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Die letzte Trauer

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10.06.2016
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Die letzte Trauer

Die Straße war voller Laub und nass. Es war Herbst und die Bäume schüttelten ihre Blätter
ab. Er fuhr schnell, so schnell wie er sonst auch immer fuhr.
Dabei war er auf dem Weg nach Hause. Es war ein langer Tag gewesen und er wollte so
schnell wie möglich in sein Bett.
Ihn beschäftigten Dinge, viele Dinge. Die meisten waren unwichtiger Natur wie die Probleme
mit seinem Chef oder das neue Projekt. Ein Gedanke ließ ihn aber ni
cht mehr los.
Hatte er richtig gehandelt? Was wäre, wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre?
Hätte er es verhindern können? Diese Fragen geisterten in seinen Kopf herum, während er über die Landstraße fuhr.
Er fuhr um eine Kurve, wo ein Kreuz mit einem Bild aufgestellt war.
Plötzlich sah er Sie. Er sah Sie und konnte sich nicht mehr losreißen.
Es war seine Tochter. Sie trug die gleichen Klamotten wie bei dem Unfall.
Ein rotes Kleid, verziert mit weißen Rosen, und eine dunkelblaue Jeans. Sie sah ihn mit funkelten,
leuchtenden Augen an. Warum hast du mich nicht gerettet Papa? fragte Sie.
Er konnte diese Frage nicht beantworten, er wusste ja selber keine Antwort darauf.
Sie fragte diesen Satz immer und immer wieder. Er dachte, jetzt hatte er endgültig den
Verstand verloren. Dann war sie auf einmal verschwunden.
Doch die Leere im Herzen blieb. Er wendete auf der Landstraße und fuhr zurück.
Zurück zu der Stelle, wo das Kreuz mit dem Bild stand.
Es fing an zu regnen, als er vor dem Kreuz seiner Tochter stand und anfing zu weinen.

 

Hej drageta,

das Thema ist sehr gut, leider lässt du dir keine Zeit und überstürzt die Dinge. Ich hätte sehr gerne mehr über den armen Mann erfahren, seinen Leidensweg beschrieben nachempfinden wollen.
Seine Gedankensprünge kann ich nur akzeptieren, bereiten aber kein Lesevergnügen, weißt?

Vielleicht hast du ja Lust, sie neu zu verpacken.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo drageta,

deine Kurzgeschichte hat mich berührt, obwohl mich einiges gestört hat - und das will schon was heißen! Auf keinen Fall gestört hat mich die Kürze des Textes. Doch ich finde, gerade bei solch kurzen Texten muss jedes Wort stimmen und ganz bewusst gewählt werden.;)

Es war Herbst und die Bäume schüttelten ihre Blätter
ab.

Diesen Satz würde ich persönlich ganz streichen. Ich als Leser weiß ja schon, dass sich Laub auf den Straßen befindet und somit Herbst ist.

Er fuhr schnell, so schnell wie er sonst auch immer fuhr.

Hier war ich kurz verwirrt. Nach den ersten drei Worten dieses Satzes ging ich davon aus, dass er schnell fährt, weil er innerlich aufgewühlt oder wütend ist, doch dann erfahre ich, dass er immer so fährt. Hm?

er wollte so schnell wie möglich in sein Bett.

Schon wieder das liebe Wörtchen «schnell».

aber ni
cht mehr los.

Ein Absatz zu viel.

Landstraße fuhr.
Er fuhr um eine Kurve

Die Wiederholung von «fuhr» stört hier in meinen Augen.

funkelten

funkelnden

Es fing an zu regnen, als er vor dem Kreuz seiner Tochter stand und anfing zu weinen.

Ich würde auf jeden Fall das Ende mit «und anfing zu weinen» stehen lassen, das finde ich sehr stark. Dafür würde ich aber eine andere Formulierung für das Einsetzen des Regens finden.


Wie auch Kanji empfinde ich das Thema als sehr gut. Überarbeitet kann aus deiner Kurzgeschichte einiges werden!
Trotz der Dinge, die ich kritisiere, habe ich die Verzweiflung des Mannes gespürt.

Liebe Grüße,

Nahla

 

Hallo @drageta,

deine Geschichte ist sehr kurz. Nicht, dass ich etwas gegen kurze Kurzgeschichten hätte, doch hier fehlt mir zuviel, als dass ich mit deinem Protagonisten mitfühlen könnte.

Ein Gedanke ließ ihn aber nicht mehr los.
Hatte er richtig gehandelt? Was wäre, wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre?
Hätte er es verhindern können? Diese Fragen geisterten in seinen Kopf herum, während er über die Landstraße fuhr.

