Die Geschichte von Daron Elonas
Es war ein ruhiger Tag, als sich die Brüder Daron und Kelgor wieder rauften. Eine Rauferei, wie immer. Sie waren Zwillinge, doch Kelgor zog Daron immer auf, weil er zwei Minuten älter war. Normalerweise gewann Kelgor diese Rauferein immer, doch Daron gewann auch manchmal durch hinterlistige Tricks. Obwohl die 13 jährigen Geschwister gleich alt waren, wirkte dies sich nicht auf den Körper aus. Kelgor war ein Muskelprotz, dagegen war Daron ein Wurm. Er war sehr dünn, aber die Größe stimmte. Sonst war es in dem Dorf Erona recht ruhig, doch die beiden Brüder konnten diese Ruhe sehr schnell vertreiben. Trotzdem fanden die Eltern Sando und Charlotte Elonas das ganz normal im Alltag. Eines Tages machten Daron und Kelgor mal wieder Unsinn im Dorf und rauften sich, wie es so üblich war. Bei dieser Rauferei gerieten sie auf den Hof des Bauern und der war nicht davon überzeugt, da sie durch das Schubsen und Drängen die Ziegen und Schafe umstießen. Der Name des Bauern war Radon. Radon war ein griesgrämiger Geselle, da er bei jeder kleinen Störung ausrastete und die beiden Brüder mit einer Mistgabel hinterher jagte. Nach einiger Zeit erzählte man sich im Dorf, dass es Monster in der Gegend geben würde. Viele hielten diese Behauptung für Schwachsinn, wie sie es nannten. Aber Darons und Kelgors Vater, Sando, glaubte fest an die Rückkehr der Monster, da sie schon einmal vor ein paar Jahren da waren, an jene sich die beiden Zwillingsbrüder sich nicht erinnern konnten, da sie noch zu jung waren. Noch war es früh am Morgen, als man ohrenbetäubendes Geschrei hörte. Alle Dorfbewohner schraken auf und betrachteten das nördliche Tor des Dorfes. Das Geschrei wurde immer lauter und in der Ferne sah man schon, wie die Monster angerannt kamen. Da schrie Sando sofort los ''Alle Krieger ihr Rüstwerk anlegen und die Frauen und Kinder beschützen!''. Alle Kinder rannten mit ihren Müttern in die Häuser und versteckten sich. Auch Kelgor wurde von seiner Mutter hinterher gezogen. Nur Daron stand einfach nur da. Charlotte schrie '' Daron! Komm schnell!''. Doch Daron zeigte keinerlei Reaktion und schaute einfach nur in Richtung des nördlichen Tores. Dann schrie auch Darons Vater '' Daron! Geh zu deiner Mutter und deinem Bruder!''. Wieder ging von ihm keine Reaktion aus und als schon alle Krieger des Dorfes vor dem Tor eine Mauer darstellten rannte Daron in das Wehrgebäude, nahm sich einen Bogen aus einer Truhe und rannte wieder heraus. Währenddessen betrachteten die Dorfbewohner, wie die Krieger ihres Dorfes das Dorf vor den Monstern verteidigten. Sie konnten nicht alle aufhalten, die auf sie zugerannt kamen. Diese besiegte Daron mit seinen Pfeilschüssen. Darons Mutter und Bruder waren überrascht, da sie ihn noch nie mit einem Bogen in der Hand gesehen hatten. Sando blickte kurzweilig zurück um nach Daron zu sehen. Er sah ihn mit einem Bogen und einem Pfeilköcher in der Hand und auch, wie er damit umzugehen wusste. Er drehte sich um, sagte zu sich selber '' Jetzt weiß ich, warum immer Bogen und Pfeile gefehlt haben ''. Dann rannte Sando auf Daron zu, nahm ihn hoch auf seine rechte Schulter und rannte mit ihm aus dem Dorf heraus. Es war ein recht kleiner Ort, wo Darons Vater ihn hinbrachte, doch war er sehr gut versteckt. Er setzte ihn auf den Boden ab, kniete sich hin und sagte '' Ich habe dich mit dem Bogen gesehen. Ich bin sehr stolz auf dich Daron. Aber ich möchte, dass du hier bleibst, bis die Gefahr vorüber ist. Hast du mich verstanden? ''. Daron deutete ein Nicken an. Und so rannte Darons Vater wieder in das Dorf um es mit den anderen zu verteidigen. Daron war wohl etwas von dem Dorf entfernt, doch konnte er ganz genau hören, was geschah. Von diesem Ort aus konnte er auch das ganze Dorf betrachten. Er sah, wie die Monster seine Mutter, seinen Bruder, und zuletzt auch seinen Vater ermordeten. Daron schloss die Augen und weinte stundenlang, nachdem alle Dorfbewohner von den Monstern ermordet wurden. Nachdem die Monster sich verzogen hatten, rannte Daron ins Dorf und hielt Ausschau nach überlebenden. Er schrie immer wieder '' Ist jemand da?! '', doch er bekam keine Antwort. Anschließend rannte er in sein ehemaliges Haus und holte jeweils ein Bild jedes Familienmitgliedes.
