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Die Lüneburger Heide darf nicht sterben!

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31.08.2008
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Die Lüneburger Heide darf nicht sterben!

I.
„Mami! Papi!“ Jürgen lief aufgeregt in das Haus. „Mami! Ein Flugzeug ist gelandet, mitten auf unserer Wiese! Komm schnell und guck!“ Marie wusch gerade Geschirr ab und sah sich ungläubig zu ihrem Kleinsten um. „Ja, wirklich Mami! Wo ist Papi? Er muß auch kommen!“ Jürgen stürmte wieder aus dem Haus, in Richtung Garten. Die Frau trocknete sich die Hände ab und ging hinterher. Jürgen bearbeitete Johann, seinen Vater, zerrte an seinem Ärmel. Die Eltern sahen sich an. Schließlich gaben sie nach und folgten Jürgen zur Wiese. Dort waren schon viele Nachbarn versammelt und bestaunten ein rehbraun lackiertes kleines Flugzeug. Der Pilot war ein Afrikaner, der mit einem Eichhörnchen auf der Schulter stolz vor seiner Maschine stand. Ständig spielte er mit dem possierlichen Tier und lächelte dabei. Der Kopilot verankerte die Maschine mit Seilen, offensichtlich rechnete er damit, daß Wind aufkommt. Er war wesentlich jünger als der Pilot und sah aus, als könne er sein Sohn sein. Schließlich fand er sich bei dem Älteren ein. Die Leute begannen zu fragen und erfuhren, daß die beiden aus Südafrika gekommen seien, es handele sich um Professor Kemzirg und seinen Sohn Ekim. Die beiden seien hier, um die Tierwelt zu beobachten und zu zählen. Auch wollten sie die Wanderungsbewegungen der Wildschweine, Rehe und Hasen erfassen um festzustellen, ob das Naturschutzgebiet die richtigen Abmessungen habe oder erweitert werden müsse. Jürgens Vater wurde mürrisch: „Was wollen Sie hier? Dies ist unser Land, wir entscheiden hier.“
„Nein“, sagte der ältere Schwarze im Brustton der Überzeugung. „Die Tierwelt der Lüneburger Heide gehört der gesamten Menschheit. Diese ursprüngliche Landschaft soll erhalten bleiben, wie Gott sie schuf. Wir sorgen dafür, daß dieser Schatz bewahrt wird und die Tiere nicht ausgerottet werden. Die primitive eingeborene Bevölkerung Nordeuropas versteht sich ja nicht auf nachhaltiges Jagen, sie denkt nicht an morgen. Sie halten sich für ein auserwähltes Volk, deshalb lehnen Sie es ab, afrikanische Kleidung zu tragen. Wenn wir sie so weitermachen lassen, wird hier morgen alles tot sein. Die Jagd wird ab sofort verboten. Wer in Zukunft noch jagt, ist ein Wilderer und wird bestraft. Ich fordere sie auf, bis heute Abend die Jagdwaffen abzugeben.“
„Einen Teufel werde ich…“ zischte Johann und wandte sich ab.
Professor Kemzirg fuhr fort: „Wir arbeiten im Auftrag der Wakinga Weapon Fire, einer Stiftung, die sich dem weltweiten Naturschutz verschrieben hat. Ihre Initiatoren sind zwei Fürsten, Fürst Montbat aus Kenia und Fürst Orani aus Sambia. Beide sind international berühmte Großwildjäger.“- Er kündigte den baldigen Besuch dieser Herrschaften an und forderte die Dorfbewohner auf, die hohen Gäste würdig zu empfangen.

II.
„Einen Teufel werde ich tun…“ Johann war außer sich. „Wo kommen die her? Wer sind die überhaupt? Was maßen die sich an … ich werde doch wohl meine Fasane schießen dürfen…“
„Ruhig, Johann“, beschwor ihn Marie. „Sei vorsichtig. Die Schwarzen sind sehr mächtig. Es hat keinen Sinn, sich zu wehren.“ Der Mann sah ein, daß es gefährlich geworden war. Er ging an seinen Waffenschrank und nahm alle Gewehre bis auf eines heraus, um sie im Schuppen im Heu zu verstecken.
In der Nacht bollerte es an der Haustür. Vater und Mutter schreckten im Bett hoch. Der Vater sah durch den Vorhang; mehrere Schwarze standen vor dem Haus. Er öffnete nicht, sondern ging leise zur Hintertür. Auch dort waren Schwarze; das Gebäude war umstellt. Schließlich wurde die Eingangstür eingetreten. „Waffen her, sofort!“, bellte eine Stimme. Etwa zwanzig Schwarze in Uniformen, mit Maschinengewehren und Patronengürteln über den Schultern, stürmten in das Haus. Vater und Mutter mußten sich vor die Wand stellen und ihre Hände wurden mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt. Ein Schwarzer kam mit dem Jagdgewehr aus dem Waffenschrank in die Diele.
„Wo sind die anderen?“, schrie der Anführer und hieb Johann mit dem Gewehrkolben in die Rippen. Johann mußte das Versteck im Heu verraten. Die Leute nahmen die Gewehre, lösten Johann und Marie die Handschellen und zogen wieder ab. Am nächsten Morgen schichteten die Schwarzen alle beschlagnahmten Waffen auf dem Dorfplatz auf und zündeten sie an; später warfen sie die ausgeglühten Reste in den Brunnen und zogen wieder ab.

