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Die Hoffnung stirbt zuletzt
Trumpluc war sauer, verdammt sauer. Dieser Narr! Dieser unsägliche Narr! Verdammt, alle Anstregungen umsonst, Rotirdal würde niemals fallen. Wie konnte man sich nur so überschätzen? Warum hatte der Narr nicht wenigstens Vorsichtsmaßnahmen getroffen, sich nicht wenigsten vom Turm entfernt?
Falls er unwahrscheinlicherweise überleben sollte und der Narr ebenfalls überlebt hätte, würde der Turm, oder eher das was noch von ihm über war, noch brutalere Folterungen erleben als früher. Aber der Narr war das Zentrum der Katastrophe gewesen, entweder war er der mächtigste Magier aller Zeiten oder tot. Ersteres bezweifelte Trumpluc, während er zweiteres für sehr wahrscheinlich hielt. Doch der Narr war jetzt sekundär, es kam darauf an sich aus diesem Trümmerhaufen, ehemals Stolz der Armee der Finsternis, zu befeien. Menschen wären schon lange zerquetscht, würden sie sich in Trumplucs momentaner Position befinden. Zwerge wie er nicht, zäh wie Leder und hart wie Diamant, das waren sie.
Er versuchte, seinen linken kleinen Finger zu bewegen. Das klappte soweit ganz gut. Der Reihe nach ging er alle seine Finger durch. Beim rechten Daumen bemerkte er, dass dieser irgendwie abwesend war. Trumpluc dachte nur, dass dies für einen Linkshänder kein großer Verlust war. Er versuchte, zuerst nacheinander, dann gleichzeitig seine Arme aus dem Schuttberg, der sie festhielt, zu befreien. Nachem er das geschafft hatte gönnte er sich eine von Dunkelheit erfüllte Pause. Jetzt, wo er seine Arme frei und sogar noch an seinen Schultern befestigt hatte wurde sein Überleben um einiges wahrscheinlicher.
Er begann sich seinen Weg durch den Schutt zu graben.Während dieser eintönigen Arbeit, die sein Gehirn unbeteiligt ließ, hatte er wieder Zeit sich Gedanken über die Katastrophe zu machen. Es war unglaublich wie das von diesem Narren beschworene Etwas in weniger als zweieinhalb Minuten eine unbezwingbare Festung, eine Eliteeinheit Kampfmagier und nicht zu vergessen eine Armee komplett vernichtet hatte. Nie hätte Trumpluc gedacht das solch vollständige Zerstörungen und Verstümmelungen möglich wären.
Er hatte sich jetzt schon ungefähr dreißig Zentimeter in die Richtung die er als oben identifiziert hatte vorgearbeitet. Vieleicht hatte noch jemand anderes überlebt, vieleicht war das Etwas weg. Selbst böse Jungs wie Trumpluc klammern sich in solchen Situationen an Hoffnungen. Er grub weiter.Diesmal überlegte er was das Etwas wohl war, ein mächtiger Geist, ein Dämon, ein untoter Magier aus uralten Zeiten oder einfach ein namenloses Ding aus der Dimension der Alpträume. Was es auch sein mochte, viel wichtiger als seine Art war was tun würde, würde es nach der Verwüstung die es angerichtet hatte wieder an den Ort der es geboren hatte, zurückkehren? Würde es eine eigene Armee der Finsternis aus Untoten und Dämonen aufstellen? Oder würde es einfach durch die Lande ziehen und alles in seinem Weg zerstören und töten?
Inzwischen war Trumpluc einen qualerfüllten Meter näher an der Oberfläche. Plötzlich, während er ausruhte, hörte er Gepolter von der Oberfläche. Jemand oder etwas suchte nach Überlebenden. Er würde nicht im Dunkeln sterben. Obwohl er ein Zwerg war, gewöhnt in Höhlen und Stollen zu leben, so wollte er doch den Himmel noch einmal sehen bevor er starb. Er würde warten bis man ihn fand. Er war sich sicher sie würden ihn finden, egal wer. In seinem Zustand wäre er auf gar keinen Fall in der Lage zu kämpfen. Er hatte sich sowieso schon mit seinem Tod abgefunden. Er glaubte schwer verletzt zu sein, wusste es aber nicht, da sein ganzer Körper taub war. Plötzlich musste er daran denken, dass morgen sein Sold fällig gewesen wäre. Geld. Früher das einzig Wahre, jetzt voll kommen nutzlos. Das Gepolter kam näher. Seine Hoffnungen hielten ihn am Leben, während sein Tod näher heranrückte. Ein Strahl hellen Sonnenlicht drang zu ihm herab als oben ein weiterer Stein weggehoben wurde. Er hatte es geahnt, der Narr würde sie alle umbringen. Wahrscheinlich war er neidisch gewesen, der Narr musste mit dem allergrößten Respekt behandelt werden, Anweisung von ganz, ganz oben. Bald würde er freigelegt sein. Mit viel Glück würde er überleben. Der Sensenmann schärfte seine Sense während er beobachtete wie die Zombies den Zwerg zerrissen. Die Seelen die mit Hoffnung im Herzen starben waren immer die süßesten, selbst wenn man sie aus dem Magen eines Zombies holen musste.