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Die Frau in der U-Bahn

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11.06.2003
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Die Frau in der U-Bahn

Die Frau in der U-Bahn/Überarbeitet 27.07.03

Die Frau in der U-Bahn

Es war wieder so weit. Einer dieser Tage, an denen ich über mein Leben nachdachte. Obwohl man nachdenken gar nicht sagen kann, hadern ist das richtige Wort.
Ja, ich gehe ins Gericht mit meinem Leben.

So schweife ich zwischen meiner Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft hin und her. Alles läuft mir gleichzeitig durch meinen wirren Kopf. Ich bin unzufrieden mit allem. Mein Job langweilt mich. Die Routine in meiner Ehe. Stets die gleichen Personen zu sehen. Überall Alltag, um jede Zeit, jeden Tag, jede Woche ein Stückchen mehr einschläfernd. Ich bin müde.
Dadurch bin ich auch sehr ungerecht anderen Personen gegenüber, niemand versteht mein Verhalten, das sehr zurückgezogen ist. Auch meine Mimik strahlt dementsprechend düster.
Mich anzusprechen in dieser Zeit ist ein gefährliches Wagnis, ich töte mit Blicken.
Beleidigende Sätze sprudeln aus mir heraus, ich denke nicht darüber nach, was ich diesem Menschen damit antue. Es ist mir in diesen Momenten egal.

Die U-Bahn fährt in die nächste Station ein. Augenpaare sehen an mir vorbei, niemand nimmt Notiz von mir. Der Sitz mir gegenüber bleibt leer. Da mich niemand der neu zugestiegenen Personen interessiert, wende ich mich meinem Schicksal wieder zu. Noch fünf Stationen, dann muss ich aussteigen. Nach Hause, ich will nicht, ich mag Neues sehen, erleben. Was erwartet mich denn schon dort? Routine, Zeit totschlagen. Außer in dem Fotoladen, ich hole noch den Film ab, den mein Mann letzte Woche voll geschossen hat ab, ist ein neuer Angestellter, mit dem könnte ich mich ja vielleicht unterhalten.

Ohne es zu bemerken hat eine alte Frau mir gegenüber Platz genommen. Ich schätze sie auf etwa achtzig Jahre. Runzlig sind ihre Hände, ebenso ihr Hals und ihr Gesicht. Aber in ihren Augen liegt ein Glitzern, das ein Gefühl des Zufriedenseins ausstrahlt, ich beneide sie um dieses Gefühl, mir fehlt es bereits seit einiger Zeit. Ich zieh mich aus Neid nun noch mehr in mich zurück. Toll, ich will das nicht sehen!

In diesen Tagen stelle ich alles in Frage. Was wäre, wenn ich mich in den letzten Jahren einmal anders entschieden hätte? Wäre ich dann glücklicher als heute? Das Problem ist nur, dass ich im Grunde glücklich mit meinem Leben bin. Und doch fühle ich mich innerlich so leer, so gar nicht wertvoll. Wer würde mich schon vermissen? Wer braucht mich wirklich? Ich meine, dass ich mein Leben manchmal zu einfach führe, ohne dass etwas Spektakuläres passiert. Was in diesen Tagen noch gravierend dazu kommt, ist, dass ich mich dann unattraktiv fühle, sechs Kilo zu schwer, die Augenbrauen gehören auch mal wieder nachgezupft und ins Solarium muß ich auch.
Meine Freundinnen, nun ja Kontakt haben wir schon, doch die Treffen erfüllen mich auch nicht. Ich erwarte wohl zu viel, ich erhoffe dann Gespräche, die nicht oberflächlich sind. Wenn ich dann über die Leere in mir anfing zu sprechen, bekomme ich nur einen fragenden Gesichtsausdruck und den Satz:
"Ich weiß gar nicht, was Du willst!" Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich es auch wirklich nicht. Ich kann es ihnen auch nicht erklären, was mich wirklich spannungslos macht. Das ist dann meistens das Ende des Treffens, ich gehe. Zuhause fragt mich dann mein Mann: „Na, war’s schön?“ Ich antworte gespielt „Klar, war toll.“

Ich mache ich mir gedanklich Notizen, was ich alles in meinem Leben ändern möchte oder was ich alles meiner Mutter noch sagen will, sozusagen abrechnen mit ihr, was sie alles mir verdorben hat mit ihrer Erziehung. Ich schweife in die Zukunft, was ich alles noch tun möchte, welche Länder ich unbedingt sehen will, welches Auto ich möchte.
Was ich alles noch lernen will, Sprachen, etwas Kunstvolles und vieles mehr.