Als der nächste Tag anbrach, nachdem sein Dorf niedergebrannt wurde und seine Familie von ihm ging, machte sich Daron auf den Weg um Zuflucht zu finden. Er wanderte mehrere Tage und aus diesen Tagen wurden Wochen. Er fand keine Stadt oder ein Dorf. Nichts dergleichen. Dennoch was er fand, waren jede Menge Wälder. Wälder, in denen er jeden Tag übernachtete und sich von Obst, der an den vielen Bäumen wuchs, ernährte. Er gewöhnte sich immer mehr an die harten Verhältnisse der Wildnis. Ihm war gar nicht bewusst, dass er schon lange nicht mehr auf dem Kontinent war, auf dem er vermutete sich zu befinden. Trotz all dem fand er kein einziges Haus oder gar eine Hütte. Er dachte in den Wäldern gefangen zu sein. Doch nach einiger, doch nicht langer Zeit gefielen ihm diese Lebensbedingungen. Lebensbedingungen, die für andere gar nicht in Frage kämen. Inzwischen hatte er auch schon die Suche nach Zivilisation aufgegeben, da ihm das Leben in den Wäldern sehr gefiel. Nun waren es schon 3 Jahre, seit dem Vorfall in seinem Heimatdorf und er hatte es fast vergessen, als Daron einem Reh hinterher rannte, dabei auf den Kopf fiel, und alles ihm wieder aufkam. Er hatte immer ein Bild eines Familienmitgliedes dabei und an demselben Tag errichtete er kleine Gräber und legte jedes Bild in das jeweilige Grab. Er gab dem Wald sogar einen Namen. Er taufte ihn den ''Familienwald'', weil dieser Wald ihm geholfen hatte sich an seine Familie zu erinnern. An dem Geburtsdatum des jeweiligen Familienmitgliedes, säuberte er das Grab gründlich, versprach, dass es nicht lange dauern würde bis er bei diesem Familienmitglied sei. Doch es war nicht so. Daron lebte noch 2 weitere Jahre in den Wäldern und es schien auch nicht so, als ob es sich ändern würde. Ihm ging es gut in den Wäldern. Besser als je zuvor. Doch auch Daron musste bald merken, dass es sich alleine schwer leben lässt. Er fühlte sich immer einsamer, weil sein Tagesablauf immer derselbe war und er nichts anderes zu tun hatte. Er redete sich selber eine Freundin ein und sogar seine ganze Familie. Ab dem Moment war ihm klar, dass er aus den Wäldern heraus musste um mal etwas anderes zu sehen. Er rannte und rannte und fand einen kleinen Ausgang, den er natürlich erst nach stündigem Marsch fand, durchquerte ihn um aus dem ''Familienwald'', wie er ihn nannte herauszukommen. Er war erstaunt, denn es gab nicht viel zu sehen. Nur eine leere Fläche. Oder waren es seine Halluzinationen? Er wusste es selber nicht, wo er war und wie er dahin gelang. Er sah ein weites und leeres Feld, welches nur mit Gräsern bedeckt war, mehr nicht. Daron gefiel diese außergewöhnliche Ruhe nicht, da er im ''Familienwald'' immerzu etwas von wilden Tieren hörte. Schnell rannte er wieder in den Wald, welcher ihn wohl immerzu beschützte. Es fiel ihm anscheinend immer schwerer in das Freie zu gehen, weil er seit längerer Zeit schon nicht mehr im Freien war. Nun erkundete er den Wald genauestes, bis auf die kleinste Ecke, damit er auf jede Gefahr gefasst sein würde. Daron fand heraus, dass es im Wald noch schlimmere Gefahren