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Die Geschichte von dem Polizisten, der sich an eine Wurst erinnert

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25.06.2001
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Die Geschichte von dem Polizisten, der sich an eine Wurst erinnert

Die Geschichte von dem Polizisten, der sich an eine Wurst erinnert

"Vor zwanzig Jahren", meinte der alte Mann, während er seine Arme auf den Tisch stützte, und sich nach vorne lehnte, so als ob er mir etwas streng Vertrauliches sagen wollte. "Vor zwanzig Jahren gab es einmal einen Versand, bei dem Ehepaare, die keine Kinder bekamen, Schimpansen bestellen konnten. Den Schimpansen zogen sie dann kleine Kleidchen mit Rüschen an und gaben ihnen Spielsachen. So, wie echten Kindern."
Der alte Mann zog seine Augenbrauen nach oben und lehnte sich noch näher zu mir.
"Das Ganze war natürlich verboten, aber lange Zeit flog es nicht auf. Weißt du, warum es schließlich aufflog?"
"Nein, warum flog es schließlich auf?"
"Es flog auf, weil eines dieser Ehepaare ihren Schimpansen bei einem Kindergarten anmelden wollte!"
Er lehnte sich zurück und lachte.
"Stell dir das doch mal vor! Ein Ehepaar will einen Schimpansen als ihr Kind bei einem Kindergarten anmelden! Harr! Das ist einfach zu komisch!"
"Na, das ist ja echt mal was!", meinte ich und erkünstelte ein Lächeln, während ich quasi-ungläubig den Kopf schüttelte. Der alte Mann schüttelte auch den Kopf, seufzte tief und blickte dann einen Moment leer auf die Tischplatte.
Schließlich hob er wieder seinen Kopf und fragte mich mit ernster Miene: "Sag mal, Ben, habe ich dir eigentlich schon einmal die Geschichte von dem Polizisten, der sich an eine Wurst erinnert, erzählt?"
"Kann mich nicht entsinnen, die Geschichte je gehört zu haben", antwortete ich und tat so, als wäre ich interessiert.
"Hehe", er grinste breit und genüsslich, holte seinen Tabak aus der Innentasche seiner gelben Regenjacke und begann sich eine neue Zigarette zu drehen. "Die Geschichte habe ich einmal in der Zeitung gelesen. Also echt. Zum Schießen, wirklich. Da bleibt kein Auge trocken."
"Hm", meinte ich während ich etwas abwesend aus dem Fenster starrte, ohne dem alten Mann wirklich zuzuhören. Auf dem Parkplatz vor unserem Café stiegen zwei Männer in Lederjacken aus einem Auto aus.
"Also in dieser Geschichte", setzte er wieder an. "In dieser Geschichte geht es um einen Polizisten, der sich bei einem Einsatz an eine Wurst erinnert. Er geht dann sogar drauf, deshalb!"
Er tat dazu so, als schneide er mit seinem Daumen seine Kehle durch.
"Hops, über den Jordan. Einfach so. Es trifft ihn wie der Blitz! Von einem Moment auf den nächsten."
Plötzlich zögerte der alte Mann, als ob ihm gerade etwas anderes eingefallen wäre.
"Da fällt mir gerade etwas anderes ein", meinte er. "Wo wir gerade beim Blitz wären: Vor längerer Zeit gab es einmal einen Blues-Gitarristen in Mississippi. Louis-Charles "Hot-Dog" (der alte Mann winkte mir, als er "Hot-Dog" sagte, mit den Zeige- und Mittelfingern beider Hände zu) Wilson. So hieß er. Eigentlich hieß er Louis-Charles "Blind-Dog" Wilson, und davor hieß er Louis-Charles "T-Dog" Wilson, aber seit seinem Tod wird er Louis-Charles "Hot-Dog" Wilson genannt."
