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Die Bank
Sie saßen nebeneinander auf einer Parkbank. Das Wetter hatte sich in den letzten Tagen ziemlich abgekühlt und der sommerlichen Freude war eine herbstliche Melancholie gewichen. Die Bäume verloren ihre Blätter und die einsamen Liebenden wanderten verloren durch den Park, träumten von ihren Träumen und schlugen den Kragen hoch gegen den kalten Wind der den Winter ankündigte.
Sie saßen nebeneinander auf einer Parkbank, doch sie sahen sich nicht. Er dachte darüber nach warum er immer über alles nachdenken musste, seine Gedanken schwirrten umher ohne dass er sie kontrollieren konnte und die Realität rauschte währenddessen nur so an ihm vorbei. Er war ein Träumer, einer der schlimmsten Sorte. Genau so einer der ein komplettes Gespräch verpassen konnte, nur weil ein Vogel auf dem Fensterbrett seine Aufmerksamkeit ans andere Ende der Welt lenkte. Genau deswegen viel es ihm schon immer schwer sich anderen Menschen mitzuteilen, und nun saß er alleine auf der Parkbank und zermarterte sich das Hirn wie es weitergehen sollte.
Wenige Zentimeter links neben ihm saß sie. Ihre braunen Augen ruhten starr auf dem Buch dass sie eigentlich lesen wollte, doch ihr Blick glitt durch die Seiten hindurch ins Nichts.
Ein kalter Windzug lies die Blätter der Bäume rascheln und beide gleichermaßen erzittern. Sie sah ein dass es keinen Sinn machte die Sache mit dem Buch weiterzuverfolgen und packt es in ihre Tasche. Sie blickte sich um. Am anderen Ende des Parks spazierte ein Mann mit seinem Hund. Der Hund tolle fröhlich herum als gebe es kein Unheil auf der Welt, und er der Mann lies sich von seiner Freude wenigstens für einen Moment aus dem Trott des Alltags reißen. Ihr Blick viel auf die leere Parkbank neben ihr. „Was hätte ich in der Vergangenheit wohl anderes machen müssen um jetzt nicht hier zu sitzen??“, fragte sie sich und verfolgte damit den Gedanken an dem sie nun schon seit einiger Zeit brütete. Es machte ihr irgendwie Angst, dass kleinste Entscheidungen die größten Auswirkungen haben könnten, genauso wie ein Schmetterling der mit den Flügeln schlug und damit einen Hurricane auslöste. Zum Beipiel heute Morgen, als sie spontan entschied die Treppen zu laufen anstatt auf den alten, unzuverlässigen Fahrstuhl zu warten, säße sie jetzt genau an dieser Stelle??
Das Bellen eines Hundes riss ihn aus seinen Gedanken. „Der sieht aber fröhlich aus“, dachte er und war wenigstens für einen kurzen Moment im Hier und Jetzt. Ansonsten war der Park menschenleer. Seine Gedanken schweiften wieder ab. Erst heute Morgen hatte er den Anruf bekommen dass seine Eltern morgen zu Besuch kämen, er hatte ihnen immer noch nicht erzählt dass er seinen Job verloren hatte weil er immer zu spät kam. Nun würde er nicht drum herum kommen es ihnen zu erzählen. Wie immer malte er sich das komplette Gespräch schon in Gedanken aus, Sie werden bestimmt sehr wütend sein, dabei war es doch gar nicht seine Schuld. Wäre er doch nur Treppen gelaufen anstatt immer auf den alten, unzuverlässigen Fahrstuhl zu warten.