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Die Glückliche

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10.04.2004
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Die Glückliche

Felicia! = Die Glückliche!

Ich möchte Euch meine Geschichte erzählen: Geboren wurde ich am 3.9.2000 es wurde behauptet ich sei etwas kleinwüchsig, mir kam es nicht so vor. Eigentlich hatte ich alles was man für ein langes glückliches Leben brauchte, ich hatte meine beiden Arme, zwei Füße, einen Kopf und was sonst noch alles so nötig war, wie Augen, Ohren, Nase etc., ich war ein Mädchen. Ich kam auf diese Welt im guten Glauben, dass es mir an nichts fehlen werde, meine Mutter hat mich von Anfang an gehegt und geflegt, ich kann Euch gar nicht sagen wie wohl ich mich fühlte! MEINE MAMI WAR DIE BESTE! Von meinem Vater hatten wir nach meiner Geburt keinen Ton mehr gehört und war ich auch ein Einzelkind. Was soll`s dachte ich mir, wir zwei - meine Mami und ich - können genauso glücklich werden. Ach ja, ich war zu Anfang noch namenslos, aber das spielte überhaupt keine Rolle. Ich bekam zu essen, wurde gebadet, wurde geliebt, konnte spielen und herumtollen nach Herzenslust, und war nie alleine. Vor allem die Mahlzeiten waren immer eine große Herausforderung; ich habe sehr schnell begriffen, wo bei meiner Mami die Milch war und die bekam mir äußerst gut. Ich entwickelte mich und wuchs langsam aber stetig heran. So kleinwüchsig wie zu Anfang war ich schon lang nicht mehr.
Aber eines Tages - ich kann mich nicht mehr so genau erinnern wann - kam mir alles etwas merkwürdig vor:
Als meine Mami und ich uns gerade nach Herzenslust liebkosten, war etwas anders als sonst immer, viel Lärm und Hektik war in unserer Umgebung, fremde Stimmen die immer lauter wurden, in der Luft lag eine Spannung die zum Greifen nahe war, und ganz urplötzlich namen mich zwei riesige Hände, die ich vorher noch nie zu Gesicht bekommen habe auf und von meiner Mami weg. Ich strampelte, wehrte mich, konnte irgendwie das Gefühl nicht loswerden, dass hier nicht alles mit Rechten Dingen zugeht. Ich wimmerte leise vor mich hin, aber es nützte alles nichts, ich wurde hochgehoben immer höher und sah in zwei mir total fremde Augen und in ein total fremdes Gesicht wer oder was war dieses Etwas, was wollte dieses Wesen von mir. Man drehte und wendete mich, dieses Gefühl war sehr unangenehm, nie zuvor hatte ich so eine Behandlung über mich ergehen lassen müssen.
Aber ob das noch nicht genug gewesen wäre, wurde ich auch noch weitergereicht. Mein einziger Wunsch war, ich will zu meiner Mami. Aber weit gefehlt. Das Stimmengemurmel wurde immer lauter, kam immer näher an mein Ohr, es vermischte sich mit meinem Wimmern und ganz in der Ferne hörte ich wie meine Mami mich rief! Ich wollte zu ihr, wehrte mich, aber es nützte alles nichts; diese riesigen Hände ließen mich nicht los. Im Gegenteil, wir entfernten uns von den Rufen meiner Mami. Das konnte doch nicht sein, ich gehörte doch zu ihr. Das könnt ihr nicht machen! Halt! Aber es hörte mich keiner. Ich weiß nicht ob uns niemand hören wollte oder konnte. Nun lag sie dort meine Mami und das Letzte was ich von ihr sah, war, dass sei eine Träne verlor.
Ich konnte dies alles in meinem kleinen Gehirn noch nicht einordnen ich wußte noch nicht, was dies alles soll. Es kam der Zeitpunkt wo ich mich nicht mehr wehrte weil meine Kräfte mich verließen; ich ließ es zu, dass man mich von meiner Mami wegbrachte. Dies war das letzte Mal, dass ich sie sehen sollte.
Wir, die beiden kräftigen Hände und das mir total fremde Gesicht und ich entfernten uns von dem Ort wo ich so glücklich war in eine mir total fremde Welt und Zukunft. Mir war als würde ich sterben, kaum dass ich geboren war. Ich wußte nicht wie ich mich verhalten sollte, also war ich vorerst einmal ganz still und bewegte mich nicht. Wir kamen an einen tristen und kargen Ort, auch gab es dort keine für mich geeignete Mahlzeit nämlich die Milch meiner Mami, ich bekam Dinge zu essen, die ich nicht kannte und auch nicht zu mir nahm, auch bewegte sich dieses mir total unbekannte Wesen in einer für mich unorthodoxen Weise. Es konte so wie ich das empfand seine Beine und Hände nicht so bewegen wie wir anderen. Alles war mir fremd. Auch sprach es zu mir in einem Ton und in einer Sprache, die ich überhaupt nicht verstand. Man ließ mich mutterseelen allein in einer Ecke liegen und kümmerte sich nicht um mich. Ich fühlte mich so allein und verlassen, mir war kalt und ich war hungrig und schmutzig. Wenn man mit mir sprach dann kam es mir so vor, als würde mir das Trommelfell plazten, mir fehlte die warme, leise und einfühlsame Stimme meiner Mami.

