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Die Entdeckung

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11.07.2009
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Die Entdeckung

( ein Tagebucheintrag von der Abenteurerin Natasha )

Vor einiger Zeit segelte ich mit meinem Bruder, John dem Starken, und einem Schiff los. Wir nahmen uns vor, eine Insel zu entdecken. Als wir ein paar Tage gesegelt sind, sahen wir immer noch nichts, außer Wasser, Wasser und Wasser.
„Lass uns zurücksegeln. Wir finden sowieso nichts“, sagte John schließlich mutlos zu mir.
„Nein, wir segeln weiter“, erwiderte ich entschlossen.
„Schau mal“, rief er plötzlich, „da vorne ist ein Schiff.“
„Sie haben uns gesehen. Sie kommen auf uns zu“, rief ich aufgeregt.
„Aber das sind ja Piraten“, schrie John ängstlich.
„Hoffentlich meint es der Wind gut mit uns, dann können wir uns noch vor ihnen retten“, sagte ich, „super, es kommt Sturm auf. Wir werden schneller. Schau, die Piraten fahren an uns vorbei.“

Als wieder ein paar Tage vorbei waren, sahen wir Möwen in der Luft fliegen und Blätter im Wasser schwimmen.
„Ich glaube, wir sind ganz nah am Land. Ja, sieh nur. Dort hinten ist was“, rief John fröhlich übers Schiff.
„Ich segle hin“, rief ich zurück. Als wir nah genug am Land waren, stiegen wir in unser Ruderboot und ruderten zur Insel.
„Ich war als Erster auf der Insel“; schrie John überglücklich.
„Nein, wir waren beide gleichzeitig drauf“, meckerte ich, „lass uns Bäume fällen und ein Kreuz in den Sand stecken.“
„Und wo soll ich jetzt bitte `ne Axt hernehmen? Zum Rausreißen der Bäume habe ich zu wenig Kraft. Auch wenn ich der Starke von uns bin“, sagte John.
„Rudere zurück und hol` eine Axt aus dem Schiff“, antwortete ich, „ich erkunde inzwischen die Insel.“
„Bin gleich wieder da“, sagte er und ruderte zu unserem Schiff. Ich lief über den Strand in einen Wald aus Palmen hinein. Doch er hörte nach einem kleinen Fußmarsch auf. Ich stand auf der anderen Seite der Insel.
„Hier kann man gerade mal ´ne kleine Hütte bauen“, stellte ich fest, „ich glaube, ich gehe zurück. John ist bestimmt schon wieder zurück.“ Und tatsächlich, John stand bereits wartend auf mich am Ufer.
„Wo bleibst du denn so lange?“, fragte er.
„Wieso lange?“, fragte ich, „ich war doch gar nicht so lange weg, du warst so schnell. Jetzt lass uns Bäume fällen!“
„Uns?“, fragte John, „wir haben nur eine Axt. Du fällst die Bäume.“
„Erst ich und dann du. Wir wechseln uns ab!“, verbesserte ich ihn. Als wir zwei Bäume gefällt hatten, schickte ich John noch mal zum Schiff zurück: „Wir brauchen noch einen Nagel und einen Hammer.“
Als John zurück kam, machte ich aus den beiden Bäumen ein Kreuz. „Wie wollen wir die Insel nennen?“, fragte ich John.
„Siehst du die Palmen? Was fällt dir da für ein Name ein?“, fragte er zurück.
„Genau, wir nennen sie „Palma“. Das ist doch ein schöner Name, oder?“, antwortete ich.

Wir beide wohnen noch immer auf Palma, denn die Insel gefiel uns so sehr, dass wir hier nicht mehr weg wollten. Aber wahrscheinlich waren wir nicht die einzigen, denen diese Insel gefiel, denn wir fanden noch eine Menge anderer Tiere die hier wohnten. Und so hoffe ich, dass wir hier bis zu unserem Lebensende glücklich mit den Tieren leben werden. Vielleicht erleben wir ja noch ein paar kleine Abenteuer.

