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Die Magie des Moments

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01.11.2015
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Die Magie des Moments

Das war die Magie des Moments. Jeremy hatte seine Arme um Lucys Körper gelegt, er sah auf ihre kastanienfarbenen Haare, die auch nach dem langen Arbeitstag den angenehmen Duft der Aprikose von sich gaben.
Ihre Hände lagen auf den seinen, vor ihrem Bauch liebevoll vereint. Er sah ihre Grübchen, den Anfang eines Lächelns. Ihre Augen waren weit auf, die Müdigkeit war aus ihrem Gesicht gewichen.
Und er war froh, dass am Ende noch alles zu dieser kleinen Magie geführt hatte. Sein Blick schweifte über ihren Kopf hinweg und er versank in Gedanken; zurück zu den vergangenen drei Stunden.

Er stand neben ihr an der Kasse, ihrem Arbeitsplatz.
„Hey Schatz, wenn du gleich fertig bist, ich warte draußen auf dem Parkplatz.“
Sie nickte, ein müder Ausdruck auf ihrem Gesicht, die Stirn fast in Falten, der Mund teilnahmslos.
Wieder einer der Tage, in denen wohl nichts nach Plan lief. Wie schon eine ganze Weile davor.
Er ging hinaus, setzte sich in seinen Wagen und wartete. Kurz darauf trat Lucy durch den Personaleingang, kam zum Wagen und setzte sich. Schweigsam. Kein Hallo, kein Küsschen, keine netten Worte. Auch dies war leider in letzter Zeit Alltag geworden.
Keine Zärtlichkeit.
Lucy war in einem Trott aus schlechter Laune gefangen, und er war am Ende derjenige, welcher am meisten darunter litt. Genug schlechte Laune für ein ganzes Leben.
„Wie war die Arbeit?“
Lucy schaute stumm aus dem Seitenfenster, den Ellbogen auf der Türe abgestützt. Er stellte die Frage aus Höflichkeit, er drängte sie aber zu keiner Antwort. Das tat er nie.
Schweigen fuhr im Auto mit.
Als er sie kennen gelernt hatte, war sie ganz anders gewesen, fröhlich, witzig, zu allem bereit, auch das Körperliche mit ihr war angenehm. Doch dann Stimmungswechsel, Probleme in der Familie, Ärger auf der Arbeit, sie kam damit nicht zurecht. Und am Ende litt ihre Beziehung. Sie stritten sich nie, er gab ihr Halt und Zeit, unterstützte sie, wie er nur konnte.
Aber es wurde nicht besser.
„Hatte eine Auseinandersetzung mit Helga“, sagte sie leise.
Wieder Schweigen.
„Egal, was ich mache, Sie weiß es besser, meine Meinung interessiert sie gar nicht. Dann hab ich ihr an den Kopf geworfen, sie sei eine egoistische Kuh.“
Er lauschte, sie hatte öfter solche Auseinandersetzungen. Die älteren ließen sich von ihr jungem Küken eben nichts sage, obwohl ihre Vorschläge und Argumente meist sinnvoll waren.
„Mann, das wurde dann ein echtes Drama. Und keiner stand zu mir.“
Er legte seine rechte Hand auf ihr linkes Bein. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sie noch immer in derselben Haltung da saß, sie sprach mit der Scheibe. Wie ein Selbstgespräch.
„Ich weiß nicht, was ich noch machen soll, dass die mich akzeptieren.“
