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Die Begegnung

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14.12.2015
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Die Begegnung

Zu nah an der Straße? Nein, bei dieser Dunkelheit kann uns bestimmt niemand entdecken. Ich drücke mich so gut es geht an ihren kleinen, zarten Körper, um ihr zumindest ein kleines bisschen Wärme zu spenden. Eine Nacht in einem Bett, in wohliger Wärme, ohne Angst – ein Luxus! Beim Gedanken daran läuft mir ein Schauer über den Rücken. Was würde ich dafür geben? „Kannst du schon wieder nicht schlafen?“, flüstert die Kleine mit besorgter Stimme, während sie ihren Kopf in meine Richtung dreht. Ihre Nase ist rot und ihre Haut beinahe so glänzend weiß wie der Schnee, der uns umgibt. Ich muss unbedingt einen geschützten Platz für die nächste Nacht finden, sonst holt sie sich noch eine Lungenentzündung. „Mach dir keine Sorgen um mich, Kleines, du musst ausgeruht sein für morgen“, flüstere ich ihr sanft zu und streiche durch ihr feines, dunkles Haar, bevor ich mich aus der Umarmung winde, um unser sowieso schon spärliches Feuer neu zu entfachen. Fast kein trockenes Holz mehr, die nächste Nacht wird wohl nicht besser.

Zu früh graut der Morgen. Nur einzelne Sonnenstrahlen quälen sich mühevoll durch den grauverhangenen Himmel. Die Müdigkeit sitzt mir noch immer tief in den Knochen. Mühsam befreie ich mich von der Decke und schüttle Arme und Beine um meine steifgefrorenen Glieder zu lockern. „Pack deine Sachen, wir müssen los“ weise ich die Kleine an, während ich am Verschluss des brechend vollen Rucksacks reiße. Schnell haben wir all unser Hab und Gut zusammen – Routine. „Wohin gehen wir heute?“ gähnt die Kleine. „Ich weiß nicht, wohin möchtest du?“. Sie schweigt eine Weile und trottet neben mir her. „Ein Haus wäre schön, weißt du“ sagt sie und sieht mich erwartungsvoll an „Ich bin müde vom Gehen. Es macht keinen Spaß ohne Ziel.“
„Ja“ seufze ich, während ich die Arme um meinen Körper schlinge, um die stechende Kälte aus meinen Gliedern zu vertreiben „Ich weiß“.

Wie lange ist es nun schon her? Fünf Jahre, meine ich mich zu erinnern. Es war ein besonders eisiger Tag, es schneite so heftig, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte, die Kälte kroch einem in die Glieder als wäre dein Tod ihr ein persönliches Anliegen. Die Kleine saß da, auf ihrem Schlafsack nahe des Wegrandes zwischen Essensresten und abgewetzter Kleidung, vor einem niedergebrannten Lagerfeuer, ganz allein. Ihre Gruppe musste wohl aufgrund des Schneesturms überstürzt aufgebrochen sein und hatte sie nicht mitgenommen, Ballast und ein Maul zu viel, das es zu stopfen galt. Sie hat nie darüber gesprochen und ich habe auch nie danach gefragt. Eine grausame Welt ist das. Ich wäre ein Unmensch, hätte ich sie dort so alleine erfrieren lassen.
Manchmal erzähle ich ihr davon, wie die Welt früher war, vor dem Ausbruch. Ihre Augen beginnen in diesen Momenten immer zu glänzen und wie sie immer aufgeregt herumspringt und mir Löcher in den Bauch fragt! Aber für sie sind das nur Geschichten, sie kennt nur diese Welt. Die Welt voll Eis. Manchmal ist der Verlust beinahe unerträglich, dieser Druck im Brustraum, der einem die Luft nimmt und die Beklemmung beim Gedanken daran, dass man nie mehr zurückkehren kann. Ich drücke die Lider meiner Augen fest zusammen, drücke meine Fingernägel in die Handflächen. Ich will mich nicht erinnern. Nur manchmal, für sie.

