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Die Geschichte der goldenen Banane

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16.03.2003
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Die Geschichte der goldenen Banane

Die goldene Banane war ein Erbstück der Affenkönige des Urwaldes. Jeder König bekam die goldene Banane und musste sie seinem Nachfolger überreichen, falls man zu alt wurde oder gar verstarb. Die Banane war vor vielen Hunderten von Monden von einem Zauberer der Menschen verzaubert worden. Jeder der die Banane in die Hand nahm verspürte die Magie in ihr. Der Geschmack war einfach unbeschreiblich und jeder Biss stillte den Hunger für mehrere Tage. Zudem konnte die Banane niemals ganz aufgegessen werden, da sie immer wieder neu wuchs. Dieser Zauber konnte nur durch Menschen, der in die Banane biss, aufgehoben werden. Deshalb war die Banane stets gut aufgehoben und jeder versuchte die Banane vor den Menschen zu schützen.

Eines Tages, als der Affenkönig Gomedro aufwachte und nach der Banane griff, war sie verschwunden. Der Affenmann war verdutzt. Noch nie war es jemandem gelungen ihm etwas zu klauen, die meisten versuchten es erst gar nicht, denn man sprach über Gomedro, dass er nie in seinem Leben in Schlaf verfallen war und seine Ohren immer lauschten und das dieses Phänomen sich auch nicht in der Zukunft ändern würde. Gomedro weihte seine Frau und seine Kinder in die Sache mit der verlorengegangenen Banane ein, beschwor ihnen aber, dass sie kein Wort über den Vorfall verlieren sollten. Wenn es jemand war, der für Ruhe sorgte war es Gomedro. Er hatte schon immer Aufregungen verabscheut und hatte seit seinem Amtsantritt viel Ruhe in den Affenwald gebracht.
»Wahrscheinlich ist sie bloß aus dem Haus gekugelt und heruntergefallen«, erklärte Gomedro beim Frühstückstisch, obwohl er selbst nicht daran glaubte.
Der kleine Buddy, jüngster Sohn von Gomedro und Gomedra, fragte sich wie eine Banane kugeln konnte, doch er schwieg, denn er kannte seinen Vater gut und wollte ihn jetzt nicht unnötig nerven. Als das Frühstück beendet war und Buddy sich geputzt hatte, kletterte er aus dem Baumhaus und lief zu seinem Kumpel Moa. Moa lebte mit seiner Mutter in einem hohlen Baumstamm, da sie sehr arm waren und sich kein Baumhaus leisten konnten. Moas Vater war bei einem Beutezug von einer Walzmaschine der Menschen angefahren worden und Tage später tot gefunden. Doch Moa war trotzdem immer sehr fröhlich; manche Affen behaupteten, dass Moa zu naiv sei um im Urwald zu überleben. Doch sein Freund Buddy machte das nichts aus. Oft spielten die beiden stundenlang am Fluss, wie sie es auch an diesem sonnigen Tag machten.

