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Die dunkle Materie der Liebe

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23.04.2017
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Die dunkle Materie der Liebe

Seit wann bin ich eigentlich dieses traurige, tragische Klischee? Die blonde Freundin, die sich nachts um 2.18 Uhr Samstagnacht aus dem Bett schleicht, weil sie nicht schlafen kann. Weil die Gedanken lebendig werden, weil sie nicht aufhören, weil sie echt sind.

Früher war das nicht so, früher ist er aufgewacht, sobald ich mich auch nur kurz aus dem Bett entfernt, etwa weil ich eine leichte Blase habe. Früher als er immer nach mir eingeschlafen ist, nie vor mir einschlafen konnte. Was habe ich mich beschützt gefühlt, und das von einem Mann der mit 1,75 cm grade mal einen Zentimeter größer ist als ich. Jetzt sitze ich hier, wünschte ich hätte nie aufgehört zu rauchen, würde das Klischee gerne ausleben, trinkend, rauchend, schreibend am Apple-Laptop. Aber wenn wir bei Wünschen wären, dann wäre ich wohl auch noch so verliebt, voller Endorphine, dass ein Blick des anderen ausreicht, um augenblicklich so geladen zu werden.

Das zusammen alles heller, duftender, intensiver, wirklich ist, und die Welt überhaupt nur das Recht hat zu existieren, damit wir darauf gehen können und uns amüsieren. Die gemeinsamen Tage und Nächte in denen das Lachen und die Streite das einzige sind, was sich wirklich echt und real anfühlt. Das Zusammensein überschattet das Ich sein. Welches Ich überhaupt? Schaut doch wie schön wir zusammen sind, wie gut wie miteinander harmonieren, wie sexy wir sind, wie glücklich – ihr LOSER.

Das eigene Leben verwandelt sich in Stereo, nur wir zwei auf allen Frequenzen. Und dann? Keine Ahnung. Dann platzt die wunderschöne Seifenblase wahrscheinlich, aber wer will schon so abgegriffene Bilder verwenden. Es ist mehr wie ein schwarzes Loch, eine dunkle Materie, die alles Leben und Gefühle zerstört und sich unerbittlich ausweitet. Egal ob das IKEA Bett jetzt 1,80 cm breit ist – das Dunkle ertastet trotzdem beide Lebewesen auf der Matratze. Frisst die Gefühle in sich rein, ernährt sich von der Liebe, zerrt von der Vertrautheit und leckt das Glück von der Bettdecke. Und so....passiert es.

Man wird zusammen alleine, einsam, verzweifelt, traurig. Obwohl man das doch eigentlich nur alleine ist. Das ist nicht fair, Wut, Angst, Hass – den man nicht zwischen Selbst- und Fremd Hass unterscheiden kann. Niemand will so sein, niemand will mit 27 das Gefühl haben zu verbittern, aber wer will auch in dem Alter nochmal ALLES von vorne aufbauen?! Gibt es das überhaupt nochmal für mich? Habe ich das überhaupt verdient? (Blick zu meinem Karma, es schüttelt den Kopf und lächelt mich mitleidig an). Ok, danke für nichts blödes Karma, aber was zum Henker mach ich jetzt?

 

Willkommen bei den Wortkriegern Pustelblume!

Ich muss sagen, mich hat deine Geschichte leider nicht überzeugt.
Mir fehlt in deiner Story Spannung, eine Handlung, Konflikt. Letztendlich
wirkt dein Text wie ein Tagesbucheintrag, der die Gefühle deiner Protagonistin beschreibt.

Mein Vorschlag wäre deine Gefühlslagebeschreibungen in einer Handlung einzubetten.
Zum Beispiel: Ihr "Freund" hat eine heimliche Affäre, u.s.w.
Ich würde auch versuchen Dialoge einzubauen, das macht den Text dynamischer.

Lasst dich von meiner Kritik nicht entmutigen. Einfach am Ball bleiben ;). Dann wird das schon!!
Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß bei uns.