Egal, was er jetzt auch sagen würde, in ihrer Stimmung würde sie alles verdrehen, so dass immer etwas Negatives herauskommen würde, egal, wie positiv er es auch meinte. Die anderen einfach ignorieren, mehr Selbstvertrauen, dickes Polster anschaffen, neuer Job. Alles mal erwähnt, nie etwas erreicht. Er wusste nur, es musste sich bald etwas ändern. Über kurz oder lang würde ihre Beziehung zerbrechen, so sehr er sie auch liebte. Auch seine Kraft hatte mal ein Ende, und er wollte nicht mit ihr depressiv werden.
Schweigen.
„Wie läuft es denn daheim? Ist deine Mutter wieder ruhiger geworden?“
Ein grausames Lachen klang von der Scheibe her.
„Schön wär’s.“
Sie drehte den Kopf nach vorne, sah aus der Windschutzscheibe.
„Wie eine Furie ist sie heute morgen durchs Haus, weil alles so chaotisch aussehen würde, und mir liegt sie deswegen die ganze Zeit in den Ohren. Von wegen im Haushalt helfen. Dass ich die Küche wieder in Ordnung gebracht habe, hat sie nicht mal gemerkt.“
Seit ihr Vater von daheim weggegangen war, war sie die allein Leidtragende, wenn es um die Eskapaden ihrer Mutter ging. Sie konnte ihn gut verstehen, aber nicht, warum er sie nicht mitgenommen hatte. Und für einen Auszug alleine war sie nicht bereit. Jeremy wollte, dass sie zu ihm komme, aber dafür fühlte sie sich auch nicht bereit. Und ihre Mutter tat das Übrige, sie konnte ihn nicht leiden.
Zu viel Einfluss bei zu wenig Nächstenliebe.
Aber daheim fühlte sich Lucy von mal zu mal unwohler und wollte da auch nicht mehr wirklich hin. Nur am Ende tat sie es doch immer wieder. Ihr fehlte das Selbstvertrauen.
Heute Abend wollte er sie aber nicht direkt heimfahren. Er bog in eine andere Richtung ab, und sie bemerkte es.
„Wo fährst du hin?“
Der kritischste Teil des Plans. Entweder ihre Beziehung endete hier und jetzt, oder sie würde wieder neu entflammen.
„Ich mach einen kleinen Umweg, möchte dir etwas zeigen.“
„Muss das sein, ich hab überhaupt keine Lust, noch was zu machen heute, der Tag war echt scheiße.“
„Dann kann ich dich doch ein wenig aufmuntern.“
Er wartete auf ihre Reaktion. Weiter Genörgel oder doch Ruhe? Er wusste nicht, wie lange er Genörgel ertragen würde, bevor auch seine Lust verging.
Sie starrte eine Weile aus dem Fenster. Dann drehte sie ihren Kopf zu ihm.
„Verrätst du mir denn, wo es hingeht?“
„Ist es okay für dich, wenn ich sage, lass dich überraschen?“
Sie sah wieder nach vorne, er bemerkte ihr Mienenspiel, schaute sie mit einer leichten Kopfdrehung an. In ihrem Gesicht arbeitete das Für und Wider.
Sie zu verlassen wäre die schlimmste Alternative, das wusste er. Denn wenn er ihr Profil von der Seite her sah, wusste er auch, was er an ihr so liebte. Ihre Augen, die Nase, ihr ganzes Gesicht spiegelte für ihn den Begriff Perfektion wieder. Aber das alleine reichte nicht für eine feste und lang anhaltende Beziehung.
Er beobachtete, wie ihr Gesicht sich ein wenig entspannte, sie schaute weiter nach vorne, sagte dann: „Okay, ich lass mich überraschen.“
Er hatte es geschafft, der schwierigste Teil des Plans endete wohlklingend, und er hoffte, der weitere Teil des Plans würde sich dem nahtlos anschließen.
Jeremy bog wenige Minuten später auf einen verlassenen Parkplatz. Er hatte diesen stillen Ort schon vor einiger Zeit gefunden. Und war heute schon einmal hier gewesen.