Stimmen durchbrechen die ewige Stille der gefrorenen, erstarrten Welt. Ich darf mich nicht immer so in Gedanken verlieren, ich kann es mir nicht leisten, unachtsam zu sein. Die Kleine stockt und sieht mit großen Augen zu mir auf „Wer sind die?“ flüstert sie mit belegter Stimme. Mein ganzer Körper ist angespannt, sodass meine Muskeln beinahe zu reißen drohen, aber ich darf mir nicht anmerken lassen, dass ich Angst habe. Sie sind bereits in Sichtweite, es sind drei, eine Frau und zwei Männer. Sie ziehen irgendetwas Großes hinter sich her, sind jedoch zu weit weg, um zu erkennen, um was es sich handelt. Schnell wäge ich unsere Chancen ab, unentdeckt zu verschwinden, aber sie kommen zu schnell näher. Ich muss handeln. Ich schiebe mich vor die Kleine, packe sie grob mit der Hand und stoße sie in den Graben neben der Straße. Sie versteht sofort und drückt sich, flach auf dem Bauch liegend, in den Schnee und bedeckt ihren zitternden Körper mit dem nassen Weiß. Sieht man nicht zu genau hin, ist sie nicht mehr von der farblosen, eintönigen Umgebung zu unterscheiden.
Langsam setze ich meinen Weg fort, den Unbekannten entgegen, weg von der Kleinen.

„Sieh an, heute ist ja richtig viel los hier“, grölt der Größere der beiden Männer. Die Frau lacht. Endlich kann ich auch erkennen, was sie hinter sich her schleifen, einen leblosen Körper, starr, mit einer faustgroßen blutverklebten Eindellung am Kopf. Die Frau merkt sofort, dass ihr Paket meine Aufmerksamkeit auf sich zieht und sieht mich mit einem hämischen Grinsen im Gesicht an. „Na, willst du dich dazu gesellen, Süße?“, gackert sie. Ich kann mich nicht rühren, wie gelähmt stehe ich da und starre die Drei an. „Hat‘s dir die Sprache verschlagen oder was?“, knurrt der kleinere Mann. Seine dunklen Augen, starren mich angriffslustig aus dem plumpen, vernarbten Gesicht an. Ich antworte nicht. Eine Weile stehen wir uns so gegenüber und sehen einander an, drei Meter liegen zwischen uns. Genug Abstand, um es noch unversehrt weg zu schaffen? Nein.
„Hör zu, Mädchen, es gibt zwei Möglichkeiten wie das hier ablaufen kann. Die eine Möglichkeit, du gibst uns brav deine Waffen, so du denn welche besitzt und kommst mit uns, oder du endest gleich wie der arme Typ hier“ er nickt in Richtung des Toten und grinst mich gehässig an. „Warum sollten wir die Schlampe mitnehmen, hm?“, keift die Frau den Mann an. „Was willst du denn mit dem abgemagerten Ding?“
„Hör mal, du wirst doch jetzt nicht etwa eifersüchtig werden?“
Die Frau schnaubt unschön durch die Nase und ihr Mund wandelt sich zu einem dünnen Strich. „Tot ist sie von mehr Nutzen für uns“, bemerkt sie wie beiläufig, doch der aufgeregte Unterton ist kaum zu überhören. „Für zwei Männer ist eben eine Frau zu wenig. Basta.“ meint der Große während er lüstern meinen Körper mit seinen Augen abtastet. Ich strafe ihn mit einem abschätzigen Blick.
„Keine Sorge, es liegt nicht in meinem Interesse dir einen deiner Liebhaber zu nehmen, Süße“, setze ich in sarkastischem Tonfall an, während ich so unauffällig wie möglich in die Innentasche meiner Jacke fasse. 2 Schuss. Das ist alles was ich habe, aber es reicht hoffentlich, um sie lange genug von mir abzulenken. „Außerdem, sterben scheint mir, wenn ich euch so ansehe, nicht die schlechteste Option zu sein“ - „Wenn du das sagst, Schätzchen“, grunzt der Kleinere und fasst an seinen Hosenbund.
Jetzt. Ich reiße die Waffe aus meiner Jacke und drücke den Abzug ohne zu zielen. Daneben, aber die Drei weichen erschrocken zurück. Das ist meine Chance. In einer schwungvollen Bewegung drehe ich mich zur Seite und renne los, ich renne so schnell mich meine Beine tragen. Nahe der Straße liegt ein dichter Wald aus Nadelbäumen, so hoch, dass sie bis in den Himmel zu ragen scheinen. Ich hechte zwischen den Bäumen durch, stolpere über mehrere Wurzeln, bis ich in einer kleinen Mulde zu Fall komme. Verstecken. Ich muss ein Versteck finden. Die Stimmen sind noch immer zu nah, ich höre sie fluchen. Ich halte die Hand vor den Mund, um mein angestrengtes Keuchen unter Kontrolle zu bringen und kauere mich hinter eine der Tannen. Sie sind ganz nah, ich kann es spüren. Den Revolver an meine Brust gedrückt, verharre ich starr in meinem behelfsmäßigen Versteck. Ich höre jemanden Atmen, laut und schwer als plötzlich das zerfurchte Gesicht des kleineren Mannes in meinem Blickfeld erscheint. Ich denke nicht nach, habe keine Zeit zu denken. Ich ziehe die Waffe, ziele auf seine Brust und schieße. Ein lauter Knall gefolgt von einem ekelerregenden Schmatzen. Mit schreckgeweiteten Augen starrt er mich an. Schon viel zu oft musste ich diesen Moment miterleben. Diesen Moment, in dem das Licht in den Augen eines Menschen erlischt und er für immer vom Antlitz dieser Welt verschwindet. Ausgelöscht. Mir wird schlecht.
Hier kann ich nicht bleiben, ich krieche ein paar Bäume weiter und warte. Ich warte eine gefühlte Ewigkeit, in der mein Herz so heftig schlägt, dass es zu zerspringen droht. So heftig, dass ich fürchte, sie könnten es hören und mich auf diese Weise finden. Aber sie finden mich nicht. Als die Frau den kleineren Mann entdeckt, heult sie schmerzerfüllt auf, unerträglich laut, es klingt nicht mehr menschlich, eher wie ein wildes Tier. Es tut mir Leid, mein Magen verkrampft sich, warum seid ihr nicht einfach weiter gegangen?