So hatte ich mir das Leben nicht vorgestellt. Ich weiß nicht wie lange, ob es Tage, Wochen oder Monate waren, dass ich so vor mich herlebte; aber es kam ein Tag wo wieder zwei kräftige Hände und ein mir völlig fremdes Gesicht in mein Leben traten. Ihr glaubt, es kann nicht schlechter kommen? Es kann! Dieses fremde Wesen war zwar nicht so unbeholfen in seinen Bewegungen, wie das vorherige, statt dessen dürfte es Schwierigkeiten in seinem Kopf gehabt haben, es kicherte andauernd, und machte komische Grimassen mit seinem Gesicht, was mir anfänglich noch ganz gut gefiel vor allen Dingen, weil ich noch immer die Hoffnung hatte, dass man mich wieder zu meiner Mami bringen würde.
Irgendwie erfuhr ich so nebenbei, dass ich noch verdammt jung bin, nämlich vier Monate alt, und dass mein Name FIPSI sei und nicht wie anfänglich erzählt FELICIA doch dazu etwas später.
Wieder ging ich auf Reisen und zwar mit dem Wesen, welches immerzu vor sich hinkicherte. Es hatte sein Gutes ich kam von dem tristen und kargen Ort weg und konnte – so glaubte ich – die große weite Welt sehen. Aber weit gefehlt. Wie sich der Leser vorstellen kann, bin ich ein Geschöpf von gerade mal vier Monaten und bedarf daher einer ausgewogene Mahlzeit entsprechend meinem Alter und meiner Größe nach. Ich bekam man höre und staune Käsekrainer – ich bin in Wien geboren – die mir zwar schmeckte aber meinem Organismus nicht sehr bekam. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meine Körperfunktionen es ging wann immer und wo immer vorne und hinten los; und zwar mit einer Vehemenz, die man meinem kleinen Körper nicht zutrauen würde. Doch dies war diesem Wesen mit den komischen Grimassen so unangenehm, dass es anstatt meine Ernährung umzustellen, mich mit Fußtritten behandelte. Ich flog nur so durch die Luft. Ich brach mir auch eine Hand. Doch das merkte niemand. Ich hatte Schmerzen, aber ich traute mich nicht zu weinen, sondern wimmerte nur vor mich hin. Mir tat mein Brustkorb von den vielen Schlägen furchtbar weh, nie zuvor hatte ich das Gefühl des Schmerz erfahren. Ich wünschte mir ich wäre tot; und mir fehlte meine Mami.
Dann kam ein Tag den werde ich niemals in meinem ganzen Leben vergessen: DENN JETZT FÄNGT MEIN LEBEN AN!! Ich war total verschreckt, abgemagert, viel zu klein für mein Alter und hatte für diese Wesen um mich überhaupt kein Verständnis weil es wurde erklärt, es sei besser wenn ich sterbe, ich hätte nämlich einen Herzfehler und man würde mir nur was gutes tun, wenn ich nicht mehr leben würde, da seh ich ein großes Wesen mit gutmütigen Augen, welches sich nach mir erkundigte, bei sich hatte er so etwas wie mich, nur etwas älter und größer, viel größer und ist wie sich später herausstellte auch ein Mädchen. Dieses große gutmütige Wesen sprach mit meinem Wesen, dieses sagte „die können sie haben wenn sie wollen, sie ist sowieso krank“ „lebt sicher nicht mehr lange“ „am besten wäre es wenn sie sterben würde“. Ich hörte dies alles aber ich hörte auch, wie dieses große gutmütige Wesen zu einem schwarzen Ding griff, (jetzt weiß ich dass dies ein Handy war) einige Worte in dieses Ding sprach und dann zu meiner Verblüffung sagte. „Geben Sie mir sofort dieses unschuldige Wesen, es wird sicher nicht sterben!