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Die letzte Rettung

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04.05.2002
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Die letzte Rettung

Denn genau das ist der Unterschied zwischen Mensch und Maschine, der Algorithmus. Und genau das ist der Grund für das ganze Schlamassel. Und genau das ist der Unterschied zwischen mir und Gott. Doch fangen wir am Anfang an...

Es war Dezember als mich der Anruf erreichte mit dem alles begann. Es war vier Uhr morgens (mein Gott, warum müssen diese lebensverändernden Anrufe immer morgens kommen?), als mich Mr. Capital anrief. Er sagte, er sei aus dem Pentagon und habe meinen Artikel gelesen. Er bezog sich auf einen wissenschaftlichen Aufsatz, den ich ein paar Wochen zuvor im Science veröffentlicht hatte. Es war ein Aufsatz über Künstliche Intelligenz. Es hatte mich genau eine halbe Stunde gekostet dreizehn Jahre Arbeit niederzuschreiben, als Lohn bekam ich ein kleines Honorar, dafür, dass ich die Leere mit der der Science kämpft, gefüllt hatte. Um dieses Honorar konnte ich mir damals mit meiner Frau ein Abendessen im LaFleu, dem teuersten Restaurant der Stadt leisten. Doch hätte ich gewusst, was dieser Artikel anrichten würde, ich wäre lieber verhungert.

Jedenfalls rief mich an jenem besagten Morgen, jener besagte Herr aus dem Pentagon an, bot mir drei Millionen Dollar in der Währung meiner Wahl an, im Gegenzug sollte ich ihm eine geheimnisvolle Software erstellen. Er wollte mir zu jenem Zeitpunkt nicht sagen, worum es sich handelt, sonst wäre ich auf sein Angebot nie eingegangen, so meinte er später. Doch es war kein richtiges Angebot. Während ich telefonierte klopfte es bereits an der Tür, Mr. Capital sagte am Telefon ich solle aufmachen und legte auf. Es standen drei Männer vor der Tür, auf die meine Eichkästen im Vorzimmer neidisch sein konnten, und deuteten mir mitzukommen. Ich tat es, schließlich war es für die Regierung und außerdem nur ein Angebot...

Sie brachten mich irgendwohin, ich weiß bis heute nicht wohin, deuteten mir als wir stehen blieben, auszusteigen und mitzukommen. Mr. Capital wartete bereits auf mich. Ich weiß nicht genau, was dann passiert ist. Vielleicht haben mir die Lichter in der riesigen Halle so gefallen, vielleicht lag es an Mr. Capitals ehrlichen Lächeln oder an den Tausenden von toten Menschen die auf Seziertischen lagen, ich weiß es nicht. Jedenfalls sagte ich ja, zu allem was Mr. Capital mir sagte. Ich glaube jetzt, es war die Gier, die mit Mr. Capital sprach. Die Gier an all den toten Körpern herumbasteln zu dürfen. Und die Gier erfüllte ihre grausame Schuld.

Mir wurde gesagt, ich solle Cyborgs erschaffen, jene Geschöpfe, die ich sonst nur aus Filmen oder einschlägiger Literatur kannte. Doch „Cyborgs“ war der offizielle wissenschaftliche Ausdruck für... das was ich erschaffen sollte. Und ich tat es. Es sollten Killermaschinen sein. Wieder ein Begriff des Chambres, aber genau das sollten sie werden. Kreaturen, deren inhumanes Wesen den Krieg gewinnen sollte. Und der Krieg war wichtig. Millionen von Arbeitsplätzen plus, und das war wahrscheinlich wichtiger, die Gunst des Präsidenten lag auf dem Spiel. Der Krieg, von dem keiner wusste wie er begann, sollte von perfekten Kriegern geführt werden, jene Krieger, die man gerne im Fernsehen zeigte, ohne Angst oder Furcht vor dem Feind. Mit der Unmenschlichkeit die Amerika repräsentiert. Das sollte gezeigt werden im Fernsehen. Es ging nicht um menschliche Verluste, oder zu zeigen, dass man auch einen Krieg führen kann, ohne zu töten, das geht auch gar nicht. Es ging darum eine Truppe von 8 Soldaten plus Kommandanten zu erschaffen, künstlich natürlich, die all diese Charaktereigenschaften haben. Herzeigesoldaten.

