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Die doofe Labislu

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07.11.2004
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Die doofe Labislu

Die doofe Labislu

Die Labislu sagte: „Komm wir wollen zusammen Spaß haben!“ Die Quarkmarie antwortete: „Nein, ich will nicht! Nicht mit Dir!“ Da kam der böse Zont daher. Er war schlecht gelaunt und konnte die Labislu nicht leiden. „Gib Dir keine Mühe!“, sagte der Zont zur Labislu. „Ich kann Dich nicht leiden!“ Die Labislu war dick und fett. Eklige Rotze quoll ihr aus der Nase. Niemand konnte sie leiden und keiner wollte mit ihr spielen. Nur einen Freund hatte sie: den Toni. Aber der war bloß eine Puppe aus Holz (und ich glaube, wenn Puppen Gefühle hätten, hätte er die Labislu wohl auch nicht leiden können).
Eines Tages jedoch, als die Labislu wieder einmal traurig in einer Ecke saß, kam ein stattlicher, junger Prinz auf einem Pferd des Weges. Er war in prächtige Gewänder gekleidet und sein Blick war furchtlos und entschlossen. Er sah alle in einer großen Gruppe spielen: Den Zont, die Quarkmarie und all die anderen! In einer dunklen Ecke jedoch, sah er traurig und allein die Labislu sitzen. Da ritt der Prinz zur Gruppe hin und sagte zu dem mürrischen Zont: „He, Du! Was ist denn mit dem Mädchen in der Ecke dort drüben? Warum spielt ihr nicht mit ihr?“ Darauf antwortete der Zont: „Och, die! Das ist bloß die doofe Labislu! Mit der will keiner spielen!“ Der Prinz war erstaunt über soviel Kaltherzigkeit und ritt zu ihr herüber. Er stieg vom Pferd und sah auf das Mädchen, welches sich da im Schatten verbarg. Sie war dick und fett und aus der Ferne hätte man sie auch für eine Regentonne halten können. Er wollte soeben fragen: „Mädchen, was machst Du hier? Warum sind die anderen so böse zu Dir?" Da fiel ein Lichtstrahl auf die dicke, unförmige Gestalt und plötzlich begriff der Prinz, dass der Zont recht gehabt hatte: Die Labislu war doof und hässlich und sie trug weder Helly Hanson, Hilfiger oder Replay, noch sonst etwas, was heute in Mode war. Nicht mal etwas von Levi’s konnte er an ihr entdecken. Angewidert wandte der Prinz sein Gesicht ab. „Du doofe Kuh! Du bist widerlich!“, sagte er zu ihr und ritt wieder zurück zu den anderen. Mit ihnen verbrachte er einen tollen Nachmittag. Sie sangen und lachten viel und machten jede Menge lustigen Blödsinn. Nur die Labislu war nicht dabei. Natürlich.

ENDE

 

Hallo lazy_oli,

zunächst erstmal heiße ich dich herzlich auf kurzgeschichten.de willkommen.

Leider ist dein Einstand, so finde ich, nicht so arg gelungen, denn die Geschichte, die du da erzählst, hat mir gar nicht gefallen. Einmal abgesehen davon, dass sich mir nicht erschließt, worin das satirische Element deiner Geschichte liegen soll, denn was ist daran satirisch, wenn Kinder mit einem anderen Kind, weil es ihnen nicht gefällt, nicht spielen wollen, so finde ich den Plot deiner Geschichte grundsätzlich höchst banal und dadurch verliert diese Geschichte für mich ihren Reiz.

Was genau war denn dein Ansatz innerhalb deiner Geschichte? Was ist das Thema gewesen, welches du satirisch aufs Korn nehmen wolltest? Die gesellschaftlichen Zwänge, sich nur mit schönen wohlgekleideten Menschen umgeben zu dürfen? Ich steh da im Moment auf dem Schlauch, weil ich nicht zu erkennen vermag, was du mit deiner Geschichte zum Ausdruck bringen wolltest.

Lieben Gruß
lakita

 

Naja, normalerweise kommt der Prinz und rettet die Kleine und alles wird gut. Vom häßlichen Entlein zur Princess of Hearts. Hier passiert aber das Gegenteil, oder besser gesagt gar nichts. Der Prinz ist genauso ein Arsch wie alle anderen. Ist wohl ne Parodie auf Märchen.

Wenig originell, wenig überraschend und etwas lieblos geschrieben, wie ich finde. Der Geschichte fehlt was eigenes.

 

hallo,

vielen dank für die antworten. worum es geht, hat zaza ja schon ganz gut zusammengefasst.
ja, ich hab die geschichte in einem rutsch runtergeschrieben und überhaupt nicht daran gefeilt. das meinst du wohl mit lieblos.
und ja da musste ich auch dran denken, das es schon einen haufen märchen parodien etc. gibt. wusste auch nicht so recht ob es in den bereich satire passt, aber es schien mir hier noch passender als in den anderen sparten.

naja, ich fands ganz komisch, aber vielleicht habe ich auch meinen "eigenen" humor. nächstes mal vielleicht mehr glück.

 

Hallo,

ehrlich gesagt, fand ich's nicht so schlecht; dass die Story kurz ist - das muss so sein, denn für mehr gibt das Thema nicht her (was leider nicht alle Zeitgenossen Schriftersteller so sehen - ich kenne welche, die hätten da drei Seiten draus gemacht ;-)) ).

Mir gefällt die gnadenlose Bösartigkeit des Texts - das hat was vom "Kleinen Arschlosch"/Moers.

Was ist 'normal', fragt man sich. Da sich alle bezüglich der Labislu einig sind, kann sie nicht mal mehr auf den fairen, gerechten Prinzen hoffen. Bewusstsein schafft Realität.

Die Labislu war doof und hässlich und sie trug weder Helly Hanson, Hilfiger oder Replay, noch sonst etwas, was heute in Mode war. Nicht mal etwas von Levi’s konnte er an ihr entdecken. Angewidert wandte der Prinz sein Gesicht ab. „Du doofe Kuh! Du bist widerlich!“, sagte er zu ihr und ritt wieder zurück zu den anderen.
In einer Welt, in der Klingeltondownloaden philosophisch ist, haben Außenseiter eben keine Chance.
Der Autor bezieht aber mit dem Zitat - klar eine Position und - eben deshalb finde ich die Story satirisch.
An Einzelheiten müsste man noch feilen.

 

"Mir gefällt die gnadenlose Bösartigkeit des Texts - das hat was vom "Kleinen Arschlosch"/Moers."

ja, wobei das kleine arschloch etwas rebellisches hat. er gegen den rest, der welt, ihm sind die reaktionen der anderen egal.
hier gehts mir darum, das ende aller märchenhaften illusion zu zeigen. in unserer welt ist für prinzen aus dem märchen kein platz und wenn es hier heisst einer gegen alle, dann bleibts eben oft auch dabei und es gib kein happy-end.

 

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