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Die etwas andere Geliebte

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08.01.2004
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Die etwas andere Geliebte

Es war einer dieser Tage, bei denen man schon beim Aufstehen ein schlechtes Gefühl hatte. Der erste Blick auf den Wecker war eine Zumutung:8:04 Uhr.
Oh Mann, dachte sie was soll das?
Es ist Samstag, ich kann ausschlafen, wieso werde ich wach?
Neben dem leisen Atmen ihres Mannes, der neben ihr lag und noch tief in Träumen versunken war, vernahm sie ein vertrautes Geräusch – es regnete. Sie seufzte, die ganze Woche über freute sie sich aufs Wochenende und nun das. Bei dem Wetter würde ihr Mann nicht nur den ganzen Abend, sondern auch den Tag über in seinem Keller vor dem Computer verbringen, eintauchen in eine virtuelle Welt, in der er ein Held sein kann, sich stundenlang mit Gleichgesinnten unterhalten, jegliches Eindringen von ihr in sein Reich als Störung oder Kontrolle empfinden.

Ja, es gab eine Zeit, die anders war, in der er ihr das Gefühl gab wichtig für ihn zu sein. Heute klangen selbst Sätze wie „ich liebe dich“ wie nebenbei gesagt.
Sie dachte an ihr erstes Treffen, er konnte die Hände kaum von ihr lassen, immer wieder fanden ihre Lippen zu einander.
Wann hatte er sie eigentlich zum letzten Mal geküsst?
Sie wusste es nicht. Der Gedanke machte sie traurig.
Wieso hatten sie ihre Liebe verloren?
Eine Liebe von der sie glaubten, dass sie stark genug sei alles zu überstehen.
Lag es an ihr?
OK, sie war etwas dicker geworden, das Leben war nicht spurlos an ihr vorbei gegangen.
War es das was er suchte, eine makellose Schönheit ohne Ecken und Kanten?
Sie glaubte nicht.
Sie stand auf und ging ins Bad, ihre nackten Füße verursachten ein leises Geräusch auf den kalten Fliesen. Sie sah zu Boden und lächelte ironisch, wie oft war sie morgens nach einem heißen Liebesspiel ins Bad gegangen, ihre Füße noch erhitzt hinterließen leichte Spuren auf dem Boden...und heute?
Sie setzte sich auf den Rand der Badewanne und ließ den Kopf hängen, war das alles?
Nur Erinnerungen an heiße Nächte, in denen sie sich wohl fühlte?
Wie oft hatte sie sich sündige Dessous angezogen und dabei schon die Vorfreude auf den Sex genossen?
Wenn er dann bei ihr war, seine Hände sie berührten, sie langsam auszog, empfand sie keine Scham nur pure Lust. Ließ seine Lippen ihren Körper erkunden, zog sich nicht zurück, öffnete breitwillig ihre Beine, wenn seine Zunge über ihre Leisten strich, wand sich unter seinen Zärtlichkeiten bog sich ihm entgegen, um dann selbst die Initiative zu ergreifen, seine Männlichkeit zu liebkosen in freudiger Erregung der dann folgenden Vereinigung, die sich in Extase steigerte. Warum nur erschien ihr heute alles so steril?
Selbst der selten stattfindende SEX, was einmal heiß und feurig war lief geplant und monoton ab.
Niedergeschlagen ging sie in die Küche, machte Frühstück. Als sie in die Stube ging hörte sie am leisen monotonen Summen des Lüfters ihres Computers, dass ihr Mann unbemerkt von ihr aufgestanden und in den Keller gegangen war.
Wut stieg in ihr auf.
Das Frühstück verlief wortlos, die Welt war grau. Regentropfen liefen an der Fensterscheibe runter wie die unsichtbaren Tränen über ihre Wangen. Ihr Mann hatte sich bereits wieder in den Keller zurückgezogen, sie stützte ihr Kinn in die Hand und begann zu träumen. Dachte an ihren neuen Kollegen, der seit ein paar Tagen zu ihrem Team gehörte. Schon bei der Vorstellung durch ihren Vorgesetzten verspürte sie ein unsicheres Gefühl, als ihre Augen sich begegneten und er ihr zu nickte.
Herzklopfen bekam sie als er in ihrem Büro stand und sich Infos einholte.
Herzklopfen bekam sie, auch wenn er mit ihr kurz telefonierte, wurde rot, wenn ein unerwartetes Kompliment kam.
Sie dachte an ihn, an seine Augen, die sie anstrahlten, als sei sie etwas Besonders.
Ein Blick zur Uhr, Frühstückspausenzeit, was er wohl machte?
Sicher schlief er noch. Sie hatte keine Ahnung ob er in festen Händen war, einen Ehering trug er nicht. Einmal, als sie ihm eine Tasse Kaffee eingoss fragte er, ob sie ihren Mann auch so verwöhnte. Etwas irritiert hatte sie „meinen Mann?“ gefragt und er hatte auf ihren Ring gedeutet. Später ärgerte sie sich ob ihrer Feigheit ihn nicht selbst gefragt zu haben. Es war schwer sich vorzustellen, dass es keine Frau in seinem Leben gab, aber sie ertappte sich dabei, dass sie es sich wünschte, aber warum?
Plötzlich schien die Sonne und für einen winzigen Augenblick verschwand der Schatten von ihrer Seele. Sie ging in den Keller, ihr Mann sah kurz auf, zog an seiner Zigarette, die er im Mund hatte während er etwas unbeholfen die Tastatur bearbeitete.
Nach einer Weile sah er noch mal auf. „Was gibt’s?“
„Die Sonne scheint, ich dachte wir könnten ein bisschen rausgehen“.
Er tippte weiter, sie spürte einen Stich im Herzen und Unsicherheit in sich aufsteigen.
„Wo willst du denn hin?“, knurrte er.
„Vielleicht zum Frühjahrsfest ins Fischerdorf....“,
„Nö, das ist mir zu weit wir können hier spazieren gehen“, fiel er ihr ins Wort.
„OK“, meinte sie, schluckte und wünschte sich, dass es wieder zu regnen begann......

