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Die Aussätzigen

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13.12.2002
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Die Aussätzigen

"Keine Unterwerfung ist so vollkommen wie die, die den Anschein der Freiheit wahrt. Damit lässt sich selbst der Wille gefangen nehmen."
Jean-Jacques Rousseau, "Emile"

Eilig huschte der Schatten durch das diesige Dunkel der Nacht. Petra hatte den filzigen Kragen ihrer alten Jacke hochgeklappt, um sich vor dem kalten Windhauch zu schützen, welcher melodisch und doch monoton durch die Baumwipfel zischte, einem Warnsignal gleich, das ihr unablässig folgte. Man hatte sie entdeckt, kurz darauf beschimpft, bespuckt und schließlich gejagt. Gebrandmarkt wie Vieh war sie auf einen Blick als Aussätzige zu erkennen gewesen. Sie trug das Zeichen der Entehrung auf ihrer Stirn. Wie alle Aussätzigen. In den großen Gebäuderuinen, die einst prunkvolle Wohnblöcke der Arbeiterschaft darstellten, gelang es ihr schließlich, die aufgebrachte Meute abzuwimmeln. Zielstrebig bahnte sie sich ihren Weg zum alten Fabrikgelände, dessen weitläufige, baufällige Hallen von vergangenen Zeiten kündeten, als der Maschinenbau noch einer der wirtschaftlichen Pfeiler der deutschen Volkswirtschaft war und Begriffe wie „Fachkräftemangel“ durch die Nachrichten gingen. Eine beinahe vergessene Zeit, die nun mehr als fünfzig Jahre zurücklag.

In der Ferne sah sie das tanzende Feuer. Feuer, das aus rostigen Tonnen loderte und in den kalten, trüben Herbsttagen oftmals die einzige Wärmequelle für sie und diejenigen, die ihr Schicksal teilten, bot. Vom Widerhall ihrer Schritte begleitet, näherte sie sich den lodernden Flammen. Plötzlich kamen sie aus den dunklen Ecken der Fabrikhalle geschlichen, gramgebeugte, hagere Gestalten. Aussätzige, wie Petra eine war. Auch sie trugen das Brandzeichen auf ihrer Stirn, das sie als Aussätzige kennzeichnete: ein großes, eintätowiertes Kreuz. Die Löcher ihrer verdreckten Kleidungsstücke entblößten ihre entzündeten Hautwunden.

„Petra, Du bist spät“, keuchte ihr Karl entgegen, ein alter Mann, in dessen Augen sich all der Schmerz und der Kummer widerspiegelte, der ihm in den letzten Jahren widerfahren war. „Ich wurde entdeckt, man hat mich verfolgt“, antwortete sie und rieb ihre Hände über der wohligen Wärme. Aussätzige trauten sich nur noch nachts auf die Straße, zu groß war die Gefahr, bei Tageslicht aufgespürt zu werden. Das Flackern des Feuers illuminierte nur Bruchteile der großen Halle, ein unheimliches Lichtspiel, welches die Schatten der verrosteten Maschinen permanent umherwandern ließ. Doch hier waren sie sicher. Hier waren sie unter sich. „Wo ist Stefan?“ fragte Petra und schaute in die ausgemergelten, von Schmutz und Staub gezeichneten Antlitze derer, die sich den Tonnen genähert hatten. Karl starrte geradezu paralysiert in die Flammen, ohne auch nur einen einzigen Gesichtsmuskel zu aktivieren. Petra kannte diesen Gesichtsausdruck. Es war die Maske der Verzagtheit. Sie hatte diesen Ausdruck mehr als einmal an Karl miterlebt.

