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Die Brühgruppe

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14.04.2018
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Die Brühgruppe

Der heimische Kaffeevollautomat hat seinen Dienst eingestellt. Es tut sich nichts mehr.
Entsprechend der Alles-was-einen-Stecker-hat-Regel informiere ich den Mann darüber.
Er verspricht Abhilfe. Zeitnah.

Nur wenige Monate vergehen, bis ich den Mann am Kaffeevollautomaten wiedertreffe.
Es ist Samstagmorgen. Der Mann erklärt mir, dass der Kaffeevollautomat wohl seinen Dienst eingestellt habe. Vollständig. Da tue sich nichts mehr. Er werde sich aber darum kümmern.
Zunächst brauche er aber einen Kaffee. Er verschwindet im Büro, wo sich eine weitere Maschine befindet. Ich freue mich, dass es jetzt losgeht. Spüle, wasche den Kühlschrank aus, stelle die Wäsche an und fahre das Kind zum Fußballspiel.

Bei meiner Rückkehr finde ich einen Zettel mit der Information, dass sich der Mann zwecks Ersatzteilbeschaffung, sowie der Erweiterung der Werkzeugkiste um Kaffeevollautomatentaugliches, in den örtlichen Baumarkt begeben hat. Super! Er hat Blut geleckt – Gut gelaunt … fast fröhlich, beginne ich das Wohnzimmer zu putzen, hänge die Wäsche auf, wische durchs Bad und erledige dann schnell den Wocheneinkauf.

Unterwegs erreicht mich die Nachricht, dass mein Mann sich professionellen Rat bei einem wahren Kaffeevollautomatenexperten namens Paul einholt, dieser sich allerdings im Stadion befinde – was die Sache etwas verkompliziere. Aber: er bleibe dran!
Wie süß, denke ich, er gibt alles. Ich pfeife fröhlich vor mich hin und beschließe noch schnell bei meiner Mutter vorbei zu fahren, um den Gartenzaun zu streichen.

Etwa gegen 20 Uhr komme ich mit dem Kind, den Wocheneinkäufen und dem Kuchen, den ich mit Mutter noch spontan gebacken habe, wieder in unserer gemeinsamen Küche an.
Ich werde von einer Kaffeevollautomatenexpertenrunde bereits erwartet, der – neben meinem Mann und Paul – zwei weitere mittelalte Herren in Fußballtrikots angehören.
Es fließen Bier und Schnaps. Die Stimmung ist durchaus gut. Man versichert mir, sich dem Thema bereits durch geeignete Youtube-Fachvideos genähert zu haben und in gemeinsamer Diskussion mehrere mögliche Fehlerquellen ausgemacht zu haben. Ob mich der Fußball-Livestream, den mein Mann etwa vier mal vier Meter groß auf unsere Garage projiziert, stören würde? Natürlich nicht …

Das Kind hat Hunger. Die Experten auch. Ich bereite aus dem Wocheneinkauf also einen kleinen Snack vor.
Während die Soße reduziert, der Braten im Backofen schwitzt, das Tiramisu im Kühlschrank auf Temperatur kommt, verarzte ich das Fußballkind, bringe den gelben Sack weg und sortiere fix das Altglas durch. Sicherheitshalber richte ich mal das Gästezimmer her.

Die Expertengruppe hat den Livestream inzwischen gewechselt und projiziert jetzt einen seltenen Live-Mitschnitt eines ACDC-Konzertes aus den späten Siebzigern an das Pflegeheim auf der anderen Straßenseite. Logischerweise ist das ohne Ton nichts, wie man mir versichert. Das verstehe ich. Zusammen mit meinem Mann ist die Anlage seiner alten Band schnell im Hof aufgebaut. Der Sound ist beeindruckend. Ich esse, was Kind und Expertentruppe übriggelassen haben.

Paul ist eingeschlafen, aber die beiden anderen schwören Stein und Bein, dass die Brühgruppe defekt ist. Das käme bei diesem Modell oft vor. Der Schwager von einem der beiden habe mal bei einer Firma gearbeitet, die auch so eine Maschine hatten. Und da war die Brühgruppe auch defekt. Mir imponiert, wie hartnäckig die beiden beim Thema bleiben.
Als Zugabe nach dem Nachtisch biete ich den frisch gebackenen Kuchen an, der von der Expertenrunde – ohne Kaffee – allerdings abgelehnt wird. Man verzieht sich ins Büro.