“ So dies geschah alles auf offener Straße. Ich wußte nicht wie mir geschah, mein Wesen hat mich bereitwillig in die großen Hände des gutmütigen Wesen gegeben, aber ich merkte sofort, hier droht mir keine Gefahr. Aber ich konnte es nicht ausdrücken. Es verging eine lange Zeit ich war ängstlich obwohl ich keinen Grund hatte. Ich war wieder einmal in einer mir vollkommen fremden Umgebung. Es gab viele so wie mich aber alle viel viel größer ich hatte Angst.
Und dann kam SIE! Das große gutmütige Wesen welches auch ein Mädchen hat, gab mich in die wohl schönsten, liebsten, wärmsten Hände, die mich jemals berührten; dieses Gesicht und diese Augen ich glaubte ich bin bei meiner Mami! Ich spürte diese Liebe, diese Geborgenheit, den Schutz und die Hilfe, ich wußte ich bin am Ziel meiner Träume. Natürlich werde ich meine leibliche Mami nie vergessen, aber ich habe nun eine Mami die ich uneingeschränkt liebe, und sie mich auch, ich habe einen Vater, das ist das große gutmütige Wesen und ich habe viele Geschwister.
Doch der Reihe nach. Meine Odyssee hatte ein Ende. Es kam also SIE. Ich wurde vorsichtigt geherzt, sowas hatte ich schon lange nicht mehr erlebt, sie sprach mit ruhigen Worten zu mir, versprach mir nur Gutes und es kam auch so.
Am nächsten Tag gingen wir zum Arzt. Sowas hatte ich noch nicht erlebt! Mir wurde in jede Öffnung geguckt, mir wurde Fieber gemessen, ich bekam die diversesten Injektionen, wurde aufgepäppelt, bekam wegen meiner Unterernährung Anabolika-Spritzen – was immer das auch ist – tat mir aber sehr gut. Und von wegen ich habe einen Herzfehler, vielleicht nur ein gebrochenes Herz, das jetzt aber wieder langsam zusammenwachsen konnte.
Ich erfuhr, dass ich mittlerweile sieben Monate alt bin und großes Glück hatte, dass ich nun endlich in die richtigen Hände gekommen bin; auch war ich nicht mehr alleine, ständig war jemand um mich und kümmerte sich um mich.
Ich wuchs heran, bekam das beste Essen, dass man sich vorstellen kann und es schmeckte mir auch. Ich bekam meinen Namen FELICIA. Ich habe einen Namen! Und der gefällt mir sehr gut. Ich habe eine Familie! Geschwister zum Spielen, nun ja eine große Schwester und vier andere Wesen. Ach ja, ihr wißt es ja noch nicht ich bin ein Chihuahua habe das beste Herrl und Frauerl, dass man sich wünschen kann, habe eine Schwester das ist ein Schäferhund, und die anderen vier Mitbewohner sind Katzen, aber ich bin die Chefin. Ich darf alles, es wird mir jeder Wunsch von den Augen abgelesen, ich schlafe in einem riesigen großen Bett zwischen dem großen gutmütigen Wesen = Herrl, und zwischen IHR = Frauerl, ich darf nach Herzenslust