Ich tat was mir gesagt wurde. Ich hatte zweitausend Körper zu Verfügung, konnte experimentieren, ein Misserfolg würde nichts ausmachen. Es müssten nur aus zweitausend Körpern, acht Cyborgs entstehen. Wie das genau funktioniert, dass tote Körper zu Maschinen werden, das weiß ich nicht und es hat mich auch nicht wirklich interessiert. Ich erarbeitete die Software, das Gehirn der Maschinen und das war es, was mich interessierte. Der Quellcode war kompliziert, obwohl ich nicht auf alle Details achten musste. Der Lidschlag, damit die Augen nicht austrocknen, konnte mir beispielsweise egal sein. Die Augen waren durch Minikameras ersetzt worden und würden auf dem Dokumentarfilm, der vor Ort von dem Einsatz der Cyborgs berichten würde, per Nachbearbeitung später hinzugefügt werden.

Trotzdem war es kompliziert. Zwar waren alle schnell verwesenden, oder anfälligen Teile des menschlichen Körpers durch irgendetwas ersetzt worden (wie gesagt, ich kenne mich nicht so aus), aber trotzdem musste Blut fließen, schon allein, dass die Videoaufnahmen echt aussehen. Trotz Nachbearbeitung konnte es ansonsten schwierig sein. Meine Cyborgs mussten Schmerz empfinden können, damit sie schreien, wenn sie getroffen werden, sie mussten weinen um ihre Kameraden und sie mussten jeder eine andere Charaktereigenschaft haben, damit die Aufnahmen echt wirken. Doch vor allem mussten sie kämpfen können, der Kommandant musste auf die Lage reagieren können, sie einschätzen und die anderen mussten Folgen. Das war bislang noch nicht gelungen. Es war leicht eine Maschine zu programmieren, die weint. Es ist in etwa das gleiche Programm wie jene Gießanlagen der städtischen Gärten, die den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens messen und je nachdem, gießen oder nicht. Ein einfacher Algorithmus, bei dem ich anstatt dem Auslöser „Boden zu trocken“, den Auslöser: „Meine Frau leidet an Krebs“, „Mein Kamerad ist gestorben“ und „Ich hab solche Angst meinen Hund Rulphie nie wieder zu sehen“ programmiert. Ideale, die die westliche Welt, deren Ruhm und Glanz (mein Gott, damals glaubte ich noch daran!) repräsentieren.

Acht Monate brauchte ich, bis die Truppe fertig war und auf Einsatz gehen konnte...

Verdammt, da kommt jemand! Es ist einer von ihnen. Wenn ich mich hier verstecke, dann kann ich ihn erschießen und ich hab auch noch genügend Schuss für die anderen, die kommen werden... Ziele, Schuss, Treffer. Der Alarm geht los, aber ich flüchte nicht. Ich bleib hier stehen. Die Tür geht auf, es sind etwa vierzehn schwer bewaffnete Männer der Nationalgarde. Schwerbewaffnet, aber ich schieße schneller. Alle vierzehn mit einer Salve... Das nächste mal schaffe ich bestimmt mehr! Ich muss weiter gehen.

Doch die Million die mir Mr. Capital versprochen hatte sah ich nie, im Gegenteil, ich musste bleiben. Sie hatten mir ein Büro mit Schlafgelegenheit hergerichtet, und dort hatte ich die letzten acht Monate verbracht. Ich durfte weder telefonieren noch sonst etwas. Meine Frau würde sich sorgen machen, sterben vor Angst. Doch Mr. Capital blieb stur. Sein freundliches Lächeln blieb genauso, wie seine Aussage, dass ich nicht gehen dürfte. Ich müsse weiterhin programmieren, besser und schneller. Und so blieb ich.

Doch es gefiel mir nicht, es gefiel mir überhaupt nicht. Eines nachts war es mir irgendwie möglich an ein Telefon zu kommen und ich rief zu Hause an. Eine fremde Stimme erzählte mir, meine Frau wäre nach dem Tod ihres Mannes weggezogen. Auf die Frage ob sie sicher wäre, dass ihr Mann tot sei, antwortete sie, dass er im Krieg, in DEM Krieg gefallen war.
Das hatte man ihr also erzählt. Diese Schweine!