Was sind das für Gedanken? Haben die mit der Geschichte zu tun? Falls ja, dann beschreibe sie doch etwas näher. Was hätte er verhindern können? Den Tod seiner Tochter? Mir erschließt sich hier leider nichts, lässt mich nur verwirrt zurück.

Plötzlich sah er Sie. Er sah Sie und konnte sich nicht mehr losreißen.

Ich bin mir nicht sicher, ob man "Sie" hier wirklich groß schreiben muss.

Doch die Leere im Herzen blieb.

Ich lese hier nur, dass sein Herz leer. Schöner wäre es gewesen, wenn du es mir gezeigt hättest. Beschreib mir sein Leben, zeig mir anhand von Szenen seines Alltags, wie leer er sich fühlt. Lass ihn etwas sagen oder tun, dass mir seinen Kummer seine Verzweiflung zeigt.

Seine Tochter scheint bei einem Unfall auf der Landstraße ums Leben gekommen zu sein. Am Anfang beschreibst du deinen Protagonisten als einen schnellen Autofahrer. Kam durch seine Schuld sein Kind ums Leben?

Hm, bleiben einfach zuviele Fragen ungeklärt. Schade eigentlich. Vielleicht hast du ja Lust und überarbeitest deine Geschichte noch.

Gruß Tintenfass

 

Hallo drageta,

insgesamt finde ich das Thema spannend, auch wie du es angehst, mit dieser leichten Distanz, was es noch tragischer macht irgendwie. Aber da müsste mehr Fleisch ran, um mir den Charakter und die Beziehung zu seiner Tochter näher zu bringen.
Achte bitte auch auf die Formatierung, wenn du einen Text einstellst. Lass dir den Text in der Vorschau anzeigen oder stelle ihn online und geh nochmal in die Bearbeitung.

lg

Hacke

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Drageta!

Dein (zu) kurzer Beitrag zeigt Schwächen in Form und Ausdruck. Es ist ein typischer Anfängertext. Du drückst dich umständlich aus, kratzt thematisch und emotional nur an der Oberfläche. Ich wünsche mir mehr Figurentiefe, mehr Atmosphäre, bildhafteres Schreiben. Auch würde ich gerne wissen, woraus das väterliche Trauma (sein Schuldgefühl) besteht. So, wie die Geschichte jetzt dasteht, kann ich mit deinen Figuren nicht mitfühlen.
Vorschlag: Wirf den Text in die Tonne, schreib ihn neu und gib diesem Thema deutlich mehr Raum. Dann wird das was.

Ich habe unterhalb ein paar Fehler korrigiert, den Text gestrafft und die Satzfolge da und dort umgestellt. Schau, ob du etwas von meinen Vorschlägen brauchen kannst.

Es war Herbst, die Bäume schüttelten ihre Blätter ab. Die Straße war nass und laubbedeckt. Er war auf dem Weg nach Hause und fuhr wie immer schnell. Es war ein langer Tag gewesen und er wollte so rasch wie möglich in sein Bett.
Ihn beschäftigten viele Dinge. Die meisten waren unwichtiger Natur, wie die Probleme
mit seinem Chef oder das neue Projekt. Ein Gedanke ließ ihn aber nicht los.
Hatte er richtig gehandelt? Was wäre, wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre?
Hätte er es verhindern können? Diese Fragen geisterten in seinem Kopf herum, während er über die Landstraße fuhr.
Er lenkte um eine Kurve, wo ein Kreuz mit einem Bild aufgestellt war. Es zeigte seine Tochter. Plötzlich sah er sie vor sich. Er sah sie und konnte sich nicht mehr von ihrem Anblick losreißen. Sie trug die gleichen Klamotten wie bei dem Unfall. Ein rotes Kleid, verziert mit weißen Rosen, und eine dunkelblaue Jeans. Sie sah ihn mit funkelnden Augen an. "Warum hast du mich nicht gerettet, Papa?", fragte sie.
Er konnte diese Frage nicht beantworten, fand keine Antwort darauf.
Sie fragte immer und immer wieder. Er dachte, jetzt hätte er endgültig den
Verstand verloren. Dann war die Erscheinung plötzlich verschwunden, in seinem Herzen blieb ein Gefühl von Leere. Er wendete auf der Landstraße und fuhr zurück. Es begann zu regnen, als er weinend vor dem Bildkreuz seiner Tochter stand.

LG, Manuela

 

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