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Thema des Monats Die Eisprinzessin

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02.02.2005
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Die Eisprinzessin

Irgendwo am anderen Ende der Welt befand sich ein Land, das über und über mit Eis und Schnee bedeckt war. Kein Baum, kein Strauch noch nicht einmal eine kleine Blume wuchs hier. Väterchen Frost hatte sich diesen Teil der Erde einverleibt.
Auch in dieser unliebsamen Region lebten Menschen, die von einem König regiert wurden. Der Eiskönig und seine Familie bewohnten ein Schloss, das nicht aus Stein, sondern aus gefrorenen Schneeblöcken gebaut war. Tische, Stühle und Betten waren aus purem Eis. Doch die Menschen im Land liebten diese Kälte, denn die meisten von ihnen kannten nichts anderes. Sie hörten zwar durch Reisende von Ländern, in denen es warm und sonnig sein sollte, aber da noch niemand das Eisland verlassen hatte, glaubten sie den Erzählungen der Fremden nicht.

Eines Tages saß die Königstochter tief traurig auf der Eisschaukel und hielt ein Buch in den Händen, als ihre Mutter auf sie zukam.
„Warum sitzt du hier so allein und spielst nicht mit deinen Geschwistern?“
„Ach Mutter. Ich möchte so gern einmal grüne Bäume sehen und bunte Blumen.“
„Woher weißt du, dass es so etwas gibt?“
„Ein Durchreisender hat dieses Buch bei uns vergessen.“ Die Prinzessin schlug das kleine Büchlein auf und zeigte auf die bunte, sonnendurchflutete Landschaft, die auf den Seiten abgebildet war.
„Schau, Mutter. In dem Land der Sonne wachsen Blumen in allen Formen und Farben. Die einzigen Blumen, die es bei uns gibt, das sind die Eisblumen an den Fenstern. Sieh hier auf dieser Seite, bunte Wiesen und Bäume, die über und über mit grünen Blättern geschmückt sind.“
„Bist du denn nicht mehr glücklich bei uns, meine Tochter?“ Als jüngstes Kind der Familie wurde das Mädchen von ihren Eltern behütet und sie lasen ihm jeden Wünsch von den Augen ab.
„Das schon. Ich liebe dich und Papa heiß und innig. Aber in unserem Land ist es so kalt, alles ist einfarbig weiß. Die Flüsse sind zugefroren, die Erde mit Schnee und Eis bedeckt. Ja, sogar unsere Häuser sind aus eiskalten Eiskristallen gebaut. Wenn ich diese Bilder sehe, wird es mir ganz warm ums Herz. Und das habe ich früher nie empfunden. Es muss eine gewisse Zauberkraft von diesem Buch ausgehen. Ich wünsche mir auf einmal Sonnenschein, länger als nur einige Stunden im Jahr, wo er es kaum einmal schafft, den Schnee zu schmelzen. Bitte, Mutter, lass mich hinfahren, lass mich in das Sonnenland fahren.“
„Ich wusste gar nicht, dass du dich so nach Wärme sehnst, meine Kleine“, sagte die Mutter und nahm ihre Tochter in den Arm. Doch empfand das Mädchen die Kälte ihres eigenen Herzens heute noch intensiver. Selbst die Liebkosung der Mutter konnte es nicht wärmen.

Abends als die Königin neben ihrem Mann im Bett lag, erwähnte sie ihm gegenüber das Gespräch mit ihrer Tochter.
„Was hältst du davon, wenn wir sie zum Sonnenkönig schicken“, schlug der König vor. „Dort hat sie es warm und sieht die Landschaft ohne das ewige Eis. Die Sonne scheint das ganze Jahr über und Blumen und Bäume gedeihen prächtig. Außerdem hat mein Freund zwei Söhne, die im heiratsfähigen Alter sind. Vielleicht verliebt sich unser Mädchen in einen von ihnen und wir sind die Sorge um einen geeigneten Schwiegersohn los.“
Seine Frau schaute ihn etwas skeptisch an, musste aber zugeben, dass der Vorschlag nicht von der Hand zu weisen war.