LG
Writer

 

Hallo Pusteblume,
und ich von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum :)

Was die Handlung angeht, muss ich Writer zustimmen, das ist ein bisschen wenig, um als Kurzgeschichte durchzugehen. Ich hatte auch den Eindruck, dass es sich eher um einen - stilistisch guten - Tagebucheintrag handelt. Es ist eine Momentaufnahme einer Gefühlswelt, aber du bleibst zu sehr an der Oberfläche.

Ich muss meinem Vorredner aber insofern widersprechen, als dass ich eine Affäre oder ähnliches nicht in die Handlung mit rein nehmen würde, das würde meiner Meinung nach die Aussage kaputt machen.
Es geht um eine langjährige Beziehung, die nicht schlecht läuft, bei der aber die Luft raus ist. Und das ist auch der Konflikt deiner Protagonistin: Sie hat keinen rationalen Grund, die Beziehung zu beenden, denn es ist ja eigentlich alles gut. Niemand geht fremd, es gibt keine Gewalt in der Beziehung, nur die normalen Streitigkeiten, die es eben in jeder Beziehung gibt. Alles normal. Nur fehlt der Protagonistin eben das gewisse Etwas, die Spannung, die Erotik. Und während sie sich auf der einen Seite wohl bewusst ist, dass das bei langjährigen Beziehungen immer irgendwann der Fall sein wird und es nie die gleiche, knisternde Liebe wie am Anfang bleiben wird, egal mit wem, vermisst sie eben genau das und ist noch nicht bereit, sich für die Ewigkeit zu binden. Sie steckt in diesem Dilemma, mit jungen 27 Jahren nie wieder das aufregende Knistern einer ersten Liebe spüren zu dürfen, wenn sie mit ihrem Freund zusammen bleibt, gleichzeitig weiß sie aber auch die Vertrautheit einer langen Beziehung zu schätzen und weiß auch um die Zeit und die Arbeit, die eine solche Vertrautheit benötigt, um überhaupt erst zu entstehen. Und zuletzt plagen sie die ganz typischen Zweifel, ob es vielleicht doch so etwas wie die "eine große Liebe" gibt, und danach kommt nichts mehr, und wenn sie jetzt die gute, wenn auch durchschnittliche Beziehung mit ihrem Freund aufgibt, dann findet sie womöglich nie wieder eine Beziehung, die so vertraut wird wie ihre jetzige.

Das ist zumindest das, was ich aus deiner Geschichte, zum Teil zwischen den Zeilen, herauslese. Und ich finde dieses Dilemma wahnsinnig spannend und es ist definitiv ein guter Stoff für eine Geschichte.
Aber meine Zusammenfassung dieses Dilemmas ist jetzt fast so lang wie dein Text - du musst da also noch viel mehr in die Tiefe gehen, vielleicht auch mal die Beziehung über ein paar Tage zeigen, oder ein paar Rückblenden mit reinnehmen, wie sich die Beziehung der beiden denn eigentlich im Alltag wirklich gestaltet. Also weniger 'tell' (weniger Erzählung aus der Sicht der Protagonistin, wie die Beziehung ist) und mehr 'show' (also in alltäglichen Handlungen zeigen, wie sich die Beziehung gestaltet, ohne eine wertende Erklärung der Situation durch die Protagonistin).

Man merkt deinem Text an, dass du Spaß am Schreiben hast, du schreibst flüssig und hast bereits einen sicheren Stil. Mir gefallen auch solche Kleinigkeiten wie das IKEA Bett, oder die anfängliche Beobachtung der Veränderung des Einschlafrituals. Ich denke, deine Geschichte hat Potential, aber du musst noch an ihr arbeiten. Aber das wird!

Viel Spaß noch hier und liebe Grüße,
Sommerdieb

 

Diese Geschichte erinnert mich an Adultery von Paulo Coelho.
Finde das Thema echt interessant, und wie die anderen auch schon mal erwähnten - Dialog einbauen, mehr Gefühle und Situationen beschildern. Klingt echt wie ein Tagesbuch, und dass man die Routine in der Beziehung als Mangel an Liebe betrachtet.
Das Thema ist echt spannend, ich hoffe, dank der Meinungen im Forum, dass du Geschichte spannender gestalten wirst.