Am Fluss hatten sich die beiden eine Höhle angelegt und erzählten sich Geschichten und Witze. Doch an diesem Tag machten die beiden eine schreckliche Entdeckung. Auf der anderen Uferseite des Flusses stand eine große Walzmaschine, um sie herum standen drei Menschen mit Bauarbeiterhelmen. Moa schrak vor der Walzmaschine zurück, was für seine Geschichte ja auch nicht verwunderlich war. Kurze Zeit dachte er, dass Buddy ihn hier mit Absicht hingeschleppt hatte, doch diese Gedanken vertrieb er sogleich wieder. Buddy war seit einigen Monaten nun schon sein bester Freund. Außerdem war Buddy der Sohn des Affenkönigs und könnte sich so eine Tat nicht erlauben, da dann Schande und Spott über seinen Vater in aller Munde wären.
»Moa«, flüsterte Buddy, als die beiden Affen sich hinter einem großen Baum versteckt hatten. »Hast du gesehen, was die Menschen dort haben?«. Buddys Augen weiteten sich und er schaute bedrohlich. «
»Eine Walzmaschine«, schluchzte Moa. Buddy hatte ihn schlagartig wieder an das Erlebnis mit seinem Vater erinnert. Tränen liefen über Moas Augen und der bunte Urwald verschwamm vor seinen kleinen Füßen.
»Achtung Moa«, rief Buddy, der sich um den Stamm gedreht hatte. Zwei Menschen kamen auf den Stamm zu. Moa drehte sich zu seinem Freund um, doch dieser war schon längst auf dem Stamm hochgeeilt und beobachtete die Szene. Der kleine Moa hatte zu langsam geschaltet und hatte erst seine eine Hand an den Stamm angelegt, als eine unbeschreibliche Kraft ihn nach hinten zog und durch die Luft wirbelte. Der Affe blickte direkt in das bärtige Gesicht eines dicken Mannes.
»Da hab ich dich Freundchen«, lachte der Mann und zeigte seine gelben Zähne. Moa konnte ihn gut verstehen, denn Buddy hatte ihm Menschensprache beigebracht.
»Carlos«, meldete sich der zweite Mann zu Wort. Er war schlanker, trug eine Brille und sein schwarzes Haar, fiel strähnenartig in seine Stirn. »Er ist doch nur ein Affe. Was soll er denn gemacht haben?«
»Halt’s Maul, Alfredo«, erwiderte der Mann mit dem Vollbart. »Er war hier und hat uns belauscht. Wahrscheinlich ist er ein Spion von denen!«. Es folgte ein Wort, dass Moa nicht verstand, doch als er nach oben sah, konnte er erkennen, wie sich Buddys Augen wieder weiteten. Der Königssohn machte mit seinen Händen eine beruhigende Geste und zischte in Affensprache:
»Bleib ruhig, Moa. Ich habe eine Idee.«
»Was war das?«, wunderte sich der Mann namens Alfredo lautstark.
» Dort oben «, schrie Carlos und zeigte auf den Ast, wo Buddy es sich gemütlich gemacht hatte. In der Hand des Affenjungen prangte eine riesige Banane. »Er hat den Schatz. Und jetzt versucht er zu entfliehen«, kommentierte der behäbige Mann das Geschehen, als er sah, wie sich Buddy leicht und lässig von Ast zu Ast davonhuschte.

Alfredo und Carlos liefen los und vergaßen dabei Moa, der erstaunt in die Baumkronen starrte. Langsam ging Moa los, immer die Äste im Blick. Doch er konnte nirgends einen Affen ausmachen. Verzweifelt rannte Moa los.
»Buddy«, quiekte er leise. »Buddy, wo bist du?« Doch Buddy antwortete nicht, er war verschwunden. Verzweifelt schmiss sich Moa auf den Erdboden und unterdrückte die Tränen. Er war mitten in den Urwald gelangt und hatte keine Ahnung, wo sein bester Freund Buddy war. Das kleine Äffchen vergrub sein Gesicht in den Armen und ließ den Tränen freien Lauf.
»Nicht weinen, Moa«, kam es nach einer Weile von links. Der Angesprochene fuhr hoch und sah sich um. Links am Wegrand stand Buddy. Er grinste schelmisch, als ob alles so wäre wie es vorher war.
»Buddy«, rief Moa erleichtert und rannte auf seinen Freund zu. »Wo warst du denn?«
»Pssscht«, mahnte Buddy. » Sei nicht so laut! Ich habe die beiden Menschen ausgetrickst und bin zum Fluss gelaufen. Hab keine Angst. Sie wollen uns nicht an den Kragen. Sie sind Schatzsucher.«
»Niemand wurde hier ausgetrickst«, sagte plötzlich eine kräftige Männerstimme. Es war der Mann namens Carlos, der dicht hinter ihnen stand und nach ihnen grabschte. Doch die Äffchen waren schneller. Sie reagierten blitzschnell und entwischten dem dicken Mann noch gerade so. Doch vor ihnen tat sich Alfredo, der Kumpane von Carlos, auf. Der schlanke Mensch rieb sich die Hände und stürzte sich auf Buddy und Moa, die wie angewurzelt stehengeblieben waren.