„Woran ist er gestorben?“ fragte sie routinemäßig, beinahe habituell. „Vor Kälte, vor Hunger, vor Krankheit, was spielt das schon für eine Rolle“, entgegnete Nathalie, deren struppige Haare wirr zu Berge standen. Ihre Frustration und Resignation waren die meisten Aussätzigen nicht mehr imstande und gewillt, zu verbergen. „Aussätzige“, so nannten sie sich mittlerweile selbst. Als im Jahr 2042 von Ibrahim El-Zayat und Tariq Ramadan das Kalifat ausgerufen wurde, nannten sie sich noch „Widerstandskämpfer“ und „Partisanen“. Sie waren die Guerillas der Großstadt. Anfangs galten sie noch als „Dhimmis“, doch ihr Zustand verschlechterte sich, als sie kurze Zeit später zu „Harbis“ erklärt wurden und die Jagd auf sie begann. Sie kämpften um den Verbleib in ihrem Heimatland, während andere Staatsbürger in die Vereinigten Staaten, Russland oder Australien fliehen mussten. Nahezu alle Länder Europas waren besetzt, die wenigen „Dar al-Harbs“, die noch unbesetzt waren, würden auch bald von den Tentakeln des Wahnsinns verschlungen werden. Ein Prozess, der zunächst schleichend von statten ging, bis er schließlich den „Point of No Return“ erreicht hatte, als man frei von jeglichen diplomatischen Scheuklappen vom Dschihad zu sprechen begann. Viel zu lange hatte man die Augen verschlossen, das Thema verdrängt. Nun kämpften sie bloß noch ums Überleben. Darum, täglich wenigstens eine Mahlzeit zu sich nehmen zu können. Darum, nicht in der Kälte einzuschlafen, um nie mehr aufzuwachen. Darum, dass die schlechten hygienischen Bedingungen sie nicht dahinrafften wie die gepeinigten Pestkranken des Mittelalters.

Karl erwachte plötzlich aus seiner Starre. „Daniel und Michael sind gefasst worden bei ihrem Fluchtversuch, man hat sie gesteinigt“, gab er plötzlich zu wissen. Petra schüttelte den Kopf und presste die Lippen zusammen. Lange hatte sie versucht, den beiden Pubertierenden zu verdeutlichen, dass jegliche Fluchtversuche aussichtslos und zum Scheitern verurteilt waren, doch das konnte die beiden nicht aufhalten. Sie hatten diese Kampfeslust in den Augen, den Mut, auch weiterhin Widerstand zu leisten, und sich keinesfalls der Diktatur zu beugen. Noch waren sie gefeit vor der Desillusion, die sich eines Tages über jeden Aussätzigen ergoss, wie zäher, schwarzer Teer. Sie erinnerte sich noch an dieses Flackern in den Augen der beiden. Sie sah es einst, als sie damals in den Spiegel schaute. Sie sah es, als sie Karl und den anderen in die Augen blickte. Jetzt waren ihrer aller Augen leer und ausdruckslos, gepaart mit einem, kalten, gleichgültigen Minenspiel.

Peter schraubte wieder an seinem Funkgerät, unnachgiebig, nahezu trotzig versuchte er, Kontakt zu anderen Aussätzigen herzustellen, doch je mehr Jahre ins Land gezogen waren, desto spärlicher wurden die Rückmeldungen. Den letzten Funkkontakt stellte er vor nunmehr einem halben Jahr her. „Hallo, kann mich jemand da draußen hören, bitte meldet euch“, krächzte er geschwächt und leise in das Mikrofon. Abermals dröhnte nur ein dumpfes Rauschen aus den Lautsprechern, die Antwort der Entseelten. „Es gibt niemanden mehr da draußen“, platzte es plötzlich aus Nathalie hervor, bevor sie unvermittelt in Tränen ausbrach. Petra hatte Nathalie noch nie zuvor weinen gesehen. „Sie haben es geschafft“, schluchzte sie, „sie haben uns vernichtet, ausgerottet. Jetzt sind nur noch wir übrig.“ Karl nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten. Er brachte kein Wort über die spröden Lippen, alles, was er tun konnte, war behutsam ihren Rücken zu streicheln. „Wie soll das nur weitergehen“, wehklagte Nathalie, deren Tränenspur den Dreck auf ihren Wangen löste. „Ich weiß es nicht“, flüsterte Karl und rieb weiter ihren Rücken.

