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Die Meute

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10.02.2010
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Die Meute

Die Meute

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Schnee hüllte die Gipfel der Berge ein. Bis auf leise zischende Windböen war es weitgehend ruhig in dieser Nacht. Vom wolkenlosen Himmel warf der Vollmond sein Licht auf die riesigen Schneeflächen. Nur wenige wagten sich in dieser friedlichen aber doch so kalten Nacht mit einem Fahrzeug auf die gefrorenen Straßen. Die Idylle wurde bald durch die Scheinwerfer eines langsam und vorsichtig gefahrenen Autos durchbrochen. Am Steuer saß Jim und blickte hoch konzentriert durch die freigekratzte Scheibe. Neben ihm auf dem Beifahrersitz saß seine Frau Lois. Sie blickte schweigend durch die Seitenscheibe auf die vorbeischleichende Winterlandschaft. Beide hatten sich nach 15 Jahren Ehe nicht mehr viel zu sagen. In Wahrheit hatte sich ihre einstige Liebe in Abneigung entwickelt. Es mag zum einen an der langen Zeit gelegen haben, in der sich beide auseinandergelebt hatten. Zum Andern auch daran, dass Jim es seiner Frau nie recht machen konnte. Er arbeitet als Vertreter für eine kleine Versicherungsgesellschaft. Konnte gerade so die Hypothek für ein kleines Haus bezahlen. Lois hingegen lebte als Hausfrau. Sie gab gern das wenige Geld ihres Mannes aus und träumte davon einmal in besseren Kreisen zu verkehren. Oft hatten sie sich darüber gestritten. Lois warf Jim vor ein Versager zu sein und dafür hasste er sie. Nicht wenig Zeit verbrachte Jim damit Pläne zu schmieden sie umzubringen und einfach abzuhauen. Etwa mit Gift oder dem allseits beliebten Föhn, welchen er ihr in die Badewanne schmeißen konnte. Bei diesen Gedanken fühlte er sich wohl und konnte seiner Kreativität freien Lauf lassen.
***
Das laute Quietschen der Bremsen riss Lois aus ihren Gedanken. Jim hatte sie voll durchgetreten und den Wagen zum Stehen gebracht. „Was ist los? Bist du nicht in der Lage Auto zu fahren“ schrie Lois. „Wie wäre es wenn du mal nach vorn sehen würdest?“ erwiderte Jim verärgert. Lois blickte durch die Frontscheibe. Was sie sah lies ihr den Atem weg. Im Scheinwerferlicht war deutlich ein große hundeähnliche Kreatur zu erkennen. Mit blutverschmiertem Maul blickte es in Richtung des Fahrzeuges und knurrte. Lois und Jim saßen wie angewurzelt in ihrem Fahrzeug. Vor der Kreatur lag der leblose Körper eines nicht mehr identifizierbaren größeren Tieres. Allem Anschein nach könnte es ein Wildschwein gewesen sein. Immer wieder riss die Kreatur mit ihren messerscharfen Zähnen Fleischstücke aus dem leblosen Körper. „Na mach schon du Trottel fahr vorbei!“ rief Lois in Panik. Jim trat mit voller Wucht aufs Gas um möglichst schnell wegzukommen. In diesem Moment riss der Heckantrieb das Fahrzeug herum. Ins Schleudern geraten hatte Jim den Wagen nicht mehr unter Kontrolle. Das Fahrzeug stürzte den Abhang neben der Straße hinunter.
***
Als Jim die Augen öffnete spürte er einen stechenden Schmerz in den Rippen. Das Fahrzeug lag auf dem Dach. Neben ihm stöhnte seine Frau. Lois hatte es schlimmer erwischt als ihn. Sie lag eingeklemmt auf dem Beifahrersitz, Blut floss aus einer Wunde an ihrem Kopf. Zuerst befreite Jim sich von seinem Gurt und kroch aus dem Fahrzeug. Was er dann sah verschlug ihm den Atem. Das liegengebliebene Fahrzeug war umzingelt von einer Meute riesiger hundeähnlicher Kreaturen. Sie alle knurrten, fletschten die Zähne, waren bereit sich an den Körpern von ihm und seiner Frau zu nähren. Jim stand für einen Moment wie angewurzelt da und brachte keinen Laut heraus. Was waren das für Kreaturen? Wölfe? Wilde Hunde? Wie komm ich hier heil wieder raus? All diese Gedanken schossen ihm in Sekunden durch den Kopf. Dann vernahm er das Stöhnen seiner Frau aus dem Auto. „Jim hilf mir!“ rief sie mit schwacher, flehender Stimme. Und in diesem Moment, als die Meute den Kreis um das Fahrzeug enger zog brachte ihn das Flehen seiner Frau auf einen Gedanken. Ja es war die Lösung. Nicht nur um dieser Situation zu entkommen sondern auch um seinem eigenen Leben wieder etwas Ruhe zu geben. Ruhe vor seiner Frau. Ohne zu zögern rannte er los. Sein Ziel war der Hang den das Auto hinunter gestürzt war. Seine Chance war ihn hinaufzuklettern in der Hoffnung die Meute würde sich auf seine wehrlose blutende Frau stürzen. Die Kreaturen griffen an. Blitzschnell stürzten sie zum Fahrzeug um das eingeschlossene und blutende Opfer zu reißen. Jims Plan ging auf. Während die Meute mit seiner Frau beschäftigt war erreichte er den Hang. Ohne sich umzusehen kletterte er hinauf zur Straße. Das letzte was er von seiner Frau hörte waren laute Schreie, die zu einem wässrigen Gurgeln wurden bevor sie für immer verstummte. Auf der Straße angekommen rannte Jim los. Noch war er nicht in Sicherheit. Er hoffte die Meute würde lang genug mit seiner Frau beschäftigt sein, bis er genügend Strecke zurückgelegt hat oder jemand ihn finden würde. Glücksgefühle überkahmen ihn. Es war ein ganz normaler Unfall, bei dem seine Frau blutrüstigen hundeähnlichen Bestien zum Opfer gefallen war. Niemand würde ihn verdächtigen, dass er sie absichtlich zurückgelassen hat. Beim Gedanken daran übersah er die Scheinwerfer eines weiteren Autos, welches mit quietschenden Reifen auf ihn zukam.....