»Hab ich euch doch noch erwischt«, sagte Alfredo und grinste triumphierend.
»Super Alfredo.« Carlos kam hinzu und packte beide Affen fest am Hals. »Und jetzt raus mit der Sprache: Wo ist der Schatz?«
»Welchen Schatz meinen sie?«, fragte Buddy nach einer kurzen Pause.
»Das weißt du ganz genau«, zischte der Mann. »Jetzt gib sie uns, die Banane.« Wütend würgte er die beiden Freunde und schüttelte sie kräftig durch. Dabei fiel die Banane herunter, die Buddy unter seinen Arm geklemmt hatte. »Da ist sie ja«, sagte Carlos befriedigt und rieb sich die dreckigen Hände.
»Guck mal wer da kommt«, sagte Alfredo zu Carlos, als ein Mann und eine Frau am Ende des Weges auftauchten. Ein Mann und eine Frau gingen den Weg entlang.
»Alfredo, Carlos«, rief die Frau und rannte los. »Endlich sehen wir uns wieder.«
»Yasmina!« rief Alfredo und fiel der Frau um den Hals. »Wir dachten, wir würden euch nie wieder sehen.«
»Nachdem wir uns verloren hatten, gingen Yasmina und ich orientierungslos durch den Urwald. Doch eines Abends stießen wir auf eine Affensiedlung. Wir warteten bis es Nacht wurde und kletterten in die Baumhäuser. Dort fanden wir, was wir suchten. Die Banane!« Der Mann schaute grinsend zu Alfredo und Carlos herüber.
»Wie geht das?«, fragte Carlos irritiert. »Wir haben doch schon die Banane.« Stolz zeigte er das gelbe Obst.
»Nein. Das kann nicht angehen. Unsere glänzt von dem Zauber, der diese Banane umringt«, erklärte Yasmina und streckte die Banane, wie einen Pokal in die Höhe.
»Diese Banane doch aber auch «, erwiderte Carlos und tat es seiner Kollegin gleich.
»Seltsam«, murmelte Alfredo. »Höchst seltsam«, wiederholte er sich und kratzte sich seinen Bart.
»Yasmina, Davido: Eure Banane muss eine Fälschung sein«, entschied Carlos.
»Was?« Davido fuhr auf. »Das kann nicht angehen. Wir haben sie doch direkt aus dem Affenversteck geklaut.«
»Und wir haben sie direkt von zwei Affen erhalten«, schrie Alfredo plötzlich.
Buddy und Moa wurden überhaupt nicht mehr beobachtet und so besprachen sie hastig Buddys Plan. Buddy war zum Fluss gelaufen und hatte die Banane in das schmutzige Wasser getaucht, sodass sie jetzt in der Sonne glänzte.
»Dann haben die beiden Affen euch hereingelegt«, behauptete Yasmina.
»Wir lassen uns doch nicht von Affen hereinlegen.« Carlos ging es langsam zu weit. Wütend stampfte er mit seinen Krokodilfüßen auf dem Boden herum.
In diesem Moment sprang Buddy an die Kehle von der Frau und würgte sie. Vor Schreck ließ Yasmina die Banane fallen, die Moa auffing.
»Ich hab sie«, rief Moa und flitzte los. Buddy löste sich von der kreischenden Frau und rannte seinem Freund hinterher. Die beiden liefen so schnell sie konnten den Weg hinunter, doch die Stimmen der Menschen, die ihnen hinterhergerannt waren, kamen immer näher. Der kleine Moa wagte es nicht sich umzusehen, doch er meinte schon den Atem von dem dicken Carlos zu spüren.
»Auf den Baum«, zischte Buddy und sprang mit einem Satz an einen großen Stamm. Moa tat es ihnen gleich. Mit ihren flinken Beinen jagten sie den Baum empor und schlugen den Weg nach Hause ein.