III.
Es war eine festlich gedeckte lange Tafel, mitten in der blühenden Heide. Professor Kemzirg hatte die Dorfbewohner aufgefordert, bei der Errichtung des Banketts zu helfen. Einige hatten sich bereitgefunden, weil es gut bezahlt wurde. Es gab afrikanisches Obst und Salate, Flamingo und Antilopenbraten, erlesene Weine und Champagner wurden serviert. Die Schwarzen standen bewaffnet um den Platz herum; einige Dorfbewohner beobachteten das Geschehen aus sicherem Abstand.
Ein durchdringendes Vibrieren der Luft kündigte die Ankunft der Fürsten an. Zwei Hubschrauber erschienen, kamen schnell näher und landeten unmittelbar neben der Festtafel. Aus jedem der Hubschrauber stieg ein Fürst samt Leibwächtern aus. Fürst Orani war ein dicker, alter Mann mit grauen Haaren und einem breiten Grinsen. Fürst Montbat war hager und gab sich betont aristokratisch. „Eßt nicht soviel von dem Junk Food der Europäer, sonst bekommt ihr auch so schmale Lippen wie sie“, empfing er die schwarzen Naturschützer.
Die Fürsten gingen ohne protokollarische Verzögerung zur Tafel und griffen zu den Speisen. Die Diener schenkten den Champagner in die Gläser. Fürst Orani hob das Glas: „Auf unseren Freund, den Professor!“, rief er und lachte breit. Professor Kemzirg verbeugte sich ehrfürchtig und streichelte das Eichhörnchen auf seiner Schulter. „Es ist wunderbar, was Sie hier geleistet haben! Mit Ihrer Hilfe werden wir den Naturpark ausweiten. Es ist ein großer Erfolg für die Wakinga Weapon Fire!“
„Und jetzt wollen wir den Erfolg sehen“, ergänzte Fürst Montbat und klatschte in die Hände. Einer der Diener nahm ein Funkgerät und sprach in Befehlston hinein. Andere Diener brachten den Fürsten ihre Jagdgewehre. Die Fürsten spannten sie und legten probeweise an. Kurz darauf hörte man lautes Getrampel im Gebüsch, einige Treiber jagten mit lautem Geschrei einen Hirsch auf die Heide, den sie vorher in einem anderen Naturpark eingefangen und hierher transportiert hatten. Mit ihren Hunden verstanden sie es, ihn bis auf wenige Meter an die Tafel heranzutreiben. Fürst Montbat legte an und brachte das Tier zur Strecke. Zufrieden stellte er die Waffe an die Tafel. Wieder hörte man Schreien im Busch, und wieder tauchten Schwarze aus dem Gebüsch auf, diesmal trieben sie einen Eber vor sich her. Fürst Orani legte an und erlegte das Wildschwein aus einer Distanz von zwanzig Metern. Er strahlte Fürst Montbat an. „Die Jagd ist doch immer wieder das schönste Naturerlebnis“, meinte er und ergriff das Sektglas.

