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Die Geschichte in der Gandalf das braunäugige Mädchen traf...

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29.03.2002
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Die Geschichte in der Gandalf das braunäugige Mädchen traf...

Die Geschichte in der Gandalf das braunäugige Mädchen traf...

Drei sehr große Wagen voller Frauen und Kinder zogen vorbei und hinterließen gigantische Staubwände, die sich nur langsam auflösten. Hinter den Wagen trotteten die Männer gefolgt von Hunden und anderen Tieren.
Gandalf zog seinen Umhang angewidert zur Seite um ihn von der umherfliegenden und aufgeschreckten Erde zu schützen. Die Wagen eierten noch eine Weile am Horizont und verschwanden dann eine fadenförmige Staubwolke hinterlassend.
Gandalf schnüffelte ihnen nach:
„Ssssshhh, ssshhh“ die dunkelhaarigen und braungebrannten Menschen rochen nach Unbeständigkeit und Reiselust, vielleicht hatten sie dies sich mit der Ewigkeit gemeinsam.
Auf jeden Fall trottete Gandalf weiter und genoss den ruhelos ruhigen Anblick der kargen Landschaft und dachte nicht daran sich zu beeilen. Klickende kleine Vögelchen flogen ihm über den Kopf, nach Norden, so zwitscherten sie aufgeregt im Vorbeiflug. Es ist wahr, Gandalf reiste sehr selten alleine und zu Fuß, doch dieses mal hatte es ihn übermannt auf dieser Straße zu Fuß unterwegs zu sein. Dieses Gefühl kam wahrscheinlich von den wandernden Menschen, die von gelegentlich vorbeizogen.
Sehr viel später traf die Nacht ein. Sie war still und knisternd. Irgendwo in der Dunkelheit heulte etwas wolfartiges, zersetzt durch die Entfernung der Nacht. Gandalf begnügte sich derweil mit etwas trocknen Brot und eingelegten Fisch.
Die Sterne waren so klar, dass man die feinsten Linien sehen konnte, die die einzelnen Sterne zu Sternzeichen verbanden und nur für Zauberer sichtbar waren.
Dann legte er sich auf die Seite um zu schlafen. Kleine Sternchen versorgten seinen Geist mit schwirrenden Gedanken, denn Sterne waren der eigentliche Teil des Universum und jeder Zauberer verbrachte sehr viel Zeit damit über jeden einzigen dieser Sternchen nachzudenken.
Irgendwann knackte irgendwo in der Nähe ein Ast und Gandalf sprang auf, fast im Schlaf und sah sich um. Alles war immer noch schwarz und kalt, die unmittelbare Umgebung schimmerte nass in der roten und ausgehenden Glut des Feuers.
„Hhmm“ dachte Gandalf als er das kühle Messer an der Kehle spürte.
„Aha, aha...“ sprach die zierliche Gestalt hinter ihm und wetzte spielerisch das Messer an seiner Kehle.
Gandalf schwieg. Eigentlich hatte er Lust seine wahre Gestalt dieser äußerst schlampigen Mörderin zu zeigen, doch er erkannte wie verletzt sie war. Doch natürlich... zeigte sie das nicht.
„Schau an.“ Lachte sie und schubste Gandalf zur Erde. „Schau an, schau an. Ein Lumpenhund mit Bart. Allein vom Geld fürs Haar könnte ich mich eine Woche lang ernähren.“
Sie war recht jung und kokett, hatte ebenso wie die Zugmenschen eine braune Haut und schulterlange tiefschwarze Haare, die sie grob mit ihrem Dolch gekürzt hatte. In der Mitte des runden Gesichts hockte ein kleines Näschen und zwei riesige braune Augen starrten Gandalf verachtend an.
„Du wirst es missverstehen,“ begann Gandalf ruhig nachdem er sich neben das Feuer gesetzt hatte, „aber es ist nicht das erste mal, dass mir ein junges Mädchen wie du, einen Dolch an den Hals hält.“
„Ach wirklich! Dann weißt du wohl auch was nun kommt. Her mit dem Gold!“
„Schau dich ruhig um, bevor du hässliche Löcher in mein Hals schneidest, bei mir findest du kein Gold. Wenn du etwas zu essen bevorzugen würdest, könnte ich mich dazu entschließen etwas dampfendes zu erzaubern.“
„Aha, aha! Ein Lumpenhund der zaubern kann. Ich kenne nur eine Sache welche Hunde zaubern können und die will ich nich unbedingt essen!“ Sie sprang von Seite zu Seite und durchsuchte sein Gepäck.
„Was bist du denn für ein Zauberer...“ begann sie als sie ihre Suche aufgab und sich ihm gegenüber ans Feuer setzte. „da wo ich herkomme, rasieren sich Zauberer alle Körperhaare und schwimmen im Gold.“
„Da wo ich herkomme existiert kein Gold.“
„Kein Gold? Du armes Narbenkind...“ sie schaute auf den Boden und stocherte mit dem messerartigen Dolch im Sand herum.
„Ich habe deine Leute wegfahren sehen, zu Hunderten. Bist du nicht mitgekommen? Sie rasen hier tagsüber oft wie wild durch und hetzen die Pferde.“
„Ich gehör’ nich zu denen“ sagte das Mädchen bitter.
„Verstehe.“
Ihr Magen knurrte, öffentlich.
„Also ich könnte nun eine kleine Mahlzeit vertragen, der Staub trocknet die Luft, ein schöner Tee wär auch nicht schlecht.“
Das Mädchen schaute ihn böse an, sprang auf und verschwand in der Dunkelheit.
Die Nacht verging und sie kam nicht zurück. Gandalf erstarrte zu einem gedanklichen Monument. Die Stunden über, bis es wieder dämmerte dachte er über sie nach. Er kam zum Schluss dass das Mädchen wiederkommen würde.
Nachdem er das Frühstück ungewöhnlich üppig gestaltet hatte und die Düfte des Essens auf magischen Fährten hinausgeschickt hatte um das hungrige Mädchen anzulocken, machte er sich wieder auf den Weg. Das braunäugige Mädchen kam nicht.