Ich räume noch schnell die Küche auf, mache den Abwasch, bringe Kind und Paul ins Bett und begleite die beiden netten Polizeibeamten zum Pflegeheim, um die Sache mit ACDC und dem Beamer zu klären.
Karl-Heinz ist einer der beiden mittelälteren Herren in einem der beiden Fußballtrikots. Ich soll ihn aber Kalle nennen.
Kalle hat es im Leben nicht einfach. Ich mache kurzerhand eine systemische Aufstellung mit ihm – beginnend mit Sabines Abweisungen bereits im Kindergartenalter – bis zu unserer Kaffeemaschine.

Während Kalle unsere alkoholischen Restbestände und mehrere Aspekte seines verpfuschten Lebens abarbeitet, bringe ich den Mann ins Bett. Der Ärmste ist völlig fertig. Er hat`s echt probiert.
Am Montag bring ich unseren Kaffeevollautomaten zum Service. Wenn die Brühgruppe kaputt ist, kann er da ja auch nichts machen.

 

Hallo AWM

herzlichen Dank für deinen Kommentar!

vier x vier Meter
stolpert man beim Lesen ein bisschen.
Bin ich auch drüber gestolpert, aber ich dachte es gilt die Regel, dass man Zahlen bis 20 ausschreibt...
Wahrscheinlich gibt`s aber ne Sonderregelung, wenn ein "X" dazwischen ist?

Deine beiden anderen Anmerkungen habe ich ebenfalls korrigiert.

Über dein liebes Kompliment habe ich mich gerade sehr sehr gefreut:

Obwohl ich wahrscheinlich nicht zu deinem Hauptpublikum gehöre, hat mir dein Text gut gefallen. Wäre ich eine verheiratete Frau, fände ich deinen Text womöglich sogar sehr gut. Er ist sehr kurzweilig, was auch an deiner klaren schnörkellosen Sprache liegt.

Liebe Grüße vom Lotterlieschen!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, Lotterlieschen

Ich schreibe mal beim Lesen mit, dann übersehe ich weniger.

Bei meiner Rückkehr finde ich einen Zettel mit der Information, dass sich mein Mann zwecks Ersatzteilbeschaffung, sowie der Erweiterung der Werkzeugkiste um kaffeevollautomatentaugliches, in den örtlichen Baumarkt begeben hat.

„Kaffeevollautomatentaugliches“ wird hier groß geschrieben.

fast fröhlich, beginne ich das Wohnzimmer zu putzen, hänge die Wäsche auf, wische durchs Bad und fahre dann schnell den Wocheneinkauf erledigen.

Komma nach „ich“. Außerdem: „den Einkauf erledigen fahren“, das ist doch sehr umgangssprachlich und klingt auch gar nicht schön. Vielleicht fällt Dir etwas Besseres ein.

Etwa gegen 20 Uhr komme ich mit dem Kind, den Wocheneinkäufen und dem Kuchen, den ich mit Mutter noch spontan gebacken hab, wieder in unserer gemeinsamen Küche an.
Ob mich der Fußball-Livestream, den mein Mann etwa 4 x 4 Meter groß auf unsere Garage projiziert, stören würde?

In Geschichten werden, solange es nicht dreimillionensiebenhundertfünfzigtausendhundertdreiundzwanzig Komma vier ist, Zahlen ausgeschrieben.

Bin ich auch drüber gestolpert, aber ich dachte es gilt die Regel, dass man Zahlen bis 20 ausschreibt...
Wahrscheinlich gibt`s aber ne Sonderregelung, wenn ein "X" dazwischen ist?

Die Regel lautet nämlich eigentlich, dass man Zahlen bis zwölf ausschreibt, aber die gilt fürs wissenschaftliche, beziehungsweise sachkundemäßige und nichts fürs literarische Schreiben. Wir versuchen, Dinge möglichst in Worten auszudrücken, und deshalb haben auch Abkürzungen oder Rechenzeichen wie X im Text nichts zu suchen, sondern es heißt „vier mal vier“.

Als Zugabe nach dem Nachtisch, biete ich den frisch gebackenen Kuchen an, der von der Expertenrunde – ohne Kaffee – allerdings abgelehnt wird.

Kein Komma nach „Nachtisch“.

Karl-Heinz ist einer der beiden mittelälteren Herren, in einem der beiden Fußballtrikots.

Hier gehört meines Erachtens nach kein Komma hin.

