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Die Farbenprinzen

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10.02.2010
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Die Farbenprinzen

Die Farbenprinzen

In dem Land hinter dem Regenbogen, im Reich der Fantasie, im sagenhaften Lus, wo alles, was Du Dir vorstellen kannst, möglich ist und die Träume der Kinder zubereitet werden, da lebten die drei Farbenkönige.

Der blaue König liebte sein Badezimmer. Er machte dort die höchsten Wellen.

Der gelbe König trug seine Nase hoch im Wind und vergaß schon einmal seine Hose anzuziehen.

Der rote König war der beste Koch in Lus. Man verehrte ihn wegen seiner Bolognese-Sauce.

Gemeinsam regierten sie über Lus und überwachten die Herstellung der Träume. In einer großen Fabrik saßen sie gemeinsam vor dem riesigen Monitor und beobachteten, wie die Farben gemischt wurden, damit Bilder aus ihnen entstanden.

Es war der beste Beruf der ganzen Welt.

Eines Tages besuchten die Söhne der Könige ihre Väter in der Fabrik.

Sie wollten alles erklärt bekommen.

Wie man die Töpfe füllt und wer sie umkippen darf.

Wer die Farben verrührt und wer die Pinsel benutzt.

Wer so große Seifenblasen pusten kann und wie die Träume in diese gelangen.

Sie stellten Fragen und Fragen und den Königen brummten schon bald die Köpfe.

Der blaue König brauchte eine Pause und kurze Zeit später hörte man die Wanne in seinem Badezimmer volllaufen.

Der gelbe König nutzte die Zeit, um sich ein Würstchen mit einer großen Ladung Senf zu holen.

Der rote König zog sich seine Clowns-Nase an und übte lustige Gesichter vor dem Spiegel.

Vor den Söhnen leuchteten die ganzen Knöpfe und Schalter der Traummaschine wie ein Feuerwerk aus tanzenden Glühwürmchen.

Der blaue Prinz summte sein Lieblingslied, drückte auf verschiedene Knöpfe und spielte an einem Steuerrad.

Der gelbe Prinz tanzte vor dem Computer und lenkte einen Gabelstapler hinüber zu den Farbtöpfen.

Der rote Prinz machte eine riesige Kaugummiblase und drehte sich auf dem Stuhl seines Vaters im Kreis herum.

Die Maschine ratterte und surrte und die Farbtöpfe füllten sich. Dann aber machte die Maschine ein seltsames Geräusch. Es klang wie eine Waschmaschine, wie ein Staubsauger und wie eine Spülmaschine, nur alles gleichzeitig.

Eine dunkle, schimmernde Blase stieg an die Decke der Fabrik und verschwand durch einen der großen Schornsteine nach draußen. Sie flog weiter, bis zum Regenbogen und nahm die große Rutsche zur Welt der Menschen.

Erschrocken schrieben die Prinzen einen Zettel, dass sie schnell nach Hause mussten und rannten hinaus aus der Fabrik. Sie hatten ein schlechtes Gewissen.

Die Könige der Farben kehrten zurück an ihre Plätze und nahmen ihre Arbeit wieder auf.

Der blaue und der gelbe König versuchten sich an einem leuchtend grünem Apfel.

Der gelbe und der rote König verrührten eine strahlende Mandarine.

Der rote und der blaue König mischten eine wundervolle Pflaume.

Am Abend verabschiedeten sie sich und gingen zurück in ihre Schlösser. In ganz Lus machten sich die Bewohner bereit, zu Bett zu gehen.

Die drei Prinzen lagen die ganze Nacht wach. Sie hatten ihren Vätern nicht erzählt, dass eine Blase entwischen und zu den Menschen unterwegs war. Sie machten sich Sorgen um die Träume der Kinder.

Am nächsten Morgen gab es für den blauen König und seinen Sohn Kaugummi-Eis zum Frühstück.

Der gelbe Prinz und sein Vater spielten Löwen und krochen unter den Küchentisch.

Der rote König und sein Sohn jonglierten über die Königin hinweg mit Tomaten um die Wette.

Doch die Prinzen waren sehr müde und die Könige beobachteten sie mit neugierigen Augen.

Kurz bevor dem blauen Prinz die Augen zufielen, fragte ihn der König:
"Was ist denn los mit dir, hast du nicht gut geschlafen?"

