Die Fusion
„Herr Direktor! Herr Direktor!“ Jasper stürzte in das Herren-WC seines Chefs. „Jetzt nicht, Jasper! Ich pinkele. Sehen Sie das nicht?“
Direktor Graf wandte seinen Kopf nach hinten. Dabei hielt er seinen Penis gekonnt über das Urinal, in welches er sich erleichterte.
„Was ist denn so wichtig, dass Sie mich beim Pinkeln stören?“, fragte er Jasper, der seinen Blick diskret abwandte.
Die Herren Merks und Werth sitzen in Ihrem Büro. Sie wünschen, Sie sofort zu sprechen, Herr Direktor.“
„Die Herren sollen sich einen Moment gedulden. Bringen Sie ihnen einen Kaffee, Jasper“, ordnete Direktor Graf an und verstaute sein Glied in der Hose. „Was wollen die Herren denn?“, fragte Graf. „Die Herren wollen über die bevorstehende Fusion verhandeln, so wie ich die Herren verstanden habe“, erklärte Jasper.
„Die Fusion ist beschlossene Sache und die Herren wissen sehr wohl, was mit ihnen, ihrem Unternehmen und den Mitarbeitern geschieht.“ Graf wusch sich die Hände und trocknete sie ab.
Direktor Graf betrat sein Büro und setzte sich ebenso wortlos an seinen Schreibtisch. „Was kann ich für sie tun?“, fragte er mit professionell ruhiger Stimme.
„Wir möchten über die Fusionsbedingungen verhandeln“, begann Merks vorsichtig.
„Was gibt es da noch groß zu verhandeln? Unser Unternehmen hält mit 27,6 Prozent die Aktienmehrheit. Sie beide erhalten für Ihre jeweils 12 Prozent Aktienanteil 3,5 Millionen Euro und der Rest der Aktien wird durch unsere ersetzt. Wir übernehmen Ihre Fabriken und Ihre Mitarbeiter behalten ihre Jobs. Was gibt es da zu verhandeln? Die Verträge werden von unseren Anwälten schon vorbereitet. Eine Unterschrift und die Sache ist gelaufen“, erklärte Graf.
In diesem Moment klingelte das Handy von Werth. Dieser ging ungeniert heran. Zwei Minuten später legte Werth grinsend auf.
„Herr Graf, ich darf Sie darüber informieren, dass unser Unternehmen soeben stolze 50,1 Prozent Ihrer Unternehmensaktien hält. Somit ist die Angelegenheit, dass Ihr Unternehmen das unsrige übernimmt, hinfällig. Wenn ich noch kurz Donald Trump zitieren dürfte: Sie sind gefeuert, Herr Graf!“