Und so kam es, dass eines Tage die junge Eisprinzessin in einer ledernen Kutsche mit zwei Schimmeln zum anderen Ende der Welt fuhr, wo Tag für Tag die Sonne scheinen würde.
Das Mädchen freute sich darauf, endlich nicht mehr frieren zu müssen, denn seit sie das Buch durchgeblättert hatte, kam ihr die Kälte im Eisland noch eisiger vor. Außerdem würde sie blühende Pflanzen statt der weißen, durchscheinenden Eisblumen zu sehen bekommen.
Je weiter sie dem Sonnenland entgegenfuhr, umso wärmer wurde es um sie herum. Das erste, was sie sah, war ein kleiner Bach, der nicht mehr zugefroren war, sondern munter über die Steine hüpfte. Am Ufer entlang hingen kleine Eiszapfen in das fließende Wasser hinein.
Später konnte die Königstochter abgetaute Stellen erkennen, durch die die dunkelbraune Erde schimmerte. Viele Bäume säumten die Straße, auf der sie fuhr. Noch waren ihre Äste kahl und mit Raureif überzogen. Aber je wärmer die Gegend wurde, umso weniger Schnee bedeckte das Land. Stellenweise wuchsen kleine, weiße Glockenblumen unter den Bäumen, deren zartes Grün sich von seiner Umgebung abhob. Das war die erste zarte Blume, die die Eisprinzessin zu sehen bekam. Sie jubelte auf vor Entzücken. Also stimmte es, was sie in dem kleinen Büchlein gelesen hatte. Später, wenn sie wieder zu ihren Eltern zurückkehren würde, hätte sie viel zu berichten.
Aber wollte sie überhaupt wieder in die Kälte und die Eiswüste zurück?
Mit jedem Tag wurde es wärmer. Die Königstochter begann allmählich zu schwitzen, aber nur ein kleines Bisschen. Sie zog die letzte Strecke ihren warmen, weißen Pelzmantel aus und genoss die Sonnenstrahlen. Sie konnte es kaum glauben, dass sie endlich im Land der Sonne angekommen war.

Nach einigen Tagen erreichte das Pferdegespann den Palast des Sonnenkönigs. Das Mädchen wurde freundlich am Hofe aufgenommen. Als es endlich in seiner Kammer allein war, öffnete es die Fensterflügel weit und ließ die Wärme herein. Hier war es noch etwas wärmer. Es dauerte eine Weile, bis es sich an die schwüle Luft gewöhnt hatte. Ständig liefen der Königstochter kleine Wassertropfen an Armen und Beinen hinunter. Die ganze Kälte, die sich während der Jahre in Eis und Schnee in ihr gefangen hatte, löste sich nun in kleine Rinnsale auf, die auf dem Bretterboden eine große Lache hinterließen.
‚Endlich taue ich auf. Das Eis von meinem Herzen wird sich wohl auch mit der Zeit lösen’, dachte sie und begab sich in den großen Saal im Erdgeschoss des Schlosses.
Dort war die ganze Familie des Sonnenkönigs versammelt. Die Königin saß neben ihrem Gatten und links und rechts von ihnen jeweils einer ihrer Söhne. Sie trugen allesamt bunte, luftige Kleider, an die sich die Prinzessin erst gewöhnen musste, da sie zu Hause nur schlichtes Weiß trugen.
Bei ihrem Eintritt pfiff der ältere Prinz anerkennend durch die Zähne und sagte: „Ein netter Anblick, der uns hier geboten wird.“ Womit er wohl ausdrücken wollte, dass das Mädchen wunderschön war. Ihr helles Haar fiel ihr lose über die bloßen Schultern. Das oben eng anliegende weiße Kleid lief in endlosen Falten aus, die ihre Beine umspielten.
Langsam näherte es sich dem Tisch und nahm dem König gegenüber ihren Platz ein.
„Willkommen auf dem Sonnenschloss, meine Liebe. Wir freuen uns, dass wir dich hier als Gast beherbergen dürfen“, begrüßte er sie. „Dein Vater und ich haben schon einige Schlachten zusammen bestritten, bis er sich endgültig in sein Eisreich zurückgezogen hatte. Schön, dass seine Tochter nun einige Zeit bei uns verweilen wird.“
Daraufhin hoben alle ihre Gläser und stießen an.