In diesem Moment konnte ich nicht mehr klar denken. Ich löschte meine Dateien vom Computer. Ich war gerade dabei, einen Krieger zu kreieren, der schießen konnte, wie ein Scharfschütze, mit 2000 Schuss in der Minute, eine Trefferrate von 98%, gemacht um eine Gruppe von feindlichen Soldaten, so in etwas 15 Mann alleine und sehr schnell zu töten. Sie sagten mir, ich müsse nicht mehr auf Emotionen Acht geben. Sie wären zu teuer, sagte Mr. Capital.

Jedenfalls löschte ich meine Dateien, beließ meinem neuen Cyborg nur die Trefferquote. Sonst gestaltete ich ihn neu. Ich brauchte die gesamte Nacht, bis ich ihn mit meinen Daten gefüllt hatte. Ich speicherte ihn alles ein was mich ausmachte. Meinen Charakter, mein Wissen, meine Erinnerungen. Selbst die letzten Sekunden seiner Erschaffung speicherte ich. Er sollte meiner Frau alles erklären, wo ich war und was mit mir passiert ist. Ich wusste, ich würde es nie schaffen aus diesem „Gefängnis“ auszubrechen, aber wenn ich es nicht schaffte, dann vielleicht eine Maschine. Sie sollte ausbrechen, meine Frau finden und ihr alles erklären.

War da ein Geräusch? Ich warte eine halbe Minute... dann darf ich weitergehen. Ich gehe weiter.

Ich gab meiner Maschine die Fähigkeit, vernetzt zu denken (was übrigens eine neue Herausforderung war), das bedeutet, dass er bei gewissen Schlagworten selbstständig Assoziationen bildete, und diese einwirft. Ich programmierte ihm sogar die Fähigkeit Reue und Angst zu empfinden, Angst um sich selbst und um meine Frau. Das ist das Großartige an ihm. Er sieht sich nicht an als eine Maschine, auch nicht als ein anderer Mensch. Er glaubt, er sei ich! Ist das nicht wunderbar?

Es gibt nur ein paar Probleme. In der Eile konnte ich nicht meine gesamte Geschichte programmieren, es fehlen eventuell ein paar logiosche Zusammenhänge, die mir verständlich erscheinen, aber bei der Überzeugung meiner Frau hinderlich sein könnten.
Und andererseits (und das ist das schlimmere) war ich nicht in der Lage ihn zu testen. Ich schicke ihn nun los, meine Frau zu Suchen, habe ihn programmiert und eventuell Wachen zu erschießen (auch wenn das keine sehr christliche Methode ist, Gott, bitte verzeih mir), in der Welt außerhalb dieser Mauern allerdings niemanden etwas zu leide zu tun.
Das Problem ist nun der Algorithmus. Ein Algorithmus ist eine für eine Maschine konzipierte Art der Befehlsausführung. Der Computer prüft ob ein bestimmter Wert vorhanden ist oder nicht und handelt dann reaktiv auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein dieses Wertes. Das Problem ist nur, dass eine Maschine nicht erkennen kann, ob der Algorithmus falsch ist (Er ist doch nur das Werk eines dummen, fehlerhaften Menschen), er sich vielleicht in einer Endlosschleife befindet, gewisse Befehle immer und immer wieder ausgeführt werden. Ich hatte nicht die Zeit, ihn zu testen. Der Artikel den ich geschrieben habe handelt von einer Software, die Fehler im Algorithmus erkennt und ausbessert. Denken und lernen, könnte man sagen. Künstliche Intelligenz!
Doch für meine Maschine habe ich sie nicht. Sollte mein Algorithmus falsch sein, dann erlebt diese Maschine bestimmte Ereignisse immer und immer wieder, sieht sich vielleicht in Kampfsituationen, obwohl schon alle Gegner besiegt sind. Das könnte draußen gefährlich werden. Könnte Unschuldige töten. Doch es könnte auch meine Rettung aus dem ganzen Schlamassel bedeuten. Darum riskiere ich es.

Ich könnte mir das alles auch nochmals durchdenken. Könnte mir vielleicht selbst einen Algorithmus erstellen, nachdem ich die Lage logisch durchforsten könnte. Doch ich bin nur ein Mensch. Kein Gott. Keine Maschine. Ich habe keinen Algorithmus. Gott stehe mir und meiner Maschine bei. Lass meinen Algorithmus richtig sein.