„Wo sind wir?“, fragte Lucy, während sie aus dem Auto sah, die Umgebung betrachtend.
„Wo spielt keine Rolle, gehört alles zur Überraschung“, sagte er, und öffnete die Tür. Er stieg aus und umrundete den Wagen. Dann öffnete er ihr die Tür.
„Darf ich bitten?“
Ein kleines Schmunzeln auf ihren Lippen, kurz aber sehr wohltuend.
Er schloss das Auto und nahm sie bei der Hand. Dann begab er sich auf einen Trampelpfad und Lucy folgte ihm still. Sie redeten kein Wort, er führte, sie folgte und sah sich neugierig um. Steine säumten den Weg, der stetig bergauf um mehrere Windungen an Bäumen und Wiesen vorbeiführte, bis sie an einen großen Platz mit einer grünen, schönen Fläche kamen.
„Warte hier, und mach bitte die Augen zu!“
Sie tat wie geheißen und schloss die Augen, atmete die frische Luft ein. Wie lang war es eigentlich her, dass sie mit geschlossenen Augen die Umgebung wahrgenommen hatte?
Jeremy ging zu einem Baum, neben dem ein kleiner Busch gewachsen war, dort hatte er heute Mittag eine Kiste versteckt, in welcher sich Lebensmittel, ein Picknickkorb und eine Decke befanden. Er trug sie in die Mitte des Platzes, sah zu Lucy, die noch immer ihre Augen geschlossen hatte. Ihr Gesicht wirkte angestrengt, als versuchte sie, aus den Geräuschen schlau zu werden.
„Was machst du da?“
„Nur noch einen Augenblick.“
Er warf die Decke in die Höhe, die sich fast ausgebreitet niederlegte, zupfte sie zurecht, nahm Schüsseln und Flaschen aus der Kiste, Teller und Besteck aus dem Korb, arrangierte alles zu einer schönen Form und füllte zum Schluss zwei Gläser mit Sekt.
Lucy wurde ungeduldig, er fand es aber Klasse, dass sie wirklich wartete, sich die Überraschung nicht durch Blinzeln selbst zunichte machte. Den ganzen Kram hier zu platzieren hatte heute Mittag schön viel Zeit gekostet, aber er war froh, diesen Platz entdeckt zu haben.
Dann stellte er sich neben sie und drückte ihr das zweite Glas in die Hand.
„Jetzt darfst du die Augen öffnen.
Erst ein leichtes Blinzeln, dann ein freudiges Schauen, ein Lächeln legte sich über ihren Mund.
„Ein Picknick im Grünen, das ist echt mal eine Überraschung. Danke sehr.“
Sie hob ihr Glas, sah ihn an, dann stießen sie ihre Gläser aneinander.
„Gern geschehen. Cheers.“
Lucy ging dann zur Decke und setzte sich, diesmal folgte er.
Sie genossen das Essen, lächelten sich an, der Verdruss wich langsam aus ihrer Mimik, der Alltag wanderte in den Hinterkopf.
Und nach einer Weile sah er auf die Uhr und sagte: „Weißt du, was jetzt noch fehlt?“
Sie blickte vom Essen auf, während sie kaute, schluckte den Bissen herunter und meinte dann: „Hm. Musik. Hast du noch eine Anlage hier versteckt?“
Er biss auf eine Paprika und grinste.
Sie kannte dieses schelmische Grinsen, aber sie konnte sich keinen Reim darauf machen.
Und dann erklangen die Geigen.
Lucy wollte sich grade wieder einen Bissen vom Brot genehmigen, stockte dann und bewegte den Kopf, versuchte den Ursprung dieser Klänge zu ergründen.
Wo kam die Musik her? War es von einem Band?