Petra schaute sich in der Lagerhalle um, dem letzten Rückzugspunkt der Aussätzigen. Sollte es tatsächlich soweit sein? Sollten tatsächlich nach mehr als zehn Jahren der Verfolgung und systematischen Vernichtung diese knapp zwanzig leidensgezeichneten Gestalten die letzten verbliebenen Staatsbürger sein? Der Gedankengang hämmerte einem Faustschlag gleich das Entsetzen in ihre Glieder und raubte ihr gänzlich jede zuversichtliche Hoffnung, die noch zart und latent in ihr zu schlummern vermochte. Karl, der ehemalige Anführer des Widerstandes, ließ von Nathalie ab und gab die fünfstellige Zahlenkombination in den Tresor ein. Es gab kein Zurück mehr. Der Zeitpunkt, über den sie schon so oft diskutiert hatten, war gekommen.

Es gab nichts mehr, für das es sich noch zu leben lohnte. Der finale Fluchtweg aus der Hoffnungslosigkeit war beschritten. Karl setzte als erster die Waffe an seinen Kopf. Beschämt starrten die Aussätzigen zu Boden. Ein ohrenbetäubender Knall lärmte durch die Lagerhalle, das Echo warf ihn mehrfach harsch zurück, bevor der Schall derart langsam verebbte, als würde er nur zögernd Abschied nehmen können. Nathalie wischte sich die Tränen aus den Augen und nahm die Waffe aus Karls Händen. Petra schloss die Augen. Der nächste Schuss fiel. Nathalie ging zu Boden. Der Schall verebbte. Peter verließ sein klappriges Funkgerät und ergriff die Waffe. Eine Kettenreaktion der Verzweiflung hatte sich in Gang gesetzt. Weitere Gestalten schlurften aus den dunklen Ecken der Fabrikhalle und reihten sich ein in die morbide Schlange des Todes, die geduldig, beinahe sehnsüchtig wartete, bis die Schusswaffe frei wurde. Und als das Holz aus den Tonnen schließlich ausbrannte und das Feuer erlosch, kehrte die Dunkelheit in die Halle zurück. Und die Stille. Und die Kälte.

ENDE

 

Also, solche Texte ärgern mich. Völlig undifferenzierte Behandlung des Themas, lupenreine Schwarz-Weiß-Malerei. Das ist keine Geschichte, sondern Propaganda. Gibts nicht irgendwo ein Wolfgang-Schäuble-Fan-Forum, wo der Text besser aufgehoben wäre?

 

Hallo MarkMan

Tja... ich könnte das zwar ein wenig netter formulieren als ccw, aber die Aussage wäre trotzdem keine andere. Schwarz-Weiß ist genau der passende Ausdruck. Gegen die Grundidee einer islamischen Übernahme sei ja an sich nichts einzuwenden, aber dann sollte man das Thema auch fair angehen. Der Feind bleibt hier übermachtig, gesichtslos, fies, gemein, unmenschlich... man kann so weitermachen.
Selbst in unserem Lieblingsgottesstaat Iran geht's nicht so zu. Man kann eine religiöse Diktatur ausarbeiten, logo, aber du tust das hier in einer derartig verallgemeinernden Art, das einem wirklich schlecht werden kann.

Das war meiner Meinung nach gar nix.

Gruß
omno

 
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Hi MarkMan!

Ja, zu diesem Text MUSS man etwas sagen.
Keine Ahnung welcher Teufel dich da geritten hat so einen Unfug zu verzapfen. Sorry, aber das ist polemischer Mist.
Der Autor darf nie und nimmer Stellung beziehen. Er ist der Schiedsrichter.

Man kann dieses Thema behandeln, aber nicht so.
Du wirst dir jetzt wahrscheinlich denken "Realitätsverweigerer" usw., dass erlaubt aber nicht so einen Blödsinn. Ein klassisches Beispiel für: "In der SciFi darf man sowieso alles schreiben!"
Eine super Geschichte für einen NPD-Parteitag, aber nix für mich.