Bald darauf sind sie fort, sie haben den Leichnam ihres Freundes mitgenommen. Ich warte noch eine Weile, dann richte ich mich auf und begebe mich auf die Suche nach der Kleinen.
Ich finde sie dort, wo ich sie verlassen hatte und laufe auf sie zu. Dicke Tränen rinnen über ihre geröteten Wangen als sie mich entdeckt. „Ich dachte sie hätten dich erwischt. Ich dachte jetzt wäre alles vorbei!“, schluchzt sie und streckt ihre Arme nach mir aus. Ich knie mich vor sie hin, streiche über ihre feinen, dunklen Haare und schließe sie in eine feste Umarmung. Auch mir steigen Tränen in die Augen. Lange Zeit sitzen wir so da und weinen, lassen unseren Gefühlen freien Lauf - weinen um die Welt, die wir verloren haben und um uns selbst.

Irgendwann stehen wir auf, es ist Zeit weiter zu gehen. Der Himmel verdunkelt sich bereits, kurz sind die Tage, lang ist die Nacht. Ich seufze. „Siehst du das da vorne?“ quietscht die Kleine plötzlich, grinst mich an, in ihren Augen ein Glanz, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Sie beginnt zu rennen. „Warte! Du weißt nicht, ob da jemand ist!“, rufe ich ihr hinterher, aber als ich es sehe, schleicht sich auch mir ein Lächeln aufs Gesicht und ich beschleunige meinen Schritt. Ein Zuhause, ein Wort so vertraut und doch so fremd. Vielleicht, aber nur vielleicht - ein Zuhause. Bis wir wieder weiter ziehen.

 

Hallo Miri,

herzlich willkommen!

Nein, bei dieser Dunkelheit, kann uns bestimmt niemand entdecken.
Das zweite Komma kann raus.

