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Die Geschichte von der blauen Erdbeere

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01.06.2004
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Die Geschichte von der blauen Erdbeere

Hier lag sie vor ihm. Die blaue Erdbeere, die er aus dem grünen Garten geholt hatte, ganz ohne auf ihre Farbe zu achten. Unter den anderen Beeren schien sie ganz normal, fast als ob das ganze Rot diese eine blaue vollkommen überlagern würde.
Wie dem auch sei, er nahm sie mit und nun lag sie auf dem schwefelgelben Küchenpapier, recyceltes natürlich, etwas anderes würde für die blaue Beere auch gar nicht in Frage kommen. Natürliches auf etwas zum dritten Mal natürlichem. So musste es sein.
Obgleich die blaue Farbe für die Beere anormal wirkte, übte sie eine Faszination aus, die er nicht verstand. Aber was verstand er schon, er war nur ein dummer Junge in einer Hose von seinem Cousin Jean-Sebastian.
Er betrachtete wieder die Erdbeere. Er beschloss sie wieder mit in den Garten zu nehmen und sie noch einmal zwischen die anderen, in die richtige Farbe gewachsenen, Beeren zu legen.
Er legte sie wieder in ihr rotes Umfeld hinein und ließ sie unter den grünen Blättern der Beeren, die von starken Stielen gefestigt wurden, versinken.
Auch die blaue Erdbeere hatte wohl einen Stiel, dachte er. Auch er war grün, zwar dünn, aber stark genug für die eine Beere.
Er fand nun Gefallen an dieser einen Beere und wollte sie ein weiteres Mal in die Küche mitnehmen, doch er fand sie nicht wieder.
Sie war wohl zu unauffällig.

 

Willkommen, Ceasars-Abra!
Du bist dir sicher, dass "Gesellschaft" die passende Rubrik ist?
Wäre für mich eher ein Fall für, hmm, "Sonstiges".
Grüße,
...para

 

Ich war mir nicht sicher.
Da es sich um Gesellsschaftskritik handelt (oder handeln soll) hab ichs halt hier rein getan :\

 

Hallo caesars-abra,

deine Geschichte hat mir ganz gut gefallen, auch wenn du sie noch durch einige Details hättest ausbauen können. Das Erstaunen, die Faszination des Jungen - ich hätte es schön gefunden, wenn du die noch deutlicher beschrieben hättest.

Die blaue Erdbeere, die er aus dem grünen Garten geholt hatte, ganz ohne auf ihre Farbe zu achten.
Es fällt mir doch etwas schwer, mir das vorzustellen: er hat beim Pflücken nicht gemerkt, dass die Erdbeere blau ist? ;)
Wie dem auch sei, er nahm sie mit und nun lag sie auf dem schwefelgelben Küchenpapier
Hm. Hast du mal überlegt, das "Wie dem auch sei" wegzulassen? Durch den Einschub bekommt der Satz so was schwatzhaftes, ich weiß nicht, ob du das wolltest.
Natürliches auf etwas zum dritten Mal natürlichem.
Ein schöner Satz, hat mir gut gefallen.
Aber was verstand er schon, er war nur ein dummer Junge in einer Hose von seinem Cousin Jean-Sebastian.
Dies ist der einzige Satz, der etwas Hintergrund über den namenlosen Protagonisten verrät. Aus meiner Sicht ist er gar nicht notwendig, außer er hat für dich eine besondere Bedeutung für die Geschichte. Die Relevanz ist mir zumindest nicht klar geworden.

Zum Inhaltlichen: du hast ja selbst schon auf den gesellschaftlichen Bezug hingewiesen. Menschen, die anders sind, irritieren einerseits, gehen andererseits in der gleichförmigen Masse oft unter. Ein schöner Aspekt deiner Geschichte war, dass nicht von Natur aus alle gleich sind, sondern das gesellschaftliche Leben uns sehr einheitlich werden lässt.

Liebe Grüße
Juschi

 

Nun, die Hose von seinem Cousin war eher als Scherz gedacht, den ich noch löschen wollte, aber dann doch stehen ließ.

lass mal das "ebastian" und den Bindestrich von von Jean-Sebastian weg, dann wird dir vll der Zusammenhang klar :)

 

Ok, Zusammenhang ist klar geworden, witzige Idee :)
Ich bleib allerdings dabei: für die Geschichte an sich eher nicht relevant.

Liebe Grüße,
Juschi

 

Juschi schrieb:
Ok, Zusammenhang ist klar geworden, witzige Idee :)
Ich bleib allerdings dabei: für die Geschichte an sich eher nicht relevant.

Liebe Grüße,
Juschi


naja, dem kann ich mich nicht anschließen.
ich wollte damit, zwar wenig offensichtlich aber trotzdem, zeigen, dass der Protagonist eben auch etwas angepasst ist.

@Sue Sunflower und Juschis 1. Kommentar ;) :
Nun, vielleicht habt ihr damit recht, ich fand es allerdings etwas wichtig, die eigentliche Gleichheit zu betonen. Mal sehen, vielleicht fällt mir noch etwas besseres ein :)

 

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