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Die Brücke

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16.07.2007
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Die Brücke

Die Brücke

Endlich erreicht, lag sie da, weit über die gähnende Schlucht gelegt. Die Sonne brannte, tief stehend, ihre Strahlen in die trockene Haut, in die kahle Vegetation. Unberechenbar stand die Stille versteckt in kahlen Ecken und räusperte sich nur kurz in einem Windhauch, oder in einem entfernten, fast unwirklichem, Geräusch. Zwei Pfosten waren in den Boden geschlagen, die Erde war rot, glühte scheinbar im Licht des Tages. Daran befestigt die schweren Taue, die bis zur anderen Seite hinüber reichten. Die Bretter der Brücke waren morsch, einzelne fehlten und es schwankte die Welt bedächtig, als man die Brücke betrat. Ich hielt inne. Schaute nach unten und brach die Regel derer, die die Höhe meiden. Die Tiefe lag erwartungsvoll unter meinen Füßen, sie wartete gespannt auf meinen Fall, bereit mich endlich zu verschlingen, dass mein Körper zerschellte auf dem steinigen Boden, der von hier nur rudimentär erkennbar, so einsam und ewig dort unten lag. Voran sollte es gehen, es sollte sich etwas ändern. Das Erreichen der anderen Seite war so wichtig. Es war ein harter Weg bis hierher gewesen, er war stets heimtückisch in seiner Art, fast lauernd auf einen Moment der Schwäche, um ich zu packen, wie ein Raubtier, die scharfen Zähne in den Nacken hauend, mich herumschleudernd, fast spielend, in die Luft werfen, um mich nach dem Tode achtlos liegen zu lassen auf der roten, glühenden Erde. Die Trinkflasche war leer, die Lippen rissig und aufgesprungen, das Herz ein Schlachtfeld der letzten melancholisch geschwängerten Tage, die Seele ein abgeerntetes Feld, von Bombenkratern zersprengt, die tief und dunkel nach rettenden Gedanken lechzten, die sie zuschütten und vergessen machen, damit neues Grün die Narben der Vergangenheit verdecken können, duftreich und farbenfroh. Verführerisch lag sie da, die andere Seite, so nah und doch so viele morsche Bretter der Brücke zu überstehen. Es knarrte, es krächzte das Holz, welches so viele Jahre nun seiner Bestimmung folgte, ohne jemals nur einen Menschen in die Schlucht zu entlassen, ihn aufzugeben. Nein, die Brücke gab nie auf, sie gab das, was sie geben konnte. Eine Möglichkeit, einen Weg, einen Aufbruch. Die Sonne stand noch ein wenig tiefer, ich verharrte zu lange auf einigen Brettern, ich stand da und blickte auf die so lieblich anmutende andere Seite, drehte den Kopf und sah das zurückliegende Elend. Plötzlich sah ich ihn, er lief auf die Brücke zu, er nahm zu hastig die ersten Bretter, verlor fast das Gleichgewicht, fing sich, die Brücke schwankte, ich hielt mich fest am groben Tau, ging etwas in die Knie und der Mann kam näher. Wir trafen uns in der Mitte der Brücke und er schnaufte, er schwitzte, die Haut rot von der Sonne, die Kleidung verdreckt und scheinbar wochenlang getragen, hing nass an seinem gedrungenen Dasein. Er kam ganz nah an mich heran, ich spürte seinen nassen Körper, er packte meinen Kopf in seine trockenen, zerfurchten Hände und flüsterte mir in mein Ohr. „Kehr um!“

 

Hey DanKo!

Ich wollte eigentlich nur kurz fragen: Geht die Geschichte noch weiter? Irgendwie hört sie in dem Moment auf, wo sie spannend würde...

Lg
Soshaia

 

Hallo Danko,

ehrlich gesagt lässt mich die Geschichte mit einem Fragezeichen zurück,
weshalb ist dein Prot. unterwegs, wohin will er, u,u. u.
du schilderst einen Weg, der karg, heiß und trocken ist und :confused:
du schilderst wie schwierig der Weg über die Brücke ist, auch die Brücke selbst ist morsch, der Mann der entgegenkommt rät ihn umzukehren, ja aber warum, weil auf der anderen Seite nichts ist, außer Kargheit und :confused:

>fast lauernd auf einen Moment der Schwäche, um ich zu packen,<
mich

du kannst schreiben, auch beschreiben, vielleicht den Text einen Inhalt geben, der den Leser nicht ratlos zurück lässt, dann wäre die Geschichte rund, so bleibt sie eckig.

liebe Grüße Weltflucht

 

Irgendwie hatte ich schnell vergessen, dass ich diese Geschichte hier eingesetzt hatte, jetzt mal Antworten:

1.) Nein, die Geschichte endet an dieser Stelle.
2.) Ich finde, dass sie "rund" ist.
3.) Ratlos zurücklassen? Ich denke eher, sie regt zum Nachdenken an, genau die Fragen, die ihr euch stellt, sind es, die Gedanken fördern.

Erklärung?
Wir suchen oft nach "dem" Weg, der uns etwas Neues bringt, etwas was wir suchen, aber den Weg zu gehen ist schwierig und zäh. Dann stehen wir vor der Entscheidung und oftmtals is in der Minute in der wir uns sicher sind, jemand da der uns genau das andere rät...eine sehr kleine idee, für einen erklärungsansatz! :-)

 

Hallo Danko,

zum Nachdenken regt sie keineswegs an, sondern der Leser, also ich, bleibt ratlos zurück. Ich bin hier nicht im Förderkurs, sondern möchte u.a. Geschichten lesen die etwas aussagen, deine ergibt für mich keinen Sinn. Ein Weg der ins Nirgendwo hinführt ...

lg. Gruß Weltflucht

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Danko,

ich wage mal eine kleine Interpretation:
der schwitzende Mann überquerte die Brücke, hat sozusagen (mit Nietzsches Worten) am Blitz geschnüffelt, kehrt nun aber wieder in die Arme der Moral zurück, bleibt Mensch und entscheidet sich für das Konstrukt einer sozial organisierten Gemeinschaft, die es nach wie vor nötig hat zu atmen, zu scheissen und sich gegenseitig die zecken aus dem fell zu kratzen.
in die richtung? oder doch ne andere?

zum Nachdenken regt sie keineswegs an, sondern der Leser, also ich, bleibt ratlos zurück. Ich bin hier nicht im Förderkurs, sondern möchte u.a. Geschichten lesen die etwas aussagen, deine ergibt für mich keinen Sinn. Ein Weg der ins Nirgendwo hinführt ...

Sicherlich hält die Geschichte keine antwort parat, zum nachdenken hat sie mich dennoch angeregt.
ich verstehe sie metaphorisch: der mensch als wanderer, suchender, dessen ziel durch jeden seiner schritte bestimmt wird, vielleicht endet man im nirgendwo, vielleicht findet man aber auch etwas, so wie es der "schwitzer" tat.
was er jetzt gesehen oder erfahren hat wird zwar nicht angesprochen, doch genau dadurch entsteht ein moment der individuellen assoziation.
das offene ende stört mich hier wenig, fände am ende eine auflösung statt, würde das bild mMn eher schwächer werden.

Gruß,

Subart

 

Danke, Subart!

@weltenflucht: schade, aber man kann ja leider nicht universall jeden erreichen... :-)

 

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