spielen, tollen, raufen, laufen, alles hört auf mein Kommando. Nur an der Leine gehen, dass gefällt mir gar nicht, aber mein Frauerl hat für mich eine tolle Hundeumhängetasche gekauft, manche Leute meinen ich sehe darin aus wie ein Känguruh, andere meinen ich sei ein Reh. Was soll`s – meine Familie und ich wissen – dass ich ein ganz toller Hund bin. Ich wußte gar nicht, dass das Leben sooo schön sein kann. Es gibt keine bösen Worte mehr, keine lauten Worte mehr, alles ist Harmonie und die Welt ist erfüllt mit Liebe. Nicht nur unsere vier Katzen haben Katzenklos, nein mir wurde auch noch separat, wenn ich in der Nacht mal muß, oder wenn der Winter gar so kalt ist, und ich nicht auf die Straße gehen möchte, eins zur Verfügung gestellt. Nicht jeder Chihuahua hat sein eigenes Klo. Meine Ernährung ist speziell auf mich ausgerichtet. Ich habe auch schon ziemlich zugenommen, habe eine tolle Figur und bin ein Teenager im besten Alter. Die Erziehung der Katzen habe ich übernommen, weil meine Zweibeiner nicht sehr autoritär sind und wo kommen wir denn hin, wenn wir keine Ordnung haben. Mein Frauerl braucht gar nichts mehr zu sagen, ich weiß schon wenn wieder einmal einer dieser Katzen eine Blume gefressen hat, aber dann, dann komme ich und kneife sie. Ich spiele auch gerne mit den Katzen sie lassen sich aber auch alles gefallen. Selber schuld. Beim spazierengehen bin ich die schnellste und lauteste ich belle nach Herzenslust, nur meine große Schwester die hole ich nie ein. Auch wenn es an der Tür läutet, dann belle ich was meine Stimme hergibt, es könnte meiner Familie ja etwas passieren; und da meine große Schwester die Schweigerin ist, muß ich schon wieder die ganze Arbeit machen. Zu Fremden bin ich gar nicht lieb, wehe dem der versucht mich hier herauszuholen, aber ich weiß ganz genau, dass dies nie im Leben passieren wird, den mein Herrl und Frauerl haben mich ins Herz geschlossen und ich sie. Am schönsten nach dem vielen Laufen ist das Kuscheln, ich kuschle für mein Leben gern, auch laße ich mich so gerne am Bauch kraulen, doch das mußte ich alles erst lernen. Aber meine Familie hatte sehr viel Geduld mit mir. Heuer werde ich schon vier Jahre alt, ich habe mein Leben – falls man es Leben nennen kann – von früher schon vergessen. Nur manchmal träume ich schlecht, und dann spüre ich wie ganz sanft Hände über meinen Körper streichen, und dann weiß ich sofort wieder, dass ich gut aufgehoben bin. Zufällig habe ich erfahren, dass mein Herrl und Frauerl alle Mitbewohner also meine Schwester und die Katzen aus einem ähnlichen Schicksal gerettet haben. Gäbe es nur mehr solche Menschen wie meine Familie, Eure Felicia

 

Hi Felic

Eine hübsche Geschichte. Die Idee finde ich gut.

Überarbeite aber deine Geschichte doch nochmals, es hat einige Schreibfehler und auch stilistisch solltes Du noch etwas dran feilen.

Mach weiter so!

Lieber Gruss
Muchel

 

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