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Die Begegnung

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20.02.2008
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Die Begegnung

Bläulich schimmernd, schwebte ein Planet in der gewaltigen Leere des Weltraums.
Er umkreisete eine blaue, schwach leuchtende Sonne.
Von einem dunklen Ozean bedeckt und mit , Stofffetzen gleichenden Wolken verhangen, drehte der Planet einsam seine Bahnen.
Aus dem Meer, das seine Oberfläche überzog, erhob sich irgendwo eine steinige Küste. Die hohen Felsen, die den Strand hinter ihnen vor der Gewalt des Wassers schützten, glichen gewaltigen Ellipsen, die unverrückbar an ihrem Platz standen.
Hinter diesen Monolithen, lag eine Stadt.
Irgendwo in dieser Stadt, erhob sich ein etwa zweihundert Meter hoher Turm in die Luft. Irgendwo in diesem Turm, befand sich ein Korridor. An diesem Korridor lagen viele Türen. Sie alle führten in gleich aussehende, quadratische Zimmer.
In einem dieser Zimmer, saß ein Mann und schaute durch ein Bullauge nach draußen.
Kaspar Rosen ließ seinen Blick kreisen. Aber er schaute nicht auf die vielen Fahrzeuge, die ihre Kreise im Himmel zogen oder tief unter ihm dahinschossen. Er blickte nicht auf die kastenförmigen, silbrigen Gebäude in seiner Umgebung.
Nachdenklich betrachtete er auf den Wald.
Bald würde etwas passieren. Bestimmt.
Kaspar betrachte sein Gesicht, das sich im Glas des Fensters spiegelte.
Seine glatten, blonden Haare, hingen ihm ins Gesicht, verdeckten seine kantigen Züge und seine blauen Augen. Nachdem er eine Weile lang, gedankenversunken sein eigenes Antlitz betrachtet hatte, erhob er sich aus seinem Sessel und ging ein wenig durch den Raum.
Nathan Plauen, folgte den Schritten seinen Freund mit seinen wachsamen, dunkelbraunen Augen. Aus dem Ärmel seines Umhangs, wand sich eine hellhäutige, Hand hervor und ergriff den Knauf eines dunkelgrünen Stockes, den er mit einem Klacken auf den Boden sausen ließ.
Der Stock wand sich und schlang sich dann um den Arm des Mannes.
Einen Augenblick später war er darin versunken.
Kaspar ließ seinen Augen in den Höhlen kreisen. Er blickte seinen Freund an, der in einen dunklen Filzmantel gekleidet war.
Unter der Hutkrempe Nathans lugte eine Strähne pechschwarzes Haares hervor, das ihm ins Gesicht hing. Wie Äste eines Baumes im Wind, schüttelte sich die Strähne raschelnd und verschwand dann, in der hellen Stirnhaut des Mannes.
Nathan wandte seinen Blick von seinem Freund ab und schaute an die Wand.
„Es wird Zeit.“
Seine Stimme klang hell und freundlich, doch ihre absolute Ausgeglichenheit, ließ den meisten Menschen einen Schauer über den Rücken laufen.
Kaspar nickte nur. Er hob einen dunklen Mantel vom Boden auf und zog ihn an.
Er spürte, wie sich das Material sich enger an ihn schmiegte und mit seinem weißen Anzug verwuchs.
Kaspar setzte seinen Hut auf. Seine Haare verbanden sich mit dem Material, änderten ihre Farbe.
Als sich Nathan erhob, blickte er seinem Zwillingsbruder in die Augen. Sie nickten sich zu.
Die beiden Männer machten einen Schritt, dann öffnete sich die Wand vor ihnen und verschlang sie.