Die Sonne stand in diesen Landen sehr hoch am Horizont und bot für Leute die wie Gandalf überall gewesen sind, keinen ungewöhnlichen Anblick des Himmels. Im weiten Osten erhoben sich graue Berge, umspült von dünnen schwadigen Gewitterwölkchen. Im Westen, also direkt vor Gandalf lag es meilenweit leer da, die Landschaft, die Luft, die Länge der Zeit alles unmittelbar spürbar für ein Wesen wie Gandalf, weniger einem Zauberer als etwas von weit her...
Der Tag verschlechterte sich und die Wolken aus dem Westen stürmten heran auf windigen Füßen und verschlangen die Sonne, füllten die Luft mit Einsamkeit und Leere. Gleichzeitig aber füllten sie die Luft mit dem Geruch eines bevorstehendes Gewitters, schwer und süßlich. Einem Duft welcher jedes Lebewesen dazu motiviert sich ein Versteck zu suchen.
Wie gesagt die Sonne wurde von den Aschewolken erstickt und Gandalf fühlte sich unbehaglich auf dem Weg. Bald würde es anfangen zu regnen und leiser Wind würde beginnen an Gandalfs Hut zu zerren. Dann würden zügige Blitze herabstürzen und die Erde zum erglühen bringen, während grollender Donner wie eine Armee aus schwarzen Schatten über den trocknen Sand jagen würde.
Zauberer sind einsam...
„Zauberer sind einsam“ dachte Gandalf, während durch die Kühle Luft der rasende Galopp eines Pferdes zu ihm drang. Er fuhr herum und sah ein schwarzes Pferd die Straße hinauf rasen. Ein Zittern ging durch die Luft und Gandalf. Ein Moment in dem er seines geliehenes Körpers gewahr wurde. Dieser war zu alt...
Es war sie und sie war nicht allein, dass wusste Gandalf.
Topp, topp, topp. Das Pferd schäumte und bewegte sich wie ein Waldgeist, welcher vor Angst flüchtet. Sie war immer noch da, dachte Gandalf. Doch warum weiß ich das?
Sie sah aus wie eine Kriegerin aus Aman, dachte Gandalf, hatte ihren zierlichen Körper in eine grobe Decke gehüllt um sich vor Kälte zu schützen und ritt ohne Sattel und Zügel. Ein kleiner Teil ihres Gesichtes schien im Dunkeln zu sein, während sie die Distanz zwischen ihm und ihr überwand.
Topp, topp. Sie zügelte und erstarrte dann. Unter den unbeschlagenen Hufen brummten Steine. Es wurde nun völlig Windstill. In der Luft lag die süßliche Spannung des Gewitters, welches sich jeden Moment magisch entladen würde. Sie starrte ihn an still und angespannt. Er erhob seine Hand zum Schutz wie zur Begrüßung. Grüße, dachte er.
Dann fiel der erste Tropfen.
„Hilf mir,“ sagte sie ruhig. „Bitte hilf mir.“
Der zweite Tropfen fiel. Ein zartes Rauschen verbreitete sich zwischen dem Atmen des Pferdes.
„Ich soll dir helfen? Nachdem du versucht hast mich zu töten.?“
„Eibhlen.“ Sagte sie verlegen.
„Gandalf.“ Antwortete er prüfend.
Sie nickte zärtlich. Ein unendlicher Schmerz lag in ihren Augen.
In der Mitte des Universum hörte der Zauberer sein eigenes Bedürfnis ihr zu helfen. Etwas weiter hörte er wie ihre Verfolger immer näher kamen. Er konnte ihr helfen.
„Ist es dein Pferd?“ fragte er.
„Nein. Ich hab’s gestohlen.“ Gandalf wusste dass sie es tun musste. „Ich musste es tun. Sie hätten mich sonst getötet. Wie meine Ganze Familie.“
„Wer?“
„Die Befreier Mordors.“ Sagte sie sarkastisch.
Mordor wendete sich gegen sich selbst. Alte Feinde wurden verfolgt und beseitigt.
Sie wurden beide nass. Ihre dunklen Haare fielen ihr in Gesicht.
„Hilfst du mir?“ fragte sie. Er zögerte eine Weile.
„Verlass die Straße,“ begann er hastig „gleich hier und reite nach Norden. Wir treffen uns dann zum geeigneten Zeitpunkt, hier kann ich dich nicht beschützen.“
„Wohin reite ich?“ fragte sie verzweifelt.
„Zum Meer, vertrau mir. Ich finde dich. Ich muss mich nur noch um etwas kümmern...“
Sie nickte kurz und verschwand im Dämmerlicht des Gewitters.
Der Regen peitschte nun Gandalf und entferntes Donnergrollen zog über ihn hinweg. Alles leer und gefüllt. Lebendig und tot gleichzeitig. Diese Welt ist sonderbar, dachte Gandalf.