 
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Hallo MartinKrausse

Auch von mir ein herzliches Willkommen auf KG.de.

Wieder eine Story in Horror, du lässt nicht locker, gut so, aaaaber ...

Nachdem deine erste Story zum Krimi umgestuft wurde, versuchst du es nun mit Genre typischen Elementen (Werwölfe, Mordabsicht, blutverschmiert, usw.), würfelst sie aber so lieblos zusammen, dass sich bei mir weder Grusel, noch subtiler Horror einstellen mag.

Schon der erste Abschnitt ist viel zu ausladend und hinterlässt mehr Fragen, als dass er die beiden Hauptakteure einführt.
Warum fahren sie zusammen in die Berge?
Will er sie dort umbringen?
Warum haben sie sich auseinandergelebt?
"Lois lebte als Hausfrau?" Besser: Lois markierte die gelangweilte Hausfrau.
(Eine dieser Desperated Housewifes, sozusagen ;))

Fazit: Ersten Teil kürzen und mehr Spannung aufbauen, ich will den tödlichen Konflikt zwischen den beiden (be)greifen können!

Kleines Bild, was ich meine:

"Klasse, jetzt stecken wir fest", stöhnte Lois, "aber du wolltest ja unbedingt zu unserer alten Skihütte. Dabei kriege ich in der Höhe immer Auschlag."
"Ha, hättest du mal meine Kreditkarte nicht überzogen, wären wir jetzt im Berggasthof."
"Ich wäre jetzt aber lieber am Strand von Bali."
'Und da würde ich dich im Sand ersticken', dachte Jim​
oder so.

Beim Übergang zum 2. Abschnitt machst du einen unglücklichen Perspektivenwechsel. Du hörst mit den Gedanken von Jim auf, lässt aber Lois sich aus ihren (uns unbekannten) Gedanken reissen.

Auch trifft man an einigen Stellen auf unnötige Rechtschreibfehler:

Lois blickte durch die Frontscheibe. Was sie sah[Komma] liess ihr den Atem weg.
Besser: 1. Satz weg lassen und "Was Sie sah, liess ihr den Atem stocken."
Noch besser: "Lois stockte der Atem." Punkt. Dass sie nach vorne blickt, ist die logische Folge auf Jims Bemerkung.

