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Die Entführung des Osterhasen
Die Entführung des Osterhasen
Es war einen Tag vor Ostern, als der Humeser Michel und sein treuer Hund Rex durch den Wald stolperten. Rex rannte um die Bäume herum und spielte mit den ersten Blättern, die von den Bäumen herabhingen. Aber dennoch gingen sie schnur stracks ihrem Ziel entgegen. Denn heute wollten sie ihren guten Kumpel den Osterhasen besuchen. Michel wusste genau, dass der arme Kerl so kurz vor dem Fest, ziemlich gestresst sein würde. Eier bemalen Süßigkeiten verpacken, Nester bauen und zum Schluss das ganze noch auf einen Karren laden, das ist ja schließlich eine ganze Menge Arbeit für einen einzigen Hasen. Da könnte er bestimmt ein bisschen Hilfe gebrauchen. Um zum Osterhasen zu gelangen muß man nur dem sogenannten Hasenweg folgen. Allerdings war unser Humeser Michel so ziemlich der Einzige, der diesen Weg kannte. Michel hatte den Hasen vor mehreren Jahren kennengelernt, als dieser sich am Osternmorgen an der großen Wurzel in Michels Garten beim Eier verstecken den Fuß verstauchte. Michel fand ihn, bandagierte ihm den Fuß und half ihm die Eier zu verstecken, damit alle Kinder an Ostern die bunt bemalten Eier im Garten suchen und auch finden konnten.
Darüber war das nette Langohr so froh, dass er ihn am Osterabend zu sich in den Bau einlud. Zum Essen gab es die beste Eiersauce die Michel je gegessen hatte. Und diese wollte er sich auch dieses Jahr nicht durch die Lappen gehen lassen.
So gingen sie den Hasenweg entlang um so schnell wie möglich an ihr Ziel zu gelangen. Mann muß so tief in den Wald gehen, daß man glaubt man hätte sich verlaufen. Aber kannte man den Hasenweg genau so konnte man den Bau des Hasen nicht verfehlen. Anfangs musste ihn der Osterhase noch einen Tag vorher abholen aber mit den Jahren lernte Michel diesen so gut kennen, daß er sogar Nachts um Mitternacht nach Hause fand.
So vergingen ein paar Stunden und die beiden waren wirklich froh, als sie die Lichtung erreichten, wo der Hasenbau stand. Sie freuten sich das alte Karnickel wieder zu sehen. Denn das letzte Mal hatten sie ihn vor einem Jahr an Ostern getroffen.
Doch auf einmal fing Rex an zu knurren, ein sicheres Zeichen, daß irgendwas nicht stimmte. So pirschten sie sich im Schatten der Bäume an die Lichtung heran. Auf der Lichtung lagen überall Eier herum, am Haus stand die Tür sperrangelweit offen und man hörte kein Ton aus dem Bau kommen, obwohl der Hase doch leidenschaftlich gern den Radiosender Märchenland hörte, auf dem die witzigsten Geschichten liefen die je ein Mensch und wahrscheinlich auch Hase je gehört hatte.
Sie versteckten sich hinter einem dicken Baum, beobachteten die Umgebung, Rex hielt die Nase in den Wind um zu schnuppern ob die Luft rein war. Denn eins war ihnen klar:
Hier stimmte etwas nicht.
Langsam schlichen sie zur Haustür, die offen stand. Prüften wieder die Umgebung und dann gingen sie in den Bau. Nichts. Überall im Haus lagen halb bemalte Eier herum, einige davon ganz seltsam verschmiert, so als ob der Hase einfach keinen Bock auf Ostern hatte oder Hals über Kopf abgehauen wäre. Oder war er etwa mit Weihnachtsmann durchgebrannt. Denn dieser hatte ja um diese Jahreszeit Urlaub und der Hase hatte immer mal so nebenher behauptet“: Irgendwann mache ich mit dem Weihnachtsmann Urlaub am Nordpool.“
Die Sache war irgendwie seltsam. Im Kleiderschrank hingen noch die Hasenklamotten, er schien nur das nötigste mitgenommen zu haben, also am Nordpool war er bestimmt nicht. Dort hätte er sich alle Pfote abgefroren..
So durchsuchten Michels und Rex den ganzen Bau. Michel durchsuchte die Küche und das Wohnzimmer, die Werkstatt, das Schlafzimmer und den Keller nichts. Rex schnuppert überall, er roch etwas, wusste aber nicht was es war.
Was war hier passiert fragten sich beide und schauten sich fragend an!!! ???