Sie ritt, immer und immer weiter nach unten zum Meer, die Berge im Osten, zogen immer weiter zur Seite und hüllten sich in trübes totes Gewitterlicht. Wie mit Asche bedeckt.
Die Luft roch bald nach Salz und Sturm, reißende Böen zogen durch ihr Haar und rissen an der zerlumpten Decke, die ihren Körper verbarg. Eine lange Zeit war sie ihr einziges zu Hause.
Donnernde Blitze zuckten am Himmel und erinnerten an den Tag. Kleine perlige Hagelkörner sammelten sich hinter ihrem Nacken und ließen sie frösteln. Sie weinte längst, doch niemand sah es. Das Pferd mühte sich ab, war wie ein dampfender Kessel, donnernder Lavastein, mit glühenden Augen. Ihre Beine taten weh, wehrend sich die pulsierenden Knochen des Pferdes unter ihr bewegten.
Sie wusste längst nicht mehr, wo sie war. Seit fast einem Jahr nicht mehr. Doch sie wusste wer Gandalf war, also klammerte sie sich mit ihren Ärmchen an den mächtigen Hals des Tieres und wartete ab.

Sand flog während das Pferd stoppte und seine Hufen im Sand versanken, während sie einen Moment mit kaltem Meerwasser umspült wurden. Sie zog den Kopf unter der Decke hervor und sah sich um. Es musste schon Abend gewesen sein, denn es war dunkel und das Gewitter war vorbei. Nur noch endloser und befreiender Regen ergoss sich wie trotziger Geselle, der nicht gehen wollte, während die feinen Herren längst gegangen sind. Sie sprang ins kalte Wasser. Vor ihr erhoben sich schwarze Steine einer kleinen Ruine. Alte Befestigungen. Zerfallene Hallen, ins dunkel der Zeit gehüllt. Gesprächig vom Regen. Weiter hinten ragte ein schwarzer, steinerner Steg ins Wasser, umspült vom dunkelgrauen, schäumenden Wasser.
„Gandalf“ dachte sie.
Dann küsste sie das Pferd auf die dampfenden Nüstern, strich über die klebende Mähne und ließ es frei. Sie verließ allein das Wasser und ging zu den Ruinen, die gähnend wie die schwärze des Himmels entgegenkamen und kalt raschelten. Sie suchte einen trocknen Platz und kuschelte sich in die nasse Decke.
Stunden vergingen. Der Regen spülte immer noch die Steine. Als suchte er nach Gold tief im inneren verborgen. Eibhlen war kalt.
„Es ist ein trübes Gefühl hier zu sein.“ Sagte Gandalf und trat aus dem Schatten. Sie sprang auf und presste ihren Körper gegen die Mauer. Sie schien in seinen Augen geschrumpft und hilflos. Eine schöne doch jämmerlich elende Gestalt eines Menschenmädchens, welches sich an ihre Decke klammerte wie Jahre zuvor an die Mutter.
„Gandalf!“ piepste sie.
„Dieser Ort erscheint mir wie ein Grab meiner Vergangenheit. Die Masse des Meeres, die Umschlossenheit des Ortes in sich selbst. Ich fühle mich alleine hier.“
„Was meinst du, Gandalf?“
„Ich gehe weg, Eibhlen, ich war schon mal fort kam aber wieder, weil es mich nach dieser Welt gesehnt hatte. Sie hat sich verändert. Ich gehe entgültig fort.“
„Nimmst du mich mit?“
„Das werde ich.“ Er fühlte wie sie wirklich war. Keine kalte Mörderin war sie, sondern ein verletztes elendes Geschöpf.
„Was geschieht in Mordor?“ fragte Gandalf
„Feuer,“ begann sie nachdenklich. „Häuser stehen in Flammen. Galgen, endlose Reihen. Weiße, schöne Pferde mit blutbesprenkelten Beinen. Sie jagen uns Gandalf, weil sie denken wir waren an seiner Seite. Sie töten und foltern. Und die Elben haben uns dem Hass der Menschen überlassen.“
„Die Menschen...“ sagte Gandalf. Er konnte sich den Rest der Geschichte zusammenreimen.
Einen Moment erstarrte sie und zitterte. Ihre Kraft glitt hinaus, mit der Wärme ihres Atems.
„Hier, iss es.“ Gandalf reichte ihr ein frisches Stück Brot, welches sie mit den dünnen Fingern umschlang und zu essen begann.
„Hast du deinen Dolch noch?“ fragte er. „Wir müssen vielleicht kämpfen. Es könnte sich hinziehen. Das Meer ist unruhig.“
Sie schaute ihn mit großen Augen an und hörte auf zu essen.
„Ich hab’s verloren als ich das Pferd, holte. Hast du kein Schwert?“
„Nein, Schwerter bedeuten Kampfbereitschaft. Ich bin nicht zum kämpfen hier.“
„Ich habe den Dolch nie benutzt.“ Sagte sie.
„Ich weiß.“ Sagte er.

