Hallo HotSoul,
wer sich in die Satire wagt, kommt auch darin um!
Nicht überall wo Satire draufsteht, ist auch eine drin.
Im Gegensatz zu Uffmucker, der, das sei fairerweise gesagt,ja auch sowas wie Restbedenken äußerte, ist es nicht schon bereits satirisch, eine nervige Frau umzubringen, das bleibt immer noch nach unseren allgemeinverbindlichen Gesetzen Mord.
Eine Hafterleichterung für satirischen Mord, unterstellt deine Geschichte enthielte dergleichen, ist mir nicht bekannt, kann aber sein, dass mir bei den ganzen Gesetzesreformen, die wie Weihnachten über uns seit Januar gekommen sind, was entgangen ist.
Wie dem auch sei, herzlich willkommen im falschen Forum lieber HotSoul, denn du hast falsch geklickt, deine Geschichte gehört entweder in das Forum Alltag, Seltsam oder Sonstiges.
Keine Bange, ich erklär es dir auch.
Zunächst einmal hat die Länge deiner Geschichte hiermit nichts zu tun, auch wenn ich den recht erfrischenden Kommentar von Schröderchen teile, irgendwie liest sich das alles wie eine Kurzfassung hinten auf der Klappe eines Taschenbuchs.
Nun denn, eine Satire ist eine Geschichte, die einen Sachverhalt mißbilligen möchte. Das muß nun keineswegs ein politischer Sachverhalt sein, sondern kann auch eine schlichte zwischenmenschliche Angelegenheit, wie hier geschehen betreffen.
Nur am Rande möchte ich erwähnen, dass ich die Einstellung deines Protagonisten zur Lebensart seiner Ehefrau als höchst kleinkariert und toleranzlos empfinde und ich doch ein wenig Sorge darum habe, der Autor dieser Geschichte könnte bereits in Scheidung leben, sämtliche Beziehungen abgebrochen haben oder ist grad dabei das Beil zu schärfen.
Oder sagen wir es mal positiv: es gibt noch viel zu lernen und an Lebensweisheiten zu erfahren für ihn.
Also zurück zum Verriß:es geht also bei einer Satire um einen Zustand, den der Autor mißbilligenswert findet und deswegen zum Gegenstand seiner Satire macht.
Das ist hier diese Frau, die ganz gegensätzlich und damit störend für den Protagonisten lebt und agiert.
Damit wäre ansich der erste Schritt zu einer Satire getan.
Der zweite Schritt ist nun der, diesen schlichten Sachverhalt: "Mann findet seine Ehefrau ätzend und bringt sie deshalb um" zu verfremden, entweder zu abstrahieren, zu überspitzen oder eben unkenntlich zu machen, und zwar mit dem Ziel, das erst der zweite Blick die eigentliche Intention offenbart.
Satire ist also nicht ins ironische gezogenes Geschehen, sondern Verfremdung des zu kritisierenden Sachverhalts.
Und exakt, ich weiß, bei dir fallen jetzt die Cents, das ist hier nicht geschehen. Der Protagonist ist sauer und reagiert mit Mord. Punkt.Keine Verfremdung, sondern schlicht B folgt auf A.
Damit ist die grundsätzliche Chance, einen mißbilligenden Sachverhaltn satirisch darzustellen, perdu und deine Geschichte ist leider auch nicht mehr dadurch zu retten, dass der Protagonist die ehemalige Dame seines Herzens, also seinen ehelichen Mißgriff eingipst.
Das ist gewiß etwas schräge und macht was her, aber wahrscheinlich sind erfolglose Schriftsteller so. Nur das reißt die Geschichte leider nicht mehr rum, sondern trägt dann allenfalls dazu bei, sie nicht in den Tod der langweiligen Geschichte zu schicken.
Das Frauchen einzugipsen und ihr am Ende sogar noch den Bucherfolg in die Hand zu drücken, ist schon recht nett gedacht und läßt mich, du siehst ich ziehe noch aus jeder Kleinigkeit eine große Hoffnung, daran glauben, dass an dir noch nicht Hopfen und Malz verloren gegangen ist und du durchaus nochmals einen Versuch hierher in die Satire mit einer neuen Geschichte wagen solltest.
Bis dahin darf ich dich höflich bitten, schnell und ohne Umschweife zu überdenken, wohin wir deine Geschichte verschieben dürfen.
Gruß lakita