Der alte Mann zündete sich seine Zigarette an, nahm einen kräftigen Zug und bekam prompt einen Hustenanfall. Unterdessen betraten die beiden Männer in Lederjacken das Café und setzten sich an einen Tisch.
Als der alte Mann sich wieder erholt hatte, meinte er: "Du fragst dich jetzt bestimmt, warum er nach seinem Tod einen neuen Namen bekam", und fuhr fort: "Also, das ist so: Als der alte Louis-Charles noch jung und noch nicht blind war, hatte er eine absolut bildhübsche Frau. Aber eines nasskalten Tages verließ seine Frau ihn für einen Barbesitzer aus Kansas City. Einfach so, fuhr sie in seinem weißen Pontiac mit und davon, und ließ den alten Louis-Charles im Regen stehen. Louis-Charles war danach ein veränderter Mann. Er legte sich mit vielen Leuten an, kam öfters in den Knast und verfiel ganz dem Alkohol. Schließlich wurde er davon blind, gab den Alkohol wieder auf und entdeckte noch einmal den Blues. Er schrieb ein Lied für seine verlorene Liebe und gab es, immer wenn es regnete, mit Verstärker und Mikrofon vor einem Herrenfrisörladen in Hattiesburg zum Besten."
Auf einmal bekam der alte Mann eine ernste Miene, und lehnte sich wieder nach vorne.
"Schließlich gelang es dem guten alten Louis-Charles, durch seinen Blues einiges an Bekanntheit zu erreichen, und er trat auch mehrmals im Radio auf. Eines Tages meinte einer der Leute vom Radio zu ihm: ‚Hey, Blind-Dog! Warum spielst du eigentlich noch auf diesem alten Ding‘, und zeigte auf Louis-Charles’ Gitarre. ‚Hol dir mal lieber eine neue, elektrische Gitarre.‘ Der Mann vom Radio gab ihm sogar das Geld dafür, und er kaufte sich eine nigelnagelneue Gibson ES-150."
Jetzt wurde die Miene des alten Mannes noch ernster.
"Am nächsten Tag regnete es und wie gewohnt stellte Louis-Charles "Blind-Dog" Wilson sich vor den gleichen Herrenfrisörladen um seinen Blues zu singen. Das ging auch eine Weile gut so, aber auf einmal fing der alte Louis Charles ganz stark zu wackeln an, bis er tot zusammensackte."
Der alte Mann grinste. "Und? Jetzt rate mal, was passiert ist."
"Er hat einen Stromschlag bekommen?"
"Haha! Genau so war es!", lachte er. "Und seitdem wird Louis-Charles nicht mehr "Blind-Dog" sondern "Hot-Dog" genannt! Ist das nicht irre?"
"Na sowas", ich tat ganz überrascht. "Das ist ja wirklich irre!"
"Aber jetzt fragst du dich sicher noch etwas anderes ..."
Ich überlegte ein wenig.
"Keine Ahnung. Was frage ich mich denn?"
"Na warum der alte Louis-Charles nicht schon vorher einen Stromschlag bekam, wenn er doch schon immer mit Verstärker und Mikrofon im Regen spielte."
Der alte Mann blickte mich fragend an. Ich starrte ihn auch fragend an, bis ich bemerkte, dass er wollte, dass ich ihm eine Frage stelle.
"Also warum bekam er keinen Stromschlag?", fragte ich ihn.
"Das waren eben noch wirklich alte Zeiten", meinte der alte Mann, "und im Süden gab es sogar in den Dreißigern oft noch keine Stromleitungen. Deshalb verwendeten viele Blues-Gitarristen im Delta noch diese ganz seltenen Gitarren einer Firma aus Biloxi. Die Spezialität dieser Firma waren Benzingitarren!"
Er brach in schallendes Gelächter aus. Ich drehte mich etwas verlegen um. Die beiden Männer in Lederjacke sahen zu unserem Tisch hinüber.