Wirklich, wirklich traurig. Zum Handwerklichen sag ich gar nichts mehr, denn dieser Text disqualifiziert sich selbst.

bg, LE

ps: Jetzt beim zweiten Mal lesen wird mir erst klar wie absolut pervers das Zitat von Rousseau ist. Das ist eigentlich die größte Frechheit an diesem Text. Der Ausspruch hat nix, aber auch gar nix mit der Geschichte zu tun. Es kommt mir vor, als hättest du ein Stichwort in einer Zitatenseite eingegeben und das Erstbeste genommen, dass herauskam.
Rousseau, einen Wegbereiter der französischen Revolution und Vordenker der modernen Pädagogik für so ein Machwerk zu missbrauchen ist echt Sünde. :(

 
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Der Autor darf nie und nimmer Stellung beziehen.
Natürlich darf er das, aber dann muss er auch alle Prügel aushalten, die er dann (zurecht oder auch nicht!) bekommt...:peitsch:

 
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Natürlich darf er das, aber dann muss er auch alle Prügel aushalten, die er dann (zurecht oder auch nicht!) bekommt...
Klar, ist ja auch der neueste Hype in der Literatur-S/M-Szene :D

 

Hallo MarkMan,

ich muss mich den anderen Kritikern anschließen. Normalerweise würde ich zu deiner Geschichte einiges zur Form sagen (viel zu viele Adjektive, hölzerne Satzkonstruktionen, unfreiwillig komische Ausdrücke wie "diesiges Dunkel" etc.), aber die "Botschaft" stößt mich dermaßen ab, dass ich eigentlich gar nicht möchte, dass die Geschichte formal besser dasteht.
Und was das Zitat von Rosseau mit dem Inhalt zu tun hat, das muss mir mal einer erklären. Deine im schönsten Schwarzweiß daherkommende Diktatur ist ja wohl keine, die "den Anschein der Freiheit wahrt". Das Zitat würde eher auf die hysterische Sicherheitspolitik mancher Leute passen, denen diese Geschichte wahrscheinlich aus dem Herzen spricht.

Grüße von Perdita

 

Äh, tja, es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis in diesem Forum ein kruder "Kulturkampf"-Beitrag kommen würde. Da haben jetzt also die Islamisten die Macht übernommen ( schön, wie du alle Begriffe meidest, die den Text rassistisch erscheinen ließen ), und schon sind alle Blut-und-Boden-Deutschen das Ziel von mordlüsternden Muselmanen geworden. Wahrscheinlich haben diese sich auch stärker vermehrt, klar, wenn die von Geburt an Barbarischen in der Mehrheit sind, müssen sich die westlich-zivilisierten Menschen ganz bestimmt zu Tode fürchten, und die glorreiche deutsche Industrie und "Volkswirtschaft" geht auch den Bach runter. Mensch, das bringt einen ja richtig zum Nachdenken.
Aber denk bitte auch du mal über etwas nach: Wenn du jemanden von vornherein zum potentiellen Terroristen stempelst oder zumindest sofort signalisierst, dass du meinst, ihn bekämpfen zu müssen, wie soll er darauf reagieren?
Es gibt so etwas wie sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Erst dadurch, dass so viele meinen, den "Kulturkampf" ausrufen zu müssen, findet überhaupt so starke Polarisierung statt.
Und wenn du religiösen Fetischismus für gefährlich hältst ( das ist er auch meiner Meinung nach ), dann versuch doch mal zu erklären, was Begriffe wie "Nation", "Volk" und auch "westliche Werte" wie "Wirtschaft", Arbeit und Konsum anderes sein sollen als Fetischismen. Wenn du dich mal ein wenig aus dem Spektrum brauner Welterkärungsmodelle rausbewegst, erkennst du vielleicht, warum es um das Sendungsbewusstsein des "Westens" nicht so gut bestellt sein kann, wie wir nur allzu gern glauben würden.