Ich drücke mich so gut es geht an ihren kleinen, zarten Körper um ihr zumindest ein kleines bisschen Wärme zu spenden.
Kommasetzung mal überdenken.
Es geht jedoch auch einfacher, also kürzer:
Ich drücke mich an ihren kleinen, zarten Körper, um ihr ein bisschen Wärme zu spenden.

Der Schlafsack macht es nicht mehr lange, zu oft schon geflickt und geklebt.
Worin liegt der Unterschied zwischen geflickt und geklebt?

„Kannst du schon wieder nicht schlafen“ flüstert die Kleine mit besorgter Stimme,
„Kannst du schon wieder nicht schlafen[Fragezeichen]“[Komma] flüstert die Kleine mit besorgter Stimme,

Ihre Nase ist rot und ihre Haut beinahe so glänzend weiß, wie der Schnee, der uns umgibt.
Das erste Komma kann raus.

„Mach dir keine Sorgen um mich Kleines, du musst ausgeruht sein für morgen“ flüstere ich ihr sanft zu und streiche durch ihr feines, dunkles Haar.
„Mach dir keine Sorgen um mich[Komma] Kleines, du musst ausgeruht sein für morgen“ [Komma]flüstere ich ihr sanft zu und streiche durch ihr feines, dunkles Haar.

Und so weiter.
Bitte dringend korrigieren!
Tipps zur Zeichensetzung findest du hier und dort.

Viel Erfolg!

 

Hi miri,
Ein interessantes postapokalyptisches Setting. Ich würde gerne mehr davon erfahren.
Die Geschichte wirkt auf mich jedoch wie ein eher unfertiger Flicken, der in etwas größerem eingebettet ist. Der Status der beiden zuvor und danach hat sich nicht geändert. Sie ziehen weiter durch eine Eiswüste?
Am Ende einer Kurzgeschichte wünsche ich mir eine Veränderung. Entweder sind die Protagonisten tot, ihre Feinde tot oder sie haben neue Erkenntnisse oder sie haben sic verändert. Dass alles passiert in deiner Geschichte nicht.

Zum Thema Eiswüste. Du deutest an, dass es sehr kalt ist, aber trotzdem können die beiden in einem Schlafsack übernachten? Für mich sind da viele Fragen nicht geklärt. Was ist mit Häusern und wohin wollen sie ziehen?

Zu früh graut der Morgen. Nur einzelne Sonnenstrahlen quälen sich mühevoll durch den grauverhangenen Himmel.
warum zu früh?
Für was zu früh. Wenn ihnen kalt ist, dann sollten sie froh sein ...
Sie muss ihn tatsächlich geliebt haben. Aber in dieser Welt ist kein Platz für Barmherzigkeit.
hier könntest du die gesamten Kommentare einsparen. Dass sie heult wie ein Tier und um ihn trauert zeigt ja, dass sie ihn geliebt hat.
Sterben schien mir in Anbetracht dessen, was mich erwarten würde wenn ich mit ihnen ginge, wie eine durchaus annehmbare Option.
hier wird viel und lange erzählt. Besser könntest du das in einem kurzen Dialog zwischen den beiden unterbringen.
Wir wandern los, so wie jeden Tag und wenn es das Schicksal schlecht mit uns meint, wohl auch jeden weiteren Tag der da noch kommen mag.
auch hier könntest du die ganze Information viel spannender in einem Gespräch zwischen den beiden unterbringen. Und dabei vielleicht auch nochmals die Kälte herausstreichen, so dass sie auch der Leser spüren kann.

Ich hoffe, dass du dir Zeit für eine Überarbeitung nimmst. Die Geschichte hat ja einen guten KErn und ich bin neugierig, was du daraus machst.


lg
Bernhard

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Asterix,
jaja die Zeichensetzung - mein größter Feind, aber mit etwas Übung wird das schon, hoff ich ;)
Werde den Text auf jeden Fall nochmal korrigieren und danke für die Hinweise!

