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Die kranke Königin

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12.10.2009
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Die kranke Königin

Die kranke Königin

In einem großen Königreich mit einem prächtigen Schloss lebte einmal eine Königin mit ihren beiden Kindern. Die Königin war die mächtigste Frau im ganzen Königreich. Alle gehorchten ihr, mochten aber ebenso ihre liebevolle Art. Sie war immer glücklich und stets nett und hilfsbereit zu allen Menschen in ihrem Reich. „Guten Tag! Wie geht es euch? Ich wünsche euch eine schöne Zeit.“ grüßte sie tagein, tagaus freundlich alle Leute, denen sie begegnete. Die Bürger waren froh, solch eine gute Königin zu haben.

Nur eine gab es, die die gute Königin am liebsten tot hätte sehen wollen, die alte, böse und gar widerliche Hexe. Im dunklen Wald, fern ab des prächtigen Schlosses, sagte man, lebte die alte Hexe mit ihrem Hexengebräu in ihrem kleinen Häuschen.
Alle Leute im Land fürchteten die böse Frau, ganz besonders aber die Königin. Die Alte wollte sie verhexen, vergiften, gar töten, nur um selbst die mächtigste Frau im gesamten Königreich zu werden.
Die Herrscherin aber wusste das sehr gut und kam der Hexe niemals zu nahe, so dass die Hexe ihr nie etwas zu Leide zu konnte. Glücklich und zufrieden lebte die Königin mit ihren beiden Kindern.

Doch eines Tages, als ihr Sohn und ihre Tochter gerade sieben waren, bekam die Königin eine schwere Krankheit. Sie drohte zu erblinden, ihr Augenlicht zu verlieren, nicht mehr richtig sehen zu können. Und eine solch kranke Königin ist wahrlich keine gute Herrscherin mehr über ihr Reich. Doch sie wusste sich zu helfen. Sie war noch stark genug, um gegen ihre Krankheit anzukämpfen. Um wieder gesund zu werden, brauchte die Königin eine seltene Medizin, das Regenbogengras. Dieses Regenbogengras besteht aus allen bunten Farben, die man zum Sehen benötigt und es könnte der Königin helfen, ihr Augenlicht zurückzugeben.
Schwierig war es nur, das Regenbogengras zu finden. Und selbst konnte die kranke Königin sich nicht mehr auf den Weg machen.

„Meine stolzen Kinder, wie ihr wisst, geht es euerer Mutter nicht sehr gut. Die Augen werden immer schwächer und ich kann nur noch wenig klar sehen. Meine Herrschaft über das Königreich geht dem Ende zu. Nur eine Medizin kann mein Augenlicht noch retten, das Regenbogengras.“, erklärte die Mutter.
„Du bist unsere liebste Mutter und Königin. Wir werden alles für dich tun, damit du wieder gesund wirst“, entgegnete der Sohn, und die Tochter stimmte zu.
Noch am selbigen Tag machten sie sich bereit, aufzubrechen und die heilende Medizin für ihre Mutter zu suchen. Die Königin erklärte den beiden: „Ihr findet das Regenbogengras nur bei Mondschein. Und ihr erkennt es daran, dass es in allen Farben des Regenbogens leuchtet. Es wächst hinter einem großen, spitzen Stein. Jedoch ist der Weg dorthin sehr gefürchtet. Er führt durch den dunklen Wald. Doch dahinter werdet ihr es finden.“ Erschrocken antwortete das Mädchen „Oh weh… durch den dunklen Wald… Da wohnt die böse Hexe!“ Das stimmte. Doch die Mutter sprach ihren beiden Kinder Mut zu „Ihr beide seid alt und tapfer, um es gemeinsam zu schaffen. Aber nehmt euch in Acht vor der bösen, alten Hexe!“

Mit dem Gedanken, ihre Mutter heilen zu können, machen sich die zwei Kinder auf den Weg. Dieser führte über eine große Blumenwiese mit bunt blühenden Blumen, einen kleinen rauschenden Bach und durch ein kleines belebtes Tal. Die schöne Landschaft und die Tiere, denen sie begegneten, stimmten sie fröhlich und zuversichtlich, die Aufgabe für ihre Mutter gut zu erfüllen.
Doch als es langsam abends wurde und es zu dämmern begann, gelangten sie an den dunklen Wald. Als sie ihn sahen, breitete sich ein mulmiges Gefühl in ihrer Magengrube aus. Angst bekamen sie ein wenig. Hoffentlich treffen sie nicht auf die gar böse Hexe. Die Beine der beiden Kinder begannen zu zittern. Doch ermutigten sie sich gegenseitig „Wir schaffen es durch den dunklen Wald und lassen uns von der alten Hexe nicht aufhalten. Wir wollen unserer Mutter helfen. Und wenn wir beide fest zusammen halten, sind wir stärker und schaffen es.“
Als sie den dunklen Wald betraten, hörten sie überall Geräusche, Vögel zwitschern, Rehe traben, und noch viele andere. Jedes Mal fuhren sie zusammen und dachten gleich an die Hexe. Es war furchterregend im dunklen Wald.