Also, ich fand die Schweden-Geschichte eigentlich ganz witzig. Zu Anfang wollte ich mich tierisch aufregen über die vorurteilsbehaftete Klischeehaftigkeit, aber da hast Du die Kurve irgendwie noch gekriegt. Hier nicht.

Hier passiert eindeutig absolut überhaupt gar nichts, was ich nicht von Anfang an erwartet hätte. Du hättest eine Menge Zeit, mit Klischees zu brechen, aber eigentlich hätte ich ab der Information, dass der Mann sich um die Kaffeemaschine kümmern will (meiner will sich ja immer um mein Fahrrad kümmern), aufhören können zu lesen. Denn was erfahre ich danach? Nichts. Hätte ich Dir genauso auch erzählen können.

Du hast einen Stand-up-Comedian-Tonfall, das äußert sich auch im Stil. Und das ist ja nichts Verkehrtes. Ich finde diese Art zu sprechen, beziehungsweise zu schreiben, catchy. Das soll sie ja auch sein, und das kannst Du. Aber Du bewegst Dich leider auch gar nicht über das Stand-up-Niveau hinaus. Und dieses ewige Aufbrühen von Klischees ist in meinen Augen ziemlich geschmacklos.

Ich möchte Dir nichts aufzwingen, was Du nicht willst, aber wenn Du diese Stimmung aufbaust und der Geschichte danach einen Twist gibst in eine Richtung, mit der niemand gerechnet hätte – das würde es sich zu lesen lohnen. So nehme ich leider nichts mit, abgesehen davon, dass ich in nächster Zeit in kurzen Sätzen und sehr laut sprechen werde (so wie immer, wenn ich mir Stand-up gegeben habe, was ich tatsächlich häufiger tue). Und das hast Du beim letzten Mal doch zumindest ein bisschen probiert.

Ich hoffe, ich konnte Dir trotzdem irgendwie weiterhelfen und dieser Kommentar ist in irgendeiner Form wertvoll für Dich, obwohl ich dem jetzt – bis auf den sehr kohärenten und catchigen Stil – nicht wirklich viel abgewinnen konnte. Vielleicht fällt Dir ja irgendwas ein, womit Du mich überraschen, meine Klischees entlarven kannst. Dafür bist Du eigentlich perfekt aufgestellt. Also: Make it work!

Laute Grüße,
Maria

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey TeddyMaria!

Danke, dass du dir Zeit genommen hast, meinen Text zu kritisieren!
Deine Hinweise zu Rechtschreibung und Grammatik habe ich bereits abgeändert.

Bei einem Kommentar zum Inhaltlichen, war ich froh, dass ich die Begrüßngsmail von Wortkrieger.de noch relativ präsent hatte und mir schnell nochmal ins Gedächtnis rufen konnte, dass Kritiken immer auf den Text und nicht auf die Person bezogen sind ...

Aber Du bewegst Dich leider auch gar nicht über das Stand-up-Niveau hinaus. Und dieses ewige Aufbrühen von Klischees ist in meinen Augen ziemlich geschmacklos.

Hätte ich das nicht im Hinterkopf gehabt, hätte ich mir vermutlich mit "beleidigt-sein" ausgeholfen.
So finde ich nur das "geschmacklos" ein bißchen dick und probiere, in nachfolgenden Texten die Klischees ein bißchen weniger offensichtlich zu bedienen. Danke also für die Deutlichkeit mit der du zum Ausdruck gebracht hast, wie sehr dich das nervt:)

So nehme ich leider nichts mit, abgesehen davon, dass ich in nächster Zeit in kurzen Sätzen und sehr laut sprechen werde (so wie immer, wenn ich mir Stand-up gegeben habe, was ich tatsächlich häufiger tue). Und das hast Du beim letzten Mal doch zumindest ein bisschen probiert.

Hm. Das mit den kurzen Sätzen ist wohl irgendwie in mir drin. Zumindest wenn es um Texte dieser Art geht. Das "laut" ist übrigens etwas, was mir bei den Stand-up-Frauen immer furchtbar auf den Keks geht. Da denke ich immer: warum brüllen die mich so an?
Aber kurze Sätze bedeuten doch nicht automatisch laut, oder?