 

Wäre interessant, wenn der Autor sich zu der Kritik äußern würde ;)

 

Ich glaube den werden wir nicht mehr wieder lesen.
Wär schade, wenn man ihn jetzt als verlorene Seele ansehen muss... Es soll ja auch Leute geben, mit denen man REDEN kann. Und wirklich persönlich ausfallend ist ja auch keiner geworden (obwohl man ja weiß Gott Anlass genug hätte)...

 

Wieso sollte ich mich nicht der Kritik stellen? Dass sofort wieder die Nazi - Keule geschwungen wird und der Autor wider jeglicher Realität in die rechte Szene gestellt wird, war zu erwarten, insofern brauche ich mich hierüber nicht aufzuregen. Und selbst wenn jemand persönlich ausfällig geworden wäre, würde mich das nicht jucken, schließlich schreibe ich Geschichten nur hobbymäßig und jegliche Kritik nehme ich mir nicht zu Herzen, obgleich ich sie beachte.

Bei aller Kritik freut es mich dennoch, dass der Text zumindest polarisiert. Der Anlass des Verfassens begründete sich aus dem Buch von Dr. Udo Ulfkotte, welches ich momentan lese, "Heiliger Krieg in Europa - Wie die radikale Muslimbruderschaft unsere Gesellschaft bedroht". Hier wird geschildert, welche gesellschaftlichen Gefahren in einer zunehmenden Duckmäuschenhaltung à la "Absetzung der Idomeneo - Oper", "Einstampfen dänischer Tageszeitungen aufgrund von Mohammed - Karikaturen" etc. drohen. Natürlich lässt auch dieses Buch sich wiederum kritisieren und nicht jeder mag den Thesen Ulfkottes folgen.

Fakt ist, dass es fanatische Personen gibt, die eine radikale Islamisierungspolitik betreiben. Zwei Namen habe ich beispielhaft in meinem Text eingeflochten, selbstverständlich macht sich bei aller gekünstelten Abscheu über den Text natürlich niemand die Mühe, selbige zu ergoogeln. Besagte Muslimbruderschaft verfolgt eine Islamisierungsstrategie, die demokratische Gesellschaften zerstören möchte. Da kann ich doch nichts dafür.

Im Rahmen einer Fiktion habe ich nun also überlegt, was wäre, wenn diese Gruppierung eines Tages auch in Deutschland die politische Kontrolle übernehmen würde und sich genügend fanatische Anhänger um sie versammeln würden. Natürlich ist das extrem überspitzt und bleibt hoffentlich Fiktion, sie zeigt jedoch eine Realität, die de facto von der Muslimbruderschaft angepeilt wird.

Meine Geschichte spielt also in einer fiktiven Welt, in der Mitglieder der Muslimbruderschaft unsere Gesellschaft unterworfen haben. Damit setze ich keinesfalls jeden Moslem mit einem Islamisten gleich, hier gilt es natürlich zu differenzieren. Den Unterschied zwischen "islamistisch" und "islamisch" muss ich den Forenmitgliedern, denke ich, nicht erklären. Insofern: ja, mein Text ist anti - islamistisch! Infame Rassismus - Unterstellungen (auch noch gegebenenfalls kommende) kann ich insofern nur lächelnd von mir weisen.

Zuguterletzt noch ein Satz, den der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan einst zitiert hat, bevor er sich entschloss, zum freiheitsliebenden Demokraten zu werden: „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ Hierfür saß er übrigens auch einige Zeit im Gefängnis. Aber Moment, ich rechter Hetzer habe diesen Satz wahrscheinlich aus irgendeinem NPD – Magazin abgeschrieben, oder?

 
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Tja, man sollte halt nicht alles glauben, was man liest. ;)
Im Übrigen sollte man auch mal die Kritiken zu Herrn Ulfkottes Machwerken ergooglen.

Aber Moment, ich rechter Hetzer habe diesen Satz wahrscheinlich aus irgendeinem NPD – Magazin abgeschrieben, oder?
Ich weiß nicht, hast du? :)

Trotzdem würde mich interessieren, wie du bei sowas auf Rousseau kommst?