"Ach, ja", seufzte der alte Mann, nachdem er wieder einigermaßen zur Beruhigung gekommen war. "Das ist schon eine verrückte Welt, in der wir leben. Das sag ich dir. Aber wollte ich dir nicht noch etwas ganz anderes erzählen?"
"Die Geschichte von dem Polizisten, der sich an eine Wurst erinnert?"
"Ja, genau", meinte er, doch bevor er noch mit der Geschichte loslegen konnte, kam die Bedienung an unseren Tisch, und brachte uns unsere Sandwiches und Kaffee. Der alte Mann griff zum Heinz-Tomatenketchup, welches auf dem Tisch stand, und mühte sich ab, etwas von der roten Soße auf seinen Teller zu bekommen, indem er mit seiner Handfläche vehement auf die Unterseite der Flasche schlug (wobei ihm mehrmals ein "verdammtesstückscheißenochmal" zwischen den Zähnen hindurchzischte). Danach goss er fast den halben Zuckerbehälter in seinen Kaffee.
"Heiß wie die Hölle, und süß wie die Liebe. So muss er sein", sagte der alte Mann und nahm gleich darauf drei riesige Bisse aus seinem Sandwich. Dabei fasste er das Sandwich so kräftig an, dass die Tomatenscheiben und Essiggurken in zerquetschter Form auf dem Teller landeten. Während er kaute, dachte er über etwas nach und als er seine Bissen hinuntergewürgt hatte, begann er wieder zu sprechen: "Ich kenne übrigens noch eine Geschichte über Elektroschocks. Eine richtig schockierende Geschichte!"
Der alte Mann lachte wieder genüsslich, biss nochmals von seinem Sandwich ab und spülte es mit seinem Kaffee hinunter.
"Dem Neffen eines Bekannten ist diese Geschichte passiert, als er in seine neue Wohnung in Chicago zog. Er hatte gerade alles eingerichtet, da dachte er: ‚Geh ich doch mal die Toilette ausprobieren.‘ Stellt er sich also nichtsahnend vor die Kloschüssel und fängt an zu pissen. Und kaum hat sein Pissestrahl das Wasser erreicht, wird sein Unterleib von einem so gewaltigen Schlag getroffen, dass es ihn direkt umwirft und er sich die Hosen vollmacht."
Der alte Mann lehnte sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck wieder zurück und trank etwas Kaffe.
"Am nächsten Tag lässt er also den Klempner kommen. Dieser vermutet natürlich, dass irgendwo ein undichtes Kabel mit dem Rohr der Toilette Kontakt hatte und meint, dass er eigentlich einen Elektriker hätte rufen sollen, aber der Neffe meines Bekannten überredet ihn dann doch nachzusehen ob sich im Rohr etwas befindet. Der Klempner lässt dann so ein langes Kabel mit einem Greifarm am Ende in die Toilette, und stößt tatsächlich schon bald auf Widerstand. Er greift zu, und zieht das Kabel wieder aus dem Klo. Und jetzt rate einmal was sie am anderen Ende gefunden haben?"
"Keine Ahnung", sagte ich, nachdem ich einen Schluck Kaffee genommen hatte.
"Du wirst es kaum für möglich halten, aber am anderen Ende befand sich ein Zitteraal!"
"Also einer dieser Fische, die elektrische Spannungen absondern?", fragte ich.
"Ganz genau so ist es!", meinte der alte Mann, und überlegte dann anscheinend, wie er die Geschichte weiter erzählen sollte. Unterdessen stand ein Typ von einem anderen Tisch auf, und ging zu den Toiletten. Kurz darauf, folgten ihm die zwei Männer in den Lederjacken. "Seltsam ...", dachte ich, aber da fing der alte Mann auch schon wieder zu reden an: "Jetzt bleibt natürlich die Frage offen, wie kam der Zitteraal in das Rohr? Zitteraale leben ja eigentlich nur in südamerikanischen Süßwassern, also war es so gut wie unmöglich, dass er vom Michigan-See aus in das Rohr geschwommen war. Wahrscheinlicher war es, dass der vorherige Mieter sich den Aal als Haustier gehalten hatte, vor dem Umzug nicht mehr wusste, wie er ihn loswerden sollte und kurzum versuchte, ihn im Klo hinunterzuspülen. Der Neffe meines Bekannten entschloss sich also, der Sache auf den Grund zu gehen und rief den ausgezogenen Bewohner an. Jetzt kommt aber die Überraschung: Dieser war ganz froh darüber, dass der Aal gefunden wurde, und wollte ihn unbedingt wieder zurückhaben. Er erklärte dann auch, wie der Fisch überhaupt in die Toilette gekommen war. Eines Tages hatte der Vormieter eine Ratte in dem Klo verschwinden gesehen. Um die Ratte zu töten spülte er sofort mehrere Flaschen Chlorkalk in die Toilette, aber schon am nächsten Tag entdecke er, wie das lästige Nagetier erneut in die Kloschüssel kletterte und sich in die Tiefen des Rohrs flüchtete. In seiner Panik beschloss er dann kurzerhand seinen Zitteraal hinterher zu schicken, um die Ratte kalt zu machen. Anscheinend funktionierte das auch, nur war der Aal — auch nicht mit verlockenden Ködern — wieder aus der Toilette zu bekommen. Mit der Rattengefahr noch frisch im Gedächtnis und ohne eine brauchbare Toilette, beschloss der vorherige Mieter dann letztendlich auszuziehen."
Der alte Mann lachte wieder heftig und schüttelte seinen Kopf.
"Wahminns Ngehichte!", sagte ich mit vollem Mund, ein Stück Sandwich kauend.
"Ja, da siehst du mal, was man so alles zu hören bekommt, wenn man so alt wie ich wird."
Er streichelte seinen Bart und machte ein angestrengtes Gesicht, als ob er etwas hätte sagen wollen, ihm der Gedanke aber wieder entflogen war. Schließlich zuckte er mit den Schultern, aß sein letztes Stück Sandwich und trank seinen Kaffee aus.
"Irgendetwas wollte ich dir ja noch erzählen", meinte der alte Mann dann. "Aber egal. Ich muss jetzt ohnehin los. Ich erzähl es dir eben beim nächsten Mal, Ben."
Er stand auf und zog sich seinen Schal und seine Handschuhe an.
"Zahl du heute für mich. Ich hab gerade kein Geld bei mir."
Mit diesen Worten ging er, mir noch einmal zuzwinkernd, aus dem Café und ließ mich mit einem nagenden Gefühl der Unvollständigkeit zurück. Ich blickte ihm noch einmal aus dem Fenster nach, wie er, breitbeinig wie ein Matrose, den Parkplatz hinunter latschte und hinter der nächsten Kreuzung verschwand – so wie eine gute Idee in dem Moment, in dem man sie aufzuschreiben gedenkt.