Viel Erfolg :)

 

Hallo Pusteblume,

herzlich willkommen!

Zerlegt man den Text in einzelne Szenen und fügt diese wieder chronologisch zusammen, dann erkennt man eine Entwicklung. Was mir fehlt, ist ein Ende, das nicht ganz so offen ist. Also, ich möchte zumindest erfahren, wie die Heldin sich die Lösung ihres Dilemmas vorstellt.
Ich meine, Geschichten sind (auch) dazu da, Lösungen zu alltäglichen Problemen aufzuzeigen. Fragen gibt es im realen Leben schon genug.

Es ist mehr wie ein schwarzes Loch, eine dunkle Materie, die alles Leben und Gefühle zerstört und sich unerbittlich ausweitet.
Ausgerechnet dieses für die Geschichte so wichtige Bild ist nicht stimmig. Schwarze Löcher haben mit dunkler Materie nichts zu tun. Beide Phänomene bewirken völlig unterschiedliche Folgen.

Lieben Gruß

Asterix

 

Hej Pusteblume,

dein Text ist im Grunde ja nur die Nabelschau einer oberflächlichen, verlassenen, leicht selbtverliebten Frau, die sich selbst ordentlich leid tut.

Das wäre eine gute Basis für eine wirkliche Geschichte, eine, in der die Protagonistin nicht bloß austauschbare Gedankengänge hat, sondern eben auch wächst und lernt, oder zugrunde geht, oder sich abfindet, oder den Kerl zurückgewinnt, oder sonst irgendetwas.
Aber außer mit ihren Gedanken freien Lauf zu lassen, passiert ja nix. Schade eigentlich. Aber vielleicht hast du ja Lust, daran zu werkeln.

Seid wann bin ich eigentlich dieses traurige, tragische Klischee?

Der erste Satz sollte fehlerfrei sein ;) Seit ...

Ein Leseeindruck und freundlicher Gruß, Kanji

 
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Hey Writer, ja danke für dein Feedback, kann deinen Punkt verstehen!


Hey Kanji, danke für deine Meinung - ja manchmal ist ein kleines Rechtschreiben-Handicap doch nervig ;) Viele Grüße, Pustelblume

 

Und dabei habe ich nicht mal deinen nickname Pustelblume richtig geschrieben :shy:

 
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Hallo Sommerdieb, erstmal muss ich sagen, dass ich deinen Namen schon großartig finde. Du hast mein Thema wirklich gut interpretiert, aber bei deiner tollen Ausführung habe ich auch meine eigenen Unzulänglichkeiten festgestellt, weil du vieles präzieser auf den Punkt bringst, als ich! Danke für dein konstruktives Feedback, wirklich toll zu sehen, dass du dich in meine Geschichte - so weit sie das zulässt - trotzdem reinversetzten konntest. Viele Grüße, Pusteblume


Hallo Asterix, danke dir für dein Feedback - da muss wohl bessere Recherche meinerseits stattfinden!


Hallo Peperoni, dass dich überhaupt etwas an Paulo Coelho erinnert bringt mich schon sehr zum schmunzeln, weil das natürlich Welten sind, die mich und diesen genialen Geist trennen und du findest einen Funken der uns verbindet ;) Danke für deine Meinung! Viele Grüße, Pustelblume

 

Kanji, ich glaube, den Fehler beim Nicknamen haben wir hier alle gemacht :Pfeif: upsi.
Pustelblume, als kleiner Hinweis für die Zukunft: es ist sehr viel übsersichtlicher, wenn du dein Feedback in einen großen Kommentar verpackst und nicht in ganz viele kleine. Lässt sich angenehmer lesen und überflutet auch nicht so sehr die "Aktivitäten"-Liste auf der Startseite :)

Liebe Grüße
Sommerdieb

 

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