So kam es, dass die Eisprinzessin das Land der Sonne erkundete. Sie erfreute sich an dem Grün, das die Landschaft überzog, unterbrochen durch das Bunt der Blumen und das Blau der Seen.
„Oh, wie ich dieses Land liebe. Ich habe schon immer in meinem Herzen geahnt, dass ein Land existiert, in dem es Wärme gibt. Und nun darf ich die Schönheit dieser Gegend genießen“, gestand sie eines schönen Tages dem älteren Prinzen. Dieser war es von Anfang an, der das Mädchen auf Schritt und Tritt begleitete und ihm die Schönheit des Landes zeigte.
Die Eisprinzessin genoss es, von ihm umgarnt zu werden. Bei den Ausflügen, die sie hin und wieder zusammen unternahmen, kamen sich die beiden näher. Dabei erwärmte sich das Herz des Mädchens langsam. Es fühlte sich am Hofe wohl und wollte nie wieder in die Kälte zurückkehren.

Doch wie das Schicksal wollte, meinte es der ältere Prinz nicht ehrlich mit der Eisprinzessin. Er gaukelte ihr nur Zuneigung und Liebe vor, um sie für sich zu gewinnen.
Später wurden die Ausflüge immer seltener. Als eines Tages der König mit seinem jüngeren Sohn wegen dringender Geschäft für längere Zeit das Land verlassen musste, wurde die Prinzessin von dem älteren Prinzen aufgefordert, seine Kammern in Ordnung zu halten, bis er sie letztendlich als seine persönliche Magd ansah. Tagtäglich schikanierte er sie mehr. Kaum hatte sie die Räume gesäubert, kam er mit Freunden hereingestiefelt und brachte mit den Schuhen wieder Dreck und Stallmist herein.
„Bring uns was zu Trinken aus dem Keller!“, herrschte er sie dann an und sie musste schwere Krüge mit Wein nach oben schleppen.
Wenn sie abends todmüde ins Bett fiel, gab er immer noch keine Ruhe. Sie wurde aufgescheucht und musste die Bretterböden aufwischen, die schon ganz grau geworden waren vor lauter schrubben.
Von der anfänglichen Fürsorge des jungen Mannes war nichts mehr zu spüren. Da hatten es sogar die Mägde des Sonnenkönigs wesentlich leichter.

