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Die Begegnung

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01.09.2015
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Die Begegnung

Die Begegnung-Überarbeitung

„Sie sitzen auf meinem Platz.“
Hannes schaute kurz von seinem Laptop auf und tippte dann geschäftig weiter.
„Sie sitzen auf meinem Platz!“ Der dickliche Mann mit dem viel zu engen blauen Hemd lief rot an.
„Haben Sie reserviert?“, entgegnete Hannes mit gewohnter Lässigkeit.
„Sie sitzen auf meinem Platz, verdammt!“
„Beantworten Sie meine Frage.“
Stille.
„Sie sitzen auf meinem Platz!“
„Haben Sie reserviert?“, Nichts konnte ihn heute aus der Ruhe bringen.
Seinem Gesprächspartner wurde das anscheinend zu viel. „Na jetzt hören Sie mal, sie Jungspund. Ich sitze seit zehn Jahren immer auf diesem Platz. Da können Sie nicht so einfach da herkommen und ihn für sich beanspruchen.“
„Haben Sie diesen Platz nun reserviert oder nicht?“, wiederholte er mit Nachdruck.
„Darum geht es doch gar nicht!“ Der Ältere war vollkommen außer sich. Er musste sich beherrschen, dass er nicht erneut in der Öffentlichkeit die Fassung verlor.
Hannes nahm die Hände in den Schoss, lehnte sich zurück und sah sein Gegenüber eindringlich an.
Gelassen fragte er: „Worum geht es denn dann?“ Der puterrote Kopf seines Gesprächspartners erinnerte Hannes an seinen alten Fußballtrainer, wenn dieser hitzig mit ihm diskutiert hatte, während Hannes sachlich dessen Argumente widerlegte. Irgendwann gab er auf. Irgendwann gab jeder auf.

„Ich arbeite seit zehn Jahren in dieser beschissenen Firma, fahre jeden Tag mit der Bahn dort hin, da ich mir kein Auto leisten kann. Ich arbeite von morgens bis abends und habe kaum Zeit für meine Frau und meine zwei Kinder, meine Kollegen sind das Allerletzte, haben mich komplett bloß gestellt und mein neuer Chef scheint nicht mehr alle Latten am Zaun zu haben. Heute ist mein letzter Tag in diesem Saustall, da dieser Beier oder Meier oder wie er auch heißen mag, meint, ich wäre nicht länger tragbar, aber ersetzbar. Ich will einfach nur auf meinem Platz sitzen können und hinaus schauen.“
„Ich habe diesen Platz reserviert.“ Hannes widmete sich wieder seinem Laptop und fügte schnell hinzu: „Wenn Sie mit ihrer Situation unzufrieden sind, dann bekommen Sie heute gefälligst Ihren bequemen Arsch hoch, gehen zum Chef, sagen ihm, dass er sie nicht kündigen kann, fordern eine Gehaltserhöhung und machen ihm klar, dass sie eine bessere Position verdient haben.“
„Das geht doch nicht.“ Hannes‘ Gesprächspartner sah aus wie ein verschüchterter, kleiner Junge.
„Wieso nicht? Sind Sie etwa verzichtbar für die Firma oder leisten Sie nicht genug?“
„Doch.“
„Haben Sie etwa keine Gehaltserhöhung verdient?“
„Doch.“ Dem Mann tropfte der Schweiß von der Stirn.
„Na also, dann sagen Sie das heute ihrem Chef, machen Sie ihm klar, dass er sie braucht und dass sie etwas mehr Anerkennung verdient haben.“
„Soll ich ihn etwa anrufen?“, kam es aufbrausend zurück.

„Nicht nötig. Ich habe heute um 14:00 Uhr noch einen Termin frei.“
Hannes blickte auf und lächelte. Die Bahn stoppte.

 

Hallo Julei,

ich sage mal herzlich willkommen bein den Wortkriegern, denn soweit ich sehe, ist dies Deine erste Geschichte hier.

Deie geschichte würde um einiges lesbarer werden, wenn Dud ie alte regel beachtest, zwischen den wörtlichen Reden mehrerer Akteure immer einen Absatz einzusetzen. H9ier musste ich zum Teil noch einmal nachlesen, um herauszubekommen, wer was sagt.