Ich hoffe, ich konnte Dir trotzdem irgendwie weiterhelfen und dieser Kommentar ist in irgendeiner Form wertvoll für Dich
Ja, das ist er, Maria! (Auch wenn ich mir wieder mal eingestehen muss, dass ich viel lieber gelobt, als getadelt werde:))

Vielleicht fällt Dir ja irgendwas ein, womit Du mich überraschen, meine Klischees entlarven kannst. Dafür bist Du eigentlich perfekt aufgestellt. Also: Make it work!
Es ist mir ein Ansporn!

Liebe Grüße,
Lotterliebchen

 

Hey, Lotterlieschen

Oje, beleidigen wollte ich Dich nicht. Ich bin lediglich manchmal etwas temperamentvoll, und da ich selbst dazu neige, Kritik nicht persönlich zu nehmen (ich bin gut darin, Misserfolge external zu attribuieren, hehe), gehe ich davon aus, dass es bei anderen auch so ist, und deshalb klinge ich wohl manchmal etwas ... harsch. Dabei versuche ich aber, konstruktiv zu sein. Wenn Du das Gefühl hast, dass mir das nicht gelungen war, tut mir das wirklich sehr, sehr leid.

Und zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass ich schrieb: "Dieses Aufbrühen von Klischees", was sich mit den "dieses" auf das Stand-up-Niveau bezieht, "finde ich geschmacklos." Und das bedeutet ja tatsächlich nicht, dass ich glaube, dass Du keinen Geschmack hast. Deshalb sagte ich ja, dass es in der Schwedengeschichte anders war. Das heißt, ich weiß, dass Du es anders kannst, und deshalb habe ich es gesagt.

Also, wie gesagt, Kopf hoch, ich weiß, dass Du es worken maken kannst!

Und vielleicht, nur vielleicht bin ich auch echt empfindlich, was Genderklischees angeht. Und vielleicht, nur vielleicht ist da mein Temperament mit mir durchgegangen. Aber wie gesagt, das ist auch das Gute hier: Ich kenne Dich nicht, ich kenne nur Deinen Text.

Aber kurze Sätze bedeuten doch nicht automatisch laut, oder?

Nein, das war lediglich meine Assoziation. Der Tonfall mit den kurzen Sätzen + Inhalt = Stand-up = laut. Kurze Sätze kann man auch leise sagen. In meinem aktuellen Stück habe ich eine Line, sie heißt: "Auf bald. Auf bald." Das sage ich sehr leise. Also, nein, man kann kurze Sätze auch leise sprechen. Das, was Du schreibst wiederum, das klingt nicht leise. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.

Impulsive Grüße,
Maria

 

AWM Danke. Hast recht. Ist korrigiert:)

@ TeddyMaria:
Nein, alles gut. Ich war im Moment nur über die direkte Art etwas ...überrascht. Aber eigentlich will ich das ja gerade hier.
Ich bin den Text nochmal durchgegangen und du hast recht: Ich lasse wirklich kaum ein Mann-Frau-Klischee aus. Das sollte besser gehen, hoffe ich.
Mach mich gerne weiterhin sehr deutlich darauf aufmerksam, wenn ich wieder dahin abrutsche!

. In meinem aktuellen Stück habe ich eine Line, sie heißt: "Auf bald. Auf bald." Das sage ich sehr leise.

Jetzt bin ich neugierig: Was ist das für ein Stück? Schreibst du Bühnentexte?

Liebe Grüße vom Lotterlieschen

 

Hey, Lotterlieschen

Damit wir nicht nur über mich sprechen, habe ich nochmal was aus Deinem Text mitgebracht:

Entsprechend der „alles-was-einen-Stecker-hat-Regel“, informiere ich den Mann darüber.

Die Regel ist ja ein Nomen und wird richtigerweise groß geschrieben. Am schönsten fände ich es, wenn Du auch das "Alles" groß schreibst, da es durch die Zusammensetzung ja praktisch der Anfang des Nomens ist. Außerdem muss dahinter das Komma weg.

Jetzt bin ich neugierig: Was ist das für ein Stück? Schreibst du Bühnentexte?

Nein. Ich schreibe gerne Dialoge, aber Dramen, das könnte ich nicht. Ich habe es mal versucht, aber ich habe keine Ahnung, wie man das macht. Aber ich kenne Dramen, denn ich spiele Theater in einer Laiengruppe. Und wir spielen "Der Besuch der alten Dame" von Dürrenmatt. Dort geht es auch manchmal um Männer und Frauen. Die alte Dame scheint Männer zu hassen, sagt Dinge wie: "Einen Mann hält man sich zu Ausstellungszwecken, nicht als Nutzobjekt." Also, wenn Du es nicht kennst, schau mal rein. Es ist eines von den guten Dramen, kurzweilig zum schnell Draufgucken und tiefschürfend schauderhaft für jene, die genauer hinsehen wollen.