Das Herz der Königstochter, das sich anfangs leicht erwärmt hatte, als sie im Land der ewigen Sonne ankam, gefror trotz der ständigen Hitze wieder zu Eis. Sie lachte nicht mehr und zog sich so oft es ging in ein kleines Turmzimmer zurück. Hier ließ sie in ihrem Kummer den Tränen freien Lauf.
Eines Tages, sie hatte wieder mühsam ihre Arbeiten verrichtet, stieg sie die Wendeltreppe in ihr Geheimzimmer hinauf. Als sie die Tür öffnete, erschrak sie sehr. Vor ihr auf dem kleinen Hocker saß der Prinz und schaute ihr höhnisch entgegen.
„Ich habe mir schon gedacht, dass du dich wieder hierhin zurückziehst. Du glaubst doch nicht etwa, dass ich das nicht weiß.“ Flink griff er nach ihrem Arm und zog sie zu sich heran. Vor Schreck schrie die Prinzessin auf.
„Das nützt dir nichts, mein Täubchen. Hier oben hört dich keiner. Niemand ahnt etwas von diesem Raum.“
„Das meinst auch nur du“, erklang eine tiefe, ruhige Stimme von der Tür her.
„Du?“
„Ja, ich, Bruderherz. Ich bin gerade mit Vater zurückgekommen, als ich den Schrei aus dem Turm vernahm. Ich bin sofort nach oben gelaufen, denn ich kannte das Geheimzimmer, in das ich mich immer als Junge zurückgezogen hatte, wenn du mich mal wieder zu sehr geärgert hattest.“
Der junge Prinz sah in den Augen des Mädchens, dass es geweint hatte. Auch konnte er die roten Striemen auf ihrer weißen Haut erkennen, die von Schlägen herrührten.
„Lass sie in Ruhe! Und verschwinde jetzt endlich!“, herrschte er seinen Bruder an.
„Oho, du willst mir drohen? Dann versuch doch, mich hier aus dem Zimmer zu werfen!“ Auffordernd stand der Ältere auf und stellte sich vor seinen Bruder.
„Das braucht er nicht, denn du wirst freiwillig diesen Turm und das Land verlassen“, erklang die Stimme des Königs, der inzwischen unbemerkt den Raum betreten hatte.
Erschrocken fuhren die jungen Leute zusammen.
„Wer meinen Gast als Magd missbraucht, hat unter meinem Dach nichts zu suchen. Die Mägde haben es mir sofort bei meiner Ankunft auf dem Schloss erzählt. Ich befehle dir, noch heute in das Land des ewigen Eises zu ziehen. Dort gehörst du hin, denn du besitzt keine Wärme. Dein Herz ist ein Klumpen aus Eis.“
Der König zerrte seinen ältesten Sohn mit sich die Stiegen hinunter und warf ihn aus dem Schloss. Von ihm hörte man nie mehr etwas. Ob er nun im Land des Eises angekommen war, oder sonst irgendwo auf der Welt, hatte man nie erfahren.
Der jüngere Prinz jedoch verstand es mit seiner Milde und Güte das Herz der Eisprinzessin zu erwärmen. Allmählich taute es wieder auf und die Kälte fiel von dem Mädchen ab.
Bald wurde Hochzeit gehalten und die beiden lebten mit ihren Kindern glücklich und zufrieden am Hofe des Sonnenkönigs.

 

Hallo bambu,

wie schön, dass du eine Geschichte zu unserem Monatsthema geschrieben hast.
Ich habe leider nicht genug Zeit, dir eine ausführliche Kritik zu schreiben (es sind mir auch ein paar klitzekleine Fehlerchen aufgefallen, die ich mir aber jetzt nicht gemerkt habe), wollte aber doch nach dem Lesen schnell eine erste Rückmeldung loswerden:
Mir gefällt die Idee sehr! Besonders schön finde ich die Stelle, an der das Herz der Prinzessin durch die fiese Behandlung des Prinzen trotz der Wärme des Sonnenlandes fast wieder zu Eis wird.

Was ich am Ende ein wenig vermisst habe, sind die Eltern der Prinzessin, die ihre Tochter ja trotz der Kälte ihres Landes, sehr geliebt haben. Warum erfährt man von denen nichts mehr? Verwandtenbesuche wären da doch eine Möglichkeit, oder nicht?

Gern gelesen.
Lieben Gruß
al-dente

 

Hallo bambu!

