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Die Augen nie geschlossen!
Wie lange noch schlafen?
„Aufwachen! Aufwachen! Wach doch auf.“
Soll ich aufhören zu flüstern? Sie wird einfach nicht wach, aber ich werde nicht schlafen können, wenn sie die Augen nicht für einen kleinen, kurzen Moment öffnet. Ich ertrage es kaum, wenn ich gespalten. Nur ein Blinzeln, das würde schon reichen. Nur einmal, ganz kurz muss ich ihre Augen sehen.
„Unglaublich leises, wach auf!“
Zu laut, diese, meine Lautstärke hat mich selbst erschreckt! Sie liegt noch immer still, unbeeindruckt von meiner Stimme und bewegt sich keinen Millimeter. Soll ich sie einmal ganz leicht anstupsen? Bin ich egoistisch? Zwei Fragen! Nie zwei Fragen auf einmal! Die Kälte wird immer unerträglicher, mein Frieren schockiert mich! Ich beginne zu vereisen. Die Decke hilft kein bisschen, mein Körper ist warm. Mit der Hülle ist alles in Ordnung. Ich werde kalt. Langsam. Erfrieren - ein langsamer Prozess. Er dauert schon die ganze Nacht.
Warum wachst du nicht auf? Du bist ganz früh eingeschlafen, liegst neben mir mit einer beneidenswerten Ruhe und rosa Gesicht. Du schläfst so ... du bist so versunken, höchstwahrscheinlich verstrickt in einen Traum. Möge er schön sein. Ich aufgewühlt und im Realen. Ich, ich will deine Augen, nur für einen kurzen Augenblick. Doch nicht länger. Deine Augen strahlen stärker als eine Heizkanone. Ehrlich, die Strahlen zischen durch mich durch wie eine Patrone. Als wenn Heizkanonen schießen könnten!
Jedenfalls bohrt sich dieses einzigartige Gefühl mitten in mich hinein und strahlt aus, reißt alles um sich mit.
Ich werde dich nicht wecken, keine neuen Versuche. Schlaf ruhig weiter. Schade, dass meine Vorstellung es nicht zu schaffen vermag, dass sich der Abzug bewegt und die Kanone rausdonnert. Die Wärme würde treffen, knallhart. Niemals. Nur Geduld. Lediglich Geduld kann mir jetzt noch weiterhelfen. Ausharren bis zum Morgen. Ich werde warten, mein Gesicht an deines angelegt. Dein erster Blick wird auf mich fallen, du wirst lächeln. Ich auch.
„Sonderbar ich von träumte von dir heute Nacht. Guten Morgen!“
Endlich sie ist wach! Aber sie hat die Augen noch geschlossen, sie redet mit geschlossenen Augen! Aber zumindest ihr Lächeln ist schon wach. Und ihre Hand drückt jetzt auch wieder gegen meinen Rücken.
„Sehenswerten, guten Morgen, ausgeschlafen?“
Ich frage, aber sie ist bestimmt noch müde, ansonsten hätte sie schon längst die Augen aufgeschlagen. Oder denkt sie noch an die Bilder ihres Traumes?
"Was hast du denn geträumt?"
"Ich träumte von deiner Stimme. Den ganzen Traum über konnte ich dich nicht sehen, nur hören, aber es gab mir die Ruhe, die ich brauchte, für die ganze Nacht, so entspannt ... Genau so beruhigt, wie ich eingeschlafen war, als du noch laut gelesen hast. Ich bin süchtig danach. Mittlerweile ... ohne deine Stimme kann ich nicht mehr einschlafen, ich schlafe nur dann am wohlsten, wenn ich von deiner Stimme träume. Versprich mir, mich immer in den Schlaf zu sprechen!"
"Ok., versprochen."
Mach endlich deine Augen auf! Sie lässt mich so lange warten, und ich bin unfähig von ihr zu verlangen, sich vom Dunkel loszureißen.
Wie kann das weitergehen? Ich brauche ihre Augen, sie meine Stimme. Ich hasse die Nächte, warte auf die Tage. Möchte immer nur wach sein. Ich verspreche! Wann werde ich von ihr verlangen? Wann erfriere ich? Drei Fragen! Nie drei Fragen hintereinander.