Hallo Bernhard,
danke für die ausführliche Antwort und die Anregungen! Über die Weihnachtsfeiertage komm ich bestimmt dazu, die Geschichte zu überarbeiten und werde versuchen deine Tipps so gut wie möglich zu berücksichtigen :)

Liebe Grüße
miri

Edit: Hab mich doch heute gleich noch an die Überarbeitung gemacht, hat mir wohl keine Ruhe gelassen ;)

 

Hi Miri,

also ich mag Endzeit-Stories! Von daher würde ich mich auch freuen, mehr davon und in diese Richtung zu lesen. Momentan aber ist auch mir die Geschichte noch zu dünn. Vom Stil her erinnert sie mich an "The Road" bzw. "Die Straße".
Es würde mich interessieren, um was für eine Eiszeit es sich handelt. Oder ist es nur ein ganz normaler harter Winter? Was hat die Zivilisation zusammenbrechen lassen. Du hattest von "Ausbruch" geschrieben - Ausbruch wovon? Eine Pandemie?

Hoffentlich kommt da noch mehr, ich würd mich freuen.

Grüße vom Eis(en)mann:)

 

Hallo Eisenmann,

Da geht es mir gleich wie dir, Endzeit-Stories sind mir die Liebsten ;)
Kann gut sein, dass vielleicht ein bisschen was von "Die Straße" eingeflossen ist, ist allerdings schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen hab. Hat mich wohl nachhaltig beeindruckt :lol:
Die Geschichte rund um den "Ausbruch" hab ich bewusst weggelassen, ging mir mehr um die Beziehung der beiden und das Leben in dieser neuen, kalten Welt. Hab bei Ausbruch allerdings an das ausbrechen eines Supervulkans und eine damit einhergehende Eiszeit gedacht, falls das deine Neugier befriedigt ;)

Liebe Grüße
miri

 

Hi miri,

tja, ich bin mir nicht so schlüssig, was ich von deiner Geschichte halten soll. Die Gesamtbetrachtung fehlt, es wirkt wie ein Ausschnitt, sozusagen eine Episode. Die ganze Geschichte erinnerte mich eher an eine Kitschserie, die man ohne Ansprüche so nebenher schaut. Gesamtkontext unwichtig, Handlung seicht, Protagonisten naja und irgendein Happy End wegen Happy End.

Gerade postapokalyptische Geschichten bieten viele Möglichkeiten den Leser zu fesseln. Neugier, was ist passiert. Herausforderungen, wie meistert (oder auch nicht) der Protagonist die täglichen Aufgaben der feindseligen Umwelt. Mitgefühl, was macht er psychisch durch, zerbricht er, führt er? Selbsterkenntnis, Leben ist halt nicht so schön. Hoffnung, auf ein besseres Leben, findet er es? Ansätze finden sich auch bei deiner Geschichte. Ich fand deine Geschichte nun auch nicht schlecht, aber halt ausbaufähig und so sollte auch meine Kritik verstanden werden ;).

Den Titel fand ich übrigens nicht so passend. Klar, es ist eine Begegnung. Aber mit nur "Begegnung" im SF Bereich verbinde ich etwas anderes.

lg
Kroko

 

Hallo Miri,

Da ich meine Kurzgeschichte auch unter dem SF Bereich eingeordnet habe, interessieren mich andere Beiträge zu diesem Thema. Erstaunlich finde ich, dass Deine Erzählung genauso gut während der Evakuierung der Ostgebiete am Ende des zweiten Weltkriegs spielen könnte. Immer dort, wo die Zivilisation weg bricht, verrohen die Menschen. Meine Assoziation bei "der Kleinen" war im ersten Moment, dass sie vielleicht eine ausserirdische Lebensform sein könnte, weil ihre Haut so unnatürlich weiss ist. Immer wenn Du von Beziehungen schreibst, ist alles sehr dicht und intensiv. Nur die Umgebung und die Umstände bleiben für mich zu indifferent und diffus. Mir fehlt da leider ein klar definiertes "Setting".
Vielen Dank aber für die gute Unterhaltung.