In der Ferne bellte plötzlich ein Hund.
Sie sprang auf: „Da! sie kommen!“ Und verschwand leise im Dunkeln. Gandalf fühlte den Anflug von etwas Altem. Der Kampf. Die Freunde. Das weinen der Schwerter, das funken der Äxte. Der Geruch der wandernden Armee. Die kalten emsigen Schritte eines Meuchelmörders.
Drei weiße Pferde traten aus dem Dunkel ins Meerlicht. Hunde scharrten mit den Nasen im Sand, rissen, wurden von Seilen und schwarzen Handschuhen festgehallten. Einer stieg ab.
„Grüße“ dachte Gandalf.
„Grüße“ sagte der eine, in schwarz gekleidet, im silbernen Helm und listigen Augenbrauen. Die anderen leise hinter ihn wartend und horchend.
Er baute sich vor Gandalf auf, größer und stämmiger als er selbst und stärker, das wusste Gandalf.
„Wo ist sie?“ Fragte er freundlich. Angst schlich in diesem Moment in Eibhlens Füße.
„Störe einen Alten Mann nicht beim Warten!“ sagte Gandalf „ich habe besseres zu tun als nebeligen gestalten wie dir Auskünfte zu geben!“
„Ich verstehe...“ er drehte sich um. Ein Hund wurde bellend vom Seil gelassen und stürmte schnüffelderweise los.
„Zauberbüße!“ Dachte Gandalf. Und spürte wie sie zu rennen begann. Im selben Moment erschien der riesige Bug des Schiffes zwischen den Nebelschwaden und steuerte auf den Steg zu. „Zum Schiff“ dachte Gandalf und sah Eibhlen, die kleine Gestalt, flatternd am langen Steg. Der Hund knurrte und rannte los. Wie ein schwarzer Hauch flog irgendwann ihre Decke und landete im Wasser. Das Schiff kam näher.
„Zum Schiff“ rief Gandalf und bekam einen Schlag welcher seinen Körper in die Knie zwang. Umgriffen vom Schmerz sah er, wie die zwei anderen Goldne Armbrüste zückten und schossen. Eins, zwei. Gleichzeitig ließen sie die Hunde los, welche sich auf Gandalf stürzten und ihn zerreißen wollten.