Plötzlich schlug die Tür zu den Toiletten ruckartig auf, die beiden Männer in Lederjacken stolperten hinaus und rannten fluchtartig und ohne zu bezahlen an der Theke vorbei und aus dem Café. Draußen stiegen sie so schnell wie möglich in ihr Auto und fuhren quietschend davon.

"Was wollte mir der alte Mann eigentlich nochmal erzählen ...", überlegte ich, aber es fiel mir einfach nicht ein. Ich trank meinen letzten Schluck Kaffee und starrte noch eine Weile gedankenverloren auf die Sauerei auf seinem Teller. Im Café wurde es auf einmal ganz hektisch. Ich hörte wie jemand schrie. Türen schlugen auf und zu, die Bedienungen rannten hin und her, redeten wirres Zeug und die Köche kamen aus der Küche. Das alles ging mir unheimlich auf die Nerven, denn ich konnte mich überhaupt nicht mehr konzentrieren und an das erinnern, was mir der alte Mann hatte erzählen wollen. Eigentlich waren seine Geschichten gar nicht mal so interessant, aber das unangenehme Gefühl des Unwissens machte mich einfach bedrückt. Dinge nur ansatzweise zu wissen, ist meist schlimmer, als sie gar nicht zu wissen. Schließlich legte ich das Geld auf den Tisch und ging hinaus.