Ein grünes Etwas schwebte über der schwarzen Wüste.
Es schein seltsam, und auf merkwürdige weise abartig, einfach unpassend.
Aber trotzdem verschwand es nicht.
Das Etwas war ungefähr zweihundert Meter Lang.
Es war ein Raumschiff.
Die Meisten Menschen, erwarten, dass Raumschiffe irgendwelche brummenden, knirschenden, knallenden oder sonstige Geräusche machen.
Dieses aber machte gar keine Geräusche. Es war still.
Nathan Plauen und Kaspar Rosen schauten mit gleichgültiger Mine nach oben und betrachteten die Unterseite des Raumschiffs, die aus welligem Material bestand.
Seit wenigstens achttausend Jahren, war kein Raumschiff über dem Planeten Vektral erscheinen und seit über siebentausend Jahren, hatten die Menschen keine Schiffe mehr gebaut.
Und nun schwebte ein voll funktionstüchtiges, absolut stilles Gerät über der öden Wüste.
Es war ganz sicher nicht von Menschen gebaut worden. Doch die beiden Männer, die unter dem Schiff im körnigen Sand standen, interessierte das herzlich wenig.
Nathan zog an seiner Zigarette. Summend stieß er den Rauch wieder auf, blies ihn dem Objekt über ihm entgegen, als wolle er es begrüßen.
Er blickte Kaspar still an. Und lächelte.
Dann begann es zu regnen.

 

Hier eine weitere Kurzgeschichte.

Bin auf eure Reaktionen gespannt und danke jetzt schon für Verbesserungsvorschläge.

:-)

 

Das Intro zu dieser Geschichte ist sehr visuell, eignet sich für einen Spielfilm - aber nicht für eine Kurzgeschichte. "Beginne mitten in der Handlung", lautet einer der Merksätze für KG-Autoren, nicht "Beginne mit weitschweifiger Landschaftsbeschreibung". Übrigens entstand bei mir anhand der Beschreibung das Bild einer leeren, unbesiedelten Welt - als ich dann von einer Stadt und wimmelnden Flugfahrzeugen las, musste ich umdenken.
Unfreiwillig komisch:

Bald würde etwas passieren. Bestimmt.
Das hoffte ich an der Stelle auch, denn die Story war zur Hälfte vorbei und bisher ist NICHTS passiert.

Dann passiert wirklich was: Ein Raumschiff taucht auf.
Und dann ist die Geschichte einfach zuende.

Das ist inhaltlich einfach zu wenig. Dies könnte der Prolog eines epischen Romans sein, aber als Kurzgeschichte steht da einfach nur eine leere, nette Hülle (allerdings mit viel zu vielen Adjektiven - weniger ist mehr!), nach deren Lektüre ich mit den Schultern zucke.

Ich unterstelle mal, dass Du schon eine Menge SF gelesen hast - allerdings nicht besonders viele moderne SF-Kurzgeschichten, oder?
Magazine wie GOLEM oder Earth Rocks (siehe kg.de-Homepage), Nova (nova-sf.de), EXODUS, eine der Anthologien vom Wurdack-Verlag oder die VISIONEN 2007 sind Pflichtlektüre für jemanden, der interessante SF-Geschichten produzieren möchte. Sonst läufst Du einfach Gefahr, Deine Ideen für interessant zu halten, aber alle Leser kennen sie schon.

Dein Schreibstil ist soweit einigermaßen ordentlich - zu viele Adjektive und Adverben, wie gesagt - da kann man drauf aufbauen. Mal sehen, ob Deine andere Story mehr Handlung bietet ...

Fazit: Sprachlich abgesehen von den vielen Adjektiven ok, inhaltlich gar nichts.

Uwe
:cool:

 

die Geschichte hat mich jetzt ehrlich gesagt ein wenig geärgert. Du beschreibst so viel uninteressantes, das mit der Geschichte eigentlich nichts zu tun hat. Nach dem ersten Drittel erzählst du dann plötzlich etwas von einem Wald und dass etwas passieren würde, doch am Ende geht es um eine Wüste und ein Raumschiff, das für Regen zu sorgen scheint. Hier kannst du sehen, dass der Wald nicht wirklich erwähnt werden muss.
Am Ende, obwohl sie am Anfang nicht zu wissen scheinen, was kommt, habe ich den Eindruck, sie wussten es doch von vornherein.