"Hallo."
Ich denke weiter, immer tiefer in mein Inneres versunken.
"Hallo, schau mich an!"
Ich blicke mißtrauisch nach oben, direkt in die Augen der alten Frau, kein Wort kommt mir über die Lippen. Was will die von mir, laß mich doch in Ruhe.
"Warum bist du so phlegmatisch, warum läßt du dich so runterziehen, warum lachst du dir nicht selber zu?“
"Weil es einfach passiert, ich wache auf und die Welt ist nicht mehr die, die ich liebe, sie läßt mich weinen ohne Grund."
"Du vergeudest damit wertvolle Minuten."
"Ist mir egal!"
"Nein ist es dir nicht, du bist nur nicht wach, wach auf und sieh dich um, sieh die Welt um dich, mach deine Augen auf! Wenn du wieder merken solltest, dass du dich von der Welt abschirmst, dann unternimm was dagegen, aber warte nicht, bis jemand auf dich zukommt, sondern beschäftige dich alleine! Steh auf und gib dir einen Ruck, laß dir nicht die schöne Zeit nehmen durch unnötiges Nachdenken über etwas, was du nicht mehr ändern kannst oder noch nicht weißt, lebe in der Gegenwart, aber bitte lebe."
Schwups, die alte Dame löste sich in Rauch auf, weg war sie.
Na super, nun fang ich auch noch zu phantasieren an. Ich verdrehte die Augen, schloss sie und lehnte mich zurück. Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und schmollte demonstrativ mit meiner Unterlippe.
Laut kamen die Worte über meine Lippen:
"So, dass habt ihr nun davon, ich werde verrückt und alles nur, weil sich niemand mit mir beschäftigt.“
Da sah ich ein Foto auf dem Boden liegen, zerknittert. Ich hob es auf, es war die alte Dame auf dem Bild, sie stand vor einem prächtigen alten Baum und drei Frauen mittleren Alters mit ihren Kindern standen um sie rum, alle lächelten. Ich drehte das Bild um, dort stand: Für unsere liebe Mama von ihren Kindern.
Was mich zu Tränen rührte war, dass dieser Baum in meinem Garten stand. Es war genau dieser Baum, den mein Mann vor einem Jahr, als Jungpflanze, neben die Garage pflanzte. Nur die Garage war nicht mehr auf diesem Photo, aber dies war mir egal.
Nun wußte ich, nie wieder werde ich mein Leben in Frage stellen. Ich werde es genießen die Gegenwart, ich werde der Vergangenheit nicht mehr nachtrauern oder sie verändern wollen, ich werde die Zukunft einfach auf mich zukommen lassen.

Ich sah aus dem Fenster der U-Bahn und sah mein eigenes Gesicht spiegeln, es lächelte mich an.

 

Wirklich schön. Die Geschichte gefällt mir gut. Sie gibt Denkanstöße für das eigene Leben, ist also "pädagogisch wertvoll". Mir sind beim Lesen einige kleine Rechtschreibfehler aufgefallen, vielleicht könntest du diese noch bereinigen. Ansonsten habe ich nichts zu bemängeln. Gute Arbeit!

 

Hallo Punaro,

Juhu, das ist meine erste positive Kritik.
Vielen Dank für Deine Rückmeldung.
Freut mich das es Dir gefallen hat.
Die Rechtschreibung werde ich noch überarbeiten.

 

Hallo Shimba,

mir gefällt die Geschichte ebenfalls. Manchmal sind es eben Kleinigkeiten, die einen daran erinnern, dass man jeden Tag genießen sollte.

Ein paar Sachen sind mir aufgefallen:

Es war wieder so weit, einer dieser Tage, an denen ich über mein Leben nachdachte.

