Hallo Nakio,
und herzlich Willkommen auf Kurzgeschichten.de
Kurz und übersichtlich ist sie, Deine Fabel, und formal erfüllt sie die Kriterien einer solchen, auch wenn sie fast schon ein Epigramm ist, rein von ihrer Länge. Doch nicht alles, was lang ist, muss gut werden, und nicht alles was kurz ist muss lückenhaft sein.
Insofern finde ich Deinen Versuch zu fabulieren nicht gänzlich missraten, allerdings ist es in der Kürze sehr auf die eigentliche Botschaft reduziert (die Moral könnte in etwa lauten : vertraue niemandem ausser Dir selbst, kenne Deinen Feind und handele danach, oder auch : Schuster, bleib bei Deinen Leisten), der literarische Aspekt bleibt auf der Strecke.
Wie Du sie verbesser könntest : erwecke die Umgebung, die Prots zum leben, zeig uns mehr von ihnen, wieso verliebt sich die Kuh in den Löwen, ist es seine Stimme, sein Fell, seine majestätische Art... Vielleicht haben beide ja Gedanken zu ihrem Treffen und dem, was kommen wird, zeig sie vielleicht.
Und auch eine Moral kannst Du in dieser Gattung Wort noch einbringen, Fabeln dürfen die Moral zusammenfassend am Ende formulieren.
Und auch wenn es ein Treffen ist, die beiden trafen sich nur.
Wenn Du gerne schreibst, schreiben willst, dann schreib solange, bis Du zufriedener bist mit Deiner Schreibe, wie alles ist es eine Übungssache. Talent beweisst Du mit den wenigen Sätzen durchaus zum schreiben, doch die machen nur wenige Prozent, vielleicht nur Promill eines guten Autoren aus, Durchsetzungswille, Durchhaltevermögen. Frustrationstoleranz sind wichtiger. Und gute Beobachtung, Interesse an der Sprache und ihrer Wirkung, das macht einen Autoren insgesamt aus. Zweifel passen da auch ganz gut (wer zweifelt wird besser), doch nicht als bestimmendes Moment.
Grüße,
Cwinegel Seltsem