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi - und herzlich Willkommen auf kg.de,

Deine Geschichte lässt mich zwiegespalten zurück, zum einen hast Du teilweise sehr nette und schöne Bilder in Deinen Text eingebaut (z.B. "liefen an der Fensterscheibe runter wie die unsichtbaren Tränen über ihre Wangen." oder " 'OK“, meinte sie, schluckte und wünschte sich, dass es wieder zu regnen begann......") So etwas liest sich wirklich gut. Auch sind die Gedanken der Frau zumeist verständlich und ihr wehmütiges Schwelgen in den Erinnerungen kommt glaubwürdig rüber.

Zum anderen finde ich zwar die Aussage in dem Text (was sicher gut ist), aber nicht die Wichtigkeit, bzw. das Energische dahinter. Die Ehe verflacht, der Mann scheint nicht mehr interessiert, der Kollege wird dafür interessant. Du beschreibst mit - wie gesagt - teilweise schönen Worten eine doch relativ voraussehbare Szene. Was mich persönlich vor allem störte, war das Ende, da der Mann sagte: „Nö, das ist mir zu weit wir können hier spazieren gehen“. Damit bricht das bis dahin pro-Ehefrau-Bild in meinen Augen, da er ja doch Bereitschaft zeigt (wenn es gar so schlimm wäre, wie Du es darstellst, würde er sicher keine Kompromisse mehr eingehen). Dadurch wirkt der Text auf mich doch eher schwankend in seiner Aussage.
Dazu kommen noch einige Tippfehler, z.B.:

"wie neben bei gesagt." nebenbei

"die sich in Extaste steigerte" Extase (glaub ich )

"...Wecker war eine Zumutung 8:04 Uhr." wprde ein : nach Zumutung setzen.

"einvertrautes" ein vertrautes


Vielleicht vor dem Posten noch einmal durch die Rechtschreibprüfung schicken.
Auch solltest Du die Kommasetzung noch einmal durchchecken, z.B.

- eingeschobene Sätze: "ihre Füße noch erhitzt hinterließen" da fehlen zwei Komma, die die Worte 'noch erhitzt' umranden

"Als sie in die Stube ging hörte sie am leisen monotonen Summen des Lüfters ihres Computers"
Mit der (neuen) Kommasetzung bin ich mir auch nie 100% sicher, aber ich denke, zwischen 'ging' und 'hörte' muss ebenfalls ein Komma. Nach solchen Konstellationen solltest Du den Text noch einmal durchschauen.
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"aber sie ertappte sich dabei, dass sie es sich wünscht," das müsste 'wünschte' heißen, da in der Vergangenheit

Inhaltlich finde ich diesen Übergang bedenklich:
"...war schwer sich vorzustellen, dass es keine Frau in seinem Leben gab, aber sie ertappte sich dabei, dass sie es sich wünscht, aber warum?
Plötzlich schien die Sonne und für einen winzigen Augenblick verschwand der Schatten von ihrer Seele. "
Zuerst fragt sie sich, warum sie es wünscht, was ja eher Zweifel an der eigenen Person darstellt. Warum scheint dann auf einmal die Sonne - als positives Zeichen. Ist meiner Meinung nach etwas plötzlich.

