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Die Flucht

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01.04.2002
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Die Flucht

Einen Fuß vor den anderen setzen...
Unter mir grauer glatter vertrauter Beton. Die Schritte, die kurzen kraftvollen Schritte, immer noch zu hören. Sie haben soeben etwas unter sich zermalmt, dieses Knacken, es hallt in meinen Ohren. Nur ein kalkiges Schneckenhaus.
Ein warmer alkoholisierter Atem, immer noch zu spüren...
Oder doch nur der willkommene Windhauch des sommerlichen Abends, der um meinen Nacken streift? Keine Zeit den Kopf zu wenden. Ein innehalten meines Laufschrittes, viel zu lange...
Vielleicht noch ein Stolpern über den quer über dem Weg liegenden Schlauch. Grasbewachsene vertraute Betonstufen ins Paradies führend. Nur eine Hand voll Stufen, unzählige Male schon betreten, nun der Aufstieg in den Himmel.
Ich muss das Holztor am Ende der Stufen zu fassen bekommen.
Die Schritte, ich spüre schon jedes Schwung holen hinter mir als Windzug an meiner nackten Wade. Spüre schon die kalte kräftige klauenhafte Hand auf meiner Schulter, die mich zurückzieht, zurückreißt, in das Leben, mein Leben.
Der Aufstieg: beschwerlich, schmerzend, erlösend...
Langgezogene Stufen, den Arm nach dem von Harz klebenden Tor ausgestreckt.
Kein Griff zum Ziehen...
Glattes Holz...
Der warme Atem schon dicht an meinem Ohr.
Erfasse seitlich das Tor mit der rechten Hand.
Ziehe...
Reiße...
Schreie...
Breche zusammen.
Es ist verschlossen.

 

Hi Momo!

ich finde deine Kurzgeschichte hat irgendwas. Doch denke ich ebenfalls, dass sie auch ein bisschen zu kurz ist.
Du verstehst es eine Spannung aufzbauen, die in einem überraschendes Ende gelangt. Ich fand dieses Ende zum Schießen.

Wenn du vielleicht ein bisschen längere Geschichten schreibst, kannst du mich auf jeden Fall dafür begeistern.

cu_christoph

 

Echt gut :-) ...besonders da er/sie es am Ende doch nicht schafft.......

 

hääh????
Ich dachte er/sie/es schafft es nicht, weil die Türe verschlossen ist?!

Hab ich da was falsch verstanden?

Bitte um Aufklärung!

cu_christoph

 

Oooops, habs jetzt erst gemerkt. Sorry, hab statt

doch nicht schafft.......

doch noch schafft, gelesen.

Nehme alles zurück, sorry....

*sichindenbodenschäm*

cu_christoph

 

Hallo!
Ich bin erst neu dabei und habe mich erst einmal mit sehr kurzen Geschichten beschäftigt. Mein Ziel war es, in so wenig Sätzen wie möglich Spannung aufzubauen und ein unvorhersehbares Ende zu gestalten.
Vielen Dank für Eure Kritik!
Gruß Momo

 

Dann ein Herzliches Willkommen auf Kg.de!
Bei dieser Zielsetzung ist die Kurzgeschichte dir richtig gut gelungen. Du hast tolle Spannung aufgebaut, auch wenn ich das Ende enttäuschend fand. Was für eine Tür, warum überhaupt? Was macht der da? Wovor flüchtet dein Protagonist überhaupt?
Es hört sich mehr nach einem Ausschnitta aus einer Geschichte an.
Wie wär's mit einer Erweiterung?

Lieben Gruß
Maya

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi momo,

im Sinne der Spannung hast Du ein echt gutes Händchen bewiesen. In diesen wenigen Sätzen kommt viel Spannung auf, man schafft es, sich in die Figur hinein zu versetzen. Kurze Bilder - wie z.B. der Schlauch, unterstützen den Fortgang des Geschehens auf angenehme Weise.
Der offene Rahmen der Geschichte passt - wie ich finde - gut, durch ihn wird der Leser in dem kurzen und gleichzeitig tragenden Spannungsmoment gebannt.

Drei Sachen:

Unter mir grauer glatter vertrauter Beton.
grauer, glatter, vertrauter Beton.

, immer noch zu spüren...
Hier ist ein einfacher Punkt wirkunsvoller.

Die Schritte, ich spüre schon jedes Schwung holen hinter ...
jedes Schwung? Was meinst Du damit? So ist es jedenfalls nicht richtig - es fehlt auch ein Komma nach 'Schwung'.

Ein innehalten
Innehalten.

Grasbewachsene vertraute Betonstufen ins Paradies führend.
vor 'ins' ein Komma.

Wenn Du das noch berichtigst, dann ist an der Geschichte nichts mehr zu mäkeln.


Gruß, baddax

 

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