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Die Bahn des Kometen

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02.11.2002
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Die Bahn des Kometen

Es ist Herbst, frühmorgens. Die Morgenmaschine nach Berlin , fliege grade über Deutschland. Sonnenaufgang. Kühl und ruhig im Flieger. Bin entspannt.
Meine Gedanken sind sehr unaufgeräumt – aber immer wieder ruht mein inneres Auge auf Deinen funkelnden Augen und diesem schönsten Lächeln, das ein Mensch haben kann.
Als ob Du aus einer anderen Welt bist, Lichtjahre messen Deinen Weg und plötzlich – BUMS – wirfst Du mich aus der Bahn, in dem Du Deine Bahn an mir vorbeiziehst. Deine Blicke, strahlend hell, so stark abgesetzt vom Nichts des Kosmos.

Ein Komet, der einen langen Weg gezogen ist, manchmal mit Eis bedeckt, manchmal glühend und feurig, so war sein bisheriger Weg, von dem ich nicht geahnt habe, dass er überhaupt gezogen wurde oder noch mehr, dass er irgendwann meinen Orbit streifen könnte.

Wie üblich ziehen Kometen lange Wege, so lange, bis sie in das Schwerkraftfeld eines großen Körpers kommen, zu direkt in ihrer Bahn abgelenkt werden und verglühend niederstürzen.

Einige wenige, oft die schönsten, gehen auf Ihren Wegen nahe an schweren Körpern vorbei, angezogen und abgelenkt verändern sie ihre Bahn. Elliptisch kreisen sie, kommen näher und strahlen ihre unglaubliches Licht auf den Körper, den sie umfahren. Zum einen frei in ihrem Gang, für sich selber nicht bemerkend, dass sie eine runde Bahn verfolgen. Zum anderen gesichert, dass sie nicht das Schicksal des Verglühens an anderer Stelle erleiden.

Sie kommen wieder und wieder. Regelmäßig und verlässlich. Man wartet gespannt auf ihren Eintritt in das Leben des Planeten. In den Momenten, in denen der Komet den Orbit kreuzt, steht die Zeit still. Glück und Freude verteilen sich auf beide Körper. Da war sie wieder - die Begegnung.
Es ist umso leichter, den Kometen nachzuwinken und ihn nicht dauerhaft zu besitzen. Solange man weiß, dass man auch aus der Ferne seinen Weg bewacht und beschützt. Solange man weiß, die Bahnen kreuzen sich bald wieder. Solange man weiß, die Bindung auf der langen Ellipse ist die dauerhafte. Was wäre wenn der Komet zu nahe in seiner Bahn kommen würde oder der Radius zu eng wäre. Er würde möglicherweise verglühen. Beide Himmelskörper würden ineinander aufgehen um danach nicht mehr das zu sein, was sie waren. Was wäre, wenn das Licht des Kometen jeden Tag und jede Nacht zu sehen wäre – strahlend hell wie die Sonne. Würde das Herz sich erfreuen und gebannt die Augen nach oben blicken lasen? Wie sehr bewundert man das alltägliche Licht der Sonne. Es verkam in uns zum treuen Begleiter dem wir nicht dankbar sind, dass er sein Strahlen für uns aufgesetzt hat, den wir nur selten dankbar anschauen, wenn er die Herzen nach einer eisigen nacht erwärmen kann. Dem man böse ist, wenn er sich nur kurz hinter Wolken unserer eigenen Atmosphäre verborgen hat.

Nein - der freie lange elliptische Weg ist der rechte. Platz für Freiheit und Herzerfreuend mit jedem Besuch. Ich habe dieses Strahlen des Kometen in Deinen Augen gesehen. Es wäre schön, wenn Deine Bahn im richtigen Umfang konstant die meine kreuzt. Richte Deine Bahn aus. Nutze die Freiheit die Dein Weg verlangt. Ich würde mich freuen, wenn wir eines Tages sagen könnten, dass unsere Bahnen stabil sind und wir eines werden im Kosmos.

Ich warte gebannt auf den nächsten Glitzer am Firmament und unser nächstes Treffen.

 

Hey daetann,

dein Vergleich mit dem Kometen gefällt mir ganz gut. Sowas ähnliches hab ich auch mal verwendet. Ich finde allerdings, du hast es in deinem Text etwas damit übertrieben - von Anfang bis Ende ist es nur die Erklärung dieser Metapher, eine schöne Erklärung zweifellos, aber auf Dauer ermüdend. Mir hätte es besser gefallen, wenn du mehr Handlung reingebracht und die Vergleiche dezenter, nicht ganz so offensichtlich dargestellt hättest. So wie es ist, ist es keine richtige Geschichte. Eher ein Tagebucheintrag, oder vielleicht auch ein Brief an jemanden.

Doch wie gesagt, schön geschrieben ist's. :)

Viele Grüße,
Mario

 

Heyho daetann,

ich kann die Meinung von Mario D. genau so übernehmen, genau das selbe habe ich mir auch gedacht beim Lesen: sehr schöne Metapher, aber etwas überstrapaziert.

Was soll der erste Absatz im Flugzeug, kann ich leider nicht zuordnen...

Technisch ist die Geschichte sehr schön gestrickt, schöne Sprache, sehr poetisch.

Danke fürs Lesen-dürfen,

Grüße, Sascha

 

Hallo Daetann,

die Sprache deiner Geschichte hat mir gut gefallen.

Richte deine Bahn aus. Nutze die Freiheit, die dein Weg verlangt.
Gefiel mir besonders gut.

Gruß
Déjà-vu

 

:kuss:


Danke. Ganz lieb ist!
Habe auch schon gehört: Zu schwulstig...

take care
& have fun

cheers
daetann

 

Hi, kann mich allen Urteilen der Vorredner nur anschließen. Auch mir gefällt das Bild und wie Du im Bild bleibst etc.

Ist auch ein Stück Prosa.

Aber findest Du nicht, dass es mehr eine Beschreibung eines Augenblicks ist, als eine Geschichte? Was passiert?

mod

 

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