 
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Tja, man sollte halt nicht alles glauben, was man liest. ;)
Im Übrigen sollte man auch mal die Kritiken zu Herrn Ulfkottes Machwerken ergooglen.


Ich weiß nicht, hast du? :)

Trotzdem würde mich interessieren, wie du bei sowas auf Rousseau kommst?


Wie ich bereits in meinem Kommentar sagte "Natürlich lässt auch dieses Buch sich wiederum kritisieren und nicht jeder mag den Thesen Ulfkottes folgen." Insofern ist der Hinweis, ich solle auch mal die Kritiken zu Ulfkottes Werk ergoogeln genauso überflüssig, wie auch die aufgesetzte Abscheu der restlichen vorherigen Kommentare.

Natürlich habe ich den Erdogan - Kommentar nicht aus irgendeinem NPD - Magazin abgeschrieben. Es wird in der deutschen Medienlandschaft nur recht wenig darauf eingegangen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Auch der Kommentar, man soll halt nicht alles glauben, was man liest erschließt sich mir nicht ganz. Ich habe hier einen fiktionellen Text erstellt. Eine alternative Realität. Nicht mehr und nicht weniger. Ob jemand nach dem "Herrn der Ringe" an Hobbits glaubt?

Interessant bleibt, dass die gewohnt dick aufgetragene Pseudo - Empörung sich nach meinem letzten Kommentar doch relativ schnell gelegt hat und alle selbsternannten Moralapostel plötzlich nichts mehr beizusteuern hatten. So viel zum Thema "den werden wir hier nicht mehr lesen". Das Schmunzeln ist im übrigen ganz meinerseits.

Den Rousseau - Satz habe ich übrigens tatsächlich unter Zuhilfenahme von wikiquote ausgewählt.

 

Hallo MarkMan!

Wie du meinst. Eine Verweigerung weiterer Recherche zur Wahrheitsfindung bestätigt mich nur in meiner Ansicht.
Nachdem du anscheinend mit überragender literarischer Intelligenz gesegnet zu sein scheinst, erlaube ich mir über dein Kommentar:

So viel zum Thema "den werden wir hier nicht mehr lesen". Das Schmunzeln ist im übrigen ganz meinerseits.
herzlich zu lachen.
Wenn wir nur einmal im Jahr mit solchen Geschichten belastet werden, ist es ja nicht so schlimm.

Im Übrigen verbitte ich mir Anspielungen bezüglich Pseudo - Empörung oder selbsternannter Moralapostel gegenüber meiner Person. Wie das die anderen halten, sei ihnen überlassen.

Ich halte den Text einfach für schlecht. Inhaltlich, sowie handwerklich.

mbg, LE

 

Guten Abend Markman,

Interessant bleibt, dass die gewohnt dick aufgetragene Pseudo - Empörung sich nach meinem letzten Kommentar doch relativ schnell gelegt hat und alle selbsternannten Moralapostel plötzlich nichts mehr beizusteuern hatten.

Dass mir solche Machwerke im Geiste von "politically incorrect" missfallen, ist weder dick aufgetragen noch Pseudo, und ich verbitte mir solche Unsterstellungen ebenfalls. Dass die Geschichte handwerklich unterdurchschnittliche und holzschnittartige Propaganda ist, empört mich nicht, es stimmt mich nur traurig. Wenn du bereit gewesen wärst, von deinem hohen Ross runterzukommen und die Kritiker ernstzunehmen, hättest du aus der Geschichte ja durchaus etwas machen können. Es ist ja nichts falsch daran, eine solche Zukunftsversion zu beschreiben - aber es ist eben die Frage, ob eine Kurzgeschichte dabei heraus kommt oder ein politisches Statement.
Ich weiß nicht, wie es den anderen Kritikern geht, aber dass ich nach deinem letzten Kommentar "nichts mehr beizusteuern" hatte, liegt daran, dass ich gehofft hatte, die Geschichte würde möglichst schnell in die hintersten Seiten des Archivs rutschen und in die verdiente Vergessenheit geraten. Und daran, dass ich nicht glaube, mit dir eine sinnvolle Diskussion führen zu können, was mir dein letzter Kommentar auch noch mal bestätigt hat.