Gruß, baddax

Ach ja, was mir nicht ganz klar ist, ist der Titel: meinst Du damit den Rechner des Mannes? Sozusagen die Konkurrentin? Oder doch etwas anderes, denn ich meine auch herauslesen zu können, dass sie durch das Akzeptieren ihrer Träume von dem Mitarbeiter eine andere Geliebte sein könnte (in Bezug auf den Mann jetzt). Das lässt mich etwas unverständlich zurück.

 

Hallo baddax,
zunächst einmal vielen Dank für deinen Kommentar sowie deine Begrüßung.
Die aufgezeigten Rechtschreibfehler habe ich korrigiert möchte jedoch feststellen, dass es sich hierbei meist um Tippfehler handelte, trotzdem danke.
Deinen Hinweis
< vor dem Posten noch einmal durch die Rechtschreibprüfung schicken.>
möchte ich dir jedoch genauso ans Herz legen:

z.B. herzzlich Willkommen – ich denke mal so herzlich wolltest du mich doch nicht begrüßen

So etwas ließt sich wirklich gut – sollte wohl eher liest heißen denn mit lassen hat es ja nichts zu tun.
Mit der (neuen) Kommmasetzung bin – ein m zu viel des Guten

Im Übrigen wird die Anrede selbst in einem Brief nur am Satzanfang groß geschrieben ansonsten schreibt man du klein.

-----------------------------

Und nun möchte ich dir meinen Text einmal erklären bzw. dir deine Fragen beantworten:

Zum anderen finde ich zwar die Aussage in dem Text (was sicher gut ist), aber nicht die Wichtigkeit, bzw. das Energische dahinter.

Es handelt sich hierbei um eine Alltagsgeschichte, einer Geschichte aus dem Leben, mag sein, dass du es nicht kennst aber es geht in dieser Geschichte nicht um“ richtigen Betrug“.
Hier geht es darum – wie du selbst richtig erkannt hast – dass das Feuer der Liebe verflacht. Es passiert nichts wirklich Schlimmes, es passiert gar nichts, ein Stillstand, der traurig macht, für den man aber keinen Schuldigen finden kann. Eine Situation, die es in vielen Ehen gibt, in denen sich die Ehepartner in ihre Träume flüchten, zur Erklärung :die Frau träumt vom Kollegen, der Mann spielt seine Träume am Rechner, glücklich jedoch sind beide nicht.


Was mich persönlich vor allem störte, war das Ende, da der Mann sagte: „Nö, das ist mir zu weit wir können hier spazieren gehen“. Damit bricht das bis dahin pro-Ehefrau-Bild in meinen Augen, da er ja doch Bereitschaft zeigt (wenn es gar so schlimm wäre, wie Du es darstellst, würde er sicher keine Kompromisse mehr eingehen).

Darum ging es hier gar nicht, um ein Pro-Ehefrau-Bild. Der Mann ist nicht schlecht und deshalb auch zu Kompromissen bereit aber es fehlt die Spontaneität, (wird wirklich so geschrieben, hab nachgesehen, obwohl auch die Fassung Spontanität erlaubt ist) die Fantasie.

Inhaltlich finde ich diesen Übergang bedenklich:
"...war schwer sich vorzustellen, dass es keine Frau in seinem Leben gab, aber sie ertappte sich dabei, dass sie es sich wünscht, aber warum?
Plötzlich schien die Sonne und für einen winzigen Augenblick verschwand der Schatten von ihrer Seele. "
Zuerst fragt sie sich, warum sie es wünscht, was ja eher Zweifel an der eigenen Person darstellt. Warum scheint dann auf einmal die Sonne - als positives Zeichen. Ist meiner Meinung nach etwas plötzlich.


Wieso?
Hast du so etwas noch nie erlebt?
O.K. ich muss erklären, ich lebe im Norden von Deutschland und da passiert es eben immer wieder mal, dass es regnet und das graue Wetter zieht einen seelisch runter doch plötzlich reißt die Wolkendecke auf und die Sonne scheint, für einen winzigen Augenblick ist dann der Kummer vergessen und auch der Traum. Im Übrigen steckt hinter der Frage: warum wünsche ich es mir, dass es in seinem Leben keine Frau gibt, ebenso die Angst vor der Frage, was wäre, wenn es keine Frau gibt und er Interesse an mir hat, Fragen die man sich nicht stellen will.