Denn genau das ist der Unterschied zwischen Mensch und Maschine, der Algorithmus. Und genau das ist der Grund für das ganze Schlamassel. Und genau das ist der Unterschied zwischen mir und Gott. Doch fangen wir am Anfang an...

 

Hallo Jafar,

der zentrale Plot der Geschichte ist: Ein Mann konstruiert einen Cyborg, unterlässt dabei aus Zeitmangel, einen Sicherheitsalgorithmus einzubauen, der eine sich wiederholende Schleife in der Programmierung verhindert - was sich natürlich dann sofort als Fehler erweist.

Meiner Meinung nach hätte dieser Plot alleine die Geschichte tragen können. Der Autor jedoch scheint ihm nicht getraut zu haben. Er bauscht ihn zusätzlich auf. Ein Cyborg reicht nicht, es muss eine Killermaschine sein. Eine einfache Killermaschine reicht natürlich immer noch nicht, es muss eine spezielle für die Medien sein. Und anderes.

Der Inhalt des Text wirkt dadurch überladen und zerfranzt. (Eine Kurzgeschichte ist kein Roman.)

Mein Tipp deshalb: Gehe den Text durch und streiche alles, was für den zentralen Plot nicht wirklich notwendig ist.

Klaus

 

Hey, danke Star Scratcher!

Danke für deine Kritik. Ich bin neu hier im Science-Fiction-Chambre und muss sagen, es fällt mir schwer in meiner Geschichte zu unterscheiden, ob es guter oder schlechter Science-Fiction ist. Den Plot den du vorschlägst schien mir etwas zu, wie soll ich sagen... "trivial".

Dasw mit der Cyborg Armee... nun ja, ich dachte das wären acht Cyborgs, die die Geschichte nicht zerfransen könnten, aber vielleicht die Ideologie der Welt, in der der Software-Heini lebt kurz charakterisiert. Ich finde der Leser sollte ein wages Bild von der Welt bekommen, in der meine Geschichte spielt.

Meiner Meinung nach ist nichts zu kurz. Aber meinungen sind verschieden.

Danke trotzdem, dass du mir eine Kritik geschrieben hast, nnur glaube ich ist die noch nicht ganz fertig, kann das sein? Du hast einen Aspekt der Geschichhte genommen und korrigiert. Aber was ist mit den anderen Bergen und Tälern des Geschichtenreliefs? War sie so nichtssagend, dass dir nichts mehr eingefallen ist? Wenn ja, warum hast du mir das nicht geschrieben? Wie waren deine Gefühle während des Lesens?
Du musst ja keinen Roman schreiben, aber ein gesamteindruck hätte mich durchaus gefreut.

Denn das besondere dieser geschichte ist ja das ende so wie ich glaube. Vielleicht hast du es ja nicht verstanden (weil ich es zu undeutlich gezeigt habe natürlich!), vielleicht aber schon. How ever, ich hätte auch dazu gerne eine Meinung.

Mit freundlichen Grüßen, Jafar.

 

Hallo Jafar,

es fällt mir schwer in meiner Geschichte zu unterscheiden, ob es guter oder schlechter Science-Fiction ist.
Ob guter oder schlechter Inhalt oder Stil - das Beurteilen muss man lernen. Hilfreich ist es, den Text anderen zwecks kritischer Begutachtung zu überlassen. <g> Ach - das hast du ja gerade getan.

Den Plot den du vorschlägst schien mir etwas zu, wie soll ich sagen... "trivial".
Nun ja - falls du weiterhin schreiben solltest, wirst du so in ca. 10 bis 15 Geschichtchen zu dem Schluss kommen, dass dein obiger Text inhaltlich tatsächlich überladen war. Das kannst du mir glauben, oder nicht. <g> Aber es wird so kommen.

Entweder ist der zentrale Plot aureichend, die Geschichte zu tragen - dann brauchst du die Ausschmückungen nicht. Oder der zentrale Plot kann die Geschichte nicht tragen. Dann kaschieren die Ausschmückungen nur den Mangel.

Ich finde der Leser sollte ein wages Bild von der Welt bekommen, in der meine Geschichte spielt.
Nichts dagegen. So weit es zum Verständnis notwendig ist. Du solltest dir einmal Gedanken darüber machen, was eine Kurzgeschichte von einem Roman unterscheidet. Und nein: eine Kurzgeschichte ist kein "kurzer Roman".