Ihre Augen wurden groß, gingen erst in die Ferne, dann auf ihn.
„Das ist live!“
„Ja.“
„Du hast das gewusst!“
„Ja.“
Er lächelte.
Sie liebte klassische Musik, Orchester, angenehme Gesänge. Und er hatte schon früh mitbekommen, wie sie unter diesen Klängen aufblühte, ihre Seele reinigte. Die Liebe zur Musik war eine faszinierende Angelegenheit. Und die Liebe zu ihm war für sie eine Erfüllung gewesen. Und in letzter Zeit war beides durch den Alltag und den Ärger zu kurz gekommen. Jede Art von Liebe, und jede Art von Zärtlichkeit.
Er wollte sie zu ihrer Liebe zurückführen, um seine Liebe wieder zu entfachen.
Sie stand in einer fließenden Bewegung auf und legte das Brot zur Seite, wanderte in die Richtung, aus der die Musik kam. Er folgte ihr, einige Meter weiter blieb sie stehen und sah auf einer entfernten Bühne den Ursprung der Klänge. Ein Orchester, sanfte Töne klangen herüber.
Er stellte sich hinter sie.
Vor einiger Zeit hatte er von diesem Konzert gelesen, Klassik, Orchester, Gesang, Lichtspiel. Aber er wollte ihr das Gedränge ersparen, wollte etwas Romantisches draus machen, suchte einen Ort in der Umgebung, wo man die Musik hören, das Lichtspiel sehen und vorher ein Picknick machen könnte, er wollte sie auf diesen Moment einstimmen.
Und er war fündig geworden.
Lucy entspannte sich, ihr Körper ging in einen neuen Modus über. Vergessen all der Ärger, der Alltag, der Stress. Jetzt war sie hier, frei, umgeben von Musik und Wind in den Haaren. Und ein Leuchten erfüllte ihre Augen.
Er umgriff ihre Taille, sie hielt ihn fest, fühlte sich geborgen, lehnte sich zurück, war auf einmal ein neuer Mensch.
Und da spürte er sie, diese Magie, die alles um sie herum erfüllte, die Magie dieses Moments, und sie dauerte ewig.
Er neigte seinen Kopf und küsste ihren Hals. Sie schloss die Augen und legte den Kopf zur Seite, um ihn gewähren zu lassen, getragen von den sanften Klängen einer Harfe.
Er löste seine Hände von den ihren und fühlte langsam unter ihre Bluse, streichelte sanft ihren Körper. Sie tastete nach den Knöpfen der Bluse, öffnete sie und trat einen Schritt vor, seine Hände fuhren streichelnd ihre Seite hoch, griffen in die Ärmel der Bluse, den Arm entlang nach oben und zogen die Bluse über ihren Kopf hinweg.
Er legte seine Arme über ihre und führte diese sanft hinunter, bis ihre beiden Arme vor ihrem Bauch lagen, dann drehte er sie zu sich herum. Ihre Augen sahen ihn an, sie funkelten, die Müdigkeit, die Teilnahmslosigkeit, alles war wie weggeblasen. Zurück geblieben war die Lucy, die er so begehrte.
„Ich liebe dich“, sagte er mit sanfter Stimme und ließ die Bluse fallen, die er noch in den Händen hielt. Dann griff Lucy an sein Shirt, zog es nach oben, er hob die Arme, sie zog es übers Gesicht, hielt plötzlich inne, und während seine Hände nun gefangen im Shirt hingen, drückte sie ihren Körper an den seinen, dann trafen sich ihre Lippen.
Der letzte richtige Kuss war lange her. Es war ein aufwärmendes Abtasten, beide hatten die Augen geschlossen. Jeremy arbeitete mit seinen Händen im Shirt, knickte die Arme nach unten und bekam sie frei. Jetzt konnte er Lucy umarmen, an sich ziehen, ihre Küsse wurden intensiver, fordernder.