Den Rousseau - Satz habe ich übrigens tatsächlich unter Zuhilfenahme von wikiquote ausgewählt.

Er bleibt trotzdem vollkommen fehl am Platz, weil du keine Diktatur beschrieben hast, auf die dieses Zitat zutreffen würde. In deiner Geschichte geht es der herrschenden Gruppe nicht darum "den Anschein der Freiheit zu wahren". Mir ist ein Rätsel, wie man das nicht sehen kann.
Warst du beim Durchforsten von wikiquote vielleicht hauptsächlich darauf aus, einen berühmten Namen zu finden?

Grüße von Perdita

 

Hallo MarkMan,

stilistisch fand ich den Text gut, wenn auch die totale Einseitigkeit verhindert, dass ich als Leser die Geschichte für völlig "wahr" halten konnte. Der Wechsel von Beschreibungen und historischen Hintergründen ist nicht leicht zu schaffen. Das hast Du gut hinbekommen!

Inhaltlich finde ich erstens interessant, auf einen polarisierenden Text mit vielen engagierten Äußerungen gestoßen zu sein. ;) Das Rousseau-ZItat finde ich treffend. Rousseau war unter anderem auch ein Radikaler und sein Ideal eines herrschenden Volkswillens lässt keinen Raum für Abweichler - außer sie unterwerfen sich.

Auch die Welt in dieser Geschichte geht nicht sehr freundlich mit Minderheiten und besiegten um: Es gibt nur Sieg oder Niederlage, Unterwanderung, Ausrottung, mit einem Wort: Krieg!

Wenn man eine Tendenz in Gedanken bis zum Äußersten treibt, entsteht eine Vision, mit der man Menschen mobilisieren kann, meistens durch Angst. Die hysterischen Meldungen, die immer wieder durch die Medien geistern, zeigen, dass viele Medien genau so funktionieren: Sie berichten von Umweltkatastrophen, Bevölkerungskatastrophen, politischen Horrorvisionen (usw.) - und die Leute schenken ihnen Aufmerksamkeit.

Die kleinen Unterschiede zur realen Welt machen aber einen entscheidenden Unterschied in der Glaubwürdigkeit aus. So handelt es sich beim Islam nicht um eine einheitliche totalitäre Ideologie, sondern um einen gespaltenen Zweig der Weltreligionen, der dem Christentum sehr ähnlich ist. Auch kommen die meisten muslimischen Immigranten nicht zur Unterwanderung nach Europa, sondern weil sie sich ein besseres Leben erhoffen. Unter anderem, weil ihre Heimatländer, wie die meisten Länder auf diesem Planeten, schlecht regiert sind...

Die dumme und kurzsichtige Immigrations- und Integrationspolitik in Europa wird sich soweit verändern müssen, dass wir alle miteinander klarkommen. Aber das wird schon zu schaffen sein...

Um Lösungen zu finden, sollten die Leute diskutieren und den anderen erst mal zugestehen, eine andere Meinung zu haben, auch wenn sie krass von der eigenen abweicht. Das ist DIE große Errungenschaft des Liberalismus in den angelsächsischen Ländern: Die freie Meinungsäußerung. Damit hat man in Deutschland ein Problem, das verhindert, dass Ideen in die politische Diskussion kommen und alle Gruppen miteinander reden können.

Wenn die Leute in Deutschland lernen würden, andere Meinungen erst mal zur Kenntnis zu nehmen und zu diskutieren, würde es ihnen leichter fallen, Texte wie diesen als das zu erkennen was sie sind: als Propaganda. ;)

Die Leute, vor denen mir graut, sind nicht die rechtsextremen Spinner oder die Fundamentalisten in einer Parallelgesellschaft, sondern zuallererst die "Autoritäten" die Zensur ausüben und den Leuten verschreiben wollen, was sie zu denken haben.

meint der

Berg

 

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