Deine Bedenken zum Titel – naja da du den gesamten Text nicht verstanden hast war hier eigentlich auch nichts anderes zu erwarten. Aber ja, klar es geht um den Rechner des Mannes jedoch sollte in einer Geschichte immer Raum für Fantasie sein und jeder das für sich herauslesen was er will.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi,

es stimmt, Dir Deine Fehler aufzulisten und dabei eigene einzubauen, sieht nicht gerade gut aus. :shy:
Ich denke, ich kann das zumindest teilweise darauf zurückführen, dass ich am Samstag um die Zeit nicht mehr nüchtern war - glaube, normalerweise passiert mir so etwas nicht so oft. Also erstmal Sorry dafür. Hab sie korrigiert.
Ich denke, es ist bei einer geposteten Geschichte einfach wichtiger, sie noch mehrere Male auf Tippfehler (Rechtschreibfehler war auch ein falsches Wort, noch ein Sorry dafür) hin zu überprüfen, als es bei einer Kritik der Fall ist - auch, wenn man sich bei letzterem natürlich ebenfalls Mühe geben sollte.


Es handelt sich hierbei um eine Alltagsgeschichte, einer Geschichte aus dem Leben, mag sein, dass du es nicht kennst aber es geht in dieser Geschichte nicht um“ richtigen Betrug“.
Wenn Du damit sagen willst, ich kenne das Abflachen in einer Ehe (oder Beziehung) nicht, stimmt es; so etwas ist mir (zum Glück) noch nicht passiert. "Richtigen Betrug" kenne ich zum Glück ebenfalls nicht.

Was ich mit fehlender Energie meinte, war, dass ich mir in der Geschichte über die Darstellung des Status Quo hinaus eine Art Entscheidung gewünscht habe, die vielleicht daraus hätte entstehen können, das sie den Status Quo als nicht mehr veränderbar akzeptiert hat und deshalb eine Veränderung ihres Lebens in Betracht zieht. Hätte ich vielleicht näher ausführen sollen, das meinte ich jedenfalls damit. Wenn Du dieses Ziel nicht verfolgt hast, okay.
Deshalb fühlte ich mich am Ende auch zwiegespalten, da die Beschreibungen ihrer Gefühle und der traurigen Realität schön sind, mir aber persönlich ein Auferstehen daraus fehlte.

Darum ging es hier gar nicht, um ein Pro-Ehefrau-Bild.
Wie ich den Text las, enstand vor meinen Augen das Bild der Frau, die die Fantasie in bezug auf ihren Kollegen nur aufbaut, weil ihr Mann das Interesse an ihr verloren hat und es so seine Schuld wäre. Sie sieht die Fehler doch mehr bei ihm ("...in der er ihr das Gefühl gab wichtig für ihn zu sein.", "Wann hatte er sie eigentlich zum letzten Mal geküsst?"). Den Fehler, den sie bei sich sieht (dicker geworden zu sein), wischt sie ja eher mit dem folgenden Gedanken ab: "War es das was er suchte, eine makellose Schönheit ohne Ecken und Kanten?
Sie glaubte nicht."
Insofern entstand für mich das Pro-Ehefrau-Bild, wobei das natürlich nicht verallgemeinert gedacht ist, sondern eben auf diese Szene bezogen. Besser klingt vielleicht Pro-Protagonistin-Bild. Ich könnte mir vorstellen, dass der Mann - wäre die Geschichte aus seiner Sicht geschrieben - die Fehler eben nur bei ihr suchen würde. Deshalb erschien für mich sein Einlenken zum Ende hin etwas bruchartig, vor allem, da sie es ja nicht als Erfolg nimmt (er ist ja bereit, die Zeit mit ihr zu verbringen), sondern sich wünscht, dass es wieder regnen möge. Dadurch entsteht wieder das Bild, dass sie erneut entäuscht wurde (was sie ja auch so empfindet) - als Leser fühle ich mich damit wieder auf ihre Seite gezogen. So habe ich es herausgelesen.