Und das Zungenspiel begann.
Unter Begleitung ruhiger Trommeln und sanftem Klavier öffneten sie sich gegenseitig die Hosen, streiften diese bis zu den Knien herunter, schlüpften aus den Schuhen und ließen die Hosen mit einem Schritt zur Seite fallen, sich noch immer dabei küssend. Sie drehten sich, er dirigierte sie zu bläsernen Tönen Richtung Decke, Behälter wanderten fußgerecht ins Gras, dann gingen sie sanft in die Knie und legten sich auf die Decke.
Ruhige Geigen setzten ein, der Tenor fing an zu singen, sie lösten den Kuss, sahen sich an, er sah die Sehnsucht, sie sah die Erleichterung.
Die Zärtlichkeit hatte endlich wieder Einzug gehalten. So lange vermisst. Er fühlte mit seinen Fingern über ihre nackte, makellose Haut, so warm und angenehm unter seinen Händen.
Sie griff an seine Shorts und streifte sie über seine Beine.
Im Hintergrund sahen sie nun Lichter spielen, die Dunkelheit hatte in sanften Klängen eingesetzt, bunte Farben schimmerten auf seinem nackten Oberkörper, spiegelten sich in ihren Augen wieder.
Sie griff an seine nackten Hüften, er streichelte ihren Oberkörper hinauf, bis er am Rücken den Verschluss des BHs ergriff und ihn öffnete.
Lucy bewegte sich, so dass der Büstenhalter bis an ihre Hände gelangte, dann ließ sie ihn zu Boden gleiten. Ihre Brüste leuchteten im Licht des Konzertes.
Bongos setzten ein, ein angenehm rhythmisches Trommeln, ihre Hände griffen nun an seinen Po, sie zog in zu sich heran. Seine Hände fühlten ihre festen Brüste, er zog sanfte Kreise, leichtes Kneten, genoss diese Gefühl, sie endlich wieder berühren zu dürfen.
Dann wanderte eine Hand langsam über ihren Bauch hinab, bis er an der Stelle zwischen ihren Beinen angelangt war. Sein Finger glitt vorsichtig an ihrem Slip vorbei und gefühlvoll in das Lustzentrum hinein, suchte einen Punkt zum Spielen.
Sie fingen wieder an sich zu küssen, ein Schlagzeug trommelte einen spielerischen Takt, sein Finger folgte, ihr Körper reagierte, seit langem schlafende Gefühle erwachten. Ein Lustgefühl überfiel sie, ihr Körper begann zu zittern, ein Stakkato der Trommeln, ein wohlwollendes Gefühl in ihrem Unterleib. Sie löste den Kuss, der Kopf zuckte nach hinten, ihre Augen waren geschlossen vor Ekstase, er genoss es, beugte sich zu ihren Brüsten vor und spielte mit der Zunge an ihren Nippeln, während er sie mit dem Finger in den Wahnsinn trieb. Und dann ging das Stakkato des Schlagzeugs durch ein kraftvolles und intensives Stöhnen in ein sanftes Geigenspiel über.
Schwer atmend legte sie sich auf die Seite, die Augen noch geschlossen, dann mit einer anmutigen Bewegung zu ihm zurück, sah ihn an, soviel Leidenschaft hatte er seit langem nicht mehr in ihren Augen gesehen. Ein Brennen funkelte. Ein neuer Takt setzte ein, leise und sanft. Lucy drehte ihn auf den Rücken, übernahm die Initiative, jetzt war es an ihr, Jeremy das zu geben, was er sich für all diese Magie verdient hatte.