Vor dem Café stiegen gerade mehrere Polizisten mit Walkie-Talkies aus einem Streifenwagen und augenblicklich fiel mir wieder ein, was mir der alte Mann hatte erzählen wollen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht ging ich die Straße hinunter, und verschwand hinter der nächsten Kreuzung, nicht ahnend, dass ich ihn nie wieder treffen würde.

 
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Guten Tach,

ich habe es genossen, diese Story zu lesen. Der Dialog (oder sollte man besser sagen - Monolog?), ist dir ausgesprochen gut gelungen und die parallel laufende Handlung mit den beiden Männern erzeugt eine gewisse Spannung. Hier allerdings liegt auch der Hund begraben : Denn, um es kurz auszudrücken, ich habe den Schluss nicht kapiert.
Sollte dieser einfach nur "seltsam" wirken, oder was ist in dem Cafe passiert?

Viele Grüße

Cerberus


Ups....muss mich korrigieren, sehe gerade das es zu der Wurst ja Noch eine separate Story gibt. Werde sie lesen und anschließend hoffentlich mehr Klarheit haben.

 

Okay, ein bisschen davon habe ich verstanden. Du lässt den alten Mann unglaubhafte Geschichten erzählen, die sich dann selbstständig machen und tatsächlich geschehen. Das ist nicht nur eine lustige Idee, sondern könnte wahrer nicht sein. Erzähl unglaubliche Geschichten - das Leben hält mindestens so bizarre real bereit.
Sprachlich habe ich nichts einzuwenden - die Geschichte besteht hauptsächlich aus Dialog, die Figuren werden kaum beleuchtet, vor allem der Zuhörer nicht, aber das ist auch unerheblich, denke ich.
Ich weiß nicht genau, ob die Geschichten in Deiner Geschichte noch einen tieferen Sinn enthalten. Falls ja, ist er mir entgangen, vermutlich, weil sie wie Seemannsgarn klangen - da achtet man nicht so drauf, was zu bemerken wiederum auch eine Wirkung Deines Textes ist.

Eine Kleinigkeit: Im letzten Absatz, erster Satz, ist ein "aus" zuviel (das zweite).

Fazit: Sprachlich prima, interessante Idee.

Uwe

 
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Hi

Auch ich hab die Geschichte nicht ganz verstanden, wenn es da wirklich viel zu verstehen geben sollte.

Der Prot spricht mir hier aus der Seele :)

Eigentlich waren seine Geschichten gar nicht mal so interessant, aber das unangenehme Gefühl des Unwissens machte mich einfach bedrückt. Dinge nur Ansatzweise zu wissen ist meist schlimmer, als sie gar nicht zu wissen. Schließlich legte ich das Geld auf den Tisch und ging hinaus.

Auch in der Rahmen-Story wird alles nur angedeutet und der Leser hat ein unangenehmes Gefühl, wichtige Details überlesen zu haben...
Und die Geschichte von dem Polizisten, die im Titel versprochen wird, fehlt genauso wie in der inneren Handlung, wäre fies, wenn man dazu die andere Wurstgeschichte kennen müsste.

Die Anekdoten find ich klasse erzählt, da kommt trotz dem Seemannsgarn keine Langeweile auf.
Unterhaltsam ist die Geschichte auf jeden Fall :)

Gruß
wolkenkind

 

Hallo Leute,

Wie immer, danke für's Lesen und kommentieren!

Ich muss jetzt gleich wohin, also kann ich nichts langes schreiben, wollte aber nur mal etwas anmerken:

Die Erinnerung an die Wurst muss man nicht gelesen haben, um mit diesem Text klar zu kommen. Dass die Geschichte hier erwähnt wird ist eigentlich nur ein Gimmick. Das einzige was passiert, wenn ihr die andere Geschichte lest, ist, dass ihr vielleicht ein unangenehmes Gefühl, die Geschichte nicht zu kennen, los werdet. :naughty: :)

Bis später!

I3en

 

Hallo Ben!