Danke trotzdem, dass du mir eine Kritik geschrieben hast, nnur glaube ich ist die noch nicht ganz fertig, kann das sein?
In der Regel beschränke ich mich mit meinen Kritiken auf den, meiner Meinung nach und vollkommen subjektiv, "zentralen Punkt". Weshalb soll ich mich über den Stil auslassen, wenn der Inhalt die Geschichte nach unten zieht? Straffe den Inhalt und ich werde etwas über den Stil sagen. (Vielleicht.)

Wie waren deine Gefühle während des Lesens?
Willst du gar nicht wissen. Aber wenn du fragst ...

Genervtheit: Schon wieder ein Autor, der glaubt, er müsse seinen Text durch zusätzliche inhaltliche Schikanen aufmotzen. Die Sache mit der Ehefrau hat mich mitnichten mitleiden lassen. Primitiver Versuch von Gefühlsduselei.

Ärger: Weshalb hat der Autor den Inhalt aufgemotzt? Es wäre doch gar nicht nötig gewesen ...

Klaus
(der sich immer wieder mal wünscht, dass einige auch ihre Anmerkungen Korrektur lesen würden)

 

:lol:
Na das war aber jetzt ehrlich! Ich musste lachen als ich deine Kritik nun gelesen habe, denn du hast ja völlig recht und hast es mit einer Ehrlichkeit gesagt, die mir wahrscheinlich viel helfen wird. ich hoffe ich habe in diesem Kommentar nicht zu viele Rechtschreibfehler, da ich mit nicht deinen orthographischen Unmut zuziehen will! :lol:

Du zählst Punkte auf, die mich normalerweise auch bei Geschichten stören, da ich meine aber aus einem anderen Blickwinkel sehe, und diese "Emotionsduselei" in meiner Geschichte eigentlich von einer Maschine stammt, fand ich es nicht so schlimm. Aber da muss man wohl erst zu dem Punkt kommen, dass die geschichte nicht der mann selbst sondern die Maschine erzählt, die sich...

Ach Scheiße, denk doch was du willst über meine Geschichte. Lass dir aber die Folgenden nicht durch diese Verderben.

Wenn es noch jemand so sieht wie du, dann würde ich dich gerne um deine Hilfe bitten. Vielleicht ist der Bruch zu undeutlich.

Jedenfalls noch einen schönen Sonntag, Jafar.

Ps.: Werde wenn ich Zeit hab beide Kommentare korrekturlesen... ;)

[ 05.05.2002, 20:11: Beitrag editiert von: Jafar ]

 

Tach!

Tja, was soll ich sagen? Ein durchaus interessanter Ansatz, rein thematisch, aber die Ausführung ist einfach in vieler Hinsicht alles andere als gelungen.
Vergiss nicht, Du möchtest eine Geschichte erzählen! Dazu gehört, dass man dem Leser u.a. eine Atmosphäre vermittelt, gewisse Ereignisse dramatisiert (im Sinne von "Drama", das heisst, es geht um Sachen wie "Szene" und "Dialog" etc.). Du solltest dem Leser eine Möglichkeit geben, sich in Situationen und Charaktere einzufühlen, Dinge mitzuerleben, in die Story einzutauchen und sich emotional zu beteiligen. Das klappt bei dir leider nicht. Dazu ist dein Text (es eine Erzählung zu nennen, wäre ein bisserl arg geschmeichelt, sorry) zu flach, eine etwas wirre Aneinanderreihung von Fakten und angedeuteten Bildern und Assoziationen. Alles wirkt leblos, verworren und in der Tat angesichts der Kürze des Textes hoffnungslos überfrachtet. Zudem ist der Text auch rein sprachlich sehr überarbeitungsbedürftig. Soll heissen: Stil und Struktur sind grösstenteils leider eher mangelhaft. :(
Klingt hart, ist aber bitte nur als konstruktive Kritik zu verstehen. Du hast ein paar gute Ansätze drin (verschiedene Zeitebenen, Zusammenspiel von Haupt- und Nebenhandlung usw.), aber man sieht auch, dass du zwar einige Ideen hast, die entsprechenden Techniken aber nicht mal ansatzweise beherrscht. Was aber nicht so schlimm ist, denn das kann man lernen. Durch Übung. Durch Überarbeiten des Textes. Manchmal auch, indem man was wegschmeisst und einfach was anderes anfängt. Mein Kurztipp: Es gibt gerade im Fantasy/SF-Bereich etliche gute Anthologien und nicht zuletzt auch KG.de und Konsorten. Lies so viele Kurzgeschichten wie du kannst und vergleiche sie regelmäßig mit deinem Text(en). Dann wird dir evtl. recht schnell bewußt werden, was du anders machen musst, wo deine Schwächen liegen, wie andere Autoren bestimmte Probleme gelöst haben etc. Lies generell alles, was du in die Finger bekommen kannst. Auf diese Weise bekommst du ein Gefühl dafür, was guter sprachlicher Stil ist und wie man erzählt.
Und nicht zuletzt: Schreibe! Schreibe! Schreibe! Überarbeite! Überarbeite! Überarbeite! Und anschliessend poste die Ergebnisse bei KG.de – Menschen wie ich werden sich nicht scheuen, dir die Schwächen deines Textes schonungslos um die Ohren zu hauen, aber auch Positives zu registrieren. Dann wird vielleicht auch (in der 20. Fassung oder so, von denen du besser nicht jede einzelne nochmal extra postest, sondern nur die endgültige!) aus diesem Wortbrei eine richtig gute Geschichte. Dran bleiben! ;)