Dadurch war ich auch sehr ungerecht anderen Personen gegenüber, niemand verstand mein Verhalten, das sehr zurückgezogen war.

... ich schätzte sie auf etwa achtzig Jahre.

Runzlig waren ihr Gesicht, Hals und Hände.

Doch in ihren Augen lag ein Glitzern, das ein Gefühl des Zufriedenseins widerspiegelte.

... ohne dass etwas Spektakuläres passiert ...

... noch gravierend dazu kommt, ist, dass ich mich dann ...

... ich erwarte Gespräche, die nicht oberflächlich sind.

... was ich alles in meinem Leben ändern will ...

Ich denke weiter, immer tiefer in mein Inneres versunken.

Was will die von mir, lass mich doch in Ruhe.

... denke nicht darüber nach, was andere von dir halten, lebe dein Leben so, wie du es willst, ...
"Du", "dich", "dir" wird in der direkten Rede klein geschrieben.

...durch unnötiges Nachdenken über etwas, was du nicht mehr ändern kannst, oder ...

So, das habt ihr nun davon ...

Ich werde der Vergangenheit nicht mehr nachtrauern oder sie verändern wollen ...


Ich sage nur: Mach weiter so!

LG
Aragorn

 

Danke Aragorn,

merci, für die hilfe der verbessrungen. Das das und dass ist mein Lieblingswort, dies werd`ich nie richtig machen ::))

 

Hallo Shimba,

auch mir gefallen Deine Gedanken - die sich wohl jeder mal stellt, wenn an einem Tag nicht die innere Sonne scheint.

Mir gefällt auch deine alte Frau, die du sehr schön beschreibst - das Lächeln das mehr verrät als die Falten im Gesicht..

Ich denke, du könntest noch etwas mehr Geschichte aus deinem text machen. Gerade die Anfangsabsätze klingen etwas nach Tagebuch. Vielleicht geht Deine Prot. spazieren während sie denkt, sieht bestimmte Dinge oder Du beschreibst eine Situation, die den Leser nachvollziehen lässt, warum Du mal wieder über das leben nachdenkst, mit ihm haderst. Noch mehr Aktion in Deiner Geschichte, nimmt den leser noch mehr mit. Vieleicht auch für die nächsten deiner geschichten..;)

Auch der Schluß hat mir gefallen - der Blick in der U-Bahn in das eigene gesicht. Sehr schön.

Viele Grüße, Streicher

 

hi shimba,

die protagonistin kam oberflächlich und arrogant hier an. das war bestimmt deine absicht, und das ist dir gelungen. der inhalt der geschichte ist - na ja, lahm und doch eigentlich ziemlich aktuell. es ist ja nun wirklich so, dass die menschen zunehmens unzufriedener mit sich werden.
leider kam in deiner geschichte dann die wendung fast ansatzlos. die prota sieht das foto und ändert sich dadurch. sie setzt sich nicht verbal mit der these der alten frau auseinander.
der erzählstil ist wirklich schlecht. es tut mir leid, das zu sagen. sehr holprig mit vielen unschönen sätzen. auch die katastrophale zeichensetzung tut das ihrige.
wenn du die intention hattest, den leser zu gruseln, dann muss ich dir leider sagen, dass ich keine gänsehaut bekommen habe, als ich las, dass dieser baum in ihrem garten stand. das ist ein altes problem des von-oben-nach-unten-schreiben. der baum müsste eigentlich schon am anfang der geschichte erwähnt werden. überhaupt durfte die einleitung viel beschwingter sein. z.b. könnte die prota sich dagegenlehnen, mit einem kieselstein gedankenversunken spielen. so was oder andere kunstvollte elemente fehlen der geschichte. nebenbeisätze, die der erzählung einen gewissen schwung gibt. lasse die prota doch erst dreimal tief durchatmen, nachdem sie das foto sich angesehen hat. lass die charakter mal etwas leben - also blinzeln, einmal auf die schenkel klatschen, am ohr zupfen oder sonst was, was die atmosphäre auflockert.
das andere, ich persönlich halte den monolog der alten dame viel zu lang. was für ein gesprächiger "geist"! interessant wäre es hier gewesen, wenn die frau überhaupt kein wort gesprochen hätte, sondern wenn diese gedanken sich von allein in die prota gesetzt hätten. z.b. "Sie schaut mich, so als würde sie Leid nicht kennen. Sie scheint so zufrieden zu sein. Als ob sie mich fragt, warum ich mein Leben nicht einfach nur lebe. Warum ich mir die ganzen Gedanken um die anderen Menschen mache..." verstehst du, wie ich es meine?
am ende darf ruhig mal ein wenig geschaudert werden.
das foto darf mehr beschrieben werden. z.b. als vergilbtes schwarz-weiss-foto. die prota darf sich erschrecken, als sie das foto erkennt. ziehe diese szene in die länge, bis du den baum erwähnst.

