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Die fünfundzwanzigste Stunde

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18.06.2014
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Die fünfundzwanzigste Stunde

Vor nicht allzu langer Zeit, wanderte ein alter Mann. Er ging schon fast sein ganzes Leben.
Bergauf, Bergab. Links und rechts, auch geradeaus, doch nie zurück.
Die glühend heiße Sonne stand dem alten Mann stets im Rücken.

Er wanderte und wanderte, bis ein Fremder am Wegesrand fragte: "He! Ihr da! Wohin des Weges?"
"Na, auf der Suche nach meiner Liebsten. Und womit verbringt Ihr Eure Zeit?".
Doch der Bauer lachte nur und säte weiter seine Samen aus. "Auf bald, Fremder!", erwiderte er, als der alte Mann ihm den Rücken zukehrte um die Sonne wieder im Rücken zu spüren.
Auf bald? Dieser Fremde war komisch, immer nur wurde ihm alles Gute auf seiner Suche gewünscht. Auf bald? Schon seit über fünfundzwanzig Sommern war er auf dem Weg seiner Liebsten entgegen, doch noch nie hatte er einen Menschen zweimal gesehen.
Er folgte einem kristallklaren Fluss, der sich seinen Weg durch das üppig bewachsene Hinterland gesucht hatte und traf auf einen weiteren Fremden, der ihn fragte: "He, Ihr da! Wohin des Weges?"
Der alte Mann, immernoch das Lächeln auf dem Gesicht, antwortete: "Na, auf der Suche nach meiner Liebsten. Und womit verbringt Ihr Eure Zeit?"
Der Fischer schaute ihn genauer an, lächelte, holte sein Netz ein und erwiderte "Auf bald, Wanderer!", als der alte Mann ihm den Rücken zukehrte um dem Fluss weiter zu folgen.
Auf bald? Schon wieder? Naja: "Auf bald!"
Er wanderte und grübelte. Er grübelte mehr, als dass er wanderte. Er erschrak. Niemals grübelte er, das hielt ihn nur vom vorankommen ab.
Er kam an einem grünen Wäldchen vorbei, aus dem ihm Vogelgezwitscher entgegen gesungen wurde, als ihn ein dritter Fremder aus seinen Gedanken holte:
"He, wohin des Weges?". Der alte Mann schaute erschrocken auf und schaute den Fremden an. "Na auf der Suche nach meiner Liebsten." Er stockte und holte tief Luft.
"Kennen...Kennen wir uns? Ich habe das Gefühl, euch schon einmal gesehen zu haben."
"Ich war schon überall in diesem Land", war alles was der Holzfäller erwiderte.
Der alte Mann wendete sich ab und stellte fest, dass seine rote Sonne ihm ins Gesicht schien.
"Auf bald, mein Freund!", rief der Holzfäller ihm hinterher.
Der alte Mann schauderte, legte einen Gang zu und wollte dieses Land nur schnell hinter sich lassen.
Er wanderte und wanderte, wie er schon seit langem nicht mehr gewandert war. Er ließ alles hinter sich, er vergaß die steinigen Wege durch die Berge, die sanften Furten, durch die er gewattet war. Er vergaß die blumigen Wiesen, den Duft der Rosen, das Zwitschern der Vögel und das Zirpen der Grillen.
Er stieg über eine letzte Düne und plötzlich vernahm der alte Mann den salzigen Geruch der See, ihren kühlen Atem auf der Haut und das Kreischen der Möwen. Eine kühle Brise auf seiner Haut versprach ein lautloses Wort der Liebe.
Er setzte sich auf eine hölzerne Bank unter einer alten Eiche, die nur noch ein einzelnes halb verwelktes Blatt trug und schaute seiner Sonne beim Untergehen zu. Seit langem spürte er. Endlich war er da. Der alte Mann konnte seine Geliebte sehen. Ihr flammend rotes Haar, stets eine weiße Rose im Haar. Ihre perlweise Haut, die in der Sonne schimmerte. Den Duft ihrer Haut, von dunklen Tulpen, ja das träumte er.
"Wieder und wieder bin ich gewandert, nur wozu? Ich bin auf der Suche nach meiner Liebsten! Mit jedem Schritt den ich tu' komme ich ihr näher. Mit jeder Stunde, die verstreicht, fühle ich immer mehr ihre Nähe, immer mehr und mehr."

Er starrte weiter in die untergehende Sonne, als ihm jemand mit einer tief ins Gesicht gezogenen, dunklen Kapuze eine eiskalte Hand auf die Schulter legte. Er sprach ihn mit einer dem alten Mann bekannten Stimme an: "Mein Freund, du bist auf deinem Weg sehr weit gekommen, hat es sich gelohnt?"
Doch der alte Mann erwiderte nur: "Ich kann Sie spüren!" Mit Tränen im Gesicht schaute er den Fremden an.
"Ich sehe endlich meine Liebste wieder."
"Komm mit mir, Freund und Wanderer. Dein Weg endet: Ich darf dich zu deiner Geliebten bringen."
Das letzte Blatt der alten Eiche vergilbte, flatterte im Wind und wehte in dem Moment fort, als des alten Mannes Sonne ihren letzten wärmenden Hauch von sich gab.

 
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Hallo Liebe Wortkrieger.
Hier meine erste Kurzgeschichte. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich sie einstellen soll, letzlich auch noch etwas geändert. Sie ist noch lange nicht Perfekt, das weiß ich. Jedoch hoffe ich, Ehrfahrungen zu sammeln.
Ich möchte mehrere Eindrücke zusammenklauben, bevor ich den ersten Teil meines Romans einstelle um Fehler zu korrigieren.
Ich bin gerne bereit diese Geschichte zu bearbeiten und freue mich über jegliche ordentlich angeführte Kritik und werde auch auf sie eingehen.
Vielen dank für's lesen.