Das Königspaar war zwar sehr besorgt um ihren Sohn und dessen Freund, doch umso erfreuter waren sie, als die beiden jungen Affen die goldene Banane mitbrachten. Als Belohnung durften Moa und seine Mutter jetzt in dem Baumhaus von der Königsfamilie leben.

Ende

 

Artifex schrieb über seine Geschichte:

Hi!
Das hier ist meine erste Geschichte. Ich hoffe sie passt in diese Rubrik und sie gefällt euch.

 

Bitte Kommentare immer als erste Antwort unter Deine Geschichte posten.

 

Ach so! Tschuldigung! Das wusst isch nich.

Passiert nicht wieder.

Und wie findet ihr die Story? Ich meine, darum gehts doch hier oder, Geschichten schreiben und darüber reden ..., oder??

 

Ach so! Tschuldigung! Das wusst isch nich.

Passiert nicht wieder.

Kein Problem. Ist ja nicht schlimm.

So, jetzt habe ich einen Kaffee und Zeit für Deine Geschichte.

Sprachlich und stilistisch ist die Geschichte nicht schlecht, aber dennoch ausbaufähig. Vom Inhalt her gefällt sie mir gut. Ist fast schon ein kleines Märchen. Nur am Ende hatte ich das Gefühl, dass Du ein wenig die Lust verloren hast. Das ende kommt dann sehr schnell und plötzlich (in 3 Sätzen). Das könntest Du ruhig ein wenig ausbauen.

Alles in allem: Ein guter Einstand hier bei uns!

Jetzt noch ein paar Einzelheiten:

Jeder König bekam die goldene Banane und musste sie seinem Nachfolger überreichen, falls man zu alt wurde oder gar verstarb.
Der Nebensatz hat eine kleine Logikschwäche. Verstorbene Könige können keine Bananen weitergeben.

Dieser Zauber konnte nur durch Menschen, der in die Banane biss, aufgehoben werden.
Ich glaube, Du hast da ein "einen" vergessen.

Noch nie war es jemandem gelungen ihm etwas zu klauen, die meisten versuchten es erst gar nicht, denn man sprach über Gomedro, dass er nie in seinem Leben in Schlaf verfallen war und seine Ohren immer lauschten und das dieses Phänomen sich auch nicht in der Zukunft ändern würde.
Hui, der Satz ist lang. Ich würde da zwei oder drei draus machen. Der Lesbarkeit wegen.

» Wahrscheinlich ist sie bloß aus dem Haus gekugelt und heruntergefallen «
Ist mir bei allen wörtlichen Reden aufgefallen: Zwischen Anführungszeichen und Wort kommt kein Leerzeichen. Näheres zu Anführungszeichen und Co gibt es hier.

... von Gomedro und Gomedra ...
Trifft jetzt zwar auf diese Geschichte nicht zu, aber als Tipp für die Zukunft: Mit ähnlichen Namen immer aufpassen. das kann den Leser leicht verwirren.

... da dann Schande und Spott über seinen Vater in aller Munde wären.
Klingt ein wenig holprig. Vorschlag: ... da dann Schande und Spott über seinen Vater kam.

» Buddy, wo bist du. «
Kommt da nicht ein Fragezeichen hin?

Carlos ging es langsam zu weit. Wütend stampfte er mit seinen Krokodilfüßen auf dem Boden herum.
Woher hat Carlos Krokodilfüße? :susp:

In diesem Moment sprang Buddy an die Kehle von der Frau und würgte sie.
Umgangssprache. Von streichen ;)

Überprüf' nochmal die Zeichensetzung (ich glaube im o.g. Link gibt es auch Postings zu dem Thema).

Viel Spaß noch bei uns!

 

Hi!
Danke das du dir soviel Mühe gemacht hast.
Ich finde deine Kritik völlig in Ordnung.
Mit den Krokodilfüßen, ich hatte dieses Sprichwort mal gehört und habs halt einfach rein geschrieben.

Es stimmt, mir sind einige Flüchtigkeitsfehler unterlaufen!

Den Spaß werd ich wohl haben! Danke!

 

Ich hab die Geschichte jetzt nach langer Zeit nochmal ein wenig überarbeitet!

 

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