Es half nichts der Osterhase war nicht da. Michel stellte sich schon bildlich die Schlagzeile im Humeser Expressblatt vor:
„ Ostern fällt aus, unzuverlässiger Osterhase spielt lieber Golf mit dem Weihnachtsmann“
Ein Skandal.
So langsam beruhigten sie sich. Michel setzte sich an den Küchentisch und Rex lag darunter und ließ die Ohren hängen. Da kam dem Humeser Michel eine Super Idee. Er ging in die Waschküche durchwühlte die Wäschetonne. Rex ahnte schon was er vorhatte und rieb sich kurz mit beiden Tatzen die Nase..
Michel zog den die dreckigste Hose die er fand aus der Tonne und hielt sie Rex vor die Nase. Dieser war zwar wenig erfreut darüber, aber was sein muß muss sein, alles für Ostern bzw für den Osterhasen. Gute Freunde kann man nicht im Stich lassen, dachte er. ( natürlich in der Hundesprache). Rex atmete tiiieeeef ein. Als ausgebildeter Spürhund wusste er auf was er zu achten hatte. Dann nieste er noch mal kräftig und nahm die Fährte auf.
Er lief kreuz und quer durch die Küche, durch die Werkstatt und dann zur Tür hinaus. Michel dachte schon sein Hund wäre besoffen oder sonst was. Er musste sich sogar ein grinsen verkneifen. Aber Rex wusste genau was er tat. Michel folgte ihm die Tür hinaus. Rex lief quer über die Lichtung, so schnell dass Michel ganz schön rennen musste, aber er konnte ihm folgen.
So liefen sie immer tiefer in den Wald hinein. Rex mit der Nase am Boden und Michel mit dem stinkenden Pelz des Hasen in der Hand und sie wussten bald nicht mehr wo sie waren. Rex hatte die Spur immer noch nicht verloren und wenn er nicht mehr genau weiterwusste schnupperte er kurz an dem Hasenpelz und weiter ging es. So liefen sie einige Stunden lang in den Wald und immer noch kein Ziel vor Augen.
(So Kinder jetzt geht ihr alle schlafen. Morgen erzähl ich den Rest von der Geschichte. HaHaHa...................................................... Na gut dann eben weiter.)
Wie gesagt sie liefen weiter bis es Dunkel wurde. Bzw. Michel lief Rex hinterher, der seinen Super Riechkolben einfach nicht vom Waldboden hochheben konnte.
Plötzlich hörten sie Geräusche beide blieben Star vor Schreck stehen. Es hörte sich nach einer Gartenparty an lautes lachen und wildes Geschrei. War der dieses schusselige Karnickel einen Tag vor Ostern auf einer Party??? Nein das konnte nicht sein!!
Beide schlichen sich leise an das Fest heran. Sie sahen komische und grimmige Gestalten um ein Feuer tanzen, jeder mindestens eine Flasche Wein in der Hand. Sie schrieen ganz laut: „Ach wie gut dass niemand weiß, Eier gibt’s morgen zum halben Preis“ oder so ähnlich
Der Humeser Michel versuchte zu erkennen wer da feierte. Er schaute zwischen den Ästen. Und da sah er ein paar alt bekannte Gesichter und ihm lief ein Schauer über den Rücken.
Der Räuberhauptmann Osternix und Spitzbube Kinderschreck und ihre Bande feierten ein wildes Fest. Alle ziemlich besoffen und gutgelaunt. Aber was hatte der Hase damit zu tun.
Sie krochen näher heran. Dann sahen sie den Osterhasen. Er stand gefesselt an einem Baum und ließ die Ohren ganz schön hängen.
Jetzt wusste der Humeser Michel was los war. Diese Schurken hatten den Osterhasen entführt.
Jetzt verstand Michel auch genau was sie grölten. „ Ach wie gut dass niemand weiß morgen gibt es Hasenfleisch. ................
Total geschockt krochen sie wieder zurück in eine sichere Entfernung und wieder schauten sie sich fragend an. Was konnten sie schon gegen diese Horde von Banditen tun mindestens 20 Räuber hatten sich da versammelt.
Zurück ins Dorf laufen und Hilfe hohlen konnten sie nicht sie wussten ja auch nicht wo sie waren, außerdem würde das auch viel zu lange dauern. Nein sie brauchten einen total abgefahrenen Plan um diese Pappnasen zu überlisten. Zuerst kramten Michel in seien Hosentaschen und legte alles was er hatte auf einen Haufen. Zuerst legte er die Hasenhose auf den Boden, dann seinen Schlüsselbund mit den ganzen Schlüsseln vom Forsthaus. Er musste aufpassen, daß er nicht zu laut raschelte, bei den ganzen Schlüssel. Dann sein Schweizer Messer, das er immer dabei hatte. Ein Stück Kabel, das gestern beim reparieren seines Computers in der Tasche vergessen hatte, ein paar Münzen ein Fischerminzfriend Bonbon. Das war es auch schon. Keine guten Aussichten dachte er.
