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Die Couch

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14.10.2009
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Die Couch

Du bist schön, wie du da stehst. Eigentlich bist du immer schön, doch in meinem Zorn will ich diese Schönheit nicht sehen. Ich bin so wütend: auf dich. Du stehst einfach nur da und regst dich nicht. Siehst mich mit deinen verwirrend blauen Augen an. Und sagst nichts. Dabei ist jetzt der Moment etwas zu sagen. Jetzt ist der Moment mir zu sagen was du zu sagen hast. Mir zu sagen, warum du willst das ich bleibe. Doch du sagst nicht. Du siehst mich nur an. Du sitzt noch auf der Couch. Diese Couch, die irgendwie mein Verhängnis war. Hier lagen wir so oft und kuschelten obwohl wir nicht zusammen waren. Hier lagen wir so oft und lachten, obwohl wir keine Freunde waren. Hier lag ich so oft und war bei dir obwohl du nicht bei mir warst. Ich war so oft hier und strich dir die Sorgen aus dem Gesicht, ich war so oft bei dir und half dir zu vergessen. Und dabei hast du immer vergessen wer ich war. Du hast die Augen geschlossen und mich geküsst und ich wusste, dass du an SIE dachtest. Doch es war mir egal, denn ich war hier mit dir. Du hast so oft das Falsche gesagt, doch ich habs dir verziehen. So oft hast du meine Gefühle mit Füßen getreten, doch ich habs dir verziehen. Eigentlich hast du mich gar nicht verdient und das weißt du. Doch schaffe ich es nicht mich von dem Zauber zu befreien, den du um mich webst. Immer wieder schaffst du es. Wenn du nicht bei mir bist dann sehe ich all deine Fehler und frage mich warum ich so stark für dich fühle. Wenn ich allein bin, dann ist alles so falsch. Doch wenn du bei mir bist dann ist alles am rechten Fleck. Die Welt ist dann wieder in den richtigen Bahnen und die Zeit steht still für mich. Dann zählst nur noch du. Dann ist alles perfekt. Nur heute nicht. Heute ist der Tag, wo das Fass nicht nur überlief sondern zerbrach. Ich stehe zitternd vor dir, die Worte, die ich dir an den Kopf geworfen habe hallen noch im Raum und auch dein verzweifeltes „Bleib hier!“. Ich blieb stehen und jetzt sehe ich dich immer noch an und du sagst nichts. Du sitzt noch auf der Couch. Diese Couch, die irgendwie mein Verhängnis war. Deine blonden Haare sind noch zerzaust. Ich kann sie noch fast unter meinen Fingerspitzen fühlen. Ich erinnere mich wie ich die Hände in deinem Haar vergraben hatte und du meinen Hals hinab küsstest. Doch das zählt jetzt nicht mehr. Jetzt zählt gar nichts mehr. Nur du, wenn du endlich sagst was du zu sagen hast. Doch du tust es immer noch nicht. Du sitzt nur da, stumm und bewegungslos. Das ist alles was ich wissen muss. Ich suche mein T-Shirt vom Boden und streife es über meinen Kopf, dann ziehe ich meine Schuhe wieder an und fahre mir mit zitternden Händen durchs Haar. Du siehst was ich tue, doch du tust nichts um mich aufzuhalten. Das ist alles was ich wissen muss. Ich bin an der Tür und sehe noch einmal zurück. Jetzt ist der Moment mich aufzuhalten. Doch du tust es nicht. Du bist teilnahmslos und lässt mich gehen und ich gehe diesmal für immer. Ich schaue zurück. Sehe dich und deine verwirrend blauen Augen. Du sitzt noch auf der Couch. Diese Couch, die irgendwie mein Verhängnis war. Genau wie du.

 

Hi Juta!
Obwohl dein Text kurz ist, würde ich an deiner Stelle dennoch nicht auf Absätze verzichten!

doch ich habs dir verziehen
habs ist umgangssprachlich
Du bist schön, wie du da stehst.
1. das du sitzt ja dann zwei Sätze später, also ist der Satz begrenzt sinnvoll 2. aus diesem ersten Satz (=> schön) hätte ich herausgelesen, dass das du ein Mädchen ist. Ist das korrekt? Im weiteren Text scheint mir das du eher ein Junge zu sein.
Ich muss sagen dass ich persönlich mit deinem Text sehr wenig anfangen kann. Ich verstehe nicht was das du dem ich getan hat. Warum das ich beim du bleibt. Warum das ich dann doch geht. Das wirkt alles irgendwie auf mich hölzern.
Schon den Titel finde ich nicht besonders spannend. Er ist irgendwie nichts sagend. Auch warum diese Couch so wichtig ist begreife ich nicht. Mir kommt sie austauschbar vor. Ich verstehe auch nicht wie das du dem ich zum Verhängnis wurde. Hat das ich jemanden für das du aufgegeben?
Also du siehst zumindest bei mir bleiben viele Fragen offen.
Du solltest vielleicht deine Geschichte mit konkreter Handlung füllen.
Ich hoffe du kannst etwas mit meinen Anmerkungen anfangen!
Sonnige Grüße
Cathy

 

Hallo juta!