Zum Punkt mit der Sonne:
Ich lebe auch im Norden (solange man Hannover noch 'nordisch' nennen mag ;) ) - vor allem bin ich aber nahe der Küste aufgewachsen, die Wetterverhältnisse sind mir demnach bekannt. Allerdings habe ich hier das Erscheinen der Sonne mehr bildlich verstanden. Der Tag wird sozusagen heller, weil man eine positive Wendung seiner Gedanken erlebt. Deshalb war ich verwirrt, weil ihre vorigen Gedanken ja eher zweifelnd und dunkler waren. Ich glaube, das passierte, weil der Satz "Plötzlich schien die Sonne ..." so akut auftaucht (während man noch mit ihren Gedanken und Fragen beschäftigt war).
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, den Part mit der Sonne etwas weiter zu umschreiben, vielleicht so:
"Es war schwer sich vorzustellen, dass es keine Frau in seinem Leben gab, aber sie ertappte sich dabei, dass sie es sich wünschte, aber warum?
Sie sah aus dem Fenster; noch immer liefen dicke Regentropfen daran herunter. Doch am Himmel brachen die Wolken auseinander, plötzlich schien die Sonne und für einen winzigen Augenblick nahm sie den Schatten von ihrer Seele und wischte die Fragen fort."
Ist natürlich nur eine unausgearbeitete Idee und ich möchte Dir auch nicht in den Text hineinreden. So allerdings hätte ich beim Lesen besser verstanden, dass der Gefühlsumschwung durch das wortwörtliche Auftauchen der Sonne kam.


"Im Übrigen steckt hinter der Frage: warum wünsche ich es mir, dass es in seinem Leben keine Frau gibt, ebenso die Angst vor der Frage, was wäre, wenn es keine Frau gibt und er Interesse an mir hat, Fragen die man sich nicht stellen will."
Das kann ich nachvollziehen, hat aber nichts mit dem Problem zu tun, das ich wg. der Sonne hatte.

Zum Titel: Mit der zweiten Möglichkeit, die ich anmerkte, war halt der Gedanke gemeint, dass sich das Wort 'andere' im Titel auf sie selbst bezieht, weil sie im Gegensatz zu den frühreren Zeiten (von denen sie zu Beginn träumt) jetzt eine andere Art 'Geliebte' ist, eben eine, von der er nichts wissen will.
Jetzt beim zweiten Nachdenken finde ich den Gedanken aber auch eher absurd und verschiebe ihn lieber in den Mülleimer.

... jedoch sollte in einer Geschichte immer Raum für Fantasie sein und jeder das für sich herauslesen was er will.
Genau das habe ich getan. Sicher habe ich nicht alles so verstanden, wie Du es gemeint hast, habe bei meinem ersten Kommentar meine Kritikpunkte auch nicht zufriedenstellend dargestellt. Dieser Kommentar hilft hoffentlich besser, das, was ich meinte, darzustellen. Übrigens danke, dass Du erklärend geantwortet hast und nicht einfach nur so etwas wie " ... naja da du den gesamten Text nicht verstanden hast war hier eigentlich auch nichts anderes zu erwarten." allein hast stehen lassen.

Also, nichts für ungut,

Grüße, baddax

 

Hallo baddax,
zunächst einmal möchte ich mich bedanken, dass du noch mal geantwortet hast und dir nun deine Kritikpunkte, aus meiner Sicht, etwas erläutern.

Zitat:

Was ich mit fehlender Energie meinte, war, dass ich mir in der Geschichte über die Darstellung des Status Quo hinaus eine Art Entscheidung gewünscht habe, die vielleicht daraus hätte entstehen können, das sie den Status Quo als nicht mehr veränderbar akzeptiert hat und deshalb eine Veränderung ihres Lebens in Betracht zieht.

Deinen Wunsch kann ich schon verstehen, jedoch ist es im Leben, deshalb steht diese Geschichte unter Alltag, meist nicht so. Die Menschen ärgern sich über etwas, sind unglücklich jedoch nicht bereit etwas zu ändern.

Dass du dich auf die Seite der Frau gezogen gefühlt hast war fast ein bisschen beabsichtigt aber nicht um den Ehemann schlecht zu machen, sondern um zum nachdenken anzuregen, denn wie du selbst sehr gut erkannt hast würde der Ehemann, würde er sich denn die Fragen stellen, die Fehler auch mehr bei der Ehefrau suchen als bei sich. Das Einlenken zum Schluss, sollte einfach noch mal verdeutlichen, dass der Mann nicht schlecht an sich ist, eben nur sagen wir langweilig und die Frau sich die Zeit von damals zurück wünscht.

Zum Punkt mit der Sonne, da muss ich gestehen, dass ich dachte, dass der Umbruch alleine durch die neue Zeile schon gegeben wäre, aber sicher könnte man hier noch ein paar Sätze einbauen damit es klarer wird, dass es sich hierbei wirklich um die Sonne handelt. Mal sehen was mir einfällt.