Ich bin den Text nochmal durchgegangen und du hast recht: Ich lasse wirklich kaum ein Mann-Frau-Klischee aus. Das sollte besser gehen, hoffe ich.
Mach mich gerne weiterhin sehr deutlich darauf aufmerksam, wenn ich wieder dahin abrutsche!

Ich bin gespannt, was Du draus machst. :)

Dürrenmatte Grüße,
Maria

 

Hallo Lotterlieschen (toller Nickname übrigens),

also, mag sein, dass ich die Zielgruppe bin, keine Ahnung, jedenfalls hab ich mich beim Lesen deiner Geschichte sehr amüsiert! Einfach herrlich! Das fängt schon beim Titel „Die Brühgruppe“ an, der erinnert mich so ein bisschen an Loriot, in irgendeinem seiner Filme gab es in einem Dialog „die Auslegeware“ (vulgo Teppichboden). Und „der Mann“ - das ist wohl der gleiche, mit dem die Erzählerin in Schweden war, hehe ...

„alles-was-einen-Stecker-hat-Regel“

Ich würd das ohne Anführungszeichen schreiben und groß beginnen, also: Alles-was-einen-Stecker-hat-Regel.

und fahre das Kind zum Fußball-Spiel.

Fußballspiel (Komposita, wenn alle Bestandteile deutsche Wörter sind, lieber ohne Bindestrich, sacht der Duden.)

verarzte ich das Fußball-Kind

Du weißt schon ...

Kalle hat es im Leben nicht einfach. Ich mache kurzerhand eine systemische Aufstellung mit ihm – beginnend mit Sabines Abweisungen bereits im Kindergartenalter

Wer ist denn Sabine? Brauchste die dringend? Die kommt so’n bisschen aus dem Off und irritiert, finde ich.

Also, vielen Dank, dass du den Text hochgeladen hast, und ich hoffe, da kommt noch mehr von dir! Ich finde, es darf gerne mal leichte Kost sein. Ich mag beides: die leichten unterhaltsamen Texte und die anspruchsvolleren Sachen. Ist beides nicht leicht zu schreiben, wenns gut sein soll.
Ich find die Fachbegriffe witzig (die Brühgruppe und eben nicht: die kaputte Kaffeemaschine; die systemische Aufstellung und eben nicht: einen Bekannten trösten).
Was ich mir bei dieser Sorte Text auch gut vorstellen könnte, wäre, wenn du die Handlung ins Skurrile übersteigern würdest, also einfach mal Was-wäre-wenn spieltest und der Fantasie freien Lauf ließest und noch mehr übertreibst.

Liebe Grüße
Anne

 

Lotterlieschen,

hab deinen Text echt gerne gelesen. Deine Schilderungen sind treffend auf den Punkt gebracht und dein Humor schön beiläufig. Er erschließt sich aus der Schilderung des alltäglichen Wahnsinns, der oft in grenzwertig absurden Szenen gipfelt (ACDC ...) und schwingt unterschwellig in jedem Satz mit. Humor ist nicht einfach, doch in deiner Story ist er gut gelungen.

Peace, linktofink

 

TeddyMaria

Die Regel ist ja ein Nomen und wird richtigerweise groß geschrieben. Am schönsten fände ich es, wenn Du auch das "Alles" groß schreibst, da es durch die Zusammensetzung ja praktisch der Anfang des Nomens ist. Außerdem muss dahinter das Komma weg.
Erledigt;)

Anne49

Fußballspiel (Komposita, wenn alle Bestandteile deutsche Wörter sind, lieber ohne Bindestrich, sacht der Duden.)
Ich hab echt kilometergroße Lücken...mit meiner "Aus dem Bauch Rechtschreiberei" komm ich hier wohl nicht durch. Danke:)

also, mag sein, dass ich die Zielgruppe bin, keine Ahnung, jedenfalls hab ich mich beim Lesen deiner Geschichte sehr amüsiert! Einfach herrlich! Das fängt schon beim Titel „Die Brühgruppe“ an, der erinnert mich so ein bisschen an Loriot, in irgendeinem seiner Filme gab es in einem Dialog „die Auslegeware“ (vulgo Teppichboden). Und „der Mann“ - das ist wohl der gleiche, mit dem die Erzählerin in Schweden war, hehe ...