IV.
Nach Jahren war Professor Kemzirg in seiner Heimat ein berühmter Mann geworden, der wöchentlich im Fernsehen auftrat, über den Naturschutz in Europa berichtete und für Spenden warb. Immer hatte er europäische Tiere dabei, die er wie Streicheltiere vorführte. Die Wakinga Weapon Fire war dank der Spenden aus Südafrika mächtig geworden und kontrollierte überall in der Welt Nationalparke. Der Nationalpark Lüneburger Heide war nach den Untersuchungen des Professors ausgeweitet worden und reichte nun von Zeven bis Lüneburg. Aus seinem Zentrum waren die Ortschaften verschwunden, die Orte Wesel, Undeloh und Wilsede waren von Bulldozern planiert und die Einwohner vertrieben worden. Sie siedelten in Zelten am Stadtrand von Lüneburg. Den Nationalpark durften nur noch die Ranger und Touristen aus Afrika betreten. Niemand aus der Bevölkerung durfte noch jagen; das Jagdrecht hielt jetzt ausschließlich die Wakinga Weapon Fire. Sie hatte mit der Wildschweinjagd begonnen und in kurzer Zeit den Bestand dezimiert. Als offizielle Begründung hatte die Stiftung verlauten lassen, die Eberjagd sei notwendig, da Afrikaner gerne Notebooks mit Tasten aus echten Wildschweinhauern benutzten und durch den Erlös ja auch der weltweite Naturschutz gefördert würde.
Johann und Marie bewohnten ein Haus an der Nationalparkgrenze. Sie hatten sich mit den Veränderungen abgefunden, nur Johann schimpfte gelegentlich auf die Schwarzen und ihre Macht. „Es ist unser Land!“, pflegte er dann zu sagen. Jürgen arbeitet in der nahen Stadt Lüneburg in einer Autowaschanlage. Es war eine veränderte Welt, als er nun, zwanzig Jahre nach der ersten Landung des afrikanischen Professors, seine Eltern über Ostern besuchte.

V.
„Frohe Ostern!“, rief Jürgen und umarmte erst seine Mutter, dann seinen Vater. Er übergab einen Strauß mit Frühlingsblumen und eine Packung Ostereier. Sie gingen ins Haus. Der Frühstückstisch war noch gedeckt, sodaß sie sich alle daran setzten und Jürgen ein zweites Mal frühstückte. Schnell waren die wichtigsten Dinge ausgetauscht über die Arbeit in Lüneburg, Jürgens Freundin und die Nachbarn der Eltern. Johann kam schnell auf das Thema, bei dem sich seine Gedanken immer nur im Kreise drehten: der Nationalpark. „Es ist unser Land!“, sagte er immer wieder. „Nicht nur, daß ich keine Fasanen mehr schießen darf, sie verbieten uns, überhaupt dort zu wandern, überhaupt dort zu sein!“ Er schüttelte immer wieder seinen grau gewordenen Kopf.
„Du hast von den Hubschraubern gehört?“, erkundigte sich Marie bei Jürgen.
Jürgen nickte: „Ja, ich weiß. Die Wakinga Weapon Fire hat mit Spendengeldern aus Südafrika zwei Hubschrauber gekauft und kontrolliert damit den Nationalpark. Ich habe davon gehört.“
„Sie überwachen das ganze Land. Ständig fliegen sie hier herum. Immer das Gedröhne. Nur die Touristenhorden aus Afrika dürfen hier überall hin. Sie haben gedroht, zu schießen, wenn sich noch einer im Nationalpark aufhält."
„Ja, ich habe davon gelesen. Glaubst du daran?“
„Zuzutrauen wäre es ihnen.“
„Denen zeigen wir’s!“, tobte Johann. „Ich rufe die Freunde vom Kegelclub an. Wir machen einen Osterspaziergang, wie in alten Zeiten.“ Schon war er aufgestanden und wählte. „Ja, Osterspaziergang. Kommt Ihr mit? Schön. Rufst Du Wilhelm und Otto an?“ So schnell konnten Marie und Jürgen gar nicht reagieren; da lief die Vorbereitung schon. Also machten sie ihre Kleidung zum Ausgang fein, frisierten sich vor dem Spiegel, Johann warf seine hellgrüne Weste über und sein dunkelgrünes Jackett, dazu seinen schwarzen Zylinder, Marie trug ein dunkelrotes Kleid, setzte ihren Hut mit der breiten Krempe auf und nahm dazu einen Sonnenschirm. So spazierten sie in die Heide, wo die Nachbarn und Freunde sich ihnen anschlossen. Die Sonne strahlte durch die klare Frühlingsluft, die Vögel zwitscherten und die Gruppe genoß den Aufenthalt im Freien. Sie gingen wieder die alten Wege, Wege, die sie immer gegangen waren wie vor ihnen ihre Eltern und Großeltern. Es war warm, und Johann setzte den Zylinder ab, um ihn zur Belustigung der Kinder auf seinen umgedrehten Spazierstock zu stecken und kreisen zu lassen. Marie hörte es als erste: in der Ferne war ein dumpfes gleichmäßiges Vibrieren zu hören. Schnell kamen die Hubschrauber näher, schon konnte man die Schwarzen erkennen, die aus den geöffneten Luken herausschauten und ihre Maschinengewehre in Anschlag brachten. „Geht in Deckung! Sofort, alle in Deckung!“, schrie Jürgen und rannte zu einem Baum, der in der Nähe stand. Die anderen hörten ihn kaum, und niemand begriff, was hier drohte. Es waren nur ein paar kurze Salven, und die gesamte Gruppe Osterspaziergänger war zu Boden gestreckt und wand sich in ihrem Blut. Jürgen erstarrte in seinem schattigen Versteck und die Hubschrauber zogen ab. Lange Zeit vermochte er sich nicht zu rühren. Dann hörte er Motorengeräusch. Landrover. Jürgen wagte sich aus dem Versteck und begann zu laufen, er lief um sein Leben, stundenlang, bis er die Sicherheit der Wellblechhütten Lüneburgs erreichte.