Der gelbe König musterte die dunklen Ringe unter den Augen seines Sohnes und fragte:
"Was hat Dir denn den Schlaf geraubt?"

Dem roten König landete eine Tomate auf dem Kopf und er fragte seinen Sohn:
"Bist Du zu müde um richtig zu zielen?"

Da erzählten die Prinzen ihren Vätern von ihrem Spiel und dem Geräusch und von der Blase. Und wie die Blase über den Regenbogen gerutscht und verschwunden war.

Die Könige telefonierten miteinander und gingen mit ihren Söhnen zur Traumfabrik. Der rote Sonnenaufgang ließ die gelbe Sonne hinauf an den blauen Himmel steigen.

Der blaue König erklärte:
"Die Kinder brauchen ihre Träume."

"Sie verstehen erst, was sie sehen, wenn sie nachts davon träumen.", sagte der gelbe König.

"Auf die richtige Mischung der Farben kommt es an.", sprach der rote König.

"Das Licht ist das wichtigste!" stimmten die drei Farbenkönige ein.

"Wir mischen die Farben, aber das Licht geben die Kinder dazu."

"Ohne Licht wird alles einfach nur schwarz, aber mit Licht erstrahlen Ihre Träume."

"Wir dürfen die Farben nicht zu dick und zu kräftig miteinander mischen, sonst reicht das Licht der Kinder vielleicht nicht aus, und sie haben schlechte Träume."

Die Prinzen schluckten auf, sie hatten bestimmt einigen Kindern schlechte Träume beschert.

Es tat ihnen leid und die Könige nahmen sie in ihre Arme und trösteten sie.

Am Abend gingen sie alle gemeinsam auf den Spielplatz hinter der Fabrik und spielten Farbensalat, das Lieblingsspiel aller Bewohner von Lus, dem Land hinter dem Regenbogen, im Reich der Fantasie.

Wenn ihr also eine schönen Traum hattet, dann habt ihr ihm sein Licht geschenkt.

Und wenn ihr einen schlechten Traum hattet, dann haben vielleicht nur die Farbenprinzen an der Traummaschine ihrer Väter herumgespielt und die Farben zu dick gemacht!

Gute Nacht!

 

Hallo,

hier der Versuch einer Bilderbuchgeschichte.
Leider kann ich nicht malen, aber wenn man sich vorstellt, es sind die Worte zu einem Bilderbuch, klappt es ganz gut!

kann hier vielleicht jemand malen und hat Lust darauf?

liebe Grüße,
tierwater

 

Hallo tierwater,
malen kann ich leider nicht mehr als ein paar Strichmännecken, aber Deine Geschichte hat mir trotzdem sehr gut gefallen. Sie hat so etwas leicht Exzentrisches, diese seltsamen Könige und all die absurden Dinge, die sie da veranstalten. Sehr gelungen. Und auch die letztendliche Aussage der Geschichte – woher die bösen Träume kommen könnten, finde ich eine sehr gute. Böse Träume betreffen ja jedes Kind irgendwann mal und können eine schreckliche Erfahrung sein.

Ein bisschen unsicher bin ich, ob Du nicht vielleicht zu viel in die Geschichte gepackt hast. Es geht so drunter und drüber, was mir als erwachsenem Leser sehr gut gefällt, wo ich aber nicht sicher bin, ob da nicht Kinder (besonders kleinere) irgendwann abschalten. Kommt halt drauf an, an welche Altersgruppe Du bei dieser Geschichte gedacht hast. Bei jüngeren Kindern wäre wohl weniger mehr. .Aber ansonsten ist die Geschichte von der Art, wie sie mich als Kind begeistert hätte.

LG
Sammamish

 

Hallo sammamish,

vielen Dank für Deine Worte, schön, dass Dir die Geschichte gefallen hat.

Gedacht ist die tatsächlich für kleinere Kinder, so zwischen drei und sieben Jahren. Ich glaube nicht, dass die dabei abschalten... Ich hab natürlich Bilder dazu im Kopf.

Die Maschine, die Farben... Nun ja, wenn ich das mal umsetzen könnte...

mhmmmm, mal sehen, vielleicht mal an Kinderbuchverläge schicken.

