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Die kleine Schildkröte auf der Suche nach einem Zuhause
Es war einmal ein kleines Schildkrötenkind. Das Schildkrötenkind hatte leider keinen Panzer mehr, da es diesen bei einer Wette verloren hatte. Also ging es ohne Panzer und voller Selbstzweifel durch die Welt. Es war auf der Suche nach einem neuen zu Hause. Bei seinen Eltern konnte das Kind auch nicht wohnen, es ist viel zu eng und auch seltsam sich mit ihnen einen Panzer zu teilen. Außerdem würden ihn die anderen coolen Kids dann nur auslachen. Deshalb entschied sich die Schildkröte dazu so schnell wie möglich ein neues Heim zu finden. Es packte seine sieben Sachen zusammen und ging sofort los. Zuerst musste es an einem kleinen See entlang schwimmen. Dort begegnete ihm eine wunderschöne Muschel, er klopfte an um zu wissen, ob jemand zu Hause war oder ob sie zum Mieten geeignet wäre. Sie wäre perfekt für ihn und so wunderschön. Doch leider ertönte eine kleine, zarte Stimme: "Was willst du von mir", fragte das Muschelinnere. Es antwortete "Ich bin auf der Suche nach einem neuen zu Hause", daraufhin die Muschel so "Oh, komm ruhig rein, ist schön kuschlig warm hier drin".
Die Schildkröte war sehr verwirrt und überhaupt nicht auf ein Leben in einer Wohnung mit einem anderen Tier aus und schwamm deshalb wortlos und auch etwas eingeschüchtert davon.
Wieder am Land angekommen traf er auf viele verschiedene Tiere. Er erkundigte sich, wo diese so wohnen, bekam aber leider von vielen keine Antwort, da es ja ohne Panzer war und somit nackt. An einem Baum sah die Schildkröte ein graues, rundes, etwas hängen. Es hatte sogar ein Loch. Perfekt dachte er sich, da kann ich locker reinschlüpfen. Vorsichtig kletterte das Kind am Baum nach oben. Doch je näher es kam, desto lauter wurde es. Es war ein seltsames Geräusch. Eine Art brummen und summen. Als er sah, dass es sich um ein Bienennest handelte, erschrak er und fiel sanft vom Baum genau in ein Loch im Erdboden, wo er dann letztendlich mit dem Kopf stecken blieb. Es ertönte eine Stimme "Hey du da, was ist denn mit dir?!?!?" "Es gibt doch keinen Grund den Kopf in den Sand zu stecken!" Die fremden Arme der Stimme packten das
Schildkrötenkind und zogen ihn aus dem Loch heraus. Es bedankte sich und erklärte ihm seine Situation. Das fremde Tier hatte allerdings auch keine schnelle Lösung parat gab ihm aber immerhin ermutigende Worte für seine Reise mit.
Jedoch ließ sich das Schildkrötenkind nicht unterkriegen. Es suchte optimistisch weiter und traf dann plötzlich auf eine riesige Weinbergschnecke. Die Schnecke sah leider gar nicht mal so glücklich aus also fragte er sie was denn los sei. Das schleimige Tier antwortete "Ich fühle mich so falsch hier, so falsch in meinem Haus, ich bin keine richtige Weinbergschnecke, zumindest möchte ich keine sein, ich bin im falschen Körper, ich wäre viel lieber eine Nacktschnecke". Daraufhin kam der Schildkröte die Idee! "Wieso verlässt du dein Häuschen nicht? Du würdest mir damit helfen, ich bin nämlich auf der Suche nach einem neuen zu Hause und dein Haus ist so wunderschön und geräumig. Dafür helfe ich dir aus deinem Haus zu kommen, und dass auch noch so, dass es niemand sieht und
später keiner sagen kann, dass du gar keine wirkliche Nacktschnecke bist“. Die Schnecke überlegte nicht lange, gab der Schildkröte ein schleimiges High Five und die beiden legten los.
Die Schildkröte fühlte sich wohl in ihrem neuen Heim und die Schnecke war ein ganz anderes Tier, sie strahlte vor Freude und war einfach nur glücklich. Nun konnte sie endlich sie selbst sein. Obwohl die Schildkröte oft an sich zweifelte und traurig war, ob sie jemals ein neues Zuhause finden würde, gab sie nie die Hoffnung auf und wurde letztendlich doch positiv überrascht. Es ist zwar noch ein bisschen schleimig in der Bude, aber das Putzen hat er ja von seiner Mama gelernt, die auch schon den ersten Besuch angekündigt hatte.
Das Schildkrötenkind war glücklich und zufrieden und weiß, dass alles irgendwie gut ausgehen wird, wenn man nur ganz fest an sich glaubt.