gibt als Bären oder sonstige Raubtiere. Es waren auch Giftschlangen, Schimpansen, tollwütige Wölfe, die ihn im Visier hatten. Natürlich hatte Daron auch einen Glauben. Es war der, der Mutter Eluive. Seine Mutter hatte ihm immer, als er klein war, die Geschichte der Götter vorgelesen. Ihn erstaunte es, was die Mutter Eluive für ganz Alathair getan hat. Diese Nachricht hatte sich über alle Kontinente verbreitet, auch auf dem Kontinent Darons. Er betete jeden Tag zu Eluive und hoffte, dass irgendwann, irgendjemand ihn finden würde. Denn alleine würde er es sicher nicht schaffen, weil er zu schwach ist, da er nicht genug gesunde Nahrung zu sich nahm. Nach einer Weile ging Daron spazieren. Da traf er auf einen grellen, weißen, Wolf. Dieser fackelte nicht lange und sprang ihn sofort an. Daron stieß ihn weg. Der blasse Wolf lag erst einmal einige Moment einfach nur da. Dann richtete er sich auf, sein Blick verzog sich, doch wirkte es so, als würde der Wolf lächeln. Nun verzog auch Daron das Gesicht, da er durch dieses Lächeln etwas verwirrt war. Jetzt versuchte der Wolf es noch einmal mit dem Sprung. Daron war schnell genug, um den Wolf in der Luft aufzufangen um somit seinen Angriff zu parieren. Anschließend versuchte der Wolf ihn zu beißen, doch Daron warf ihn wieder zu Boden, holte seinen Bogen, den er selber geschnitzt hatte, hervor, spannte ihn und zielte auf den Wolf. Der Wolf schaute mit einem bedrückten Blick zu Daron. In diesem Moment wurde ihm warm um sein Herz und er nahm den Bogen herunter und ging langsam auf den Wolf zu. Der ging in Kampfstellung und knurrte. Als Daron nur noch eine halbe Armlänge entfernt war, streichelte er die schnauze des Wolfes, der schloss die Augen und ließ es zu. Dann drehte Daron sich um und ging zu seinen Unterschlupf zurück. Unauffällig folgte ihm der Wolf, doch Daron merkte die Anwesenheit des Wolfes durch die mögliche Verbindung zum Wald. Er drehte sich um, sah den Wolf, der erschrak. ''Bist du mir denn die ganze Zeit gefolgt?'' Der Wolf deutete nur ein knappes Nicken an, welches für Daron etwas ungewöhnlich wirkte. ''Hmm, aber wir können doch nicht befreundet sein, du bist ein Wolf, jedoch wirkst du etwas außergewöhnlich. Na gut, du kannst mitkommen'' Am Lager angekommen, durchwühlt der Wolf Darons Sachen. '' Hey! Das darfst du nicht anlangen!'' Hier deutete der Wolf wieder nur ein Nicken an. Dann sagte er zu sich selber ''Hmm... er scheint mich verstehen zu können.'', da es schon etwas spät war, legte sich Daron schlafen und der Wolf tat es ihm gleich. Am nächsten morgen weckte der Wolf Daron indem er ihn immer wieder anstupste. Daron wachte auf und fragte ''Was ist denn los?''. Der Wolf rannte sofort los und Daron folgte ihm mit einem großen Abstand, da der Wolf etwas schneller war als er. Dann kamen sie beide zu einem Ausgang und landeten an einem Ort, der wohlmöglich ''Wegekreuz'' hieß, wenn sich Daron an dem Schild nicht vertan hatte. Mit seinem Bogen in der Hand und dem Wolf, der inzwischen sein Freund geworden war, landete Daron in einem kleinen Fischerdorf namens Bajard.