Du solltest dich mit deinen Geschichten auf das Wesentliche konzentrieren und nicht Nebensächlichkeiten zur Hauptattraktion machen.

Georg

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Vektral der Nächstere

Auch von mir ein Willkommen im SF-Kollektiv! Mach's dir bequem und keine Sorge, die Neuralschnittstelle juckt am Anfang immer ein bisschen. :D

Okay, nach der gebotenen Nettigkeit dann mal ans Eingemachte, Jugend schützt vor harter Kritik nicht:

Wie Uwe schon gesagt hat, obwohl jeder einzelne Satz so bedeutungsschwanger daherkommt wie eine Blauwalmutter auf einem japanischen Trawler bleibt für mich als Leser die Handlung mystisch nebulös, kurz: nicht fassbar und damit irrelevant. Als Prolog denkbar, aber ohne weitere Erklärungen vollkommen nichtig.

Was den visuellen Stil angeht: Das kann man machen, aber man sollte nicht übertreiben, denn so etwas ödet den Leser schnell an.

Also, Rohmaterial ist eindeutig vorhanden, aber da muss noch eine Menge harte Arbeit her. Da du (wie ich mal aus der Menge der im ersten Enthusiasmus geposteten Geschichten deduziere) Spaß am Schreiben hast, wäre es schön wenn du jetzt nicht gleich den Schwanz einziehst, sondern uns erhalten bleibst, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Also Arbeiten, Junge, aber ernsthaft und keine unausgegorenen Sachen mehr. ;)

Greetz
omno

 
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So, der Waldt wurde entfernt... :-)


Klar, die Geschichten haben sich so angesammelt und ich hab auch net erwartet, das sei übermäßig toll sind, möchte aber versuchen, durch diese "Fingerübungen" meinen Stil zu verbessern...


Das mit den übertrieben Adjektiven werd ich in Zukunft vermeiden...


Hoffe, die Qualität meiner Storys ist nicht all zu deprimierend....

 

und ich hab auch net erwartet, das sei übermäßig toll sind, möchte aber versuchen, durch diese "Fingerübungen" meinen Stil zu verbessern... [...] Hoffe, die Qualität meiner Storys ist nicht all zu deprimierend....
GENAU, die richtige Einstellung, Junge! :p Erstmal sich selbst und seine Geschichten schlecht machen ... na, da sind mir die Typen ja fast lieber, die sich für die Götter der Literatur halten aka "IHR HABT DOCH KEINE AHNUNG!" ^^ Off-Topic-Ende. Story lese ich noch ...

Dante

 
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Hi V-P!

Zunächst auch ein "Welcome, pilgrim" von mir. :D

Ich muss mich leider den Meinungen meiner Vorredner anschließen.
Zuerst dachte ich mir beim Kritiken lesen: "Ach, irgendwas Gutes muss doch da sein",
doch leider, leider ...
Irgendwie, frag mich nicht wie, schaffst du es an allen interessanten Teilen der Geschichte vorbeizuschreiben. Fast so, wie wenn ein Slalomläufer jede Stange mitnimmt, vor dem Schluss die Ski verliert und zu Fuß mit einem breiten Grinsen über die Ziellinie latscht. Hauptsache durch.

Da du insgesamt FÜNF Geschichten auf kg.de bringst, bist du für mich ein kleiner Drängelbock. :) Die Frage ist nur: einr kritikresistenter oder ein lernfähiger?

In jedem Fall würde ich Uwes Rat befolgen und die Empfehlungen hier durchlesen und analysieren. Dann würde ich an deiner Stelle drei Variationen EIN und DERSELBEN Geschichte schreiben und uns die Variante, die du für die Beste hältst, zeigen.

Wenn du das nicht machen möchtest, darf ich dir das extrem unterschätzte Hobby "Laubsägen" ans Herz legen. ;)

Ok, Versuch macht kluch, an die Arbeit und auf ein Neues!

lg, LE

 

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