Sie glitt auf seinen Körper, ihr Kopf über seinem, ein kurzer Kuss, ihre Beine winkelten sich um ihn, sie ging in die Hocke, griff unter sich und führte sein Glied ein. Ihr Oberkörper richtete sich auf, während sie sich auf seinem Becken niederließ. Ihr Gesicht funkelte im Licht der Farben.
Jeremy atmete kurz, im Hintergrund hörte er ein Trompetensolo. Lucy fing an zu reiten, schnelle, rhythmische Bewegungen zum Takt der Musik, sie ließ sich ganz vom Gefühl der Noten leiten, die Geigen wurden wilder, die Bongos und das Schlagzeug setzten wieder ein, heftige Stöße, ein Beben ihres Körpers, Jeremy spürte sie, spürte die Lust und Leidenschaft, welche sie jetzt so lange unterdrückt hatte, schneller, heftiger, Stöhnen, Schwitzen, ihr Körper beugte sich nach hinten, ihre Arme stützen sich auf seinen Beinen ab, der Bass dröhnte durch die ansteigende Dunkelheit, Crescendo, bis in die absolute Höhe, wild, zügellos, unersättlich, kraftvoll, ihre Körper bewegten sich in atemberaubendem Tempo, wie eine Explosion trat Erfüllung ein, getrieben von einer Kraft, die er sich so gewünscht hatte, wieder zu spüren, ein Glücksgefühl, das ihm so nur eine Frau bescheren konnte, deren Leidenschaft kompromisslos zurückgekehrt war.
„Halleluja“, entfuhr es ihm, Lucys Körper noch immer in wilder Ekstase, nur langsam kam sie wieder zu Atem, blickte zu ihm hinunter, er erwiderte den Blick, sie richtete sich grade auf, ihre Augen waren von einer klaren Präsenz beherrscht, rotes und gelbes Licht funkelten über ihre Wangen, dann legte sie sich zu ihm herunter, das Decrescendo hatte eingesetzt, ihrer beider Atem folgte dem Takt.
„Ich liebe dich“, hauchte sie ihm ins Ohr, „Danke, dass du mich wieder erweckt hast.“
Sie hob den Kopf über seinen, wieder fingen sie an, sich zu küssen, ihre Körper rollten dabei zur Seite, sie legte sich neben ihn, sie umschlangen ihre Köpfe mit den Armen. Ihre geschlechtliche Verbindung löste sich, gemeinsam blickten sie hinauf zu den Sternen. Arm in Arm genossen sie das Lichtspiel, die Musik ging in sanfte Streichtöne über. Einfach nur hier liegen, zusammen sein, den Moment genießen.
„Ich hab mich grade entschieden“, sagte sie da mit ruhiger und kräftiger Stimme.
„Ich werd zu dir ziehen, raus aus den Problemen. Mit deiner Unterstützung schaffe ich das.“
Sie drehte den Kopf zu ihm, er lächelte sie an, ihre Lippen trafen sich wieder.
Und dann endete die Musik. Funkelnd begann das Feuerwerk. Über ihnen explodierte Sterne, der Nachthimmel erstrahlte in allen erdenklichen Farben. Sie bewunderten die Bilder und Symbole, die sich weit über den Horizont ausstreckten.
Die Musik hatte Lucy befreit, die Ketten des Alltags gesprengt, die Leidenschaft neu entfacht, ihre Zärtlichkeit zu einer Liebe zurückkehren lassen, die es verdient hatte, ewig zu bestehen.
Und zum Ende des Feuerwerks wiegten sie sich küssend in den Armen. Umgeben von Bäumen, die Zeugen dieses Stil-Lebens voller Emotionen wurden. Die die Klänge der Musik weiter in die Welt trugen, Zeugen eines Augenblicks, den zwei Menschen für immer in ihren Herzen bewahrten. Sie wurden Zeugen einer höheren Magie.
Der Magie des Moments.

