Die dicke Frau
Man sah nur noch eine sehr, sehr dicke Frau die Strasse herunter rennen, dann war alles still. Alles war wie eingefroren, nichts bewegte sich, kein Lebenszeichen war vorhanden, nicht mal die Bäume rauschten im Wind. Die Sonne blieb verborgen hinter zahlreichen Wolken, für Tage. Nichts veränderte sich. Auf einem Hausdach konnte man noch die Spuren der dicken Frau erkennen, das einzige, das an Leben in dieser Stadt erinnerte. Niemand hatte jemals die Frau gekannt, sie war aus dem Nichts aufgetaucht, auf dem Dach gelandet und die Strasse herunter gerannt. Die Einzige Spur von Leben war fremd. Nichts erinnerte an nichts. Die dicke Frau war verschwunden. Für immer. Oder doch nicht? Ein Licht scheint sich in das Dunkel zu drängen, ein Licht tief aus der Erde. Das Erdlicht. Das Licht der ewigen Natur, des Ursprungs unseres Daseins. Die ewige Natur, und die Bäume beginnen erneut zu rauschen und die Sonne nimmt ihren Lauf. Die Zeit schreitet fort, die unaufhaltsame Zeit, die absolute Zeit, die Gegenwart wird Vergangenheit und die Zukunft wird Gegenwart um augenblicklich Vergangenheit zu werden. Er befindet sich außerhalb von Raum und Zeit, der Ursprung, die Quelle, das Dasein, die absolute Wirklichkeit. So wie die Natur sie schuf, so können wir die Welt nicht wahrnehmen. Die dicke Frau, sie hat es gespürt, sie wusste es und sie weiß es noch immer und sie versucht davor zu flüchten, vor dem Raum der Zeit und dem Nichts der Bedeutsamkeit unseres Daseins. Sie ist auf der Flucht, sie wird es nicht sein und sie war es nicht, aber sie ist es. Sie flüchtet dorthin, wo die Zeit ein Gerücht ist und sie in Ewigkeit ihr Dasein spüren kann.