 

Hallo Tanzmausi,

zuerst einmal: Herzlich Willkommen auf kurzgeschichten.de! :)

Für deinen Einstieg hast du einen netten kleinen Text gewählt. Aber ein paar Verbesserungsvorschläge habe ich doch. Vor allem solltest du ein paar Absätze machen, das macht das Ganze viel besser lesbar. Am besten liest du viele andere Geschichten hier auf der Seite, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Dann solltest du dich auch noch mehr bemühen, Wiederholungen in der Wortwahl zu vermeiden - du schreibst z.B. oft "fragte ich" bzw. "fragte er".

Was den Hinweis angeht, dass es sich um einen Tagebucheintrag handelt: In diesem Fall würde ich nicht mit "Eines Tages" anfangen, sondern z.B. "Vor einigen Tagen". Und im Tagebuch würde man sicher auch nicht schreiben "lebten... bis an unser Lebensende". Höchstens vielleicht: "Ich glaube, wir werden hier bis an unser Lebensende bleiben" oder etwas Ähnliches. Denn wenn das Lebensende schon erreicht ist, schreibt man ja kein Tagebuch mehr! ;)

Ich freue mich aber auf viele weitere Beiträge von dir, vielleicht erleben die beiden auf der Insel ja noch ganz überraschende Abenteuer, die tolle Geschichten ergeben!

Schöne Grüße
Roy

 

Danke

Hallo lieber Roy,

vielen Dank für Deine Vorschläge. Ich habe den Text gleich noch einmal kurz überarbeitet. Und ich hoffe, dass sich das jetzt besser liest.

Liebe Grüße von
Tanzmausi

 

Hallo Tanzmausi!
Herzlich Willkommen auf KG.de!

Deine kleine Geschichte gefällt mir. Abenteuer sind immer interessant.

Zur leichteren Lesbarkeit, die Roy bereits angesprochen hat, möchte ich dir noch einen Hinweis zum Zeilenumbruch bei wörtlicher Rede geben.
Wenn der Sprecher der wörtlichen Rede in der Geschichte wechselt, z.B. von John zu Natasha, fügt man in der Regel einen Zeilenumbruch in.

Am Beispiel deines ersten Absatzes:

Vor einiger Zeit segelte ich mit meinem Bruder, John der Starke, und einem Schiff los. Wir nahmen uns vor, eine Insel zu entdecken. Als wir ein paar Tage gesegelt sind, sahen wir immer noch nichts, außer Wasser, Wasser und Wasser. „Lass uns zurücksegeln. Wir finden sowieso nichts“, sagte John zu mir. „Nein, wir segeln weiter“, erwiderte ich. „Schau mal“, rief er plötzlich, „da vorne ist ein Schiff.“ „Sie haben uns gesehen. Sie kommen auf uns zu“, sagte ich. „Aber das sind ja Piraten“, schrie John ängstlich. „Hoffentlich meint es der Wind gut mit uns, dann können wir uns noch vor ihnen retten“, sagte ich, „super, es kommt Sturm auf. Wir werden schneller. Schau, die Piraten fahren an uns vorbei.“

Vor einiger Zeit segelte ich mit meinem Bruder, John der Starke, und einem Schiff los. Wir nahmen uns vor, eine Insel zu entdecken. Als wir ein paar Tage gesegelt sind, sahen wir immer noch nichts, außer Wasser, Wasser und Wasser.
„Lass uns zurücksegeln. Wir finden sowieso nichts“, sagte John zu mir.
„Nein, wir segeln weiter“, erwiderte ich.
„Schau mal“, rief er plötzlich, „da vorne ist ein Schiff.“
„Sie haben uns gesehen. Sie kommen auf uns zu“, sagte ich.
„Aber das sind ja Piraten“, schrie John ängstlich.
„Hoffentlich meint es der Wind gut mit uns, dann können wir uns noch vor ihnen retten“, sagte ich, „super, es kommt Sturm auf. Wir werden schneller. Schau, die Piraten fahren an uns vorbei.“

So müsste das aussehen.
Dann weiß man als Leser schon beim ersten Wort, das jetzt jemand anderes spricht, als vorher.