Eibhlen rann. Das Meer schien sich zu teilen, für sie. Auf beiden Seiten schäumend und brausend, links das Schiff der Elben. Wohltuhend schwärmte seine lautlose Geborgenheit doch sie schloss die Augen, beeilte sich. Ihre Stiefel schlugen wie von selbst auf den glatten, umspülten Fels und ihre Beine brachten seltene Kräfte hervor. Hinter ihr unendlich weit das Bellen und Gandalfs, „Zum Schiff!“... Danke Gandalf, dachte, sie.
Drei...
Ihr Herz schien zu zerspringen und drückende Wärme teilte sich vom Herzen aus über ihren Körper. Ein warmer, und kalter Hauch gleichzeitig umspülte sie und alle Geräusche erstarben. Sie spürte wie ein kleiner Teil des brennenden kalten Wassers in ihren Körper drang, während sie auf den Boden fiel und liegen blieb.
Das Elbenschiff glitt immer noch lautlos und unerreichbar an der Seite und der Wind pfiff leise in den kleinen Löchern in der Pfeilspitze, die aus ihrer Brust ragte.
Ewigkeiten vergingen.
Der Mann mit dem silbernen Helm beugte sich über sie und lächelte fast freundlich. Sie wusste nicht einmal seinen Namen. Er schüttelte leise den Kopf, als würde er ihre Lage bedauern. Sie riss die Augen auf und erschrak, weil sie ihre Hände nicht bewegen konnte.
„Grüße dich Eibhlen.“ Sagte er ruhig tastete an der Pfeilspitze herum und an ihrer Robe. Dann zerriss er sie und enthüllte ihre Brust. Ein kleiner Anhänger aus Gold, in Form einer Himbeere funkelte im Regenlicht, wie ein Regentropfen selbst.
Er schaute sie eine weile an, riss den Anhänger von ihrem Hals und verschwand.
Stille.

Ein lauter Pfiff öffnete die Mäuler der Köter und ließ Gandalf frei. Als er merkte dass er frei war, war niemand mehr da. Die weißen Pferde waren weg. Das Schiff hatte den Steg erreicht und erwartet Gandalf. Er beeilte sich.

Eibhlen, schaute ihn nicht an, als er sich über sie beugte und sie mit etwas warmen zudeckte.
„Eibhlen? Es tut mir leid.“ Er merkte dass sie sich nicht mehr bewegen konnte und stützte ihren Kopf zärtlich mit seiner Hand.
„Ich weiß wer du bist.“ Sagte sie.

Die Wellen schaukelten das Schiff langsam. Die Stille deutete das leise ziehen des Mastes. Ein Knarren des uralten Holzes. Erbaut von den Seelen derer, welche das Schiff immer noch gebrauchten. Fahnen gab es nicht mehr. Nasse Taue, Knoten. Plätscherndes Bugwasser. Dunkelheit der Nacht.
Gandalf wusste, dass er niemals zurückkehren würde, weil er der Welt niemals ins Auge sehen könnte, nachdem die Eibhlen in den Ruinen des alten Hafens begraben hatte. Die Welt sprach nicht mehr die selbe Sprache, wie damals... Könige wechselten, Frieden und Bekümmerung. Erhabenheit vor Mitleid.
In den kalten Tagen, vor der Zeit erinnerte er sich an das andere Mädchen, welches ein Lied sang. Blicke er ins Meer würde er sie sehen....

Springt ein kaltes Herz mit Trauer erfüllt,
Ein Halm im Waldesfelde,
Ein Tropfen im Meere.
Sein Rufen, sich hüllt,
In Kraft der Guten Heere.

Steinig allein, wie ein Fels,
Und umsponnen mit dem Sonnenaufgang.
Doch verliere nicht, verliere nicht...

[ 24.04.2002, 21:15: Beitrag editiert von: PhilsBesterFreund ]

 

Editier doch bitte den Smilie weg. Der stört - besonders der!

Nachher schreib ich was zu Deiner Geschichte.

Ugh

 

Hallo PhilsBesterFreund,
erstmal herzlich willkommen auf KG.de und Danke, dass Du den Smilie weggemacht hast.

Zu Deiner Geschichte:
Um gleich ehrlich zu sein, sie hat mir nicht besonders gefallen. Ich versuche Dir nun mit Hilfe einiger Beispiele aufzuzeigen, warum:

Rechtschreibung, wie beispielweise:

Gandalf zog seinen Umhang angewidert zur Site
Yo, man! Ich weiss, ist ein Tippfehler, klingt aber witzig.
nach norden
"Norden"
Ihre dunklen Haare vielen ihr in Gesicht.
"fielen"
Viele weitere Fehler dieser Art tümmeln sich in der Geschichte. Ich würde Dir raten, Deine Geschichten vor dem Posten immer erst nochmal Korrektur zu lesen. Wenn Du allgemein Probleme mit der Rechtschreibung hast, bitte einen Bekannten das mit Dir gemeinsam zu tun. Und die Rechtschreibprüfung von Word erkennt auch die groben Fehler.