 
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Mann! Danny!

Eigentlich wollte ich während der Mittagspause nur mal kurz in den Text reinschauen, weil mir der englische Titel (unangenehm) aufgefallen ist, und ich wissen wollte, was da dahintersteckt. Aber dann bin ich schon in den ersten Zeilen über dermaßen viele Fehler geflogen, dass ich automatisch begonnen habe, sie zu markieren. Na ja, und was soll ich sagen, Danny, in der jetzigen Form ist dein Text quasi orthografiisches Katastrophengebiet.

In Perfekt Emotion - Die Magie des Moments

Das war die Magie des Momentes.


Der Duden erlaubt zwar beide Genitivformen (wobei mir persönlich „des Moments“ besser gefällt), innerhalb eines Textes solltest du dich allerdings für eine Form entscheiden.
Und apropos Titel:
In einem deutschen Text unterliegen auch fremdsprachliche Wörter den deutschen Regeln z.B. zur Groß- und Kleinschreibung. (Ausgenommen davon sind nur Zitate in Anführungszeichen.)
Das Adjektiv perfect gehört demnach kleingeschrieben.
Aber abgesehen davon, finde ich fremdsprachige Titel über einer deutschsprachigen Geschichte sowieso ausgesprochen albern.

Jeremy hatte seine Arme um Lucy´s Körper geschwungen,
Auch hier gilt die deutsche Rechtschreibung, und in der gibt’s nun mal keinen Genitivapostroph. Also: Lucys
(geschwungen klingt übrigens spooky. Schöner wäre: geschlungen)

Ihre Hände lagen auf seinen vor ihrem Bauch, er sah aus den Augenwinkeln ihre Grübchen, der Anfang eines Lächelns.
Auch das ist unglücklich formuliert. Es klingt, als sähe er Grübchen auf ihren Händen.
Eventuell: Ihre Hände lagen auf seinen vor ihrem Bauch, er sah aus den Augenwinkeln die Grübchen um ihren Mund, den Anfang eines Lächelns.
(Wenn du die Ellipse nur mit einem Komma vom vorherigen Satz trennst, liest man sie automatisch so, als bezöge sie sich noch auf „er sah“ Und dann klingt „der Anfang“ (Nominativ) einfach falsch.

Und er war Froh [froh] dass am Ende noch alles zu dieser kleinen Magie geführt hat [hatte].

Er sah über ihren Kopf hinweg, [kein Komma] und versank in Gedanken noch mal zurück zu den vergangenen drei Stunden.
zurückversinken zu … hm. Gar nicht schön.

der Mund Teilnahmslos [teilnahmslos]

Apropos: Da finden sich sehr viele Adjektive in deinem Text, die großgeschrieben sind. Vor allem bei denen, die aus einem Substantiv und einem Adjektiv gebildet sind, scheint mir beinahe Methode dahinterzustecken:

Kastanienfarben
Teilnahmslos
Sinnvoll

usw.

Du solltest dir folgendes verinnerlichen:
Setzt sich ein Begriff aus einem Substantiv und einem Adjektiv zusammen, bleibt, sofern das Substantiv vor dem Adjektiv steht, das so geschaffene Wort nach wie vor ein Adjektiv und wird demnach kleingeschrieben. (Umgekehrt gilt das genauso: Ein zusammengesetztes Wort aus einem Adjektiv vor einem Substantiv - z.B. Warmwasser, Blödmann usw.- ist weiterhin ein großgeschriebenes Substantiv. Das letzte Wort entscheidet über die Wortart. Capisce?)

Lucy war in einem Trott aus schlechter Laune gefangen, und er war am Ende derjenige, welcher am meisten davon hatte. Genug schlechte Laune für ein ganzes Leben.
Missverständlich.
Soll ich das so verstehen, dass er selber schlechte Laune hat? Oder dass er ihre schlechte Laune abbekommt?

er gab ihr Halt und Zeit, unterstützte sie[,] wie er nur konnte.

„Egal was ich mache, Sie weiss [weiß] es besser, meine Meinung interessiert Sie [sie] gar nicht. Dann hab ich ihr an den Kopf geworfen, Sie [sie] sei eine egoistische Kuh.“

Die älteren ließen sich von ihr jungem Küken eben nichts sage[n], obwohl ihre Vorschläge und Argumente meist Sinnvoll [sinnvoll] waren.
Man [Mann], das wurde dann ein echtes Drama. Und keiner stand zu mir.“

Er legte seine rechte Hand auf ihr linkes Bein.
Besser: Er legte eine Hand auf ihr linkes Bein.

Aus den Augenwinkeln sah er, dass sie noch immer in derselben Haltung da saß [dasaß], sie sprach mit der Scheibe. Wie ein Selbstgespräch.
Besser: … sie sprach mit der Scheibe. Als führte sie ein Selbstgespräch.

„Ich weiss [weiß] nicht, was ich noch machen soll, dass die mich akzeptieren.“

Egal, was er jetzt auch sagen würde, in ihrer Stimmung würde sie alles verdrehen, so dass immer etwas Negatives heraus kommen würde, egal wie Positiv [postitiv] er es auch meinte
Besser: Egal, was er jetzt auch sagte, in ihrer Stimmung würde sie alles verdrehen, so dass immer etwas Negatives herauskäme,

und er wollte nicht mit ihr Depressiv [depressiv] werden.

Sie drehte den Kopf nach vorne, sah aus der Windschutzscheibe.
Man kann nur durch eine Scheibe schauen.