Gruß

Asterix

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Deine Geschichte ist recht nett, kindgerecht (obwohl mancheiner bei diesem Wort Bauchschmerzen bekommt!), allerdings gibt es einige formale Mängel:

Vor einiger Zeit segelte ich mit meinem Bruder, John der Starke,
John dem Starken

Als wir ein paar Tage gesegelt sind,
gesegelt waren

Dann würde ich den Dialog aufpeppen mit Adverbien, um ihn lebendiger zu gestalten. Zuviel von: "er sagte", "er schrie" usw. kann hinderlich wirken. So etwa:

„Lass uns zurücksegeln. Wir finden sowieso nichts“, sagte Johnschließlich mutlos zu mir.
„Nein, wir segeln weiter“, erwiderte ich entschlossen
„Schau mal“, rief er plötzlich, „da vorne ist ein Schiff.“
„Sie haben uns gesehen. Sie kommen auf uns zu“, sagte ichaufgeregt
„Aber das sind ja Piraten“, schrie John ängstlich.
„Hoffentlich meint es der Wind gut mit uns, dann können wir uns noch vor ihnen retten“, sagte ich, „super, es kommt Sturm auf. Wir werden schneller. Schau, die Piraten fahren an uns vorbei.“

Ja, sieh nur. Dort hinten ist was“
würde ich so schreiben:
Ja, sieh nur: Dort hinten ist was“

„Ich segle hin“, rief ich zurück. Als wir nah genug am Land waren, stiegen wir in unser Ruderboot und ruderten zur Insel.
Der Anker fehlt hier, sonst schwimmt das Schiff weg - das sagt dir jeder Knirps;-)

„Bin gleich wieder da“, sagte er und ruderte zu unserem Schiff
Du musst nicht jede wörtliche Rede so deutlich hervorheben. Es reicht auch:
Mit einem „Bin gleich wieder da“, ruderte John unserem Schiff

„Hier kann man gerade mal ´ne kleine Hütte bauen“, stellte ich fest, „ich glaube, ich gehe zurück. John ist bestimmt schon wieder zurück.“
Auch hier fände ich besser, wenn du zb indirekte Rede verwenden würdest.

„Wir brauchen noch einen Nagel und einen Hammer.“
Als John zurück kam, machte ich aus den beiden Bäumen ein Kreuz.
Mit einemNagel und Baumstämmen kommst du kaum weit.

Insgesamt gilt bei Texten für Kinder: Diese NICHT unterschätzen!!!

 

Hallo Tanzmausi,

auch NikitaF hat dir wertvolle Tipps gegeben - und vor allem den letzten möchte ich bekräftigen: Unterschätze Kinder als Leser (und auch sonst) nie!

Trotzdem teile ich nicht ganz NikitaFs Ansichten. Was sie als Adjektive bezeichnet, sind keine Adjektive, sondern Adverben (sie beziehen sich auf die Verben und beschreiben, auf welche Art und Weise etwas getan wird), und dazu vertreten zumindest manche Leute die Ansicht, man solle sie sehr sparsam verwenden. Stephen King beispielsweise (den ich sehr schätze) nennt als einen seiner Fehler beim Schreiben, dass er immer noch zuviele Adverben verwendet, obwohl er sich darum bemüht, sie ganz wegzulassen. :)

Mit indirekter Rede wäre ich persönlich immer sehr vorsichtig. Meine frühen Geschichten enthielten eindeutig zuviel davon, wörtliche Rede macht eine Geschichte in der Regel lebendiger.

An diesen Beispielen siehst du aber auch schon, dass die Kritiken hier (auch meine) immer nur subjektive Eindrücke sind. Nimm sie als Anregungen und finde für dich selbst heraus, was du davon übernehmen möchtest!

Schöne Grüße
Roy

 

Danke für die Tips. Ich habe einige Textstellen gleich einmal geändert.
Liebe Grüße

 

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