Formulierungen
Du verwendest viele Formulierungen, Satzbauten, die ungünstig gewählt sind oder für mich keinen Sinn ergeben.

genoss den ruhelos ruhigen Anblick
Also, entweder ist etwas ruhig oder ruhelos, aber beides?
Klickende kleine Vögelchen flogen ihm über den Kopf, nach norden, so zwitscherten sie aufgeregt im Vorbetflug.
Was sind klickende Vögel? Und was ist ein Vorbetflug?
Sehr viel später traf die Nacht ein. Sie war still und knisternd.
Das hört sich an, als ob die Nacht auch auf Wanderung war und nun ihr Ziel erreicht hat. Und wenn etwas knistert, ist es nicht mehr still.
Das Mädchen wusste nicht dass frischrasierte Zauberer wie Lustknaben aussahen.
Hehe...ich kann mir beim besten Willen vorstellen, dass Gandalf wie ein Lustknabe aussieht, selbst wenn er rasiert ist.
In der Mitte des runden Gesichts hockte ein kleines Näschen und an den Seiten befanden sich riesige braune Augen.
Ein Näschen hockt nicht. Und Du beschreibst die Augen, als ob sie nicht über der Nase sind, sondern neben ihr, also auf den Wangen.
Ihr Magen knurrte, öffentlich.
Mh..
Das Pferd schäumte und bewegte sich wie ein Waldgeist
Warum schäumt das Pferd auf?
Ein Hund wurde bellend vom Sein gelassen und stürmte schnüffelderweise los.
Sein oder nicht Sein, das ist hier die Frage..
Sand flog während das Pferd bremste und seine Hufen im Sand versanken
Meiner Meinung nach kann ein Pferd nicht bremsen. Nur plötzlich stehen bleiben.

Dialoge
Diese sind mit Umgangssprache in einer solchen Geschichte nicht mehr so schön.

„Hier iss es.“
Würde Gandalf sich so ausdrücken?

Wortwiederholungen

Dann küsste sie das Pferd auf die dampfenden Nüstern, strich über die klebende Mähne und ließ es frei. Dann verließ sie
Versuche Synonyme zu finden oder baue die Sätze um.

Logikfehler

Dieses Gefühl kam wahrscheinlich von den wandernden Menschen, die im viertelstundeintakt vorbeizogen.
Wenn ich alle 15 Minuten von einer Menschenhorde überholt werde, kommt mir das nicht mehr wie eine Wanderung vor, eher wie ein Rennen.

Personenbeschreibungen

Sie sah aus wie eine Kriegerin aus Aman
also klammerte sie sich mit ihren Ärmchen
Eine Kriegerin stelle ich mir nicht mit Ärmchen vor.
Außerdem sind die Personenbeschreibungen recht knapp gehalten, man erfährt kaum etwas über sie.

J.R.R. Tolkien
Schade, dass Du keine eigenen Figuren verwendest. Vor allem passen Gandalf und die Anderen in dieser Geschichte zu dem Bild wie ich es bisher hatte. Und für Leute, die die Bücher von ihm noch nicht gelesen haben, setzt Du zuviel Vorkenntnisse voraus.

Meiner Meinung nach hat diese Geschichte eine gründlichen Überarbeitung nötig. Sie ist zwar recht lang, aber trotzdem passiert nicht wirklich viel. Baue einen Spannungsbogen ein, verbesser die Fehler.
Was willst Du Deinen Lesern erzählen, was war Deine Intention diese Story zu schreiben? Kommt das für Dich selbst rüber?

Ich hoffe, Du lässt Dich von dieser negativen Kritik nicht allzu sehr entmutigen.. :(

Ugh

 

Deine Kommentare, Bib! :lol:
Ich glaub, ich muss die nach Humor verschieben. :D

 

Bib hat mit allem, was sie bemerkte, Recht, nur mit dem Schäumen nicht. Pferde und Kamele schäumen, wenn man sie zu hart reitet. D.h. Flocken weißen Schaums strömen aus ihrem Maul, um Deine Hose vollzusabbern. Ansonsten schließe ich mich Bib an.

 

@König
Ich hab das aber alles ganz nett gemeint.. :engel:

@Alpha
Als alte Reiterin weiss ich das ja auch.. :naughty:
Aber schäumt dann nicht das Maul, statt dem ganzen Pferd?

Ugh

 

Zitat Bib: "Aber schäumt dann nicht das Maul, statt das ganze Pferd?"

Was sagt die neuseeländische Pferdezüchterin dazu? Yep, das ganze Pferd schäumt! Wenn mein Hengst neue Stuten im Nachbarpaddock hat und sie beeindrucken will, ist er nicht mehr braun, sondern schaumig-weiß *ähm* vom Schweiß *ähm* :rolleyes: :D , ja, wirklich, schäumig vom Schweiß. Ok, war vielleicht ein blödes Beispiel, ersetz' einfach den Hengst mit Wallach, dann paßt es etwas besser... ;) :lol: :D

 

Hey Roswitha,
mit diesem Beispiel lasse ich mich doch glatt überzeugen!

