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Die Glücksbohnen-Sammlerin

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08.11.2008
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Die Glücksbohnen-Sammlerin

Es war einmal ein armes, altes Mütterchen, das lebte ganz alleine in seiner ärmlichen Lehmhütte im Busch. Es war wirklich sehr arm dran, denn seine Kinder und Enkelkinder waren alle ins Ausland migriert wegen der Arbeitsplätze und weit weg und besuchten sie auch immer seltener.
Also, sie war nicht nur arm, sondern auch traurig und einsam.
das einzige, das sie noch hatte, war ein großer Sack schwarzer Bohnen.
Eines Tages nahm sie ein Dutzend Bohnen in ihrer rechten Manteltasche mit, als sie ins Dorf ging, um zu schauen, ob noch irgendwo ein Stück Fallobst oder sonst etwas Nützliches zu ergattern sei.
wie sie so ging, flog auf einmal ein besonders schöner Schmetterling an ihr vorbei und streifte fast ihre runzlige Wange. Da freute sie sich und lächelte und dachte: ich werde jetzt als Erinnerung bis heute Abend eine Bohne in die linke Manteltasche tun, dann freue ich mich heute Abend, wenn ich sie da finde und wieder an den Schmetterling denke.
Danach kam sie an der Dorfschule vorbei und sah die kleinen Jungs auf dem Bolzplatz Fußball spielen. Das war ein Geschrei und hallo, und als die eine Mannschaft ein Tor schoss, rannte einer der Jungs hinaus auf die Straße und lachte aus vollem Herzen und schrie "Goal! Goal!" Als er sie fast umrannte, erschrak er kurz, aber dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange und lachte sie so herzlich an, dass sie ganz glücklich wurde. Dieses mal legte sie zwei Bohnen in die linke Manteltasche. So ging es den ganzen Tag immer weiter, mal hier ein Lächeln, mal da eine gefundene Kupfermünze oder ein besonders schöner Vogelgesang oder auf einmal ein kleiner Plausch mit einem alten Bekannten über den Gartenzaun.
Als sie abends nach Hause kam, leerte sie ihre linke Manteltasche aus und legte die Bohnen vor sich auf den Boden: und siehe da: es waren 10 Bohnen! und sie nahm jede in die Hand und drehte sie hin und her und erinnerte sich an die vielen, glücklichen Momente. Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht und den gekochten 10 Bohnen im Magen schlief sie satt ein. So machte sie es fortan jeden Tag. An manchen Tagen hatte sie alle 12 Bohnen in der linken Tasche am Abend, an manchen vielleicht nur eine oder zwei. Aber immer freute sie sich auf ihre Spaziergänge und auch auf die Heimkehr abends in ihr Haus und das Bohnenzählen. Denn es kam nie vor, dass sie KEINE Bohne in der linken Tasche hatte. Die Menschen in ihrem Dorf fingen an, sich zu wundern: die traurige, arme Alte wurde immer schöner, glücklicher und gelassener und fast auch jünger im Gesicht, ihr Gang war aufrechter und ihr Schritt beschwingt.
da sagten alle: sie hat bestimmt eine Gotteserscheinung gehabt und erklärten sie zur weisen Heiligen. Sie brachten ihr Essen und Geschenke und ließen sich von ihr über ihre Sorgen und Nöte beraten. Sie war die zufriedenste Alte in ganz Afrika, und als sie mit 100 Jahren im sterben lag, kamen nicht nur ihre ganzen Kinder und Enkelkinder aus aller Welt, sondern ein hoher Politiker aus der Hauptstadt, weil sogar ein Reporter über sie in der Zeitung berichtet hatte und viele Menschen aus dem Westen, die sich von ihr ihr Heil und eine neue Religion versprachen.
Schließlich trat ihr jüngstes Enkelkind an ihr Bett und fragte im Namen der anderen: "Liebe Oma, bitte verrate mir doch endlich dein Geheimnis, wie du so weise und glücklich geworden bist." da winkte sie das Kind ganz nah an ihren Mund heran und flüsterte ihm ins Ohr: "Du musst immer die Bohnen in die linke Tasche tun, wenn dich etwas glücklich macht, und sie dann abends zählen." Und dann tat sie ihren letzten Atemzug.
Alle bedrängten das Kind: "Was hat sie gesagt?" es weigerte sich erst und wollte fortlaufen, aber sie hielten es fest. Schließlich sagte es:
"man muss immer die Bohnen von der linken Seite sammeln und abends kochen." Die Leute lachten, und sagten, das Kind sei sicher zu dumm und hätte das nicht richtig verstanden. da nahm das KInd einen Mantel, steckte die Bohnen in die rechte Tasche, lächelte ein süßes Mädchen an, das lächelte zurück, und ganz demonstrativ steckte es eine Bohne in die linke Manteltasche. da hatten das die einen verstanden und befolgten diese Weisheit von nun an und wurden später die "Glücklichen Links-Bohnen-Sammler" genannt. Die andren glaubten das nicht und hielten das für verrückt und sorgten und kümmerten sich weiter wie bisher bis an ihr Lebensende. Sie wurden dann die "traurigen Rechtsbohnensammler" genannt.