Da steckt schon Kraft drin. Die Gefühle hast du schön rübergebracht, die einem so durch den Kopf gehen in den paar Sekunden von der Couch bis zur Türe.

Es fehlen aber ein paar Dinge. Zunächst, wie schon gesagt: Absätze. Die erleichtern das Lesen sehr, weil sie dem Auge Orientierungspunkte geben. Du kannst welche Einfügen, wenn du einen neuen Gedanken beginnst.

Dann ist der Text zu lang. Vor allem in der Mitte wiederholst du nur noch und das langweilt beim Lesen. Schau mal, dass du in jedem Satz etwas Neues darstellen kannst.

Der Titel ist fad. Evtl. "Mein Verhängnis war die Couch" ... oder so.

Und: Kommas. Nebensätze werden durch Kommas abgetrennt. Du kannst mal schauen: Wenn in einem Satz zwei Verben sind, dann riecht das immer ganz verdächtig nach Komma.

Hier lagen wir so oft und kuschelten(Komma) obwohl wir nicht zusammen waren.

So als Beispiel.

Dann, wie auch schon gesagt wurde: Deute an, warum die Couch und der Mensch drauf zum Verhängnis wurden. Ja, ich nehme an, es geht um enttäuschte Liebe, aber ein kleiner Wink würde das klarer machen. Damit würde dann aus der Szene eine Geschichte werden.

Beschreibe, wie sich etwas ändert.

Bis bald,

yours

 

Hallo juta,

wirklich... eine traurig-schöne Geschichte, die Du da geschrieben hast. Sie erinnert mich unfreiwillig an eigene Erfahrungen. Dabei bin ich nur durch Zufall über Deine Geschichte gestolpert, denn eigentlich suchte ich nach Geschichten für Kinder, dachte aber, dass es nicht schaden könnte, auch in der Rubrik "Jugend" mal zu schauen...

Was mich direkt zu meiner Frage bringt: Ist das wirklich eine Geschichte, die in die Rubrik "Jugend" gehört? Ich möchte nicht unfreundlich klingen, aber das wäre vielleicht noch eine andere Anmerkung. Ansonsten finde ich, dass es schon eine Geschichte ist, die irgendwie Tiefgang hat... vielleicht nicht ausufernd beschrieben, wie andere, aber dennoch sehr vielseitig interpretierbar, vor allem, wenn man selbst mal so eine ähnliche/gleiche Erfahrung gemacht haben sollte.
Wie auch die anderen Beiden vor mir würde ich zudem noch empfehlen Absätze in die Geschichte einzubauen, das macht sie übersichtlicher. ;-)


Liebe Grüße
hayley

 

Hallo juta

Deine Geschichte ist sehr eindringlich. Vorallem hat mir die Couch als Symbol gefallen, das immer wieder auftaucht.
Aber leider ist für mich noch nicht der Grund, warum diese Couch ein Verhängnis war, herausgetreten. Für mich blieb das noch sehr unklar.
Und ich würde dir ebenfalls empfehlen Absätze zumachen. Denn sonst ist die Geschichte wirklich anstrengend zu lesen.
Dein Stil gefällt mir allerdings sehr gut. Irgendwie mitreißend und (wie schon erwähnt) eindringlich.
Wenn du das Motiv für das Verlassen noch mehr ausarbeitest, wäre die Geschichte wirklich toll!

Lg
Finchen

 

Vielen lieben Dank für eure Antworten udn Kritiken.
Zu meiner Verteidigung ist zu sagen, dass ich Kommasetzung hasse =]
aber Absätze kriegen meine nächsten Geschichten auf jeden Fall.

Was ich noch anmerken wollte ist, dass viele meiner Geschichten viel Platz für Interpretation lassen sollen, damit sich jeder damit identifizieren kann.
Das mag nicht jeder Manns Geschmack sein, aber mir gefällts.

Vielen Dank noch mal an euch alle und liebe Grüße
juta

 

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