Gruß,
Horni

[ 06.06.2002, 00:07: Beitrag editiert von: Horni ]

 

Hallo Jafar,
das die Geschichte von der Maschine erzählt wird, geht aus der Geschichte nicht hervor.

und diese "Emotionsduselei" in meiner Geschichte eigentlich von einer Maschine stammt
Wo sind die richtigen Emotionen in Deiner Geschichte? Der Haß auf die eigene Dummheit, die Furcht vor der Zukunft, vor der Kugel, die ihm in den Körper fährt, die Angst um seine Frau, der Abscheu vor dem eigenen Körper, wenn er die Narben im Spiegel sieht? Die Story wird so locker erzählt, als ob der Erzähler beim Kaffee auf dem Sofa sitzt und nicht Frankensteins Monster mit seinem unvollkommenen Geist zu seiner Frau schickt, und das Monster dort wer weiß was anstellt? Und die ganze Armee dort hinterher kommt und das Porzellan kaputt macht? Welcher Mann würde das seiner Frau antun? Damit wird die Story meiner Ansicht nach unlogisch. Logisch wäre es gewesen, wenn er zum Beispiel die Killermaschine zum Pazifisten gemacht hätte - wobei es nach Terminator 1, 2, 17, Robocop und diversen auferstandenen Monstern zugegeben schwierig ist, einen neuen Plot zu entwickeln.

CU JR :)

 

Hallo Jafar!
Freut mich, ein neues SF-Mitglied begrüßen zu dürfen. Zu deiner Geschichte:

Der zentrale Plot, das Thema der Geschichte ist weise gewählt und hätte für eine wirklich gute Story gereicht.
Aber die Umsetzung, Jafar...

Fangen wir mal an: Wie Kläuschen bereits richtig anführte, ist die Story hoffnungslos überfrachtet. Du bringst die Cyborg-Thematik (ziemlich schlampig) ein und springt plötzlich zu einer Art Flucht-Geschichte über. Und zwar reichlich unmotiviert - dass er seine Frau nicht sehen und sprechen darf wirkt da nur wie ein Alibi, um die Story rumzureissen.

Du führst an, die Handlung würde aus der Sicht des Roboters erzählt - es gibt KEINE Hinweise darauf, dass dem so ist! Okay, man hat seiner Frau gesagt, er sei gestorben ... Aber langt das als Indiz für diese Annahme??? Ich fürchte nein. Streu ein paar Hinweise mehr ein!
Ehrlich gesagt, es war mir schon klar, dass dem so wäre, weil die Handlung - ich konstruiere einen Roboter, der mein Ich kopiert - geradezu danach verlangt. Aber wirklich bestätigt fühlte ich mich in der Annahme während des Textes nicht.

