Die Krone der Schöpfung!!?!
Was war das nicht wieder für ein wunderbarer Sonnenuntergang. Zufrieden saß Gott auf seiner Lieblingswolke und beobachtete das hektische Treiben der Lebewesen, die mit dem letzten Licht in ihre Höhlen, Nester und Tunnels flüchteten.
Dabei wurde es immer dunkler, bis bald gar nichts mehr zu erkenne war. Die Nacht war angebrochen. Gott hasst die Dunkelheit.
Tagsüber gibt es immer viel zu sehen auf dieser Welt, die er alleine erschaffen hat und auf die er auch sehr Stolz ist. Tiere springen dann vergnügt durchs Unterholz, Fische schwimmen durch die Meere und Vögel singen von riesigen Bäumen herab.
Doch all diese Geschöpfe wurde für die Sonne geschaffen. Wenn sie verschwindet, verabschieden auch diese Geschöpfe. Natürlich gibt es auch Nachtaktive Lebewesen doch diese sind Gott nicht ganz geheuer. Darum dachte er sich in dieser Nacht ein völlig neues Geschöpf aus. Komplizierter und komplexer als alles was er bisher hervorgebracht hatte.
Zufrieden gab er ihm den Namen: MENSCH.
Dieser Neuentwicklung schenkte er so viele Begabungen und Hilfestellungen wie keiner vor ihm. Denn aufrechten Gang, das Rad, das Feuer und die Schmiedekunst. Entzückt registrierte er, dass die Menschen damit etwas Anfangen konnten. Dank dem Rad transportierten sie schwere Waffen, die sie mithilfe der Schmiedekunst herstellte. Jeder versuchte nun so viele Mit-Menschen wie möglich zu vernichten. Diesen Vorgang fand Gott bemerkenswert, keine andere seiner vielen Erfindungen zeigte einen ähnlichen Trieb. Es amüsierte ihn und ab ihm die Möglichkeiten am Laufenden Band neue Menschen für seine Welt zu bauen. Teilweise kam er gar nicht nach mit der Produktion. Die Nachfrage überstieg das Angebot bei weitem.
Doch diese Mühen war seine neue Erfindung Wert, denn sie schmeichelte ihm ungemein, sie verehrte und huldigte ihn. Sie setzten ein so großes Vertrauen in ihn, dass er ganz Verlegen wurde. Außerdem war es nachts nicht mehr dunkel, seitdem seine Lieblinge damit begannen, seine riesigen Wälder zu roden. Er war so stolz auf sein neustes Werk, dass er immer mehr Talente an sie weitergab. Schießpulver, Dynamit und Giftgas erweiterten die Möglichkeiten weniger Menschen unglaublich viele andere Lebewesen zu zerstören. Gott war mit diesem Spektakel wahrlich zufrieden. Und er wurde ein um andere mal von der Kreativität seiner Lieblingsgattung überrascht. Eines Tages hörte er eine furchtbare Explosion im Pazifik, neugierig wandte er sich dem Ort des Geschehnisses zu und da wurde doch tatsächlich gerade eine Wasserstoffbombe gezündet. Beeindrucken dachte Gott bei sich. So vergingen die Jahrhunderte. Und dann war es wieder soweit, Gott führte wie immer nach ablauf von 10.000 Jahren eine Inventur durch. Und das Ergebnis war verheerend. Entsetzt stellte er fest, dass die Menschen sich nicht kompatibel zum Rest der Schöpfung verhielten. Sein einst so sauberes Wasser war vergiftet, große Landstriche verseucht und die meisten Tierarten ausgerottet.
Zum ersten mal war er unzufrieden, aber erst als er feststellte, dass seine eigen Erfindung begann eigene Geschöpfe herzustellen wurde er böse.
Diesen Größenwahn konnte er selbst seinen Lieblingen nicht verzeihen.
Und Gott sah das es nicht Gut war, vernichtete die Menschen und weinte.
Das war der achte Tag.