 
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hallo Sabine,

danke für die Kommentare. Ich dachte schon, die Geschichte würde nur Schulterzucken erzeugen. Sie läßt sich sicher überarbeiten, allerdings habe ich wenig Lust, sie in die Richtung "mehr Komik" weiterzuentwickeln. Dafür ist sie mir selbst zu ernst.
Eine Satire funktioniert eigentlich nur, wenn die Inhalte, die man aufs Korn nimmt, allgemein bekannt sind. Das ist hier das Problem: die Personen, auf die angespielt wird (Grizmek, Prinz Bernhard, Prinz Philipp) sind nicht wirklich präsent; den jüngeren meist unbekannt. Ich habe möglichst viel wörtlich aus dem Film "Serengeti darf nicht sterben" zitiert - wer kann sich daran erinnern? Die beschriebene Naturschutzorganisation ist sehr bekannt, aber ihr Treiben leider überhaupt nicht. So ist auch der Schluß nur die 1:1-Umsetzung der Bekämpfung von "Wilderern": die Erschießung von unbewaffneten Personen aus der Luft, finanziert mit Spenden deutscher Naturschützer.
Eine Satire auf einem Rollentausch aufzubauen, ist ein bekanntes Konzept. Wenn man es inhaltlich ernst meint, darf man nicht weiter verfremden oder übertreiben. Es liegt in diesem Ansatz, daß die Geschichte nur satirisch beginnt und dann im Horror endet. Die Fortsetzung schreibe ich wieder wie gewohnt unter "Historik".

Danke,

Set

 

Hallo Setnemides,

"Serengeti darf nicht sterben" war also in weitestem Sinne dein "Vorbild".
Obwohl mir der Titel, Grzimek und sein Sohn Begriffe sind, habe ich den Film nie gesehen und deshalb auch den Bezug nicht erkannt. (Dabei ist das Wort- bzw. Buchstabenspiel mit dem Professor so schön!)

Ähnlich wie Sabine habe ich die Geschichte daher als eine allgemeinere Satire auf die Beziehung zwischen Europäern und Nicht-Europäern gelesen, die von europäischer Arroganz und kolonialzeitlichen Mustern bestimmt wird. Und auf dieser Ebene funktioniert sie meines Erachtens ganz gut.

Über die Länge geht ihr für mein Empfinden allerdings nach einer Weile die Luft aus, nach dem Bankett und dem großen Zeitsprung fehlt mir irgendwie der Biss, obwohl die Zustände, die du beschreibst, natürlich schon krass sind. Hier fehlt mir aber die satirische Überzeichnung - die muss allerdings nicht gleichbedeutend mit Komik sein. Bei den besten Satiren bleibt einem das Lachen im Halse stecken, das hast du im ersten Teil der Geschichte für mein Empfinden durchaus geschafft. Im zweiten Teil aber verliert sie für mich Fahrt.

Hier hoffe ich aber, dass du noch ein paar Kommentare bekommst, die dir da konstruktivere Tipps geben. Ich kann eben gerade nicht gut begründen, was mich am zweiten Teil stört. Vielleicht liegt es daran, dass der erste mir viel dichter vorkommt.

Insgesamt: eine gute Idee, die für mich längst nicht nur mit Kenntnis des eigentlichen Vorbilds funktioniert, sondern sich auch als viel allgemeineres Gleichnis lesen lässt. Hat mir gefallen. Kann aber noch schärfer geschliffen werden. :)

Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 
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Danke, Malinche,

sicher. Der zweite Teil ist über die Groteske zum Horror mutiert; vielleicht liegt es daran. Vielleicht auch, weil es für den ersten Teil mit Grizmeks Filmen eine schöne Vorlage gab, für den zweiten Teil nur Nachrichten. Dafür habe ich eine Szene aus einem bekannten Gemälde eingebaut, um den Kontrast zum Schluß zu erhöhen.
Ich denke darüber nach.