Emotional - um auch noch auf einen Kommentar deinerseits einzugehen - hat sie mich auch nicht gerade berührt. Alles sehr schal, platt, klischeehaft.
SEHR verbesserungswürdig ist dein Stil, der, nun ja, dröge um nicht zu sagen langweilig ist.
Mensch, du hast eine SPANNENDE GESCHICHTE zu erzählen!!!! Statt dessen wickelst du alle Ereignisse ab, als würdest du in der Schule von deinem ersten Ferientag in Italien erzählen.
Trau dich einfach! Wirf Emotionen rein! Übertreibe, wenn´s nicht anders geht! Spring dem Leser an die Gurgel! "Ich habe eine Geschichte zu erzählen und ihr hört mir jetzt gefälligst zu!".
Ich meine, da liegen 2000 Leichen rum und dem Typen fällt absolut nix dazu ein, außer, dass er ein bisserl rumschnippseln kann???

Deine Geschichte ist total verschenkt, ehrlich! Gute Ideen, gute Ansätze ... aber alles völlig vermurkst. Schade!

Ich kann dir nur dringendst anraten, sie noch einmal zu schreiben und unsre Kritiken zu Herzen zu nehmen. Schließlich könnte daraus ein interessanter, packender Reißer werden.

Nur Mur! Jeder fängt mal klein an und fast jeder erntet für seine ersten Geschichten Schelte. ;)

PS: Hast du zufällig Philip K. Dick gelesen? Erinnert mich an einige seiner Geschichten... :D

Es war Dezember als mich der Anruf erreichte mit dem alles begann. Es war vier Uhr morgens
Es war, es war... Klingt ein bisserl anch Volksschulaufsatz, oder? ;)

Er sagte, er sei aus dem Pentagon
VOM Pentagon.

Um dieses Honorar konnte ich mir damals mit meiner Frau ein Abendessen im LaFleu, dem teuersten Restaurant der Stadt leisten
Ist nur reine Klugscheisserei meinerseits: Vermutlich meinst du "La Fleur". :cool:

jener besagte Herr aus dem Pentagon an, bot mir drei Millionen Dollar in der Währung meiner Wahl an, im Gegenzug sollte
Nach "meiner Wahl an" gehört ein Punkt. Da fängt ein neuer Satz mit "Im Gegensatz..." an.

Und die Gier erfüllte ihre grausame Schuld.
:confused: Etwas arg pathetisch...

Es sollten Killermaschinen sein. Wieder ein Begriff des Chambres
Vermutlich meinst du "des Genres".

die Gunst des Präsidenten lag auf dem Spiel
stand auf dem Spiel

Krieger, die man gerne im Fernsehen zeigte, ohne Angst oder Furcht vor dem Feind. Mit der Unmenschlichkeit die Amerika repräsentiert.
Welches Land präsentiert sich als "unmenschlich"???

Es ging nicht um menschliche Verluste, oder zu zeigen, dass
oder darum zu zeigen, dass

Wie das genau funktioniert, dass tote Körper zu Maschinen werden, das weiß ich nicht und es hat mich auch nicht wirklich interessiert. Ich erarbeitete die Software, das Gehirn der Maschinen und das war es, was mich interessierte.
Hm ... Okay, du möchtest dich vor Details drücken, mach ich auch immer. :D Aber das funktioniert hier nicht.
Ein Cyborg ist ein biologischer Organismus, der mit Technik ausgestattet wird. Streng genommen ist zB ein Mensch mit Prothese oder mit einem Herzschrittmacher bereits ein Cyborg (im medizinischen Sinne).
Wenn der Typ also keine Ahnung davon hat, wie diese Killer-Cyborgs eigentlich erschaffen werden - wie kann er dann eine Software zu deren Erschaffung programmieren?

Zwar waren alle schnell verwesenden, oder anfälligen Teile des menschlichen Körpers durch irgendetwas ersetzt worden (wie gesagt, ich kenne mich nicht so aus)
Man merkt´s! ;)
Ne - anfällig sind alle menschlichen Körperteile, wie du gewiss bestätigen wirst können. Was genau wurde also ausgetauscht? Und warum hat man nicht gleich Androiden erschaffen, anstatt irgendwas mit menschlichen Leichenteilen zusammenzuflicken?

Und andererseits (und das ist das schlimmere) war ich nicht in der Lage ihn zu testen. Ich schicke ihn nun los, meine Frau zu Suchen, habe ihn programmiert und eventuell Wachen zu erschießen
"programmiert, auch Wachen zu erschießen." Schätze ich mal...

 

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