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Die letzte Bastion
Verkehrte Welt, während der Himmel am Mittag strahlend Rot über uns stand, leuchtete der Sonnenuntergang jetzt im tiefsten Azur. Doch der Schein trog, aufgrund des kleineren Durchmessers des Mars war der Horizont viel näher als gedacht.
Ich visierte vom Gipfel eines Berges den Einschlagspunkt mit dem Entfernungsmessgerät des Raketenwerfers an, um zu sehen daß Ground-Zero keine zwanzig Kilometer von mir entfernt sein wird. Zu nahe für eine Antimaterie-Explosion.
Doch wir haben keine Alternative, das Tempo der gegnerischen Offensive hatte uns alle überrascht, so daß unser Widerstand völlig unkontrolliert war.
Die Kampfshuttles kamen nicht mal in die Reichweite ihrer Raketen bevor Sie als Feuerball am Boden zerschellten. Spacepanzer explodierten sobald man ihre Motoren anließ und die Soldaten saßen völlig demoralisiert in ihren Schützengräben. Die Menschheit stand vor ihrem letzten Gefecht und der Mars ist der Rest was vom kolonialen Weltraumabenteuer übrig blieb. Falls wir diesen Planeten nicht halten, werden die Omeganer mit samt ihren Kampfdruiden auf der Erde landen und diesen nach ihrer Vorstellung umgestalten.
276 Jahre dauert nun dieser Krieg und seit ich denken kann sind die Menschen in der Defensive, während die Außerirdischen agierten und jede unserer Ansiedlungen den Erdboden gleich machten wann immer sie wollten.
Dabei waren wir alles andere als unschuldig an dieser Auseinandersetzung, über ein halbes Jahrtausend kannte die Expansionsgier des Homo-Sapiens keine Grenzen, Planet für Planet wurde sich einverleibt und die wenigen Zivilisationen auf die wir trafen waren im Höchstfall auf dem technischen Stand von Dampfmaschinen.
Bis an den Tag als wir dieses raketenbestücktes außerirdisches Raumschiff traffen.
Das die Raketen rein zur Kometenabwehr gedacht waren kam damals niemand in den Sinn, -so das Präventivschlag die Parole war, als vorweggenommene Verteidigung gerechtfertigt um die angeblich Menschenfressenden Omeganer zu vor zu kommen . Mit dieser Schnapsidee griffen wir Omega13 ein Planet 46 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt an.
Es war ein einseitiges Gemetzel! Innerhalb einer Stunde haben wir 95 Prozent der Oberfläche mit einem Teppich aus Neutronenbomben sterilisiert. Das reichte aus jedes Lebewesen das größer wie ein Mehrschwein war den Garaus zu machen. Wie sich später herraustellte waren die Omeganer von Natur aus Vegetarier und Omega13 nur einer von ihren in die Hunderte gehenden Kolonien. So daß ihre Reaktion nicht lange auf sich warten ließ. Denn eines haben Sie von uns gelernt, etwas was ihnen vorher völlig unbekannt war, Rache!
Die Staubschwaden ihrer Kampfdruiden waren schon zu sehen als ich den Befehl aus meinen Helmlautsprechern hörte, „ Feuer frei sobald Feind ihm Zielvisier ist. Und Gnade euch Gott wenn ihr nicht sauber trefft!“
Ich überlegte mir noch was unangenehmer war, von einer Antimaterie-Bombe in Photonen zerlegt und als Strahlung in den Weltraum geschossen zu werden, oder vom Leutnant den Arsch quer aufgerissen zu kriegen?, da landete bereits ein Helm samt Inhalt neben mir. Ich hatte keine Zeit in den Anzug zu kotzen, den schon flogen unzählige Raketen über meinen Kopf Richtung Frontlinie. Die Detonationen ließen Gesteinsbrocken wie schwere Regentropfen prasseln und ich hatte schwerlich Mühe den Raketenwerfer überhaupt Richtung Ziel zu halten.
Allerding ist dies bei einer 2-Megatonnen Bombe auch nicht zwingend erforderlich, so das ich den nächstbesten Roboter ins Visier nahm und abdrückte. Es dauerte gefühlte 5-Minuten ( wahrscheinlich waren es 5-Sekunden) bis der Schweif der Rakete aus meinen Blickfeld verschwand und die Welt um mich herum in ein gleißendes Licht tauchte.
Die Druckwelle die darauf folgte blies mich wie mit einem Vorschlaghammer in die Höhe und hätte mich ein Bergmassiv nicht unsanft aufgehalten wäre ich wohl in eine Umlaufbahn katapultiert worden.
„ WARNUNG AUSSENTEMPERATUR LIEGT ÜBER 3000 GRAD, BITTE BEGEBEN SIE SICH AUS DEM GEFAHREN BEREICH“.
Tönte der Bordcomputer aus den Lautsprechern, doch diesmal hatte der Anzug Pech die Gammastrahlung gegen die er kaum Schutz bot ließ mich meinen gesamten Mageninhalt entleeren und verschaffte mir auf unangenehme weiße Abkühlung. Ansonsten wurde der Schmerz meiner zahllos gebrochenen Knochen unerträglich so daß ich schnell in tiefe Bewusstlosigkeit fiel.
Als ich zu mir kam sind wohl ein paar Stunden vergangen, die Nacht war auf dem Mars eingebrochen und an der Stelle wo meine Bombe einschlug war ein seltsam in Regenbogenfarben leuchtender Krater zu sehen. Überall neben mir lagen Maschinen und Körperteile die eindeutig nicht menschlicher Herkunft waren.
Diese Runde hatten wir für uns entschieden und vielleicht war dies sogar dass Ende eines langen Krieges.
Der Letzte war es sicherlich nicht!