„Wie eine Furie ist sie heute morgen [Morgen] durchs Haus,

Seit ihr Vater von daheim wegging, war sie die allein Leidtragende,
Hier muss zwingend das PQP stehen, weil „weggegangen sein“ einen vorzeitigen und abgeschlossenen Vorgang darstellt. Also: weggegangen war. Um ein zweimaliges war zu vermeiden, musst du halt den folgenden Satzteil irgendwie umändern. (Oder du schreibst: Als ihr Vater von daheim wegging, war sie ...)

Und ihre Mutter tat das übrige [das Übrige],

Zu viel Einfluss bei zuwenig [zu wenig] Nächstenliebe.

Aber daheim fühlte sich Lucy von mal zu mal [Mal zu Mal] unwohler,

So, Danny, hier will ich’s mal gut sein lassen.
Das war jetzt zwar nur gerade mal ein Drittel des Textes, aber ehrlich gesagt, so wirklich auf den Inhalt konnte ich mich nicht konzentrieren. Das Lesen macht einfach keinen besonderen Spaß, wenn man in beinahe jeder Zeile über einen Fehler oder eine unsaubere Formulierung fliegt.
Vielleicht findet sich ja wer, der sich auch den Rest noch vornimmt.

Wenn sich Fehler nicht aus Nachlässigkeit einschleichen, sondern vorwiegend deshalb, weil sie der Autor nicht als Fehler erkennt, ist es für den natürlich unheimlich schwierig, einen halbwegs korrekten Text abzuliefern.
Aber vielleicht findest du dir ja jemand, der mit dir vor dem Posten deine Texte durchgeht und dir im besten Fall nicht nur zeigt, was falsch ist, sondern dir auch erklären kann, warum es falsch ist.

Und abschließend will ich noch Novak zitieren, die unter einem anderen deiner Texte das gesagt hat:

Novak schrieb:
Aber es sind oft wirklich Fehler von ein- und derselben Sorte, das müsstest du in Zukunft vermeiden können, wenn du dir die Regeln dafür mal anschaust. Kannst in unserem Korrekturcenter (unter Service) nachschauen, da findest du entsprechende Rubriken, die dir weiterhelfen können.

Auf jeden Fall wünsch ich dir noch viel Freude beim Schreiben.

offshore

 

Hey Danny!

Rechtschreibfehler hin oder her - ich mag deine Geschichte!!
Ich vertrete generell die Ansicht, dass Inhalt vor Form stehen sollte.

Zu deinem Text:
Deine Charaktere waren mir von Beginn an vertraut. Ich hatte direkt ein konkretes Bild der beiden und ihrer Situation vor Augen.
Auch den erotischen Teil hast du schön beschrieben. Nicht zu kurz und auch nicht zu ausführlich! Genau richtig halt:)
Besonders interessant auch die Verknüpfung zur Musik!
Für mich allerdings zuviele Instrumente (Harfe, Geigen, Bläser, Trommeln, Klavier...). Vorallem das Schlagzeug hat mich etwas irritiert - es handelt sich doch um ein klassisches Konzert!?

Vom Schreibstil her denke ich hast du noch mehr drauf. Das zeigt dein letzter Abschnitt! Schöne sprachliche Mittel!

Liebe Grüße
& gute Nacht :)
Voxel

 

Hallo Voxel

Vielen Dank für dein Lob. Freue mich, das es dir gefällt. Hab jetzt eine leicht überarbetete Version hier, weniger Fehler hoffe ich, und einige Stellen Neuformuliert.
Ja, das mit dem Schlagzeug, ist halt ein Klassisch mit Rock untermaltes Konzert, was ja Heutzutage gar nicht mehr so unüblich ist. Hab mich beim schreiben in die Stimmung der beiden versetzt, und überlegt, welches Instrument grad eben am besten passt. Daher wurden es auch einige, aber ich denk, das es auch nicht anders wäre, war schon auf vielen Popkonzerten, und da sind weiß Gott noch einige Instrumente mehr vertreten.
Freue mich aber sehr, dass es dir gefallen hat.

Vielen Dank und viele Grüße Danny

 

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