ich hab mich sehr gefreut, den ersten Beitrag zu diesem TdM zu sehen. :)
Die Geschichte gefällt mir sehr. Wie al-dente fand ich es eine schöne Symbolik, wie das Herz trotz der Wärme wieder gefriert. Doch ich muss ihr auch in der Kritik ein bisschen recht geben – es gibt Liebe und Fürsorge im Reich des Eises. War das Herz auch gefrohren, bevor die Prinzessin von den Blumen und Bäumen wusste? Rein der Kälte wegen? Das habe ich so nicht herausgelesen. Dass man von den Eltern nichts mehr erfährt ist mir – im Hinblick auf die stilistische Vorgabe Märchen – schon recht, da werden Nebencharaktere ja meist nicht weiter verfolgt.
Hier allerdings fängt auch die Kritik an. Ich vermisse einige Märchenmerkmale. :D Ein paar hast Du zwar eingebaut (Symbolik, ungenaue Ort/Zeitangaben, Motovwirklichkeit in einer fantastischen Welt, wenige Graustufen/viel Schwarz-weiß, die relative Isolation der Heldin), aber andere, die man mE relativ einfach einbauen könnte, hast Du nicht berücksichtigt (z.B. Eingangs- und Schlussformeln) Manches könntest Du mE auch noch stärker herausarbeiten – wäre die Aufgabenstellung nicht Märchen gewesen, so hätte wohl kaum einer erkannt, dass Du eins schreiben wolltest. ;)
Davon abgesehen gern gelesen. Gute Idee. :)

liebe Grüße
Anne

 

Hi bambu. Der Anfang hat mir gut gefallen, das Ende leider nicht.
Da passiert mir alles zu plötzlich und unmotiviert. Der jüngere Prinz, der ihr hilft wird vorher kaum erwähnt und warum ist der König plötzlich im Turmzimmer, wenn er sich vorher nicht um sie gekümmert hat?
Da vergibst du viele Chancen, den Charakter der beiden Prinzen vorher einzuführen. Da stört mich auch, dass sie keinen Namen haben. Vielleicht mag der ältere Prinz ja schon vorher das kalte Reich und möchte dort hin?
Außerdem finde ich, dass bei einer Geschichte mit dem Titel: Die Eisprinzesin, diese auch am Schluss die größte Rolle spielen sollte. So habe ich das Gefühl, das es am Ende eine Geschichte über den hochnäsigen Prinzen ist, der eine Prinzessin wie eine Magd behandelt.


Und so kam es, dass die junge Eisprinzessin nach drei Wochen in einer ledernen Kutsche mit zwei Schimmeln zum anderen Ende der Welt fuhr.
Der Satz würde mir so besser gefallen.
Der Prinz unternahm mit dem Mädchenviele Ausflüge in die nähere Umgebung.
„Oh, wie ich dieses Land liebe und wie ich das Eis und den Schnee in meiner Heimat hasse“
Da habe ich auf eine weitere Koversation gewartet. Vielleicht könntest du die nachherige Erzählpassage davor stellen und den Prinzen auch etwas sagen lassen.


L.G.
Bernhard

 

@Bernhard
Nur ganz schnell: Du schreibst, dass es dich stört, dass die beiden Prinzen keinen Namen haben - das ist aber in vielen Märchen durchaus üblich. Da heißt es dann "der Jüngste", "der Jüngling" o.ä.. Eigennamen wie Schneewittchen, Dornröschen und Aschenputtel sind in Märchen eher die Ausnahme. Daher finde ich, dass das Fehlen der Eigennamen gut zu unserer Themenvorgabe passt.

Lieben Gruß
al-dente

 

Hallo al-dente, Anne und Bernhard,

vielen Dank euch Drei fürs Lesen und Kommentieren. Freut mich, dass euch mein Märchen gefallen hat.
Da sich die Einwände und Vorschläge auf das Inhaltliche beziehen, müsst ihr noch ein bisschen Geduld haben, bis ich die Anregungen eingearbeitet habe.

@ Bernhard
Das mit der Namensgebung hat al-dente inzwischen schon geklärt, denn das wäre auch meine Antwort gewesen.

@Anne
Du erwähnst in deiner Kritik die Eingangs- und Schlussformel. Da willst du wahrscheinlich auf "Es war einmal ...." "und wenn sie nicht gestorben sind" hinaus. Wenn ich ehrlich bin, habe ich dieses Merkmal extra weggelassen, vielleicht, weil ich es schon zu oft gelesen oder auch hin und wieder selbst geschrieben habe. Aber wenn du meinst, dass es unbedingt hineingehören sollte, dann kann ich es gerne noch anbringen. Außerdem dachte ich, es klingt etwas moderner, wenn es fehlen würde. Wird aber wie ich sehe vermisst!