In nicht weiter Ferne sahen die beiden eine Frau. Erschrocken fragt das Mädchen „Schau, ist das die böse Hexe?“ Aber als sich die Dame langsam näherte, sah sie hübsch und freundlich aus. Ganz und gar nicht wie eine Hexe. „Guten Tag!“ grüßten die beiden Kinder die Frau. „Du bist ganz alleine im dunklen Wald. Das ist gefährlich.“ Schelmisch schmunzelte die Frau. „ Ja, ich bin ganz alleine. Ich habe viele gute und saftige Beeren in meinem Körbchen gesammelt“, erzählte sie mit leicht krächzender Stimme. „Wollt ihr ein paar der leckeren Beeren kosten?“
„Nein, aber vielen Dank. Wir müssen weiter“, gab das Mädchen zur Antwort. Der Junge aber überlegte kurz, ob er nicht doch ein paar der gut aussehenden und saftigen Beeren probieren sollte. „Ja, ich möchte bitte welche haben“, sagte er. Da lachte die Frau krächzend auf, räusperte sich und meinte so leise, dass die Kinder es nicht hören konnten: „Probier nur, probier nur... meine vergifteten Beeren. Hä hä hä!“
„Nein, mach das nicht!“ schrie seine Schwester. „Ess sie nicht! Das ist die böse Hexe. Sieh nur ihre alten Finger an mit den langen, hässlichen Fingernägeln. Das ist die Hexe!“ „Ja, sie wollte mich vergiften!“ rief nun auch der Junge, warf die Beeren auf den Boden und nahm seine Schwester an der Hand. „Lauf, schneller, wir müssen der bösen Frau entkommen. Lauf!“
So schnell sie nur konnten liefen sie fort von der Alten, über Steine, über Wurzeln und zwischen den Bäumen hindurch. Die alte Hexe konnte ihnen nicht folgen und bald waren sie weit genug entfernt, um vor Verhexungen sicher zu sein. Aus der Ferne konnten sie nur noch grimmiges und fürchterliches Geschimpfe hören. „‘Aaaahhhhhhhhh!“, rief die Hexe verzweifelt. „Wieder hab ich es nicht geschafft, sie aufzuhalten und nun wird die Königin wieder gesund werden. Aaaahhhhhhh! Ich kann nicht die mächtigste Frau im ganzen Land werden. Ich werde sterben. Aaaahhhhh!“ Und aus der Weite konnten sie noch ein düsteres Funkeln sehen und die Hexe verschwand.
Schließlich erreichten die beiden Kinder das Ende des dunklen Waldes. Nun war es auch nicht mehr weit, um das Regenbogengras zu finden. Hinter dem großen, spitzen Stein sahen sie es schon leuchten, in allen Farben des Regenbogens. Sieben Halme zupften sie ab und machten sich auf den Rückweg. Nun brauchten sie keine Angst mehr zu haben vor der bösen, alten Hexe.

Im Schloss der Königin angekommen, erzählten die beiden ihrer Mutter, was im dunklen Wald geschah, übergaben ihr die Medizin und ruhten sich aus.
Die Königin bedankte sich tausend Mal bei ihren mutigen und hilfsbereiten Kindern. Sie kochte sich eine gesunde Suppe aus dem heilenden Regenbogengras. Und wenn die Medizin geholfen hat, regiert sie heute noch als mächtigste und liebevollste Frau ihr ganzes Königreich.

 

Hallo Naadja,

und herzliche Willkommen auf KG.de.

Dein Erstling ist recht spannend geschrieben, allerdings nimmst Du dem Leser manchmal die Geschichte aus der Hand, wenn Du eigentlich bereits erzähltes nochmal zusammenfasst, als ob Du Deinen eigenen Erzählungen und ihrer Wirkung nicht traust. Dabei ist die Substanz gut und kann, vor allem durch Reduktion, zu einer guten Geschichte reifen.

Du hast sehr viele Adjektive drin, die schaffen einerseits natürlich Atmosphäre, doch sie machen einen Satz auch schnell anstrengend, wenn zuviele davon in einem Satz oder Absatz vorkommen. Da ist bisweilen weniger mehr, vor allem dann, wenn sich, wie bei der Güte der Königin, der Bösheit der Hexe, der Jugend der Kinder, der Schwere der Krankheit usw. bereits vorher deutlich gewordenes nochmal und nochmal umschreiben.

Die Machtspiele zwischen Königin und Hexe finde ich persönlich nicht so gelungen, die Geschichte würde auch ohne sie funktionieren, oder mit weniger Worten zur Beschreibung der Situation.
Denn schließlich kann das Kraut auch so einfach von einer bösen Hexe bewacht werden, oder, wenn dieser Machtkampf wichtig ist, dann kannst Du ihn noch etwas konkretisieren, illustrieren.

