So eine ähnliche Sache hab ich auch mal gelesen. Da landete eine Forschergruppe auf einem Planeten und wurde von den Bewohnern nicht nur versklavt, sondern vertiert. D.h. ihnen wurden die Stimmbänder entfernt und die Bewegungfähigkeit eingeschränkt, und sie dienten dann als Reittiere, Zugtiere, und die Frauen mußten Milch geben. Gelegentlich trieb man sie dann des Nachwuchses wegen zusammen. Am krankesten war eine Szene, wo die einjährige Tochter der Prot. an ihrem Busen saugt. Ein Wärter kommt rein, zieht dem Kind einen Ring durch die Nase und geht wieder. Das kleine Mädchen weint eine Minute, dann saugt sie weiter.
Noch was zur Geschichte: Die Grundidee finde ich eigentlich sehr gut, und die Kürze der Geschichte ist auch kein Manko. Würde sich hervorragend für einen bizarren Kurzfilm eignen. Aber das Ganze ist stilistisch wackelig aufgebaut.
"Papi, Papi", kam der kleine Manuel im Schlafanzug die Treppen hinunter gelaufen, "bei mir im Schrank sitzt ein böser Gnom!"
Über die geschwungene Form des Glases huschte im schwachen Licht des wabernden Kerzenscheines eine langgezogene und rötliche Kindergestalt, die sich von den trostspendenden Armen der Mutter gefangen nehmen ließ.
1. Er ruft nach Papi, läuft dann aber zu Mami.
2. Das mit dem Glas hat das Zeug zu einem kleinen Kunstwerk, ist in seiner jetzigen Form aber zu unpräzise und uneindeutig.
Hier eine (möglicherweise) verbesserte Fassung:
"Mami, Mami", kam der kleine Manuel im Schlafanzug die Treppen hinunter gelaufen, "bei mir im Schrank sitzt ein böser Gnom!"
Durch die geschwungene Form des Glases auf dem Tisch huschte im schwachen Licht des wabernden Kerzenscheines eine langgezogene und rötliche Kindergestalt, die sich von den trostspendenden Armen der Mutter gefangen nehmen ließ.
"Oh! Es ist also wieder soweit!" zwinkerte er ihr lächelnd zu.
Mit schnellem Schluck entleerte er den Rest seines Bordo´s. "Na, dann wollen wir doch mal nachschauen gehen."
1. Bordo´s war ein schlimmer Doppelfehler. Einmal heißt es Bordeaux, und außerdem gibt es im Deutschen kein "´s".
2. Es ist zunächst einmal völlig unklar, wer jetzt "er" ist. Man hat als einzigen Bezug noch den kleinen Jungen im Kopf, und schon ist der Leser auf dm falschen Gleis.
3. Entleeren tut man sich selbst, Giftmüllfässer oder Briefkästen. Nicht aber ein Glas Wein.
4. Wenn immer der Vater die Dinge erledigt, müßte Manuel dann nicht direkt zu ihm kommen?
Hier eine (möglicherweise) verbesserte Fassung:
"Kannst du das mal erledigen?" seufzte sie.
"Aber sicher doch", zwinkerte der Vater ihr lächelnd zu und leerte mit schnellem Schluck den Rest seines Bordeaux, bevor er die Treppe hochging.
Im Kinderzimmer angelangt, ertönte ein donerhaftes Gepolter.
Wo, bitte, ist in diesem Augenblick die Kamera? Wenn er im Kinderzimmer anlangt, ist sie oben, aber wenn nur ein Poltern zu hören ist, ist sie noch unten.
Hier eine (möglicherweise) verbesserte (und erweiterte) Fassung:
Kurz darauf darang aus dem Kinderzimmer lautes Gepolter. Manuel vergrub sein Gesicht noch tiefer im den Schoß seiner Mutter, auf deren Gesicht nun auch eine Sorgenfalte erschien.
Nich lange dauerte es an und pfeifend stieg er die Stufen in den Keller hinab, die Schultern mit einem Gewicht beschwert.
1. Vom Kinderzimmer direkt in den Keller?
2. Wieso "Gewicht"? Das ist nun wirklich zu unpräzise.
Hier eine (möglicherweise) verbesserte Fassung:
Doch kurz darauf erschien wieder die Gestalt des Vaters, und mit einem Sack über der Schulter schritt er fröhlich pfeifend weiter, die Stufen zum Keller hinunter.
Nachdem er den gefesselten Gnom in den Ofen schmiss, packte er die Hexenasche in einen Müllbeutel und freute sich über die gesparten Briketts.
Fast gut. Ein Tempusfehler allerdings.
Hier eine verbesserte Fassung:
Nachdem er den gefesselten Gnom in den Ofen geworfen hatte, packte er die schon seit Tagen erkaltete Hexenasche in einen Müllbeutel und freute sich über die wieder einmal gesparten Briketts.
So. Das war´s.
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