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Die Frage

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09.01.2010
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Die Frage

DIE FRAGE


Ich war gerade erst aus ihrer Tür getreten und habe mein Fahrrad aufgeschlossen.
Mein Kopf ist wie leergefegt. Ich kann an nichts denken, außer dieser einen Sache, die meinen Kopf nicht mehr verlassen will. Diese eine Frage, warum muss ich soviel darüber nachdenken? Ich kenne doch die Antwort – oder etwa nicht? Wie bin ich nur in diesem Schlamassel gelandet?

Ich war zu meiner Freundin gefahren, um etwas mit ihr zu unternehmen. Alles war in Ordnung, doch dann kam der Satz der mich dazu brachte über mein Leben und meine Lebenseinstellung nachzudenken. Diese eine Frage, die sie mir gestellt hat. Eine Frage worauf ich zunächst stutzen musste.

Ich bin schon lange mit ihr zusammen, doch sie hat mich noch nie so aus meinem Konzept gebracht.

Ich saß neben ihr, aus den Lautsprechern ihres CD-Players war Lucky Man von The Verve zu hören. Ein besserer Song hätte gerade nicht laufen können. Es wirkte beinahe so als hätte sie das Lied absichtlich angehabt.
The Verve im Hintergrund, sie neben mir. Dann kam die Frage: „Bist du glücklich?“. Ich stutzte. Damit hatte ich nicht gerechnet und sagte nur: „Was meinst du?“. Sie antwortete mir nur : „Ob du glücklich bist?“. Ich war sprachlos und wusste nicht was ich sagen sollte. Ohne weiter über die Frage nachzudenken habe ich einfach mit „Ja!“ geantwortet.

Aber jetzt, wo ich hier so auf meinem Fahrrad sitze geht mir die Frage nicht mehr aus dem Kopf. Ganz alleine fahre ich die dunkle Straße entlang. „Bist du glücklich?“ dröhnt es in meinem Kopf.
Nun da ich darüber nachdenke schwirren mir Fragen im Kopf herum. Bin ich wirklich glücklich? Was ist Glück überhaupt?
Glück hat jemand, der im Lotto gewinnt. Glück haben Überlebende von Katastrophen. Diese Menschen sind glücklich über Geld oder ein „neues Leben“.
Ich bin kein solcher Mensch, aber trotzdem kann ich glücklich sein.
Glücklich Familie zu haben. Glücklich Freunde zu haben. Glücklich meine große Liebe zu haben.
Glücklich über bestandene Prüfungen.
Dennoch bin ich nicht glücklich, oder?
Meine Familie ist gegen alles was ich tue. Meine Freunde haben mir die kalte Schulter gezeigt.
Und die Prüfungen sind schon lange vorbei. Alles was mir bleibt ist meine Freundin.
Bin ich nun wirklich glücklich, wie ich behauptet habe?

Zuhause angekommen denke ich weiter darüber nach. Völlig geistesabwesend betrete ich mein Zimmer, lege mich aufs Bett und starre an die Decke.
In Gedanken versunken diskutiere ich mit mir selbst darüber, ob ich glücklich bin oder nicht.
Meine Antwort ist, um ehrlich zu sein weiß ich nicht, was meine Antwort ist.
Auf der einen Seite bin ich es. Ich bin glücklich eine tolle Freundin zu haben und, dass mir viele Wege offen stehen.
Andererseits bin ich es nicht. Ich bin unglücklich darüber, wie meine Freunde mit mir umgegangen sind. Ebenfalls unglücklich macht mich die Einstellung meiner Familie.

Jetzt da ich hier so liege kenne ich die Antwort.
Die Antwort ist weder Ja noch Nein, aber das Glück kann jederzeit wiederkommen, man muss es nur bei sich aufnehmen.

BlackDragon1988

 

Hallo Black Dragon,

herzlich willkommen hier!

Die Frage "bist du glücklich?" ist für mich keine philosophische, sondern eine persönliche.
Ein Ja oder Nein kann für einen Außenstehenden nicht plausibel sein, weil jeder seine glücklichen Momente und Lebenssituationen anders gewichtet. Diese Gewichtung hängt zum großen Teil von den persönlichen Zielen und Wünschen ab, auch ein wenig von der momentanen Stimmung, ja unter Umständen sogar vom Wetter. Regnet es seit Tagen, sieht man einiges düsterer als bei Sonnenschein.
Auch der Versuch, der Antwort mit Hilfe der Mathematik auf die Spur zu kommen, also glückliche und weniger glückliche Lebenssituationen einfach gegeneinander aufzurechnen, wie dein Protagonist es versucht, kann nicht der richtige Weg zu einer allgemein nachvollziehbaren Formel sein.

Die Antwort (Erkenntnis) deines Prot. "weder Ja noch Nein" ist die einzig richtige. Sie ist für jeden nachvollziehbar.
So gesehen beinhaltet der Text immerhin einen philosophischen Ansatz.

Textkram:

Mein Kopf ist wie leergefegt. Ich kann an nichts denken, außer dieser einen Sache, die meinen Kopf nicht mehr verlassen will.
Das kann raus. er hat ja die Frage im Kopf.

Ich war zu meiner Freundin gefahren, um etwas mit ihr zu unternehmen. Alles war in Ordnung, doch dann kam der Satz der mich dazu brachte über mein Leben und meine Lebenseinstellung nachzudenken. Diese eine Frage, die sie mir gestellt hat. Eine Frage worauf ich zunächst stutzen musste.
Da kannst du kürzen. Komm schneller auf den Punkt.

Ich saß neben ihr, aus den Lautsprechern ihres CD-Players war Lucky Man von The Verve zu hören. Ein besserer Song hätte gerade nicht laufen können. Es wirkte beinahe so als hätte sie das Lied absichtlich angehabt.
The Verve im Hintergrund, sie neben mir. Dann kam die Frage: „Bist du glücklich?“. Ich stutzte.
Auch hier dreht sich alles im Kreis. Raus mit den Wiederholungen.
= "angehabt" schlechte Wortwahl.

Gruß

Asterix

 

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