Gruß Set

 

Hallo Kasi,
Die primitive eingeborene Bevölkerung Nordeuropas...
ja, klingt nach Klamauk, aber Authentizität war mir (trotz der Satire) wichtig: so (und schlimmer) wird in den Filmen "Kein Platz für Wilde Tiere" und "Serengeti darf nicht sterben" kommentiert; Stimme: Bernhard Grizmek. Hätte ich untertreiben sollen, damit man mir das abnimmt? Ich habe mich entschieden, stur Fakten abzuarbeiten, bis zum Schluß.

Deine Bemerkung zum Anfang: Dramaturgisch, den Leser gleich reinziehen, sicher richtig. Aber die Maschine ist ja in der Landschaft gelandet, nicht im Garten. Auf diese Weise konnte ich die Familie einführen, die ich ja für den Schluß wieder brauche. Ich lasse das Unheil lieber langsam in der Idylle auftauchen, nicht gleich im ersten Satz.

Danke, Gruß

Set

 

Ich habe möglichst viel wörtlich aus dem Film "Serengeti darf nicht sterben" zitiert
Das musst du leider alles kenntlich machen, sonst handelt es sich hier um ein Plagiat. :)

 

Hi, Setnemides,
derTitel ist eigentlich schon Programm, hab gleich an die Serengeti gedacht, und an den "dschimek" mit seinem Affen.;)
Der Umkehrschluss von der Rettung erhaltenswürdiger Biotope gefällt mir gut, aber isch ab ein paar Sachen anzumerken. Lass Dich nicht verrückt machen, schreibtechnisch hab ich noch ordentlich Kahm hinter den Ohren. Lesen kann ich aber schon lange recht gut.:D

Jürgen bearbeitete seinen Vater, zerrte an seinem Ärmel. Johann und Marie sahen sich an. Schließlich gaben die Eltern nach und folgten Jürgen zur Wiese.
seinen Vater - seinem Ärmel(zerrte ihn am Ärmel?) , dann führst Du schnell mal Johann und Marie ein. Ist zwar zu verstehen, dass es die Eltern sind, aber es holpert an der Stelle.
Kann man die Namen vielleicht nebenbei mit einfließen lassen?
Der Pilot war ein Afrikaner, er stand stolz vor seiner Maschine, auf seiner Schulter saß ein zahmes Eichhörnchen.
Seiner Maschine, seiner Schulter - Er stand, mit einem Eichhörnchen auf der Schulter, stolz vor seiner Maschine?
Schließlich fand er sich bei dem älteren ein.
Älteren. (groß, weil ist m.E. hier kein Adjektiv)
Nein“, sagte der ältere Schwarze und ließ seine Brust anschwellen.
Hat was von Comic, so eine aufgepustete Brust. Vllt.: sagte ... im Brustton der Überzeugung?
ich werde doch wohl meine Fasanen schießen dürfen…“
Fasane
Er ging an seinen WaffenschrankKomma nahm alle Waffenkomma bis auf eine heraus, um sie im Schuppen im Heu zu verstecken.
Häufung Waffen.
das Haus war umstellt.
das Gebäude?Weil Haus gehäuft ist.
Vater und Mutter wurden an die Wand gestellt und
An-die-Wand-stellen bringt bei mir Assoziationen, die hier erst mal nicht gemeint sind. Könnteste das umformulieren?
kam mit der Waffe aus dem Waffenschrank in die Diele.
Flinte, Gewehr, Schießprügel, irgendwas, um whlg. "Waffe" wegzubekommen
Am nächsten Morgen wurden alle beschlagnahmten Waffen auf dem Dorfplatz aufgeschichtet und angezündet; die ausgeglühten Reste wurden in den Brunnen geworfen.
wurden-wurden,
die ausgeglühten ... landeten im Brunnen?
Einige hatten sich bereitgefunden mitzuarbeiten, weil es gut bezahlt wurde
mitzuarbeiten könnte raus.
Es wurden afrikanisches Obst und Salate, Flamingo und Antilopenbraten, erlesene Weine und Champagner aufgetischt.
Es gab ... , Flamingo-und Antilopenbraten, erlesene ... und Champagner.(wg. whlg. "wurde")
Zwei Hubschrauber erschienen am Horizont, kamen schnell näher
weil das Vibrieren vorher schon beschrieben ist, würd ich den Horizont weglassen. Soweit gehts mit der Lüfteschwingung, entfernungsmäßig, wohl nicht.
Fürst Orani legte an und schoß das Wildschwein aus einer Distanz von zwanzig Metern.
erlegte, brachte es zur Strecke, streckte es nieder (wg.Whlg. "schoss)
Jahre waren vergangen. Professor Kemzirg war in seiner Heimat ein berühmter Mann geworden, der
Nach Jahren, Prof.Kemzirg war...(Wg.whlg. "war")
kontrollierte überall in der Welt Nationalparke
Nationalparks?
Glaubst Du daran?“
Ihr/Du, öfter nochmal klein zuschreiben
Marie hörte es als erstes: in der Ferne
zuerst, als erste?
Jürgen erstarrte in seinem Versteck im Schatten des Baumes, und die Hubschrauber zogen ab. Lange Zeit vermochte er sich nicht zu rühren. Dann hörte er aus der Ferne eine Kolonne von Landrovern nahen und lief und lief….
erstarrte in seinem schattigen Versteck/erstarrte im Schatten des Baumes
Dann hörte er Motorengeräusche. Landrover. Jürgen begann zu laufen, lief wie noch nie in seinem Leben.

