Die Bahn des Kometen
Es ist Herbst, frühmorgens. Die Morgenmaschine nach Berlin , fliege grade über Deutschland. Sonnenaufgang. Kühl und ruhig im Flieger. Bin entspannt.
Meine Gedanken sind sehr unaufgeräumt – aber immer wieder ruht mein inneres Auge auf Deinen funkelnden Augen und diesem schönsten Lächeln, das ein Mensch haben kann.
Als ob Du aus einer anderen Welt bist, Lichtjahre messen Deinen Weg und plötzlich – BUMS – wirfst Du mich aus der Bahn, in dem Du Deine Bahn an mir vorbeiziehst. Deine Blicke, strahlend hell, so stark abgesetzt vom Nichts des Kosmos.
Ein Komet, der einen langen Weg gezogen ist, manchmal mit Eis bedeckt, manchmal glühend und feurig, so war sein bisheriger Weg, von dem ich nicht geahnt habe, dass er überhaupt gezogen wurde oder noch mehr, dass er irgendwann meinen Orbit streifen könnte.
Wie üblich ziehen Kometen lange Wege, so lange, bis sie in das Schwerkraftfeld eines großen Körpers kommen, zu direkt in ihrer Bahn abgelenkt werden und verglühend niederstürzen.
Einige wenige, oft die schönsten, gehen auf Ihren Wegen nahe an schweren Körpern vorbei, angezogen und abgelenkt verändern sie ihre Bahn. Elliptisch kreisen sie, kommen näher und strahlen ihre unglaubliches Licht auf den Körper, den sie umfahren. Zum einen frei in ihrem Gang, für sich selber nicht bemerkend, dass sie eine runde Bahn verfolgen. Zum anderen gesichert, dass sie nicht das Schicksal des Verglühens an anderer Stelle erleiden.
Sie kommen wieder und wieder. Regelmäßig und verlässlich. Man wartet gespannt auf ihren Eintritt in das Leben des Planeten. In den Momenten, in denen der Komet den Orbit kreuzt, steht die Zeit still. Glück und Freude verteilen sich auf beide Körper. Da war sie wieder - die Begegnung.
Es ist umso leichter, den Kometen nachzuwinken und ihn nicht dauerhaft zu besitzen. Solange man weiß, dass man auch aus der Ferne seinen Weg bewacht und beschützt. Solange man weiß, die Bahnen kreuzen sich bald wieder. Solange man weiß, die Bindung auf der langen Ellipse ist die dauerhafte. Was wäre wenn der Komet zu nahe in seiner Bahn kommen würde oder der Radius zu eng wäre. Er würde möglicherweise verglühen. Beide Himmelskörper würden ineinander aufgehen um danach nicht mehr das zu sein, was sie waren. Was wäre, wenn das Licht des Kometen jeden Tag und jede Nacht zu sehen wäre – strahlend hell wie die Sonne. Würde das Herz sich erfreuen und gebannt die Augen nach oben blicken lasen? Wie sehr bewundert man das alltägliche Licht der Sonne. Es verkam in uns zum treuen Begleiter dem wir nicht dankbar sind, dass er sein Strahlen für uns aufgesetzt hat, den wir nur selten dankbar anschauen, wenn er die Herzen nach einer eisigen nacht erwärmen kann. Dem man böse ist, wenn er sich nur kurz hinter Wolken unserer eigenen Atmosphäre verborgen hat.
Nein - der freie lange elliptische Weg ist der rechte. Platz für Freiheit und Herzerfreuend mit jedem Besuch. Ich habe dieses Strahlen des Kometen in Deinen Augen gesehen. Es wäre schön, wenn Deine Bahn im richtigen Umfang konstant die meine kreuzt. Richte Deine Bahn aus. Nutze die Freiheit die Dein Weg verlangt. Ich würde mich freuen, wenn wir eines Tages sagen könnten, dass unsere Bahnen stabil sind und wir eines werden im Kosmos.
Ich warte gebannt auf den nächsten Glitzer am Firmament und unser nächstes Treffen.