Und für mich liest sich die gesamte Geschichte mehr wie ein Märchen, dafür haben wir eine eigene Rubrik, oder willst Du sie unbedingt unter den Kindergeschichten hier einsortiert haben ?

Textkram :

Ich wünsche euch eine schöne Zeit.“ grüßte sie tagein,
in der wörtlichen Rede wird der Punkt immer ausgelassen, wenn die WR in einen Nebensatz eingebettet ist, dafür wird sie mit einem Komma abgetrennt. Frage- und Ausrufezeichen werden jedoch auch in der WR gesetzt, Komma auch danach oder davor - das kommt im Folgenden noch einige Male falsch
Im dunklen Wald, fern ab des prächtigen Schlosses, sagte man, lebte die alte Hexe mit ihrem Hexengebräu in ihrem kleinen Häuschen.
fernab; und das Unterstrichene ist ungenau im Bezug. Ich würde es komplett rausnehmen, oder an den Satzanfang stellen
so dass die Hexe ihr nie etwas zu Leide zu konnte.
zu Leide tun
Sie drohte zu erblinden, ihr Augenlicht zu verlieren, nicht mehr richtig sehen zu können.
einmal, maximal zweimal würde reichen
Und eine solch kranke Königin ist wahrlich keine gute Herrscherin mehr über ihr Reich.
da der Bezug ja im Konjunktiv ist, muss das hier auch rein : wäre
Doch sie wusste sich zu helfen. Sie war noch stark genug, um gegen ihre Krankheit anzukämpfen. Um wieder gesund zu werden, brauchte die Königin eine seltene Medizin, das Regenbogengras.
das Unterstrichene ist obsolet, ich würde es rausnehmen
und die heilende[/(u] Medizin für ihre Mutter zu suchen.

Füllwort :dagegen:
Die schöne Landschaft und die Tiere, denen sie begegneten, stimmten sie fröhlich und zuversichtlich, die Aufgabe für ihre Mutter gut zu erfüllen.
auch dieses finde ich entbehrlich, mindestens aber das "gut" als erneute Verdeutlichung der Mission
Doch als es langsam abends wurde und es zu dämmern begann,
Abend
Angst bekamen sie ein wenig.
Sie bekamen ein wenig Angst
offentlich treffen sie nicht auf die gar böse Hexe.
ein erneutes Füllwort
hörten sie überall Geräusche, Vögel zwitschern, Rehe traben
entweder Vögel die zwitscherten, Rehe die trabten oder Vögelzwitschern und das Traben von Rehen
Es war furchterregend im dunklen Wald.
kann mE komplett raus, weil, das wird doch in den Erzählungen vorher schon klar, das wird auch so deutlich
Erschrocken fragt das Mädchen
Tempus: fragte, und ein Doppeldunkt vor der wörtlichen Rede
Nun war es auch nicht mehr weit, um das Regenbogengras zu finden.
nun war es nicht mehr weit bis zum Regenbogengras oder nun war es bald soweit, daß sie das Gras finden
Nun brauchten sie keine Angst mehr zu haben vor der bösen, alten Hexe.
Warum ? Ist sie in der Zwischenzeit schon gestorben ? Gehen sie einen anderen Weg ?

Das Ende ist übrigens so ein Fall von Adjektivismus, doch auch an anderen Stellen sind sie teilweise sehr üppig eingesetzt.

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo Nadja,
Das Märchen fängt ganz gut an, es wird gleich klar, wer gut und böse ist ;)
Allerdings kam bei mir wenig Spannung auf, weil es eigentlich nur eiene einzige Stelle gab, an der die Kinder in Gefahr waren: Als die HExe ihnen die Beeren reichte. Da erkennt das Mädchen ganz leicht, dass hier die böse HExe vor ihnen steht, schreit auf, und schon sind sie gerettet. Das scheint mir mit verlaub eine sehr schwache HExe zu sein. Da hatte die von Hänsel und Gretel schon mehr drauf und Gretel musste sich auch weit mehr anstrengen, sie in den Ofen zu schieben (was mir als Lösung auch nicht gefiel, aber das ist eine andere Geschichte ;)
Auf jeden Fall würde ich dir empfehlen, den bieden Kindern doch ein paa Schwierigkeiten mehr in den Weg zu legen.
Weiters war mir am Ende nicht klar, warum sie so leicht vor der HExe davonlaufen können. Es muss ja eigentlich dunkel sein + Vollmiond, der ihnen im Wald aber nicht weiterhilft. In der Geschichte ist von dieser zweifellos schrecklichen Atmosphäre nichts zu erkennen. We schon einmal im dunklen durch den Wald gegangen ist, laufen ist da fast unmöglich, der weiß, wie schwierig so etwas sein kann.

„Probier nur, probier nur... meine vergifteten Beeren. Hä hä hä!“
Der Einschub gefällt mir gar nicht. Warum sollte sie sowas sagen?
„Meine stolzen Kinder,
Meint sie etwa Kinder, ich bin stolz auf euch, weil Kinder als stolz annzusprechen ist nicht unbedingt positiv

LG
Bernhard

 

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