Er hörte wieder das Grölen und Schreien der Verbrecher und dachte sich die sind ja so besoffen mit denen hätte man mit ein paar Leuten überhaupt keine Probleme. Er könnte einen nach dem Anderen überwältigen. Na was wollte er denn überhaupt? Räuber fangen oder den Osterhasen befreien? Na klar er wollte den Hasen. Also schlich er sich nahe an den Hasen heran um die Lage auszukundschaften.. Er wurde von zwei Banditen bewacht sie waren auch ziemlich besoffen aber sie würden merken, wenn der Hase nicht mehr gefesselt am Baum stehen würde. Da hatte Michel die zündende Idee. Er schlich sich zurück in den Wald, bastelte aus dem Hasenpelz etwas Laub und ein paar Ästen eine große Osterhasenimitation. So besoffen wie die Halunken sind merken die den Unterschied mit Sicherheit nicht.
Sie näherten sich leise mit der Osterhasenkopie auf dem Rücken den Räubern. Er tippte die Hasenpfote an. Der Hase merkte, dass da jemand hinter ihm stand um ihm zu helfen. Michel löste die Fesseln. Der Hase versteckte sich hinter dem Baum und an seine Stelle band er die Hasenkopie. So stand nun am Baum ein undefinierbares Gebilde, das einem Hasen wirklich nur entfernt ähnlich sieht, wenn man besoffen ist.
Doch dann sahen sie wie Spitzbube Kinderschreck auf sie zugetorkelt kam. Er konnte nicht mehr richtig gehen aber er kam auf sie zu. Mist was sollten sie machen. Sie verkrochen sich hinter dem Baum. Laut lachend stand er vor der Osterhasenkopie. „Har Har du dummer Hase bist so still hast dich wohl damit abgefunden, dass Ostern jetzt immer ausfällt. Har Har.“
Dann zog er die Hose runter und pullerte dem Hasen (oder dem was da Stand) ans Bein, drehte sich um und ging sich ein Bier holen.
Sie fassten es nicht. Er hatte es nicht gemerkt. Dieser Saufkopf. Irre. Aber das, mit dem anpullern, das gibt Rache. Das war zuviel. Aber nicht heute Morgen ist erst mal Ostern.
Sie entfernten sich von den Räubern und rannten durch den Wald zur Hasenhöhle. Rex zeigte ihnen den Weg da er seiner eigenen Spur zurück folgte. So erreichten sie dann ziemlich schnell den Bau des Hasen. Michel musste ganz schön schnaufen, denn wie allgemein bekannt sind Hasen ganz schön schnell.
Schnell packten sie alle Eier und Süßigkeiten auf den Karren des Hasen. Sie mussten ganzschön schuften. Dann ging es ab Richtung Stadt. Es dämmerte schon als sie anfangen konnten die Ostereier zu verstecken. Aber alle schliefen und merkten gar nicht, dass Ostern dieses Jahr mit ein paar Stunden Verspätung kam. Schnell hatten sie alles erledigt und dann ging es zurück zum Bau. Im Bau machten sie es sich gemütlich. Rex schob Wache und lief andauernd ums Haus herum. Es könnte ja sein, dass die Räuber wieder zurückkommen würden. Der Osterhase und Michel kochten sich währenddessen eine leckere Mahlzeit. Sie redeten über die Räuber und überlegten sich einen Plan wie sie sie zur Strecke bringen konnten. Denn sie wussten, daß die Spitzbuben auf jedenfall einen zweiten Versuch wagen würden um den Hasen zu entführen.
Sie simelierten die ganze Nacht und der Plan wurde immer konkreter. Doch bevor sie das Projekt „Keine Chance dem Hasenterror“ starteten, wollte der Hase erst einmal Urlaub bei den sieben Zwergen machen. Die konnten ihn im Notfall auch beschützen und vielleicht ließen sie sich ja überreden bei der Räuberjagd mitzumachen.
Übrigens waren Michel und der Hase bei der Namensfindung etwas benebelt. Dies fand auf jedenfalls Rex, der sein Herrchen Nachts noch sicher nach Hause bringen musste und da Michel an fast jedem Baum anhalten musste, um zu kotzen war dies gar nicht so einfach.. Ja so Haseneierlikör hat es halt in sich.