Nachdem ich die „Erinnerung an die Wurst“ gelesen habe, mußte ich natürlich auch diese Geschichte hier anklicken – und die gefällt mir noch um einiges besser, sodaß ich ein kleines „sehr“ vors „gut“ setze. :)

Hier hast Du ziemlich viele gute Ideen verbraten – da hast Du wohl länger dafür gesammelt? ;)
Bei „Hot-Dog“ dachte ich zuerst, daß der Name daher kommt, weil er im Sarg wie in einem Hot-Dog die Wurst liegt, aber Deine Variante ist auf jeden Fall origineller!


Aber jetzt genug des Kommentars, gleich zum nächsten Punkt: ;)

»als ob er mir etwas ganz Vertrauliches sagen wolle.«
– meiner Meinung nach müßte es „wollte“ heißen

»So wie echten Kindern.«
– würde hier einen Beistrich machen: So, wie

»zog seine Augenbrauen nach oben, und lehnte sich«
– ohne Beistrich

»Das ganze war natürlich verboten«
– Das Ganze

»Weißt du warum es schließlich aufflog?«
– du, warum
– hier und in den nächsten beiden Sätzen kommt dreimal „schließlich“ vor, ich finds ein bisschen zu viel des Guten, aber das ist sicher Geschmacksache. Ich würde es bei „Es flog schließlich auf“ einfach weglassen. ;)

»die Geschichte von dem Polizisten, der sich an eine Wurst erinnert erzählt?«
– erinnert, erzählt

»Kann mich nicht entsinnen die Geschichte je gehört zu haben«
– würde hier einen Beistrich machen: entsinnen, die

»und begann sich eine neue Zigarette zu drehen.«
– begann, sich

»Also echt. Zum schießen, wirklich.«
– Zum Schießen

»Ich starrte etwas abwesend aus dem Fenster ohne dem alten Mann wirklich zuzuhören.«
– Fenster, ohne

»Von einen Moment auf den Nächsten.«
– einem Moment auf den nächsten

»Wo wir gerade bei Blitz wären«
– beim Blitz

»einen Blues Gitarristen in Mississippi.«
– einen Blues-Gitarristen

»und fing fort: "Also das ist so, als der alte Louis-Charles«
– sollte wohl heißen „und fuhr fort“?
– Also, das
– würde nach „so“ einen Doppelpunkt machen, dann ginge es groß weiter (Als …)

»Schließlich gelang es dem guten alten Louis-Charles durch seinen Blues«
– Louis-Charles, durch seinen Blues

»Der Mann vom Radio gab dem alten Louis-Charles sogar das Geld dazu«
– müßte meiner Meinung nach „dafür“ statt „dazu“ heißen

»Jetzt rate mal was passiert ist?«
– mal, was
– finde das Fragezeichen hier nicht passend

»in der 30ern«
– in den Dreißigern

»Die Spezialität dieser Firma war Benzin-Gitarren!«
– waren

»und brachte uns unsere Sandwiche und Kaffees.«
– Sandwiches
– Kaffees würde ich in der Einzahl lassen, braucht eigentlich keine Mehrzahl: brachte uns unsere Sandwiches und Kaffee

»griff zum Heinz Tomatenketchup, …, und mühte sich ab etwas von der roten Soße«
– Heinz-Tomatenketchup … mühte sich ab, etwas

»"...verdammtesstückcheißenochmal..."«
– würde die Punkte vorne und hinten weglassen
– verdammtesstückscheißenochmal

»als er seine Bissen hinuntergewürgt hatte begann er wieder zu sprechen«
– hatte, begann

»Am nächsten Tag lässt er also den Klempner kommen. Dieser Vermutet natürlich, dass irgendwo ein undichtes Kabel mit dem Rohr der Toilette in Verbindung gekommen ist und meint, dass eigentlich ein Elektriker kommen müsste«
– Wortwiederholung „kommen“
– Dieser vermutet

»wie kam der Zitteraal in das Rohr? Zitteraale kommen ja eigentlich nur in südamerikanischen Süßwassern vor, also war es so gut wie unmöglich, dass er vom Michigan-See aus in das Rohr gekommen war.«
– nochmal Wortwiederholung „kommen“, vielleicht „in das Rohr geschwommen war“?