Die Pointe Deiher Geschichte war mir bereits im zweiten Absatz klar. Letztlich steuert ja alles auf diesen*Schluss zu und es ist schon erstaunlich, dass der ältere Herr nichts merkt.

Insgesamt hast Du die beiden Akteure kaum charakterisiert.*Auser dem ungefähren Alter erfahren wir kaum etwas von ihnen. Auch die Umgebung spielt keine Rolle. Man kann davon ausgehen, dass die beiden in einem Zug sitzen - wo kann man sonst Sitzplätze reservieren. Dazu passt dann aber die Aussage

Ich arbeite zwei Viertel weiter in dem großen Bürokomplex in der Buchenallee.
nicht so recht. Bis das gespräch zwischen den beiden Akteuren abgeschlossen ist, dürfte der Bürokomplex bereits in weiter Ferne liegen. Oder steht der Zug?

Liebe Grüße

Jobär

 

Hallo Julei!

Willkommen bei den Wortkriegern.

Ich habe ein großes Problem mit deinem Text. Es ist total unübersichtlich, wer was sagt. (Jobär ging es ähnlich, sehe ich.) Dabei geht der Inhalt natürlich flöten.
Also: eine Zeile für den, der was sagt und/oder tut, Zeilenumbruch, nächste Zeile für den anderen (sagt was, tut was, sagt und tut was), dann wieder Zeilenumbruch und so weiter.
Danach kann man sich dann dem Inhalt widmen.

Grüße,
Chris

 

Hallo Julei,

ich kann mich meinen Vorrednern in beiden Punkten nur anschließen; zu unübersichtlich und zu vorhersehbar.

Ich hab noch ein paar Sachen rausgepickt, nur Kleinigkeiten, die aber viel ausmachen, denke ich.

„I-Ich-Ich arbeite zwei Viertel weiter in dem großen Bürokomplex in der Buchenallee.“
Dieses Stottern finde ich sehr komisch zu lesen, ich würde das einzelne I rausnehmen, also "Ich - Ich arbeite..."

„Na also, dann sagen Sie das heute ihrem Chef, machen Sie ihm klar, dass er sie braucht und dass sie etwas mehr Anerkennung verdient haben.“
Ich finde allgemein, du hebst ein bisschen zu viel hervor, aber wenn du es machst, dann einheitlich, also kursiv.

Zahlen bis zwölf schreibt man als Wörter, also "zehn Jahre" und "zwei Monate".

Grüße
Dex

 

Hallo,

ich fasse meine Antwort an euch mal zusammen und hoffe es ist okay:-).


Erstmal vielen Dank für's Willkommenheißen und für euer Feedback.

Die Regel mit dem Absatz zwischen den wörtlichen Reden habe ich nie beachtet, weil ich es nicht wusste. Komme mit jetzt etwas doof vor, aber das ist ein Punkt, den ich bestimmt nicht mehr vergesse.
Vielen Dank =)

Bei dem Ort dachte ich eher an eine Straßenbahn, aber das kann man ja schnell abändern bzw. den Arbeitsort in eine andere Stadt verlagern.

Danke auch für die Hinweise in Bezug auf die Hervorhebungen, sowie das Ausschreiben der Zahlen.
Finde eure Ratschläge und Anmerkungen gut, vielen Dank.

Liebe Grüße

Julia

 

Guten Abend,

habe eure Tipps beherzigt (und hoffentlich erfolgreich umgesetzt).
Vielen Dank.

Liebe Grüße

Julia

 

Jobär schrieb:
Deie geschichte würde um einiges lesbarer werden, wenn Dud ie alte regel beachtest, zwischen den wörtlichen Reden mehrerer Akteure immer einen Absatz einzusetzen. H9ier musste ich zum Teil noch einmal nachlesen, um herauszubekommen, wer was sagt.

Die Pointe Deiher Geschichte ...


Nicht bös sein, Jobär, aber dein Kommentar wäre um einiges lesbarer, würdest du die (ungeschriebene) Regel beachten, das Geschriebene zwischen dem Schreiben und dem Posten zumindest einmal auf grobe Fehler hin zu überprüfen. Immerhin sind wir hier in einer Schreibwerkstatt.

Nichts für ungut.

offshore

 

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