 

venusBonn schrieb unter ihre Geschichte:

Geschichte: Volksmärchen aus dem Kongo, nacherzählt und ausgeschmückt von Heike van den Bergh

Anmerkungen, die nicht Bestandteil der Geschichte selbst sind, müssen immer in einem nachfolgenden Posting erfasst werden.

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Hallo venusBonn

Die Geschichte, welche du hier nacherzählst, ist im Kern durchaus ein philosophisches Lesestück. Dennoch hebt sie sich für mein Empfinden nicht sehr hervor. Dabei ist es nicht die Schlichtheit des Stoffs oder das Gegensätzliche des heutigen Afrika, das sie mir dürftig wirken lässt. Wie man Zufriedenheit und Glück erlangt, waren seit jeher Fragen, welche die Menschen bewegten. Die Erkenntnis, dass diese Werte nicht ausserhalb des einzelnen Menschen liegen, ebenso seit jeher philosophisches Gedankengut. Dies negiert nicht, dass es in eigener Form neu aufgelegt werden kann, erfordert jedoch eine besonders gelungene Einbettung in einen anschaulichen Rahmen um sich abzuheben.

Nacherzählungen erheben den Anspruch, dem Original eine eigenständige und neue Komponente hinzuzufügen. Bei Erzählungen aus einem andern Kulturraum, ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Inwiefern dieser Aspekt hier mitwirkt, kann ich nicht abschätzen, doch erweckt es mir das Gefühl mitunter ein Grund zu sein, dass ich es nicht in sich harmonisch wahrnehme.

So, jetzt bist du dran, und kannst selbst entscheiden, ob du ein glücklicher Links-Bohnensammler werden willst oder lieber ein trauriger Rechtsbohnensammler... ;-))
oder nur einfach einem andren Menschen ein Lächeln und eine Bohne schenken willst.
In diesem Sinne, ein glückliches Bohnenjahr mit vielen Bohnen in der linken Tasche!

Der letzte Abschnitt, der textlich nicht in die Geschichte eingebettet ist, sondern augenscheinlich den Leser direkt anspricht, lässt es mir wie ein Pamphlet aufscheinen. Der Sinn einer Kurzgeschichte ist, zu unterhalten. Wenn sie eine Botschaft enthalten will, muss diese aus der Erzählung selbst hervorgehen.

Im Übrigen enthält der Text einige Fehler bei der Gross- und Kleinschreibung sowie einmal bei Kind ein l statt einem i. Vor Auslassungszeichen folgt ein Leerschlag, es sei denn das vorangehende Wort sei unvollständig. Auch gehören Smileys nicht in Geschichten.

Viel Glück bei der Überarbeitung.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Glücksbohnensammlerin

Lieber Anakreon,

bitte lösche einfach den letzten Abschnitt mit der direkten Anrede an den Leser/in und dem Smiley raus, danke dir. ich kann es auch selbst machen.
Mit der Gorß- und Kleinschreibung ist mir nicht wichtig genug, als dass ich dafür jetzt Zeit aufwenden möchte.

LG venusBonn

 

Mit der Gorß- und Kleinschreibung ist mir nicht wichtig genug, als dass ich dafür jetzt Zeit aufwenden möchte.
Ich hab angefangen, deinen Text zu lesen - und da sind in den ersten Zeilen 2 Satzanfänge klein geschrieben. Dann scroll ich runter und les das.

Was meinst du denn, wie das auf mich als Leser wirkt? Du hast nicht die 2 Minuten, um den Text auf so was durchzugehen? Warum soll ich dann 5 Minuten haben, um den Text zu lesen?

Was ist denn los in letzter Zeit? Wenn so wenig Interesse daran besteht, sich um den eigenen Text zu kümmern, warum stellt man ihn dann überhaupt ein? Wir sind doch hier keine Horde Ferkel, die alles fressen, was in den Napf kommt und noch dankbar grunzen dabei.

 

Wir sind doch hier keine Horde Ferkel, die alles fressen, was in den Napf kommt und noch dankbar grunzen dabei.

Da tust Du den armen Schweinchen Unrecht, sofern nicht zum Zwecke der Massenabspeisung gehalten, fressen die auch nicht alles ;)

Was ist denn los in letzter Zeit? Wenn so wenig Interesse daran besteht, sich um den eigenen Text zu kümmern, warum stellt man ihn dann überhaupt ein?

Die vielen Fehler, das lustlose Runterschreiben und fixe Kommentieren á la facebook hat tatsächlich in beängstigendem Maße zugenommen. Beten wir zu unserem ansässigen Bischof, dass das ein vorübergehndes Phänomen ist.

 

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