fazit: an dieser geschichte muss meiner meinung nach noch viel gearbeitet werden. aber grundsätzlich ist die basis für die gute geschichte da.
auf jeden fall sollten mal diese vielen fehler rausgenommen werden.

im einzelnen die textbezüge:

Es war wieder so weit, einer dieser Tage, an denen
ich über mein Leben nachdachte.
hinter "so weit" schliesse den satz besser ab. (du kannst so etwas in der betonung erkennen. bei einem satzende senken wir unsere stimme, während wir vor dem komma unsere stimme anheben.

Obwohl man nachdenken gar nicht sagen konnte, ich haderte mit meinem Leben.

auch hier das selbe problem. die satzstellung ist für ein komma nicht sinnig. entweder machst du daraus 2 sätze, oder du vertauscht die beiden plätze von "ich" und "haderte".

So schweifte ich zwischen meiner Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft hin und her.

anstatt gedankenstriche könntest du auch kommas nehmen.

niemand verstand mein Verhalten, das sehr zurück gezogen war.

"zurück gezogen" zusammen

Runzlig waren ihr Gesicht, Hals und ihre Hände.

ist die peotische satzstruktur gewollt?

besser: Runzlig war ihr Gesicht, ihr Hals und (waren) ihre Hände.
oder: Ihr Gesicht, ihr Hals und ihre Hände waren runzlig.

Doch in ihren Augen, lag ein Glitzern, daß ein Gefühl des Zufriedenseins wiederspiegelte.

"daß" >> "das"
"wiederspiegelte" >> "widerspiegelte"

Neid kam in mir auf, um dieses Gefühl.

das komma ist zu viel.

In diesen Tagen stellte ich alles in Frage, was wäre, wenn ich mich in den letzten Jahren einmal anders entschieden hätte?

hinter "Frage" satzende.

In diesen Tagen stellte ich alles in Frage, was wäre, wenn ich mich in den letzten Jahren einmal anders entschieden hätte? Wäre ich dann glücklicher als heute? Das Problem ist nur, daß ich im Grunde glücklich bin.

du änderst ab hier die zeit! das ist wirklich nicht gut!

Ich weiß gar nicht was Du willst!"
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es wirklich nicht. Klar mach ich mir gedanklich Notizen, was ich alles in meinem Leben ändern will, oder was ich alles meiner Mutter noch sagen muß, sozusagen abrechnen mit ihr. Was sie alles mir verdorben hat, mit ihrer Erziehung. Ich schweife in die Zukunft, was ich alles noch tun möchte, welche Länder ich unbedingt sehen will.

Hinter "Klar" ein komma
dieser abschnitt hat einen schlechten klang. das wort "will" ist immer etwas unschön - es sollte besser nicht wiederholt werden. andere kleiner worte werden ebenfalls wiederholt. das solltest du vielleicht mal unter die lupe nehmen.

Ich denke weiter, immer tiefer in mein Inneres versunken.
"Hallo, schau mich an!"
Ich blickte mißtrauisch, direkt in die Augen der alten Frau, kein Wort kommt mir über die Lippen.

hier gehst du wieder zurück in die gegenwart


"Warum bist du so phlegmatisch, warum läßt du dich so runter ziehen, warum lachst du dir nicht selber zu?"
"runter ziehen" zusammen.