 

Servus Hanson, willkommen hier.

Bei der schier unüberschaubaren Menge von Geschichten hier im Forum ist es eine ganz schlechte Strategie, um Leser anzulocken, wenn schon der Titel falsch geschrieben ist.

Die 25te Stunde
Abgesehen davon, dass es 25ste heißen müsste, solltest du die Zahl sowieso ausschreiben (Die fünfundzwanzigste Stunde). Soviel Zeit sollte man sich für einen literarischen Text schon nehmen.
Darüber hinaus finden sich in deinem ja doch recht kurzen Text dermaßen viele Fehler, dass mir ehrlich gesagt die Lust vergeht, mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen.
Ich ersuche dich, die Geschichte in etwas seriöserer Form zu präsentieren, dann will ich mich auch gerne mit dem Inhalt beschäftigen.

Vor nicht alzu [allzu] langer Zeit, wanderte ein alter Mann.

Berg auf, Berg ab [Bergauf, bergab]. Links und Rechts [rechts], auch Geradeaus [geradeaus], doch nie zurück

Schon seit über 25 [fünfundzwanzig] Sommern

Der alte Mann, immernoch [immer noch] das lächeln [Lächeln] auf dem Gesicht,

Schon Wieder [wieder]?

Er grübelte mehr, als das [dass] er wanderte.

das hielt ihn nur vom vorankommen [Vorankommen] ab.

"Auf Bald [bald], mein Freund!"

wie er schon seit lagem [Langem oder langem]

Er stieg über eine letzte Düne und plötzlich vernahm der [er] den salzigen Geruch der See,

Mit jeder Stunde [Komma] die verstreicht [Komma] fühle ich immer mehr ihre Nähe,

Er sprach ihn mit einer dem alten Mann bekannten Stimme [an]

offshore

 
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Hallo offshore,

entschuldige bitte die Rechtschreibfehler. Habe sie korrigiert. Allerdings kann ich nicht das Thema (nicht die Überschrift) umbenennen.
Mir ist bewusst, dass dieses Forum nicht dazu da ist, um dermaßen peinliche Rechtschreibfehler zu korrigieren. Ich werde meine zukünftigen Texte konzentrierter durchlesen und bearbeiten.

Grüße

 

Den Titel kann nur ein Moderator ändern. Wenn du in der Kopfleiste auf „Mitglieder“ klickst, findest du dort unter dem Stichwort „Das Wortkrieger-Team“ eine Liste mit den Moderatoren. Und dann schickst du einem/einer von denen eine PM mit der Bitte um Titeländerung.

 

Hallo Taschmetum,

schön, dass dir meine Geschichte gefällt.
Es war nicht meine Absicht den Leser ratlos zurückzulassen. Allerdings habe ich wirklich sehr metaphorisch und gleichnishaft geschrieben.
Zu deinen Fragen:
Die Geschichte ist tatsächlich eine Metapher für das Leben. Die Geschichte soll die Lebensereignisse darstellen, die der Mann nach dem Tod seiner Frau vor fünfundzwanzig Jahren hatte. Der Bauer, der Fischer und der Holzfäller stehen für jeweils unterschiedliche, jedoch wichtige Lebensereignisse, die den alten Mann direkt betreffen sollen. Er wendet sich jedoch immer ab und wandert weiter, ohne zurückzublicken. Die unterschiedlichen Wege (Berge, Wiesen, Flusslandschaften usw), stellen unterschiedliche Lebensabschnitte dar, in denen der Protagonist schwer, leicht oder normal vorankommt.

Der Tod, den der Mann am Ende wiedersieht, spricht ihm mit einer ihm bekannten Stimme an. Das sollte eine Reflektion des Mannes an den Tod seiner Frau sein, da er die Stimme des Todes bereits kennt.

Er starrte weiter in die untergehende Sonne, als ihm jemand mit einer tief ins Gesicht gezogenen, dunklen Kapuze eine eiskalte Hand auf die Schulter legte. Er sprach ihn mit einer dem alten Mann bekannten Stimme an:

Der Mann stirbt leider am Ende der Geschichte. Ich dachte jedoch, dass das klar wäre. Hier habe ich auch sehr bildlich gesprochen, allerdings dachte ich, der Satz sollte hier klar sein.
"Komm mit mir, Freund und Wanderer. Dein Weg endet: Ich darf dich zu deiner Geliebten bringen."
Das letzte Blatt der alten Eiche vergilbte, flatterte im Wind und wehte in dem Moment fort, als des alten Mannes Sonne ihren letzten wärmenden Hauch von sich gab.
Der Baum sollte ebenfalls das Leben des Mannes darstellen. Hier hätte ich vielleicht am Anfang etwas zu erzählen sollen.

Zur Überschrift ganz kurz:
Der alte Mann ließ sich von nichts in seinem restlichen Leben aufhalten, weder Gespräche, noch der Weg an sich. Im letzten Monolog sagt er:

Mit jedem Schritt den ich tu' komme ich ihr näher. Mit jeder Stunde, die verstreicht, fühle ich immer mehr ihre Nähe, immer mehr und mehr."
Der Gedankengang des Mannes dahinter ist, dass er das Leben nur zeitlich gesehen hat, allerdings keinen Weitblick mehr besaß (darauf bin ich leider auch zu wenig eingegangen). Er denkt zum Schluss immernoch, dass wenn der Tag eine Stunde länger gegangen wäre, er mehr Zeit gehabt hätte seine verstrobene Frau zu finden.

Ich hoffe ich konnte alle Fragen beantworten, freue mich über dein Feedback und werde es für meine nächsten Kurzgeschichten und Romane weiterhin benutzen.

Grüße,
Hanson

 

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