Da bleibt mir nur eins zu sagen: "Ho Brauner, ho" :peitsch:

Ugh

 

Schande über mich, Schande!

Beim virtuellen Nachschlagen, was denn der Name von unserer virtuellen Bar bedeutet, bin ich auf Folgendes gestoßen:

Als Oxymoron bezeichnet man eine Stilfigur, die durch Kombination von Bezeichnungen mit gegensätzlicher Bedeutung entsteht. Das Oxymoron ist eine Unterart der Antithese.
Es gibt drei charakteristische Strukturen des Oxymoron:
- Kombination von sich zwei ausschließenden Eigenschaften, z. B. Er hat ein rundes, eckiges Gesicht.
- Kombination von Eigenschaften und Eigenschaftsträgern, die einander ausschließen, z. B. rundes Quadrat, vertraute Fremdheit;
- Ein paradox formulierter Satz, z. B. Der Satz ist falsch und vielleicht auch wahr.
Damit ergeben die von mir kritisierten Sätze wie
Original erstellt von Bibliothekar:
genoss den ruhelos ruhigen Anblick
Also, entweder ist etwas ruhig oder ruhelos, aber beides?
plötzlich doch einen Sinn!

Original erstellt von Bibliothekar:
Das Mädchen wusste nicht dass frischrasierte Zauberer wie Lustknaben aussahen.
Hehe...ich kann mir beim besten Willen vorstellen, dass Gandalf wie ein Lustknabe aussieht, selbst wenn er rasiert ist.
Auch das ergibt plötzlich einen Sinn!
Denn die "skeptische Wahrheitstheorie" besagt, dass bisher als bewiesen Angesehenes widerlegt werden kann, d. h. zwischen Beweisgründen und Wahrheit existiert eine Kluft. Dadurch wird es problematisch, ob wir von uns sagen können, dass wir Erkenntnis (Wissen) erreicht haben.
Also, wenn ich auch bisher immer dachte, dass Gandalf ein alter, verschrumpelter Mann ist, muss das nicht unbedingt so sein!

So könnte ich jetzt ewig weitermachen, aber ich ertrage diese Schmach einfach nicht länger!

Aufgrund des Nicks vom Verfasser (PhilsBesterFreund = Philosophies bester Freund?), gehe ich davon aus, dass das alles beabsichtigte Stilmittel waren, die ich nicht erkannt habe.

Okay, ich möchte mich hiermit für meine absolut unqualifizierte Kritik entschuldigen und plädiere für eine sofortige Verschiebung in „Philosophisches“.

Ugh

 

Denn die "skeptische Wahrheitstheorie" besagt, dass bisher als bewiesen Angesehenes widerlegt werden kann, d. h. zwischen Beweisgründen und Wahrheit existiert eine Kluft. Dadurch wird es problematisch, ob wir von uns sagen können, dass wir Erkenntnis (Wissen) erreicht haben.
Also, wenn ich auch bisher immer dachte, dass Gandalf ein alter, verschrumpelter Mann ist, muss das nicht unbedingt so sein!
Ich bin sprachlos. Gimme thad weed, girl!

 

Ich konsumier sowas doch gar nicht (mehr). Trotzdem empfehle ich Dir Purple Weed..miammi miammi.. :stoned:

Krieg ich jetzt einen Klugscheißer-Wurm? :D

Ugh

 

Hi PhilsBesterFreund,

so, jetzt habe auch ich Deine Geschichte gelesen und sie hat mir ziemlich gut gefallen. Ich finde, Du hast vorallem in punkto Beschreibungen mächtig viel Talent. Natürlich setzt Du mit Deiner Geschichte "Herr der Ringe"-Kenntnisse voraus, aber das ist meiner Meinung nach halb so wild. Solltest Du vielleicht noch anmerken, also irgendwo erwähnen... ;)

Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, Deine Story zu lesen.

Gruß
stephy

 

Vielen Dank, für die Kritik!
Ich gebe folgendes öffentlich zu:
Die Rechtschreibung ist miserabel! (genauso wie die Rechtschreibkorrektur eines bekannten Programms.)

Ich muß sagen, dass ich kein besonderer Tolkienfan bin. Deswegen schrieb ich die Geschichte für ein Mittelerdeforum. (Die Typen dort sind echte Cracks und in Sachen Tolkien ziemlich fit) Doch alle Teilen die (meiner Menung nach etwas lächerliche) Theorie vom unfehlbar Guten und vom ewigen Bösem. Deswegen habe ich die Ereignisse etwas verdreht.

Gandlaf, der ewige Gute ist nicht fähig ein unschuldiges Mädchen aus dem "bösen" Land Mordor stammend, zu retten.