Musst jetzt nicht denken, dass es mir nicht gefallen hätte (verflixt, whlg. "nicht":D) Nee, diese Gegensicht der europäischen Almosenverteilung find ich sehr beachtenswert. Und du hast den Daumen ziemlich gut drauf.
thanks und
lg butterblume

 

Hallo Butterblume,

das sieht ja nach Arbeit aus, danke, auch für die Didaktik.

Hallo Tserk,

nein, so ist es nicht gemeint, es sind ja nicht passagenweise wörtliche Zitate, sondern satirisch umgedrehte, sinngemäße Zitate, auch zusammenfassende Sätze. In jedem Fall ist ja das Objekt vertauscht, aus den Afrikanern werden Nordeuropäer, aus "die Massai sind stolze Mneschen, sie halten sich für ein auserwähltes Volk, deswegen lehnen sie es ab, europäische Kleidung zu tragen" wird "Sie halten sich für ein auserwähltes Volk, deshalb lehnen Sie es ab, afrikanische Kleidung zu tragen" und so weiter, also kein Plagiat.

Dank und Grüße,

Set

 
Zuletzt bearbeitet:

@Setnemides

Ich habe möglichst viel wörtlich aus dem Film "Serengeti darf nicht sterben" zitiert
Und was ist bitte von dir?

Außerdem siehe Tserk: Das ist Plagiat! (Müsstest du doch mittlerweile wissen - nach der anderen Geschichte von dir -, dass man nicht einfach so fremdes Gedankengut übernehmen darf. Kennzeichnest du es nicht, suggerierst du dem Leser, es sei von dir: Das ist unethisch und zum Glück auch strafbar!)


Nachtrag:
Sehe jetzt deine Antwort zu Tserk. Was stimmt jetzt? Dass es eine Anlehnung ist oder die Aussage:
@Setnemides

Ich habe möglichst viel wörtlich aus dem Film "Serengeti darf nicht sterben" zitiert
?

Gruß
Kasimir

 

Hallo Kasimir,

nein, in einer Satire ist die Verarbeitung fremden Gedankengutes erlaubt, meist geht es ja genau darum. Die "Zitate" sind ein Mißverständnis.

Wenn ich aus der Begrüßung britischer Studenten durch Prinz Philip in China ("Wenn Ihr länger hierbleibt, werdet Ihr auch Schlitzaugen bkommen") den Satz mache: "Eßt nicht so viel von dem Junk Food der Europäer, sonst bekommt Ihr auch so schmale Lippen wie sie", ist das eine Parodie zur Kennzeichnung der Person.

Wenn aus "die Massai sind stolze Mneschen, sie halten sich für ein auserwähltes Volk, deswegen lehnen sie es ab, europäische Kleidung zu tragen"
wird: "Sie halten sich für ein auserwähltes Volk, deshalb lehnen Sie es ab, afrikanische Kleidung zu tragen", ist das eine fast wörtliche Übertragung, die ich "Zitat" genannt habe - es ist kein Zitat, sondern eine Umwandlung, wie sie in der Satire üblich ist.
Das geistige Eigentum kann ja nur in der Unverfrorenheit bestehen, wie hier europäische Denkschemata und ein chauvinistischer Anspruch (Es ist selbstverständlich, daß alle Menschen auf der Welt europäische Kleidung tragen) angewendet werden - das bleibt selbstverständlich bei Bernhard Grizmek. Daran melde ich keine Eigentumsrechte an.

Gruß Set

 

Wenn ich aus der Begrüßung britischer Studenten durch Prinz Philip in China ("Wenn Ihr länger hierbleibt, werdet Ihr auch Schlitzaugen bkommen") den Satz mache: "Eßt nicht so viel von dem Junk Food der Europäer, sonst bekommt Ihr auch so schmale Lippen wie sie", ist das eine Parodie zur Kennzeichnung der Person.