»und kurzum versuchte ihn ins Klo zu hinunterzuspülen«
– versuchte, ihn
– würde schreiben „ihn im Klo hinunterzuspülen“ (bei „ins“ wäre ja das Klo das Ziel, wohin man ihn spülen will) – jedenfalls hast Du ein „zu“ zuviel

»entschloss sich also der Sache auf den Grund zu gehen und rief den vorherigen Mieter an.«
– also, der
– der „vorherige Mieter“ kann zwecks Abwechslung z.B. auch als „Vormieter“ oder „letzter/ausgezogener Bewohner“ bezeichnet werden ;)

»sich in die tiefen des Rohrs flüchtete«
– die Tiefen

»In seiner Panik beschloss er dann kurzer Hand seinen Zitteraal«
– kurzerhand, seinen

»"Irgendetwas wollte ich dir ja noch erzählen," meinte der alte Mann dann.«
– erzählen“, meinte

»Dann erzähl ich es dir eben beim nächsten mal, Ben.«
– beim nächsten Mal

»Er stand auf, und zog sich«
– ohne Beistrich

»und rannten fluchtartig, und ohne zu bezahlen, an der Theke vorbei«
– ohne Beistriche

»Dinge nur Ansatzweise zu wissen«
ansatzweise
– nach „wissen“ könntest Du einen Beistrich machen

»verschwand hinter der nächsten Kreuzung, nicht ahnend, dass ich …«
- ähm, der Alte verschwand auch schon hinter der nächsten Kreuzung, vielleicht könnte einer von den beiden ja anders aus dem Bild gehen, etwa in eine U-Bahn-Station hinuntergehen oder sowas in der Art?


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo nochmal,

Also, der Text war ein Experiment in dem ich die Rolle von Geschichten in unserem alltäglichen Leben betrachten wollte. Auch die Frage danach, wie wir mit Informationen umgehen, wie wir entscheiden was wichtig ist und was nicht. Dazu wollte ich einmal den Leser diese Prozesse aus der Sicht eines anderen Menschen erfahren lassen. (Hoffe ich klinge jetzt nicht hochgestochen, oder so. In erster Linie soll der Text natürlich auch unterhalten und nicht langweilig sein) Ein paar von euch haben ja geschrieben, dass ihr euch nicht sicher seit ob ihr den Text verstanden hattet. Aber wenn ich eure Kommentare lese denke ich schon, dass es so rübergekommen ist, wie ich wollte.

Wie gesagt, danke für's Lesen!

I3en


@Häferl

Danke für die Korrektur! Finde ich super, dass du sowas machst.

»verschwand hinter der nächsten Kreuzung, nicht ahnend, dass ich …«
- ähm, der Alte verschwand auch schon hinter der nächsten Kreuzung, vielleicht könnte einer von den beiden ja anders aus dem Bild gehen, etwa in eine U-Bahn-Station hinuntergehen oder sowas in der Art?

Das gehört schon so, dass die beide auf die gleiche Art verschwinden. ;)

 

Grüssi,

also ich bin echt begeistert von deiner Story. Liest sich flüssig, der Dia-(Mono-)log ist klasse, die Ideen für die Stories sind super. Selten, daß ich mich in einer Geschichte so wohl fühle. Und jetzt rate mal: Ich hab sie immer noch nicht kapiert. :D Aber trotzdem gute Arbeit. Ich werd' mir jetzt wohl mal deine restlichen Stories vornehmen müssen.

 

Aber trotzdem gute Arbeit. Ich werd' mir jetzt wohl mal deine restlichen Stories vornehmen müssen.

:sconf: :heul: Neiiiin! Bitte nicht schon wieder einer der den ganzen alten Kram hochholt. Die sind nicht so toll ...

... find's aber trotzdem schön, dass dir diese Geschichte gefallen hat! :)

 

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