LG Kopfkinomacher

 

Hallo Kroko,

danke für die Rückmeldung! Erstmal zum Titel: da hast du recht, war auch nie wirklich glücklich mit dem Titel, warte aber leider bis heute noch auf einen Geistesblitz :lol: Werde aber weiter nachdenken! Zur Kritik: Ich verstehe deinen Punkt, die Geschichte hat schon was von einer Episode und könnte bestimmt tiefgreifender sein. Mal sehen, was sich da noch machen lässt. Der Vergleich mit einer Kitschserie trifft mich jedoch schon ein wenig :lol:

lg miri


Hallo Kopfkinomacher,

Danke für die Rückmeldung! Ich muss ehrlich zugeben, dass mir das "Setting" noch so einige Probleme bereitet, verstehe also deine Kritik komplett. Gibt noch viel zu lernen, aber es ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen ;)
Freut mich aber, wenn dich meine Geschichte gut unterhalten hat!

lg miri

 

Liebe Miri,

Meine Anmerkung war weit davon entfernt kritisch sein zu wollen. Alles im Leben ist doch immer nur subjektiv und vielleicht kommen Dir ja neue Ideen im Dialog mit den anderen. Mir haben schon zwei Kommentare von anderen Wortkriegern ziemlich weiter geholfen. In diesem Sinne, alles Gute von

Kopfkinomacher

 

Hallo kopfkinomacher,

Das Wort "Kritik" hat in meinen Augen für sich auch keinen rein negativen Charakter. Sie hilft mir weiter und ich kann daraus lernen, natürlich ist sie immer subjektiv, aber ich möchte ja im besten Fall die Leser mit der Geschichte erfreuen und nicht nur mich selbst ;) also keine Sorge, ich nehme das nicht negativ auf - ganz im Gegenteil :)

Lg miri

 

Grüß dich miri,

zuerst Formales:

an ihren kleinen, zarten Körper[,] um ihr zumindest

„Ein Haus wäre schön, weißt du“ sagt sie und sieht mich erwartungsvoll an „Ich bin müde vom Gehen. Es macht keinen Spaß ohne Ziel[.“] „Ja“ seufze ich, während ich die Arme um meinen Körper schlinge, um die stechende Kälte aus meinen Gliedern zu vertreiben „Ich weiß[.“]
nach "Ziel" könntest du ruhig einen Absatz einbauen - so wird das übersichtlicher und leichter für den Leser. Und der Punkt gehört immer vor dem abschließenden Anführungszeichen

Sprachliches:

die Kälte kroch einem in die Glieder als wäre dein Tod ihr ein persönliches Anliegen.
mhm ... ja, ich weiß, was du damit sagen willst, aber wenn du ein Gefühl beschreiben willst, würde ich es auch direkt beschreiben, wie es sich anfühlt, wenn es so kalt ist: die Kälte biss sich in die Glieder, die Kälte kroch einem so tief in Arme und Beine, dass es schmerzte ... irgendwie so etwas. Wenn du deinen Lesern ein Gefühl wirklich beschreibst, dann werden sie es nachempfinden können, dann werden sie noch mehr mit deinen Prots mitleiden und noch mehr in die Geschichte gesogen werden!

Die Kleine saß da, auf ihrem Schlafsack nahe des Wegrandes zwischen hektisch durcheinandergeworfenen Essensresten und abgewetzter Kleidung, vor einem niedergebrannten Lagerfeuer, ganz allein.
Ab und zu könntest du auch ein paar Adjektive kicken. Lies diesen Satz mal ohne diese Adjektive - fehlt da etwas, wenn sie nicht drin stehen? Ich finde, es würde sich besser, flüssiger lesen. Allgemein würde ich dir empfehlen, deinen Adjektivgebrauch noch so ein kleines bisschen zu drosseln ... ich würde mich immer fragen, wenn du ein Adjektiv in einen Satz bauen willst: Bringt das den Leser weiter? Braucht es das Adjektiv hier wirklich, oder könnte es sein, dass der Text dadurch sperriger, weniger flüssig wirkt?

die Lieder meiner Augen
Lider

und sieht mit großen Augen zu mir auf[. + Absatz] „Wer sind die?“

Mein ganzer Körper ist angespannt, sodass meine Muskeln beinahe zu reißen drohen
Das ist too much. Also das nehme ich dir als Leser nicht ab, dass man so angespannt sein kann, dass die Muskeln reißen - ich denke nicht, dass das anatomisch möglich ist. Korrigiere mich ruhig, wenn ich hier falsch liege, aber ich kanne s mir gerade nicht vorstellen.