Wenn aus "die Massai sind stolze Mneschen, sie halten sich für ein auserwähltes Volk, deswegen lehnen sie es ab, europäische Kleidung zu tragen"
wird: "Sie halten sich für ein auserwähltes Volk, deshalb lehnen Sie es ab, afrikanische Kleidung zu tragen", ist das eine fast wörtliche Übertragung, die ich "Zitat" genannt habe - es ist kein Zitat, sondern eine Umwandlung, wie sie in der Satire üblich ist.

Der Unterschied ist, das der Satz im ersten Beispiel nur schematisch dem Original gleicht; was du gemacht hast, ist fast eins zu eins zu übernehmen und ein paar Worte austauschen.

 
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Der Unterschied ist, das der Satz im ersten Beispiel nur schematisch dem Original gleicht; was du gemacht hast, ist fast eins zu eins zu übernehmen und ein paar Worte austauschen.

Ich habe beides gemacht; auch das erste Beispiel ist aus der Geschichte.

Jede Satire, die auf dem Rollentausch beruht, ist ein Zitat. Trotzdem ist dies ein legitimes und legales Mittel, Inhalte zu verdeutlichen.

Ich möchte noch einmal, weil es hier scheinbar Unsicherheiten gibt, das Urheberrecht zitieren:

Zulässig ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe eines veröffentlichten Werkes zum Zweck des Zitats, sofern die Nutzung in ihrem Umfang durch den besonderen Zweck gerechtfertigt ist. Zulässig ist dies insbesondere, wenn
....
Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden,....

Deshalb sind nach dem Urheberrecht auch vollständige Zitate erlaubt, wenn sie dadurch Teil einer neuen Schöpfung werden, die als eigenständiges künstlerisches Werk zu begreifen ist. Ich hätte also sogar exakt zitieren dürfen. Ein schönes Beispiel dafür ist der Film "Der Schuh des Manitou", der ja fast ausschließlich aus Zitaten besteht. Hierfür gilt:

Das Zitatrecht dürfen nur Werke beanspruchen, die selbst urheberrechtlichen Schutz genießen, also eine eigene „Schöpfungshöhe“ aufweisen. Demnach dürfen sich Zitatsammlungen, die ausschließlich Fremdleistungen wiedergeben, nicht auf das Zitatrecht berufen.

 

Okay. Ich drücke mich deutlicher aus: Mach das kenntlich oder ich muss die Geschichte löschen. Danke. :)

 
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Okay, ich habe mich deutlich ausgedrückt: es gibt keine wörtlichen Zitate! Es gibt nur Anspielungen, die urheberrechtlich irrelevant sind. Es gibt einen Unterschied zwischen dem literarischen Begriff des Zitierens und dem juristischen Begriff des Zitats.
Genausogut könntest Du verlangen, den Osterspaziergang im letzten Abschnitt kenntlich zu machen, weil hier Carl Spitzweg "zitiert" wird. Es gehört ja gerade zur Satire, daß der Leser solche Anspielungen selbst entdeckt. Wenn man die alle mit Fähnchen versieht, im Sinne von "Achtung! Satirische Anspielung!", wäre die Satire tot.

 

Es gibt einen Unterschied zwischen dem literarischen Begriff des Zitierens und dem juristischen Begriff des Zitats.

Das erläutere mir bitte mal. Ich lerne ja gerne dazu.

 

Ich habe eine Überarbeitung eingestellt, danke nochmal für die Kritiken.

Da die Sperrung wiederaufgehoben ist, füge ich hier die Antwort, die inzwischen als PM erfolgt ist, ein. Damit steht Lakitas Frage hier nicht unbeantwortet und vielleicht interessiert meine Antwort ja noch jemanden:

Zitat als Rechtsbegriff: Unser Recht möchte einerseits den Urheber vor Rechtsverletzungen durch andere schützen und grenzt daher sorgfältig zwischen Zitat und Plagiat ab. Anerderseit möchte unser Recht den Autor nicht vor Kritik schützen und definiert deshalb ausdrücklich erlaubte Formen des Zitierens.