Und wenn du wieder merken solltest das du dich von der Welt abschirmst, dann unternimm was dagegen, aber warte nicht bis jemand auf dich zu kommt.

hinter "solltest" ein komma
"das" >> "dass"
hinter "nicht" ein komma

"zu kommt" zusammen

laß Dir nicht die schöne Zeit nehmen, durch unnötiges Nachdenken über etwas was du nicht mehr ändern kannst oder noch nicht weißt.

hinter "etwas" ein komma

Ich verdrehte die Augen und lehnte mich dann mit geschlossenen Augen zurück.

"Augen" ist doppelt. besser: Ich verdrehte die Augen, schloss sie und lehnte mich zurück.

Verschränkte meine Arme vor meiner Brust und schmollte demonstrativ mit meiner Unterlippe.
Laut kamen die Worte über meine dicke Lippe: "So, dass habt ihr nun davon, ich werde verrückt, und alles nur weil sich niemand mit mir beschäftigt."

vor "Verschränkte" fehlt ein "Ich"
"Lippe" ist doppelt.
"dass" >> "das"
hinter "verrückt" kein komma
vor "weil" ein komma

Da sah ich ein Photo auf dem Boden liegen, ich hob es auf, es war die alte Dame auf dem Bild zu sehen.

mach daraus 3 sätze
der ganze satz klingt unschön. besser: Da sah ich ein Foto auf dem Boden liegen, ich hob es auf und sah das Abbild der alten Dame. in dieser form kann man dann auch einen einzigen satz daraus machen.

Drei Frauen, mittleren Alters, mit ihren Kindern standen um sie herum, alle lächelten.

das klingt sehr schlecht! es würde helfen, wenn du "mit ihren Kindern" und "standen" miteinander vertauschst. ",alle lächelten" - das hätte man anders beschreiben können. Sie machten einen glücklichen Eindruck.

ich werde die Zukunft einfach auf mich zu kommen lassen.
"zu kommen" zusammen

mein lieblingssatz ist der letzte in deiner geschichte:

Ich sah aus dem Fenster der U-Bahn und erblickte mein eigenes Gesicht, es lächelte mich an.
schönes resultat

ich hoffe, du gehst mit der kritik konstruktiv um, denn nur so war sie natürlich gemeint.

bye

barde

 

Hallo barde,
natürlich nehm´ich deine Kritik konstuktiv!
Danke für Deine Hilfestellungen.
Also auf ein neues..

Bis dann.

 

Hi Shimba,

Ich fand deine Geschichte ganz okay. Sie war angenehm kurz und ich habe es nicht bereut sie zu lesen. Allerdings muss wirklich noch viel daran getan werden! Wie Barde (dessen Kritik ich mich übrigens im Großen und Ganzen anschließen möchte) schon sagte, machst du sehr viele Fehler. Deinen Stil finde ich auch noch sehr holprig. Viele vermurkste Sätze bremsen den Lesefluss. Aber die meisten Stellen wurden dir ja schon aufgelistet.

Was die Idee zu der Geschichte angeht. So finde ich, fängt sie ganz gut an, verliert sich aber am Ende in der Schilderung der Geistererscheinung. Die Frau ist unzufrieden mit ihrem Alltagsleben. Fühlt sich unverstanden. Warum kann die alte Frau nicht real sein? Sie kann ihr doch auch so eine Lebensweisheit mit auf den Weg geben. Die Stelle mit dem Baum hat mich auch nicht sonderlich Überrascht. Den letzten Satz wiederum fand ich auch gut.

Fazit: Interessanter Gedanke, für meinen Geschmack aber nicht sonderlich gut verpackt. An deinem Stil musst du echt noch arbeiten. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister ;)

schönen gruß von hier
*Christian*

 

hallo shimba,
deine geschichte enthält meiner meinung nach viele kleine punkte, an denen man die handlung weiterspinnen könnte, um sie lebendiger zu machen (zb. nach dem "sieh dich um" der alten frau.). aber gerade diese nichtbeachtung macht manchmal einen sehr originellen und innerlich lebendigen stil aus (wie zb. bei virginia woolf). jedoch hatte ich das gefühl, dass dazu die etwas zu direkte rede der alten frau nicht passt und die brocken umganssprache in der handlung ebenfalls diesen fluss bremsen. eine gute idee war das mit dem photo und dem baum, aber es hätte einen besseren effekt gehabt, wenn der baum in den vierten absatz hineingeschmuggelt worden wäre, um die geschichte in sich festzubinden.
schönen gruß aus rio,
ian

 

Hallo, vielen dank für eure kritik. Werde daran arbeiten, und es hoffentlich bald vorstellen können. Kann nur leider momentan nicht so viel daran arbeiten wie ich möchte.