Noch einmal Dankeschön an euch und ich werde mir Gedanken über eure Anregungen machen und das ein oder andere auch aufnehmen.

Viele Grüße
bambu

 

Hi Bambu,
Ich würde mir trotzdem wünschen, wen die beiden Prinzen konsequent mit Jüngerer und älterer oder so ähnlich beschrieben werden.

Als die Eisprinzessin eintrat, pfiff einer der Prinzen anerkennend
Das war wohl der ältere, aber ich tat mich einfach schwer, da irgendwie zu unterscheiden
L.G.
Bernhard

 

Hallo bambu,

habe bei deiner Geschichte ein wenig an "Die Schneekönigin" gedacht. Besonders an den Kai, als er sich im Eispalast befand. Ich bin ein Freund von diesem Märchen. Deshalb bin ich auf deinen Titel sofort aufmerksam geworden.
Die Idee und die Umsetzung hat mir gut gefallen. Auch ich vermisse die Eltern nicht weiter. Schließlich ist es bei fast allen Märchen so, dass nach der Hochzeit - ... und sie lebten glücklich bis an ihr Ende ... nichts weiter kommt.

Maus schreibt:

Ich vermisse einige Märchenmerkmale.
ich denke, dein Märchen braucht nicht mit: "es war einmal ..." anzufangen, aber du könntest ein bisschen mehr Märchenwelt hinein
zaubern. Ich meine damit, dass du einige Beschreibungen lieblicher angehst und eine Fantasiewelt schaffst. Ein Land aus Eis und zu deinem relativ schönen Titel, da passen so wunderbare Begriffe wie Eisblumen und Kristalle dazu. Vielleicht ist es auch das, was Maus vermißt? Dein Stil schwankt zwischen Märchenwelt und modere Erzählung (z.B. Eisprinzessin - junge Frau / Königin und Gatten) Bleib doch einfach bei deinen Märchenfiguren und Bezeichnungen.
Schön fand ich, dass die Prinzessin aus ihrer gewohnten Materie herausbricht, in eine völlig andere Welt.
Ich habe dir einiges herausgesucht, es sind nur so einige Gedanken von mir. Hoffentlich erschrecken sie dich nicht, denn dein Märchen hat mir gut gefallen.

noch nicht einmal eine Blume wuchsen hier.
wuchs hier
aus lauter gefrorenen Schneeblöcken gebaut.
lauter würde ich streichen, das verunstaltet den Satz.
Ein Durchreisender hat ein Buch bei uns vergessen
würde sein Buch schreiben, könnte aber auch sein, er war Buchhändler oder eifriger Leser und hatte viele mit?
Bitte, Mutter, lass mich hinfahren."
wohin eigentlich? Im Buch waren nur Bilder von Blumen und Bäumen. Vielleicht könntest du ein klein wenig auf die Bilder eingehen, z. B., dass die Eisprinzessin der Mutter sagt, dass sie Bilder aus dem Sonnenland gesehen hat.
Was mir nicht so ganz einleuchtet, warum sie plötzlich bei dem Anblick der Bilder friert. Schließlich ist sie eine Eisprinzessin. So geboren und aufgewachsen. Anders wäre es, wenn von den Bildern so etwas wie ein Zauber ausgegangen wäre und ihr Herz zum schmelzen gebracht hätte.
Ja, sogar unsere Häuser sind aus dieser eiskalten Masse gebaut.
schreib doch statt Masse Eiskristalle oder so ähnlich, das klingt märchenhafter.
Dem Mädchen schien es, als hätte es anstelle des Herzen einen dicken Eisklumpen, dessen Kälte die Liebkosung der Mutter nicht milderte.
Eisklumpen wirkt hier so plump. besser wäre ... schien es, als hätte es ein Herz aus Eis. Selbst die Liebkosung der Mutter brachte es nicht zum schmelzen.
bei diesen Temperaturen prächtig.
"Temperaturen" wirken in einem Märchen völlig fehl am Platz. Würde ich streichen, oder anders formulieren :susp:
Ohne Verpflegung und ausreichend Kleidung musste er seinen Weg in das Eisland antreten.
eigentlich hat der König ihn nicht ins Eisland verdonnert. So richtig gefällt mir der Satz nicht, den ein Rausschmiß im Märchen geschieht immer ohne Kofferpacken.

