Die Dächerstraße
Sie liegt im Norden einer großen, bekannten Stadt.
Die Stadt hat eine Musik.
Es meint nicht die in der Stadt gespielte Musik,
diese ist bestimmt nicht sonderbar.
In der Dächerstaße war ich seitdem erst einmal.
Ich werde wieder hingehen,
doch vorerst muss ich jene Stadt bewältigen, jenem Bass ausweichen, mich vor jenen Trommelschägen bücken, jenen Sopranstimmen entfliehen.
Diese Musik, ich muss jede ihrer Melodien überstimmen,
zuvor ich nochmals in die Dächerstraße darf.
Angefangen habe ich mit 67.
Mittlerweile bin ich fast 70.
Seit drei Jahren verfolgt mich also schon diese stumme Musik - und ich mit ihr zitternd die Stadt.
Jemand hat mir mal berichtigt,es gäbe jetzt einen Campingplatz in der Stadt.
Ob die Musik da auch ist, weiß ich leider nicht.
die Frau sprach wie folgt:
"Es gibt da ruhige, sittsame Schattenplätze, pro Person einen halben Liegestuhl, einen Spielplatz für die Kinder und viel Sonne!"
Über meinen Standort kann ich nicht viel sagen.
Er ist jedenfalls weiß.Und es gibt viele Blumen!
Nun weiter, geschwind,mir bleibt nicht mehr viel Zeit.
Ich muss klettern und vor allem laufen können,
um mein Ziel zu erreichen, obwohl mir eingeredet wird,
ich solle mir Zeit lassen.
Mein Ziel ist die Straße,in der ausschließlich Dächer zu sehen sind.
Ich bin mir wohl im Klaren, dass ich der Fall 21 bin.
Dazu stehe ich.
Über Brücken denken, kann ich gewiss, aber über Städte, sie seien noch so musikalisch, nicht.
Als Fall 21 darf ich einmal täglich auf den Turm,
aber nur mit einer Begleitung, welche mir die Ohren zuhält, denn ich höre die Musik bis dorthin.
Manchmal, es kommt wirklich sehr selten vor, klappe ich ihre weichen Finger ein kleines Stück weg und höre
eine in sich wiegende melodische Triolenbewegung,
aber dann schiebe ich die Hand ganz schnell wieder drüber.