So, ich hoffe ich konnte wieder ein bisschen erklären und übrigens schön, dass es in deinem bisherigen Leben weder ein Abflachen einer Beziehung noch einen Betrug gegeben hat.

Gruß
Angela

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi,

ich hoffe ich konnte wieder ein bisschen erklären

ja, konntest du. :) Bin gespannt, was weitere Leser (die deine Geschichte hoffentlich noch lesen werden) sagen werden.

Gruß,
baddax

 

Hallo baddax,
freut mich, dass ich dir helfen konnte.
Auch ich bin gespannt, was weitere Leser zu meiner Geschichte sagen und hoffe natürlich, dass sie noch von vielen gelesen wird.

Gruß
Angela

 

Hallo Angela,

deine Geschichte beschreibt sehr deprimierend, wie Alltag auseinanderlebt, erst recht wenn die Erwartungen unterschiedlich sind.

Sie sehnt sich, etwas boshaft bemerkt, nach Stillstand. Die Gefühle sollen bleiben wie sie sind, die Handlungen sollen bleiben wie sie mal waren und in den routinierten Handlungen hat doch bitte schön auch das Gefühl so zu bleiben, wie es immer war. Zwanzig Jahre überraschtes Staunen über die auf ewig versprochene Liebe.

Ihm genügt, sie da zu wissen, ihrer Liebe zu vertrauen, sebst wenn er sich im Keller vor ihr versteckt. Wie ein Kind beim Spielen braucht er nur die Liebe als Rückhalt bei der Entdeckung der Computerwelt. Die Aufforderung spazieren (ins Bett) zu gehen oder zu etwas mit ihr zu unternehmen (Hausaufgaben zu machen) wird als Eingriff in die Spaßautonomie empfunden. Die Frau als Erziehungsberechtigte des Gatten.

Sie entflieht der Lieblosigkeit indem sie sich der Beachtung für den Kollegen hingeben möchte, er entflieht den liebestötenden Anforderungen in die Welt "wahrer männlicher Herrausforderungen" des Spiels. Hier darf er Held sein und bewundert werden.

Beide entfliehen der Routine.
Wie löst man sich aus solcher Situation?
Darauf hast du keine Antwort, musst du auch gar nciht haben, du stellst sie in der Geschichte einfach treffend dar, auch wenn du in deiner Geschichte sehr viel parteiischer für die Frau bist, als ich es in meiner Kritik bin.

Was ich schade finde, ist dass es beim "Früher war alles besser" bleibt, ohne dass deine Protagonistin etwas dagegen tut. Nun könntest du entgegenen, sie täte dies, wenn sie ihn um den Spaziergang bittet. Deshalb mein Hinweis. Diese Spaziergänge gehören zu der Routine. ;)

Eine traurige Beschreibung des Alltags, aus dem es schon durch die Ansprüche, die er an uns stellt, schwer auszubrechen ist. Das macht schon den Kampf um die Liebe zu einem dieser Ansprüche.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Mir scheint du hast die Geschichte genauso verstanden wie sie gemeint war.

Zitat
Beide entfliehen der Routine.
Wie löst man sich aus solcher Situation?
Darauf hast du keine Antwort, musst du auch gar nciht haben, du stellst sie in der Geschichte einfach treffend dar, auch wenn du in deiner Geschichte sehr viel parteiischer für die Frau bist, als ich es in meiner Kritik bin.

Mag sein, dass ich die Sicht der Frau mehr hervorhebe als die des Mannes, vielleicht weil ich eine Frau bin, sollte aber nicht heißen, dass der Mann an allem Schuld ist.

Was ich schade finde, ist dass es beim "Früher war alles besser" bleibt, ohne dass deine Protagonistin etwas dagegen tut. Nun könntest du entgegenen, sie täte dies, wenn sie ihn um den Spaziergang bittet. Deshalb mein Hinweis. Diese Spaziergänge gehören zu der Routine.


Nun dies habe ich mit Absicht nicht getan, weil erstens:
die Geschichte eine Momentaufnahme ist und zweitens:
es keine allgemein gültige Antwort darauf gibt.
Außerdem wollte ich zum Nachdenken anregen denn vielleicht hat der eine oder andere sich wieder erkannt.