Ich gebe zu die Story im Mittelerdeforum ist nicht sehr gut angekommen. Die Rechtschreibfehler... :lol:

Ich werde die Story nochmal auf Fehler überprüfen und einige Dinge streichen. Die Sache mit Gandalf und dem Lustknabengewerbe ist kein Oxymoron, zumindest nicht als solchen beabsichtigt. Als ich die Story begann, sollte sie eigentlich (lustig) werden.
(Völlig richtige Kritik.)
Was sicherlich an der Rechtschreibung liegt:
"Hier iss es" heisst nicht "Hier ist es", sondern "Hier, iß es", neue Rechtschreibung "Hier, iss es"

Erklärung:
Nach dem Ringkrieg (Alle gegen Mordor; Frodo befördert den Ring ins Feuer des Schksalsberges), verlassen die Elben und noch einige Individuen, wie Frodo, Bilbo und Gandalf die Mittelerde und gehen auf die Isel Aman. Aman ist der Heim der Valar. Die Valar sind so etwas wie die Engel der Christen und sind neben Ilúvatar (Gott) für die Schöpfung Mittelerdes zuständig. Gandalf ist einer von ihnen. Er wurde wegen irgendeinen Auftrag (keine Ahnung) zur Mittelerde geschikt und hat für sich die Gestalt eines Zauberers gewählt. (Deswegen kann eine "Kriegerin" aus Aman durchaus "dünne Ärmchen" haben, weil die Äußere erscheinung im Grunde keine Rolle spielt. (Jetzt habe ich mir ja selbst Kritik verpasst, weil ichs erwähnen sollte.) )
Auf jeden Fall in meiner Geschichte kehrt Gandalf aus Sehnsucht, zur Mittelerde zurück, die Gerade im Aufbrcuh ins neue Zeitalter ist. Die Menschen haben das Sagen. Das Land Mordor, ist unterjocht und alte Feinde (im Ringkrieg verbündete Saurons) werden verfolgt. Dabei kümmert sich die unbekümmerte Seele des Menschen nicht wie viele Generationen dazwischen liegen. Der Hass...
Als Gandalf (seiner Zauberkräfte beraubt "Zauberbüße") Eibhlen trifft und ihm klar wird, dass es nicht mehr die Welt ist die er mal gekannt hatte, weil sie der Schnellebigkeit der Menschen Untertan geworden ist, beschließt er wieder zurückzukehren. (Elbenschiff)

[ 20.04.2002, 20:32: Beitrag editiert von: PhilsBesterFreund ]

 

Die Sache mit Gandalf und dem Lustknabengewerbe ist kein Oxymoron, zumindest nicht als solchen beabsichtigt.
Hab ich ja auch nicht gesagt, denn dieser Satz fällt ja auch unter die skeptische Wahrheitstheorie.
Was sicherlich an der Rechtschreibung liegt:
"Hier iss es" heisst nicht "Hier ist es", sondern "Hier, iß es", neue Rechtschreibung "Hier, iss es"
War schon klar, aber ist für mich eher eine unwürdige Ausdrucksweise für Gandalf.

Wenn ich Dein Posting richtig verstanden habe, ist die Geschichte mehr oder weniger als Satire aufzufassen. Darauf wäre ich jetzt wirklich nicht gekommen. :eek:
Vor allem wegen den Kenntnissen, die Du voraussetzt, kommt für mich der eigentliche Plot nicht raus. Hab LOTR zwar gelesen, aber das ist schon etwas her..

Und das Schwarz-Weiß-Denken in solchen Geschichten ist eigentlich ein typisches Merkmal für Fantasy oder Märchen. Aber egal.

Auf jeden Fall würde ich die überarbeitete Story gerne noch mal lesen. Also nicht entmutigen lassen, ja?

Ugh

 

:engel: Du darfst mich nicht mißverstehen, ich will nicht meine Geschichten über Tolkiens Geschichten Stellen, ich frage mich nur ob es nicht vielleicht eine Unterart von Fantasy geben kann, die etwas "realistischer" ist.

Aber es ist auch nicht so, dass ich einen Kreizzug gegen traditionellen Fantasy starte, ich probiere zur Zeit sehr viel herum und schreibe einfach drauf los.

 

:baddevil: (Der Smilie hat jetzt keine Bedeutung, passt nur so schön zum Engel..)

Hi PhilsBesterFreund!

So hab ich das auch nicht verstanden. Und klar, darf es auch Fantasy geben, der etwas realistischer ist, aber da wäre es natürlich schlauer, eigene Figuren zu verwenden. Sonst muss es zwangsläufig auf Satire hinauslaufen, was Dir hier nicht so geglückt ist.

Rumprobieren und einfach Schreiben ist ja echt gut, aber vor dem Posten immer noch mal Korrektur Lesen, mhh? :p

Ugh

 

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