Freut mich wirklich sehr, wenn dich die Geschichte amüsiert hat. Nichts anderes will sie:)

Was ich mir bei dieser Sorte Text auch gut vorstellen könnte, wäre, wenn du die Handlung ins Skurrile übersteigern würdest, also einfach mal Was-wäre-wenn spieltest und der Fantasie freien Lauf ließest und noch mehr übertreibst.

Das ist mein Ziel in der nächsten Geschichte. Mal sehen, ob es gelingt.

linktofink
Herzlichen Dank hierfür:

hab deinen Text echt gerne gelesen. Deine Schilderungen sind treffend auf den Punkt gebracht und dein Humor schön beiläufig. Er erschließt sich aus der Schilderung des alltäglichen Wahnsinns, der oft in grenzwertig absurden Szenen gipfelt (ACDC ...) und schwingt unterschwellig in jedem Satz mit. Humor ist nicht einfach, doch in deiner Story ist er gut gelungen.

Genau das ist es, was ich mir wünsche. Großartig, wenn das bei dir genau so angekommen ist.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Lotterlieschen

den ich mit Mutter noch spontan gebacken hab
habe fände ich schöner als hab, du schreibst ja zum Beispiel auch nicht ich komm sondern ich komme.

auf das Pflegeheim auf der anderen Straßenseite
Wiederholung von auf.

Der Schwager einer der beiden
Einer ist auf jeden Fall nicht die richtige Form des Genitivs, sonst wären die Typen nämlich weiblich. Ich glaube, korrekt müsste es eines heißen, aber das klingt etwas seltsam. Also vielleicht einfach von einem der beiden, auch wenn das nicht so schön ist.

Zum Inhalt habe ich nicht viel Neues zu sagen. Ich fand es an vielen Stellen witzig, aber es war mir ein bisschen zu klischeebeladen. Wenn nur der Mann so wäre, die Frau aber nicht, hätte ich das auch noch ganz gut gefunden, aber ihre unglaubliche Naivität war mir einfach zu viel.
Jedenfalls finde ich es super, dass du diesen voll ins Klischee passenden Mann dann auch wieder nur "den Mann" nennst, das passt hier total gut, weil es zeigt, dass du eben auf genau diese Männerklischees abzielst. (So lese ich es hier zumindest)

Viele Grüße,
Anna

 

annami
Danke das du auch diesen Text gelesen und kommentiert hast.
Deine grammatikalischen Änderungen schienen mir logisch, hab ich abgeändert:)

Ich fand es an vielen Stellen witzig, aber es war mir ein bisschen zu klischeebeladen.
Das ist doch schon mal was, wenn du es an vielen Stellen witzig fandest. Freut mich. Das mit den Klischees sehe ich ein. Ich versuche in weiteren Texten weniger "abgelutschte" zu bedienen:)

Wenn nur der Mann so wäre, die Frau aber nicht, hätte ich das auch noch ganz gut gefunden, aber ihre unglaubliche Naivität war mir einfach zu viel.

Das verstehe ich auch. Ist aber aus meiner Sicht nötig, um den Charakter der Geschichte zu erhalten.

 

Hi Lotterlieschen,

wie der Schwedentext war auch dieser hier schön geschrieben und hat ein gutes Timing, was die Gags angeht.

Leider kann ich dem Thema nichts abgewinnen. Dieses klischeehafte “Warum Frauen besser im Haushalt sind, aber Zicken, und Männer im Herzen liebenswerte kleine Kinder, aber doof, aber eigentlich ist das alles total ironisch” (trifft so natürlich nicht 1zu1 auf deinen Text zu, aber generell) ist für mich leider ausgenudelt.
Du bedienst hier Klischees (natürlich ist der Mann im Haus für die Technik zuständig, natürlich guckt er lieber Fußball, natürlich lässt er sich dabei von seiner Frau bekochen, natürlich nimmt sie es mit einem lockeren Schulterzucken, weil Jungs sind nunmal Jungs) und ansonsten passiert leider nicht viel.
Die Momente, in denen du kurz damit brichst (Zaun streichen, die Polizisten) sind schick, aber mir zu selten.