Lieben Gruß
Angela

 

Hallo Angela,

Nun dies habe ich mit Absicht nicht getan, weil erstens:
die Geschichte eine Momentaufnahme ist und zweitens:
es keine allgemein gültige Antwort darauf gibt.
Außerdem wollte ich zum Nachdenken anregen denn vielleicht hat der eine oder andere sich wieder erkannt.
ich hoffe, das funktioniert. Ich bin da bezüglich der Momentaufnahme etwas skeptisch, da ich zu viele Menschen kenne, die sich in solchen Situationen über die Ungerechtigkeit der Welt beklagen, ohne ihre eigenen Wünsche in Frage zu stellen. Mein Bedenken war an dieser Stelle, dass sich viele mit der Frau gegen den bösen Mann solidarisieren. Deshalb erwähnte ich die Parteilichkeit.
Ich möchte den Mann in deiner Geschichte keinesfalls in Schutz nehmen. Die Gefahr der Neutralität wäre vielleicht, dass die, die sich in ihm wieder erkennen, sich dann bestätigt fühlen würden in ihrer Flucht.
Wer sich jetzt in ihm wieder erkennt wird deine Geschichte wahrscheinlich eher ablehnen. ;)

Lieben Gruß, sim

 

Liebe Angela,
auch diese Geschichte gefällt mir gut!! Ich habe die Kommentare natürlich auch gelesen und muß meinen "Vorantwortern" teilweise recht geben. Die Stelle mit der Sonne, da finde ich, solltest du vielleicht etwas ausführlicher die Szene beschreiben, so wie ihr es ja schon besprochen habt.
Das die Fehler mehr beim Mann liegen in dieser Geschichte, ist für mich klar, 1.schreibst du aus der Sicht einer Frau und 2. ist die Protagonistin eine Frau. Für mich dadurch logisch und klar, dass die Situation so dargestellt wird.
Du hast die Gefühlsmomente der Frau sehr gut und schlüssig dargestellt. Und schreiben, denke ich, kann man immer nur aus einer Sicht, aus der des Mannes, oder aus der der Frau. Es sei denn, man baut die Geschichte anders auf, aber das mußtest und wolltest du ja sicher nicht.
Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten Geschichten von dir.
glg
carrie

 

Hi Angela,

ich habe heute deine Geschichte zum zweiten mal gelesen.Beim ersten mal war ich zu müde um dir zu antworten und dann habe ich es wohl vergessen.

Aber nun.
Du sprichst auch hier ein Thema mitten aus dem Leben an.Ja, es scheint doch wahr zu sein, Männer und Frauen passen nicht wirklich zusammen, können aber auch nicht ohne einander.
Ich fand es zu süß, dass abrax, oder war es sim? erstaunt darüber war, dass deine Protagonistin, sich den Regen zurück wünschte, nur weil ihr Mann keine Lust hatte so weit zu laufen. So kann auch nur ein Mann
denken. Grins - ist nicht böse gemeint -

Die Kinder sind groß, führen mehr oder weniger ihr eigenes Leben, der Mann hat seinen Beruf, seine Hobbis,
Auto, Sport, Rechner oder sowas.
Wenn die Frau 90% ihrer Pflichten ( Kinder )"verloren"
hat, bemerkt sie erst, dass sie ihr persönliches Leben
vernachläßigt hat. Der Mann merkt es nicht. Warum auch,
ist doch Jahrelang alles prima gelaufen.
Tja,und das kann dann einen Konflikt auslösen, wie in deiner Geschichte. Gefühle werden anders, können nicht mehr richtig eingeordnet werden.
Dein Prot. hadert mit dem Schicksal.

Ich weiß, das du nur eine Episode aus dem Leben dieser Frau erzählt hast.
Aber stell dir mal vor,du würdest eine Fortsetzung deiner Geschichte schreiben. "Sie" würde wirklich ein Verhältnis mit ihrem Arbeitskollegen beginnen. Sie mag ihn doch, muß ja nicht gleich Liebe sein.
Sie würde sich verändern, selbstbewußter,fröhlicher,
schöner und mit Sicherheit auch wieder schlanker werden. Ihr Mann merkt natürlich den Wandel.
Plötzlich geht seine Frau zum Sport, trifft sich mit Freundinnen, besucht Kurse, macht Städtereisen mit ihren Frauen. ( natürlich macht sie einiges davon nicht wirklich. Aber das weiß er ja nicht.)

und da sie ihren Mann nicht verlieren will, zumindest nicht, bevor sie sich ganz sicher ist,verhält sie sich ihm gegenüber locker, charmant, läßt ihn aber trotzdem spüren, dass sie nicht mehr gewillt ist, ihr Leben nur auf ihn auszurichten.( Kleiner Nebenjob wär auch nicht schlecht)

( Nun sag nicht,das geht nicht. Glaube mir, es geht.)