Im Scheinwerferlicht war deutlich ein große hundeähnliche Kreatur zu erkennen. Mit blutverschmiertem Maul blickte es in Richtung des Fahrzeuges und knurrte. Lois und Jim saßen wie angewurzelt in ihrem Fahrzeug. Vor der Kreatur lag der leblose Körper eines nicht mehr identifizierbaren größeren Tieres.
Das ist deutlich zu undeutlich, zu umständlich und fehlerhaft.
Mitten auf der Strasse fletschte ein riesiger Wolf die Zähne. Rote Augen blitzten bedrohlich im Scheinwerferlicht, davor lag leblos seine Beute, ein Tier, möglicherweise ein Reh."
"Tu doch was Jim!", kreischte Lois.
Und Jim trat aufs Gas.​

Dann habe ich auch Mühe mit der Logik.
1. Wenn die Wölfe (ich nenne sie jetzt einfach mal, was sie sind ;)) DEN KREIS um Jim und Lois enger ziehen, wie kann Jim denn da durchbrechen?
2. Wenn du vor einem Raubtier davon rennst, dann rennt es dir nach! Keine Chance.
3. Wie wollen die Wölfe Lois reissen? Sie sitzt ja angeschnallt im Auto.

Da musst du dir etwas anderes ausdenken, auch dass Jim zum Schluss (Final Destiny) dann noch für seine Sünde büsst, reisst das ganze nicht herum.

Ich hoffe, es hilft dir, noch etwas aus der Geschichte zu machen.
Gruss dot.

 
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Moi MartinKrausse,

welcome back to Hell. :)

Joar, "lieblos" ist wohl das Wort der Stunde: lieb- und lustlos leierst Du einen angedeuteten, im Detail hanebüchenen plot runter, die Figuren bleiben zweidimensional.

Unschöner Start über einen endlosen Wetterbericht, den man höchstens hätte einsetzen können, wäre hier ein Kachelmann-Krimi gefolgt.

Stilistisch allersimpleste Sätze - wie Es war kalt. Wir hatten nichts zu essen. Dann schien die Sonne. Das war aber auch nicht nicht besser. - so wirklich ohne jeden Versuch, hier was mit Sprache/Stil/Satzbau zu versuchen. Wenigstens versuchen, mein ich.

Bis was passiert, :sleep: ist der halbe Text durch. Wölfe (und wolfsähnliches Kröppzeug, wobei Du Dir nichtmal die Mühe machst, sie zu beschreiben) sind in Rudeln organisiert, Meute sagt man bei Hunden. Verniedlicht die Sache - außer, daß Du hier noch enorm hohe Erwartungen durch den gleichbetitelten, aktuellen frz. Horrorfilm weckst, was ich auch nicht für sinnvoll halte.

Wozu sind die Viecher hier überhaupt im Text? Sie haben keinerlei Funktion, plotmäßig. Hätten die zwei sich gestritten, der Typ hätte ihr eine gelatscht, und wäre er dann ausgestiegen um ... zu werden, würde sich rein gar nichts verändern. Sowas sollte nicht sein, das ist schließlich der Kernpunkt Deiner 'Handlung'. So fühlt man sich als Leser verarscht, wenn man es bis zum Ende geschafft hat. (Überfahren dient nicht als Pointe, weil ein echter plot fehlt. Außerdem kenne ich das aus einem Film, leider fällt mir grad nicht ein, aus welchem. Weekend von Godard vllt.)

Und kaum - hier verweise ich nur auf dotslashs Bemerkungen zur Logik :aua: - hat sich mal jemand bewegt, ist die Sache schon vorbei - aber hey, im off. Selbst keinen Bock mehr gehabt?

So wird das nix, und gäbe es ein KC für stilistische und strukturelle Fehler, hätte ich diesen Text verschoben. Ab davon fehlen Dir ein Dutzend Kommata, v.a. im letzten Absatz. Hab aber keine Lust, die rauszusuchen, weil Du an Deinem anderen Text trotz vieler (komplett ignorierter) Kommentare nicht einen Stich verbessert hast.

Für Textabladen und Schulterzucken ist hier nicht so das richtige Forum.

Mach was dran, es kann nur besser werden. Das geht ja kaum über eine Skizze für eine KG hinaus.

Herzlichst
Katla

Mein lowlight:

Sie alle knurrten, fletschten die Zähne, waren bereit sich an den Körpern von ihm und seiner Frau zu nähren.
Autsch, eine sehr unglückliche Satzkonstruktion.

 

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