So wars leider nur “ganz nett”. Kann man mal machen, aber da ist mehr drin.
Ich mag dein humoristisches Timing und hätte Bock, mal was thematisch komplett anderes von dir zu lesen. Irgendwas mit Piraten und Robotern vielleicht. Oder Piratenrobotern. Oder was ganz anderes. Nur Piraten.

dass sich mein Mann zwecks Ersatzteilbeschaffung
Ich spreche natürlich nur für mich, aber ich fand “der Mann” (wie am Anfang dieser Geschichte und dem Schwedentext) viel cooler, als “mein Mann”. Ist der Wechsel Absicht?
Mir imponiert, wie hartnäckig die beiden beim Thema bleiben.
Hier erklärst du den Gag. Würd ich weglassen.
ohne Kaffee – allerdings abgelehnt wird. Man verzieht sich ins Büro.
Das ist ein toller Gag. Schön irgendwo am Anfang nebenbei vorbereitet und hier vollendet.
Karl-Heinz ist einer der beiden mittelälteren Herren in einem der beiden Fußballtrikots. Ich soll ihn aber Kalle nennen.
Den Kalle-Abschnitt fand ich etwas lahm leider. Kalle wird hier in einem Satz erwähnt und im nächsten geht es um seine tiefen Probleme. Da ich Kalle aber nicht kenne, ist mir das als Leser relativ gleichgültig. Lustig fand ich die Stelle auch nicht wirklich.
Der Satz davor mit den Polizisten hingegen ist ziemlich gelungen. Von da könntest du prima zum Schlusssatz leiten. Kalle nimmt da nur unnötig Tempo. Find ich.

 

gnoebel

Lieben Dank auch dir, dass du dir wieder Zeit genommen hast:

Leider kann ich dem Thema nichts abgewinnen. Dieses klischeehafte “Warum Frauen besser im Haushalt sind, aber Zicken, und Männer im Herzen liebenswerte kleine Kinder, aber doof, aber eigentlich ist das alles total ironisch” (trifft so natürlich nicht 1zu1 auf deinen Text zu, aber generell) ist für mich leider ausgenudelt.
Du bedienst hier Klischees (natürlich ist der Mann im Haus für die Technik zuständig, natürlich guckt er lieber Fußball, natürlich lässt er sich dabei von seiner Frau bekochen, natürlich nimmt sie es mit einem lockeren Schulterzucken, weil Jungs sind nunmal Jungs) und ansonsten passiert leider nicht viel.

Ja. Das wurde auch vorher schon kritisiert und ich gebe euch recht. Klischees gehören für mich zwar dazu, aber die in diesem Text sind wirklich abgenudelt. Ich habe verstanden:)

Ich spreche natürlich nur für mich, aber ich fand “der Mann” (wie am Anfang dieser Geschichte und dem Schwedentext) viel cooler, als “mein Mann”. Ist der Wechsel Absicht?

Nein. Schlicht Schlamperei. Wird geändert.

So wars leider nur “ganz nett”. Kann man mal machen, aber da ist mehr drin.
Ich mag dein humoristisches Timing und hätte Bock, mal was thematisch komplett anderes von dir zu lesen. Irgendwas mit Piraten und Robotern vielleicht. Oder Piratenrobotern. Oder was ganz anderes. Nur Piraten.

Vielen Dank, dass du mir mehr zutraust.
Hui...aber Piraten? Roboter? Da fällt mir jetzt spontan mal gar nix zu ein. Ich sitze grade an einem Text über Berlin. Und Verwandte ... Ginge das zur Not auch erstmal;)?

Liebe Grüße vom Lotterlieschen

 

Liebes Lotterlieschen,

Du spielst mit typischen Mann-Frau-Klischees, ich musste die ganze Zeit an Mario Barth denken. Bääh. Und trotzdem hast du es geschafft, dass mich, trotz Mario-Barth-Gedanken, dein Text sehr amüsiert hat, alle Achtung!

Zu Grammatik und Orthographie wurde schon viel gesagt, ich lass das einfach mal stehen.

Kurzer Kommentar, aber mir hats gefallen, wollte ich dich wissen lassen.

Viele Grüße,
Dein Salomon

 

Salomon

Ohwei...Mario Barth... das ist natürlich schlimm.
Aber gut, für die geballte Sammlung Mann-Frau Klischees hatte ich mich ja bereits entschuldigt. Ich probier das nochmal anders:)

Dass dich der Text trotzdem amüsiert hat, freut mich umso mehr!
Danke für deinen Kommentar, lieber Salomon!

Grüße vom Lotterlieschen

 

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