Einen schönen Abend noch,
tierwater

 

Hi tierwater,

Ich finde deine Geschichte sehr schön! Sie ist angenehm zu lesen und „sanft” gschrieben. Auch der Inhalt....wunderbar.
besonders schön finde ich den Satz
”Wenn ihr also eine schönen Traum hattet, dann habt ihr ihm sein Licht geschenkt.”
Wunderschöne Geschichte!!!
LG saiana

 

danke schön!

ich bin auch sehr zufrieden damit, da hat es mal gut zusammengepasst!
nur den Titel mag ich nicht, mir will aber auch partout kein besserer einfallen...
Mein Lieblingssatz ist:

Wie man die Töpfe füllt und wer sie umkippen darf.

liebe Grüße,
tierwater

 

Hallo Tierwater,
Auf jeden Fall ist die Geschichte interessant und hebt sich ab.
Wieweit Kinder die vielen Anspielungen verstehen, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall versuchst du viele bunte Bilder zu malen, wobei die Farben gut gelungen sind, der Rest, die Gestalt der Könige und der Prinzen usw. aber noch recht unscharf ist.
Das mit der dunkel schimmernden Blase habe ich ein kleines Problem, weil sie recht sanft entschwindet, da müsste noch etwas her, was die Bedrohung steigert; jedenfalls fand ich, dass dieser "Höhepunkt" der Geschichte recht hastig abgewandelt wurde.

Am Abend verabschiedeten sie sich und gingen zurück in ihre Schlösser. In ganz Lus machten sich die Bewohner bereit, zu Bett zu gehen.
Das konstrukti finde ich etwas abgehackt.

LG
Bernhard

 

hallo bernhard,

danke für Deine Kritik,
ja, es stimmt, vielleicht bin ich da etwas wenig auf die charaktere eingegangen, aber beim schreiben hab ich mich bewusst reduziert, weil es ja die worte zu einem bilderbuch sein sollen. wahrscheinlich dazu schon etwas zu lang, aber noch mehr geht gar nicht.
wegen der blase:
da spricht dann natürlich auch das bild mehr, als es die worte können, bzw. sollen.
die wortwiederholung "in" werde ich ändern :)

wodurch hebt sie sich denn nun eigentlich ab?

ach, und bei kindern kommt sie, bisher zumindest, sehr gut an!

liebe grüße,
tierwater

 

Hallo tierwater,
Ich glaube, deine Geschichte hebt sich dadurch ab, dass sie besonders farbenfroh ist.
LG
Bernhard

 

Hey tierwater,
ich fand deine Geschichte auch sehr schön :) Würde mich mal interessieren ob du sie schon an einen Kinderbuchverlag geschickt hast?
Noch eine kleine Idee zu der schwarzen Blase, nimm doch einfach ein Farbengewitter oder so etwas in die Art; Kinder sehen Gewitterwolke so gut wie immer als ein böses Zeichen an.
Nur eine kleine Idee, die mir grade durch den Kopf geschossen ist.

Liebe Grüße
Julia

P.s: ich könnte mir vorstellen mich mal am Zeichnen der Geschichte zu probieren, bin allerdings erst mal die nächste Zeit im Urlaub und möchte auch nichts versprechen. Wäre aber durchaus interessant...

 

Hallo Julietchen!

danke für Deine Worte! Und schön, dass Dir die Geschichte gefallen hat!
bisher habe ich sie noch nicht rausgeschickt, ich möchte gerne erst einmal an den illustrationen arbeiten. also, wenn Du magst, kannst Du auch gerne mal ein Bild malen. mein vorschlag: die farbenmaschine, an der die könige arbeiten, wird bei mehreren Bildern den Hintergrund einnehmen müssen, also hätte ich gerne einen entwurf dazu, sowie von den königen, einer reicht wahrscheinlich schon!
ich habe allerdings, das muss ich dazu sagen, schon mehreren leuten bescheid gegeben, warte aber noch auf erste entwürfe. und wenn Du mir sagst, DU malst etwas, dann warte ich auf jeden fall auch noch!

werde mir wohl eine deadline für die entwurf abgabe setzen müssen.
ausserdem kannst DU Dich gerne bei mir melden, wenn Du mehr info, oder mehr input von meiner seite brauchst!

liebe grüße,
tierwater

 

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