Er bemüht sich wieder um sie. Sieht sie plötzlich so wie einst, als ihre Liebe begann.
Ihm wird klar, was für eine tolle Frau er hat.Und doch kommen da geheime Ängste auf, dass er sie verlieren könnte.
Jetzt beginnt die Zeit, wo sie sich entscheiden muß.
Sie erkennt, dass das Leben so leicht sein kann, wenn man nur manchmal den Mut hat, eine noch verschlossene Tür zu öffnen um den unbekannten Raum zu durchqueren,
mit dem Erfolg im alten Wohnzimmer, aber mit neuen Möbeln, wieder anzukommen.
Sie erkennt, dass der Seitensprung Balsam für ihre Ehe war.
Und siehe da, er geht mit ihr zum Volksfest, denn nun ist ihm für seine Frau kein Weg mehr zu weit.

Meine Güte, was schreibe ich hier?!
Ein Glück das niemand weiß, das ich...heiß.

Liebe Angela, ich hoffe, du erkennst was ich damit sagen will. Nur ein Weg, den dein Prot.und so manche Frau gehen könnte, damit ihr jetziges Dasein sie auf die Dauer nicht alt und leblos macht.

Wenn du das was ich geschrieben habe, völlig fehl am Platz findest, so kannst du mir dies ruhig um die Ohren hauen.

glg coleratio

 

Hallo Coleratio,
vielen Dank für deinen Kommentar, zeigt er mir doch, dass du dich intensiv mit meiner Geschichte auseinander gesetzt hast, und das freut mich natürlich, denn genau das ist es doch, was man mit seinen Geschichten bezwecken will.
Den Anstoss zu einer Fortsetzung der Geschichte finde ich super klasse, um ehrlich zu sein ich habe selbst schon daran gedacht, grins, bisher nur keine Zeit gehabt, aber ich werde deine Anregungen speichern und, sollte es mal so weit sein, dir mit Sicherheit den ersten Abzug schicken.
Danke
Liebe Grüße
Angela

 

Hi Angela,

ich freue mich, dass du meinen Beitrag so positiv
aufgenommen hast und über deinen letzten Satz.

Viel Erfolg und noch einen schönen Sonntag

glg. coleratio

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Angela,
deine Geschichte über die Ehe habe ich mit Interesse gelesen.

Über die Jahre kann eine Ehe abflachen. Die Ursachen können verschieden sein. Hier, denke ich, zeichnest du das Bild einer frustrierten Ehefrau, die enttäuscht ist, dass ihr Mann das ihr vor langer Zeit gegebene Versprechen nicht mehr einhält. Er hat sich von ihr abgewandt, findet mehr Erfüllung, wenn er seine Freizeit am Computer gestaltet. Vielleicht ist deine Prot sogar eifersüchtig, dass ihm eingefallen ist, wie er die Leere in der Ehe überbrückt.
Was mir negativ an der Prot. aufstößt ist, dass sie keine Minute daran denkt, offen mit ihrem Partner über ihren Konflikt zu reden. Sie hält mit dem, was sie bewegt, hinterm Berg, flüchtet lieber in Fantasien mit dem Arbeitskollegen. Sie ist zwar bemüht, ihren Ehemann zu gemeindschaftlichen Tätigkeiten zu übereden, aber nur, weil sie sich etwas vormachen will.
Denn wie sonst soll ich den Schluss verstehen.
Für die Situation unter der sie leidet, trägt sie die Verantwortung; nur sie kann sie ändern, nicht ihr Ehemann.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

Für die Situation unter der sie leidet, trägt sie die Verantwortung; nur sie kann sie ändern, nicht ihr Ehemann.

Gut erkannt!

Was mir negativ an der Prot. aufstößt ist, dass sie keine Minute daran denkt, offen mit ihrem Partner über ihren Konflikt zu reden. Sie hält mit dem, was sie bewegt, hinterm Berg, flüchtet lieber in Fantasien mit dem Arbeitskollegen. Sie ist zwar bemüht, ihren Ehemann zu gemeindschaftlichen Tätigkeiten zu übereden, aber nur, weil sie sich etwas vormachen will.

Leider verhalten sich viele/zu viele Frauen so. Deshalb steht diese Geschichte unter Alltag.

Liebe Grüße
Angela

 

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