So, trotz der langen Kritik, habe ich deine Geschichte, b.z.w. dein Märchen gern gelesen. :)

Liebe Grüße
Goldis

 

Hallo bambu,

mir gefiel die Tonart deiner Geschichte sehr. Inhaltlich möchte ich ein paar Stellen, die mich zum Stocken brachten, ansprechen:

Es wird nicht deutlich, wieso der ältere Prinz jäh seine Position vom netten Kameraden zum Schinder wechselt.
Auch konnte ich nicht richtig orten, ob die Menschen in der Eiswelt überhaupt glücklich waren oder ob es nur die Königstochter war, die gerne weggehen wollte.
Dann frage ich mich, wieso das der Vater und Bruder zuließen, dass der eine Bruder/Sohn so garstig war. Eigentlich ist sie ja der Besuch vom Vater. (Lass den Vater und Sohn doch eine lange Reise machen, dann ist das schlüssiger).

„Bring uns was zu Trinken aus dem Weinkeller!“, herrschte er sie dann an und sie musste schwere Fässer mit Wein nach oben schleppen.

Die Fässer, die bleiben sicher im Keller. Man holt(e) den Wein immer in Krügen.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo bernadette,

freut mich, dass auch dir mein Märchen gefallen hat.
Auch deine Anregungen werde ich in der Überarbeitung berücksichtigen. Dass die Fässer im Keller bleiben, da hast du vollkommen Recht. Aber ich glaube, Krüge mit Wein können auch ziemlich schwer sein.

Eines möchte ich noch anfügen und zwar braucht es in Märchen keine Erklärungen, weshalb der eine Sohn nun seine böse Seite zeigt. Es ist einfach so. Es tauchen auch in klassischen Märchen auf einmal Figuren auf und keiner würde da die Frage stellen, wo kommen die auf einmal her. Ich finde, das ist einer der gravierenden Unterschiede zwischen einem Märchen und einer Kindergeschichte. Habe ich mal in einem schlauen Buch gelesen: "Das europäische Volksmärchen. Form und Wesen" von Max Lüthi.

Viele Grüße und ein Dankeschön fürs Kommentieren
bambu

 

Hallo Bernhard,
hallo Goldi,

@ Bernhard
Werde beim Überarbeiten auch darauf mal achten, ob ich es verständlicher machen kann.

@ Goldi
Tut mir Leid, ich habe deine Kritik ja total überlesen. Sei nicht böse, hatte wohl Tomaten vor den Augen.
Bin gerade beim Überarbeiten, wenigstens beim ersten Teil und habe schon einige deiner Anregungen mit verarbeitet. Mal schauen, ob ich das Märchen noch ein wenig anschaulicher hinbekomme.
Auf alle Fälle freue ich mich, dass dir die Geschichte ebenfalls gefallen hat.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo zusammen,

ich habe die Geschichte überarbeitet und dabei eure Vorschläge berücksichtigt.

Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja noch einmal drüberlesen.

Viele Grüße
bambu

 

Hi bambu,
Gefällt mir,
Die Überarbeitung ist dir gut gelungen

L.G.
Bernhard

 

Hallo Bernhard,

haaa, danke, das tut gut.

Viele Grüße
bambu

 

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