LG Christine

 

Hallo, eine neue Version für Euch.

an Barde: ich wollte niemanden mit dieser Geschichte gruseln, bin doch in der Kategorie Alltag :) Oder hattest Du den Eindruck Dich gruseln zu müssen? Ich glaube nicht ;)
Mal sehn, ob Dir die Geschichte nun besser gefällt. Bin schon gespannt auf Deine Meinung, ehrlich!!

LG Christine

 

wow, eine tolle geschichte, ich mag solche geschichten sehr gerne. ist wirklich gelungen.
less

 

Hallo Less, freut mich sehr das es dir gefallen hat!!
LG Christine:bounce:

 

Mal sehn, ob Dir die Geschichte nun besser gefällt. Bin schon gespannt auf Deine Meinung, ehrlich!!

so habe ich mir deine geschichte noch mal durchgelesen.

ich habe die urfassung leider nicht mehr im gedächnis, aber ich sehe, dass du einiges verändert hast. ich weiss aber jetzt nicht, ob diese version jetzt besser ist als dir urfassung. wenn ich aber so meine kritik noch mal durchlese, dann muss ich sagen, dass ich sie genau so wieder schreiben würde. es tut mir leid!
du siehst aber, dass alles nur persönliche meinung ist. denn, wie less es ausdrückt:

wow, eine tolle geschichte, ich mag solche geschichten sehr gerne. ist wirklich gelungen.

es hängt immer von der erwartung des lesers ab *smile*.

bis dann

barde

ich gehe in Gericht mit meinem Leben.
"in" >> "ins"

So schweife ich zwischen meiner Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft hin und her.
keine gedankenstriche, besser kommas

ich töten mit Blicken.
"töten" >> "töte"

was ich diesen Menschen damit antue.

"diesen" >> "diesem"

widme ich mich meinem Schicksal wieder zu.

ohne "wieder zu" oder anstatt "widme" >> "wende"

Noch fünf Stationen dann muss ich aussteigen.

hinter "Stationen" ein komma

Nachhause, ich will nicht, ich mag neues sehen, erleben.

"Nachhause" >> "Nach Hause"
"neues" gross
der ganze satz klingt zu holprig. besser: Ich will nicht nach Hause; ich möchte Anderes sehen, Neues erleben.

Was erwartet mich denn schon dort? Routine, Zeit totschlagen, tote Hose.
"tote Hose" würde ich unbedingt herausnehmen, nicht nur weil es einfach als ausdruck nicht so schön klingt, sondern auch wegen dem bezug zur musikband

Außer in dem Fotoladen, ich hole noch den Film ab den mein Mann letzte Woche voll geschossen hat ab, ist ein neuer Angestellter, mit dem könnte ich mich ja vielleicht unterhalten.
noch ein holper-satz.
hinter "ab" ein komma
"voll geschossen" schlechter ausdruck
besser: Auf meinem Heimweg kehre ich noch in den Fotoladen ein, die entwickelten Bilder meines Manns abholen. Dort ist ein neuer Verkäufer, vielleicht kann ich mich mit ihm ein wenig unterhalten.

Ich schätze sie auf etwa achtzig Jahren.

"Jahren" >> "Jahre"

Aber in ihren Augen liegt ein Glitzern das ein Gefühl des Zufriedenseins ausstrahlt, ich beneide sie um dieses Gefühl, mir fehlt es bereits seit einiger Zeit.
hinter "Glitzern" ein komma
"des Zufriedenseins" besser "der Zufriedenheit"

Das Problem ist nur, das ich im Grunde glücklich mit meinem Leben bin.

"das" >> "dass"
der inhalt widerspricht

Wer würde mich schon vermissen?

interessante frage!

