß so gehen lassen, eieiei... natürlich konnte der sich nicht mal vor seinem eigenen Tod würdig verhalten, er schwitze wie ein... Laubfrosch eben... typisch, WAS sollte man anderes erwarten?!
Tja, da war es jetzt wohl um ihn geschehen, ein großer haariger Arm (Frank hatte keine Haare, Frank war ein Frosch, Frank fand Haare ein bisschen seltsam) packte die ganze Pappkiste, drehte sie um, und ließ sie alle rüde in ein langes Metallrohr fallen... wie es der Zufall wollte, lag Frank ganz oben auf dem Haufen quakenden Elends, er sah sogar noch einige Strahlen der Sonne blinzeln... Wie gesagt, er HATTE sich mehr von seinem Leben erhofft (jaja, Kinder, und Kinder und noch mehr Kinder... und quaken... aaa), aber Frank war nicht der Typ, der verpassten Gelegenheiten nachweinte, jetzt hatte er sogar noch einmal Zeit, seine Backen aufzublasen!
Da verdunkelte sich doch plötzlich das hereinströmende Licht, ein Schatten, etwas von Frank´s Perspektive sehr großes bewegte sich auf das Ende des Metallrohres zu: Oho! Ohoooo! Es war der Kopf eines hässlichen Storches, diese Mistviecher!
Und der Storch?
Er sperrt den Schnabel auf, nimmt Frank vorsichtig, ganz vorsichtig auf... zieht blitzschnell seinen Kopf zurück und fliegt mit Frank im Schnabel davon! Über dem örtlichen Biotop lässt er Frank fallen, und dieser lebte noch glücklich, hatte Hunderte von Kindern, die allerdings im Verlauf ihres Lebens von einem gewissen Storch verputzt wurden.
danke für Eure Zeit!
bigbadmatti@gmx.de