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Die Männerfrage: „Wo ist ... ?“

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10.10.2002
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Die Männerfrage: „Wo ist ... ?“

„Wo ist meine Brille, Schatz?“, höre ich mich fragen und als es raus ist, laut ausgerufen, da fällt es mir wieder auf. Meine Frau ruft von unten: „Auf der Ablage unterm Spiegel hab’ ich sie gesehen!“ - Puh, hat sie’s nicht gemerkt, denke ich, gehe ins Bad und ... Tatsächlich, auf der Ablage unter dem Spiegel, da liegt sie.
Bebrillt geh ich runter und meine Frau lächelt mir zu, so daß ich merke, daß sie es doch bemerkt hat. Ich lächele auch, ebenso wissend und ziehe die Schultern hoch.
Ich drehe mich um will mein Portemonnaie nehmen, das ich immer im Flur auf den Sims über der Heizung lege, doch da ist es nicht. Es wird Zeit ich muß zur Arbeit, schon halb Neun und sage: „Duhu, hast Du mein Portemonnaie ge...?“ Weiter komme ich nicht, da flötet es schon aus der Küche: „Im Wohnzimmer!“ - Im Wohnzimmer, ich gucke überall, doch da ist es nicht. „Wo denn da?“, rufe ich. Meine Frau schaut um die Ecke: „Es beißt Dich gleich! - Da!“ und deutet auf den auf den Schrank neben der Tür. Ja, da neben dem Telefon liegt es, ich stehe direkt daneben.
Jetzt aber los! Den Mantel schon an rufe ich ein „Tschüs“. Meine Frau kommt in den Flur, gibt mir einen flüchtigen Kuß und sagt: „Es waren heute morgen nur drei, Du besserst Dich!“ und lächelt. „Ja,ja!“

Was sie mit „drei“ meint?
Naja, ich habe nur drei Fragen an diesem Morgen gestellt. Drei ist eine starke Leistung.
Männer fragen oft Fragen die mit „Wo ist...?“ „Hast Du ...?“ oder „Weißt Du ...?“ beginnen, sagt meine Frau.
Sie behauptet sogar, daß die ersten Worte die ein Junge denken, nur noch nicht artikulieren kann „wo“ und „ist“ sind.

Seitdem sie mich darauf aufmerksam gemacht hat fällt es mir tatsächlich auf, nicht nur bei mir selbst! Bevor ich anfange zu suchen frage ich schon und kommt dann nicht prompt eine Antwort beginne ich flüchtig/hektisch zu suchen und frage schon wieder. Das ist nicht ok so, hab ich gedacht. Halt Deine Prötteln zusammen, hab ich mir gesagt. Und so habe ich mich bemüht und bemühe mich immer noch nicht zu fragen. Selbst ist der Mann!
Aber fragen ist einfacher und auch viel effektiver. Sie weiß ja eh immer wo alles ist; und wenn sie es mal nicht weiß und wir gemeinsam suchen, dann findet es meine Frau unter Garantie eher als ich.

Aus meinen Bemühungen nicht zu fragen sind mit der Zeit, das geht seit einer ganzen Woche so, nur andere Formulierungen geworden: „Ich kann den Diaschneider nicht finden!“ stelle ich jetzt fest oder „Wenn ich nur wüßte wo das Dies und Das ist!“ - Also keine Fragen mehr, kein Aufruf mir zu helfen, doch kommt keine Reaktion, dann frage ich doch wieder. „Ja, wenn ich’s doch nicht finden kann!“

Und so geht das Spielchen seit ein paar Tagen. Morgens bekomme ich immer „meine Zahl“. Drei heute, nur drei Männerfragen. Das ist spitze, wir waren auch schon mal bei acht, aber da war ich ziemlich unter Zeitdruck.

Ich ziehe die Haustür hinter mir zu, gehe zum Auto, oh nein, die Schlüssel!
Ich drehe mich um, da steht meine Frau schon in der Tür, lässig mit dem Autoschlüssel wedelnd. Ich lächle, sie lächelt.
„Aber ich habe nicht gefragt!“ stelle ich fest.


... Glück auf!

 

In diesem Text hingegen beginnst du mit einem recht flotten Handlungsablauf, liest sich zumindest sehr schnell, wenn auch die Handlung selbst eher simpel ist.
Im weiteren Textabschnitt entwickelt sich immer mehr eine Gedankenaufzählung, die schließlich den oberen Handlungsabschnitt vollendet.


Du weißt sicherlich selbst, dass deine Texte nicht so sehr in den Rahmen einer Kurzgeschichte fallen und deshalb oft schwer zu beurteilen sind. Mehr als "das ist keine Geschichte, eher eine Glosse" kann man im Regelfall zu deinen Texten nicht schreiben.
Positiv abgewinnen kann man deinen Texten nur, dass sie ziemlich flüssig verfasst sind und sich recht flott lesen lassen, was ihnen einen unterhaltsamen Charakter zuspricht, wenn auch vorübergehend.

 

Hallo mvalley!

Ich fands nett. Einfach nur nett zu lesen, flüssig geschrieben, locker, leicht. Nichts zum Nachdenken, aber für Zwischendurch, mit einem Zwinkern dabei... Vor allem der vorletzte Absatz ist gut, "Glück auf" würd ich fast weglassen, es wirkt ein bisserl aufgestzt auf mich. Was auch immer der Text ist, Glosse oder KG, ich hab ihn gern gelesen. Und ein bisserl Wahrheit ist ja dran...:)

schöne Grüße, Anne

 

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