„Sieh an, heute ist ja richtig viel los hier“[,] grölt der Größere der beiden Männer.

„Na, willst du dich dazu gesellen, Süße?“[,] gackert sie.

Seine dunklen Augen, starren mich angriffslustig aus dem groben, vernarbten Gesicht an.
Was ist denn ein grobes Gesicht? Platt, einfältig, plump ... aber grob? Ich weiß nicht, klingt für mich falsch

Also ich finde die Story für den Einstieg echt nicht schlecht. Dieses ganze Postapokalyptische, die Eiswelt, das finde ich schon interessant. Ich finde, man merkt halt, dass es einer deiner ersten Texte ist (korrigiere mich, falls ich da falsch liege), aber das macht überhaupt nichts. Also du machst hier schon sehr viel richtig - was mich beim Lesen wirklich gestört hat, waren die vielen Interpunktionsfehler (ich habe dir da schon ein paar rausgeschrieben, sind aber noch andere drin), und die fehlenden Absätze. Das macht das Lesen wirklich sehr schwierig, wenn da so ein Klotz vor Augen ist ... Also bei Szenen- oder Dialogwechsel kannst du ruhig oft Absätze reinschieben, das würde den Text wahnsinnig auflockern. Ich kann es dir nur ans Herz legen.

Also finde ich einen guten Einstieg. Für mein Geschmack hättest du ruhig noch kurz anreißen können, wieso es zu diesem Temperatursturz kam, was die Vorgeschichte ist. Und die Eislandschaft, die ganze Welt, wie das aussieht, wie sich das anfühlt, dort zu leben, wie die Gesellschaft dort aussieht, das könntest du auch noch ausbauen. So erscheint mir die von dir geschilderte Welt ein bisschen undurchsichtig. Aber hey, ich glaube, du könntest echt Talent haben. Wird sich zeigen, an folgenden Texten, wie du dich entwickelst. Bleib am Ball.

Viele Grüße,
zigga

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo zigga,

tut mir leid, meine Antwort kommt etwas verspätet. Hatte in letzter Zeit viel Stress und da ging das Schreiben irgendwie unter. Ich wollte deinen Beitrag aber nicht unkommentiert lassen! Erstmal Danke für dein ausführliches Feedback. Mit den Adjektiven kann ich dir nur recht geben, zumindest in dem Satz, den du rausgesucht hast, würde es sich tatsächlich wesentlich flüssiger lesen, wenn ich etwas sparsamer mit Adjektiven wäre.

Zu den Interpunktionsfehlern: Ja ich weiß, das ist ein Problem, leider weiß ich nicht, warum ichs mir einfach nicht merken kann wo diese "Strichlein" hingehören *lach* aber ich hoffe, dass das mit der Zeit und etwas Übung besser wird. Immerhin seid ihr hier alle äußerst streng, was Beistriche angeht ;-)

Das mit den "zerreißenden Muskeln" war vielleicht etwas too much, das kann gut sein und das grobe Gesicht ... ich kann mir natürlich was drunter vorstellen, sonst hätt ichs nicht geschrieben, aber es soll ja das richtige Bild in den Köpfen der Leser erzeugen also danke für den Hinweis!

Bezüglich Story: da ich, wie du selbst richtig erkannt hast, noch nicht wirklich Erfahrung mit Kurzgeschichten gesammelt hab, bin ich immer etwas unsicher wie lang dann schon "zu lang" ist. Mit Hintergrund + Gesellschaft wär das bestimmt nochmal um ein gutes Stück länger geworden, auch wenns wahrscheinlich interessant gewesen wär und ich auch gern noch etwas mehr drauf eingegangen wär. Ich hatte einfach Angst, dass so einen halben Roman, dann niemand lesen würde und die Rückmeldungen und das Feedback kann ich zum jetzigen Zeitpunkt wirklich gut brauchen *lach*

Jedenfalls nochmal Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Geschichte so genau durchzugehen und mir zurückzumelden was du davon hältst!

Liebe Grüße
miri

 

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