Zitat in bildender Kunst: die bewußte, möglichst geistreiche und verfremdete Übernahme eines Formelementes; entsprechendes gilt für Zitate in der Musik.
In der Literatur die wörtliche Übernahme einer Wendung, eines Satzes, mit Nennung des Verfassers etc. (Brockhaus).
Es scheint demnach, daß ich ziemlich allein dastehe, wenn ich den Zitatsbegriff aus Musik und bildender Kunst auf die Literatur anwende. Jedoch gibt es in "Poetologie des Erinnerns: Ernst Meisters lyrisches Spätwerk" von Karin Herrmann (bei Google-Books im www lesbar) ein Kapitel über Zitat, Anspielung und Echo in der Literatur, in dem dargelegt wird, daß der Begriff des Zitates in der Literaturwissenschaft auch weiter gefaßt verwendet wird und daß seine Grenzen zum Begriff der Anspielung fließend sind. Ein Autor geht soweit, daß er die Anspielung als "sublimsten Grenzfall des Zitierens" betrachtet.
Das ist ungefähr, was ich meinte.

 

Ja, das ist gut, dass du es hier nochmals aufgegriffen hast, vielleicht möchte ja tatsächlich der eine oder andere es lesen.

Halten wir also fest:

Solange und soweit jemand (dich inbegriffen) etwas WORTWÖRTLICH zitiert, ist es ein Zitat und Bedarf des Benennens des URHEBERS.

Solange und soweit sich hier auf kg JEDER an diese REGELN hält gibt es auch keine Probleme.

 

> „Eßt nicht soviel von dem Junk Food der Europäer, sonst bekommt ihr auch so schmale Lippen wie sie“, ist das Gegenstück zur Warnung vorm Verzehr von Reis, da man danach durchaus Probleme bei Sitzungen bekäme und Schlitzaugen ...

Hallo Set,

da haben wir also eineinhalb Satiren (eine halbe, weil einige Reaktionen geradezu nach einer satitirischen Umsetzung zu schreien scheinen, wobei doch auch wenigstens ein Bruch der pc vergessen wurde vom Wächterrat) auf einmal. Ich vermisse da eigentlich nur einen Absturz Ekims. Ein schönes Spiel, die Namen durch Umkehrung wie ein Dialekt der Utna klingen zu lassen, obwohl da der große und durch TV auch hier bekanntgewordene Shaka Zulu vor sei! Fürst Montbat erinnert mich an den Prinzen von Battenberg (Bantu: Batberg, nicht zu verwechseln mit Batman). NEIN, >die Lüneburger Heide darf nicht sterben!<, wird sie wohl auch nicht, da wird der Geist Hermann Löns' für sorgen. Aber der Gedanke hinter Deiner Geschichte hat was, und sei's allein darin, unser imperialistisches Gehabe selbst im Mäntelchen des Naturschutzes darzustellen und bewusst zu machen.

Was aber auffällt, ist die gute Kost. Stellen wir uns nicht langsam durch "Straußenzucht" darauf ein?

Aber ich fürchte, die Afrikaner werden eines Tages nicht als Naturschützer hier einziehen ...

Was der Kleinkrämerseele in mir auffällt ist

>„Einen Teufel werde ich…“KOMMA zischte Johann< und weiter unten >Wieder hörte man Schreien im Busch< kann dafür vorm und das Komma weg.

Ich hoffe, dass trotz aller Unwägbarkeiten in Soltau die Kurklinik erhalten bleibt, dass der eine oder andere sein Kopfschütteln psychosomatisch behandeln lassen kann und zusätzlich in den Genuss einer Schmerztherapie kommen kann auf Kosten des Rentenversicherungsträgers.

Gruß

Friedel

 
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Danke Friedel,

Aber ich fürchte, die Afrikaner werden eines Tages nicht als Naturschützer hier einziehen ...

Wenn irgendjemand irgendwo bei irgendjemandem einzieht, dann immer so wie die Europäer in Afrika. Ob mit Soldaten, Missionaren oder Naturschützern - gestorben wird immer.

Fürst Montbat erinnert mich an den Prinzen von BattenbergNa ja, der prominenteste Vertreter des englischen Zweiges der Familie ist ja auch gemeint...

sein Kopfschütteln psychosomatisch behandeln lassen kann und zusätzlich in den Genuss einer Schmerztherapie kommen kann

Es ist jetzt fast zwanzig Jahre her, da habe ich in einem ökologischen Forschungsprojekt gearbeitet und einer meiner Kollegen erzählte mir über die Errichtung eines neuen Nationalparkes in Afrika "ja, da ist natürlich schlimm für die Leute, wenn die dann da weg müssen, die Dörfer werden platt gemacht, wo die über 1000 Jahre gelebt haben, aber der Naturschutz ist auch wichtig..."

Dafür hätte ich einen Traumatherapeuten gebraucht. Derselbe Kollege war überzeugt, daß er fest auf dem Boden unserer Verfassung steht. Wie war doch gleich nochmal der erste Artikel?

Gruß Set

 

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