Ich meine das ich mein Leben manchmal zu einfach führe, ohne dass etwas spektakuläres passiert.

hinter "meine" ein komma
"das" >> "dass"
"spektakuläres" gross

dass ich mich dann unattraktiv fühlt,

"fühlt" >> "fühle"

die Augenbrauen gehören auch mal wieder nach gezupft

"nach gezupft" zusammen

Wenn ich dann über die Leere in mir anfing zu sprechen, bekomme ich nur einen fragenden Gesichtsausdruck und den Satz:

zeitenproblem - entweder rückblick in die vergangenheit, oder weiter gegenwart, aber nicht beides zugleich.

"Ich weiß gar nicht was Du willst!"

hinter "nicht" ein komma

und wenn ich ehrlich bin weiß ich es auch gar nicht.

"und" gross
hinter "bin" ein komma
zum besseren verständnis würde ich "gar" mit "wirklich" ersetzen

Ich kann es ihnen auch nicht erklären was mich wirklich spannungslos macht.
hinter "erklären" ein komma

Ich mach ich mir gedanklich Notizen was ich alles in meinem Leben ändern möchte oder was ich alles meiner Mutter noch sagen will, sozusagen abrechnen mit ihr, was sie alles mir verdorben hat mit ihrer Erziehung.

schrecklicher satz!
"Ich mach ich" >> "Ich mache mir"
hinter "Notizen" ein komma

Was ich alles noch Lernen will, Sprachen, etwas Kunstvolles usw.

"Lernen" klein
"usw." keine abkürzungen. besser >> "und vieles mehr."

"Hallo“, schau mich an"
hinter "Hallo" keine Anführungsstriche
hinter "an" ein ausrufezeichen

"Weil es einfach passiert, ich wache auf und die Welt ist nicht mehr die, die ich liebe, sie läßt mich weinen ohne Grund"
ein punkt hinter "Grund"

"Du vergeudest damit wertvolle Minuten"

ein punkt hinter "Minuten"

"Ist mir egal"
ein ausrufezeichen hinter "egal"

"Nein ist es dir nicht, Du bist nur nicht wach, wach auf und sieh dich um, sieh die Welt um dich, mach deine Augen auf!

"Du" klein

Schwups, die alte Dame loste sich in Rauch auf, weg war sie.
ab hier veränderst du die zeit!!!
"loste" >> "löste"

Na super, nun fang ich auch noch zu phantasieren an, ich verdrehte die Augen, schloss sie und lehnte mich zurück.

hinter "an" den satz beenden

Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und schmollte demonstrativ mit meiner Unterlippe.
Laut kamen die Worte über meine Lippen:

"lippe" ist doppelt. besser: "Laut rief ich aus:"

"So, dass habt ihr nun davon, ich werde verrückt und alles nur weil, sich niemand mit mir beschäftigt.“

das komma nicht hinter sondern vor "weil"

Da sah ich ein Photo auf dem Boden liegen, zerknittert.

"Photo" besser >> "Foto"

Ich hob es auf, es war die alte Dame auf dem Photo, sie stand vor einem prächtigen alten Baum und drei Frauen mittleren Alters mit ihren Kindern standen um sie rum, alle lächelten.

schrecklicher satz. schon wieder "Photo". besser: Ich hob es auf und sah die alte Dame darauf...

Es war genau dieser Baum den mein Mann vor einem Jahr neben die Garage pflanzte.

was??? wie ist das möglich?
hinter "Baum" ein komma

 

Hallo Barde, recht schönen Dank für Deine mühselige Hilfe. Ich habe all die kleinigkeiten schon verbessert.

Ja mit dem Stil, dem einen gefällst dem anderen nicht, ich mach es auf jeden fall so: wenn ich denke das die Geschichte so fertig ist, wie ich es mir vorstelle, dann bleibt die auch so.
Aber trotzdem ist doch jeder froh wenn er nicht nur positive meldungen bekommt, dann wären ja alle schon berühmt!!
Also ich freue mich jedenfalls über so schöne positive Meldungen, genauso wie ich die konstuktive Kritik nie ignorieren würde.

grüße an alle Christine

 

...zugegeben, mit der Zeichensetzung hat barde ja schon recht, (ich darf gar nciht an meinen Beitrag denken...)aber ansonsten sieht er einfach alles zu schlecht, der barde*smile*
less

 

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